Sasori
Konan saß mit überschlagenen Beinen auf meinem Bett während sie meine ganzen Klamotten begutachtete die ich für die Eröffnung rausgeholt habe. „Nimm den Bordeauxfarbenden Anzug mit den schwarzen Lederschuhe.“ „Findest du nicht das es ein bisschen zu viel rot ist wegen meinen Haaren?“ Sie schüttelte nur den Kopf und so nahm ich einfach ihren Rat an. „Zieh die Kette an die du letztens gekauft hast.“ Ich nickte nur noch und allmählich wurde ich doch etwas nervös. „Ich war vor paar Tagen noch in Cathys Galerie.“ „Warum das denn?“ „Ich wusste das paar Sachen von Deidara bei ihr sind.“ Schweigend sah sie mich an, ich erkannte keinerlei Emotionen oder konnte nicht sagen was sie dachte. „Wieso schaust du mich so an?“ „Berichtige mich falls ich falsch liege, aber du interessierst dich nicht nur für seine Kunst weil er ein guter Freund von mir ist.“ Schnell wandte ich mich wieder zum Spiegel. „Warum der Phönix?“
„Du bist der erste der fragt wieso es oft der Phönix ist.“ Nun lehnte sich Konan nach vorne, ihr Kopf nach unten und ihre Hände gefaltet. „Nicht alles was glänzt ist aus Gold. Deidara würde mich schlagen, dafür das ich dir alles erzähle. Seine Mutter starb als er drei war, sein Vater war komplett überfordert gewesen. Sein Vater fing an zu trinken und war sehr sauer und verständnislos als er erfuhr was Deidara werden wollte und weil er schwul ist. Von Außen hin würde Deidara nie zeigen das es ihm weh tut wenn er dran zurück denkt. Er war nie beliebt, er war…er war das Opfer was sich alle ausgesucht haben. Itachi und er sind seit der Mittelschule Freunde, aber nach der Highschool verloren sie sich aus den Augen. Deidara erzählt jedem er habe in paar Kneipen und Cafés gearbeitet. Gut es stimmt schon, aber mehr in speziellen Kneipen. Was für unschöne Dinge da passiert sind will ich gar nicht erläutern. Ihm ging es unfassbar schlecht, wirklich schlecht. Egal was war, egal was für Schläge und Demütigungen er aushalten musste. Er stand immer wieder auf.“ Ich wollte mir gar nicht ausmalen was wirklich alles passiert ist, in dieser dunklen Zeit.
„Du wirst es mir zwar nicht glauben aber ich habe Deidara in einer Zeit kennengelernt als er sehr runter gehungert und krank war.“ „Er war magersüchtig?“ „Er litt an Bulimie und Depressionen. Ich kannte Itachi unabhängig von Deidara und in der Zeit hatten die zwei kein Kontakt zueinander. Hast du mal erlebt wie du einen Freund helfen wolltest aber es nicht konntest? So fühlte ich mich als ich Deidara mehrere Male im Krankenhaus besuchte.“ Ohne nichts zu sagen sah ich in den Spiegel und nahm nur mich selbst wahr. Diesen tiefen Schmerz konnte ich nachvollziehen obwohl ich nicht genau wusste was er erlebt hatte. Ohne die Liebe von Eltern kannte ich nur zu gut. „Weißt du wieso es so weit kam bei ihm?“ Erst jetzt bemerkte ich wie Konan nach draußen schaute. „Einsamkeit, den Wunsch nach Aufmerksamkeit und ein purer Hilfeschrei.“ „Ich habe dich noch nie so erlebt Konan. So verletzt und traurig. Mittlerweile geht es ihm doch besser.“ „Was viele nicht sehen ist das er die gewisse Einsamkeit immer noch verspürt. Der Grund wieso sich Deidara zu Brandon hingezogen fühlt.“
Nachdem Gespräch mit Konan hatte ich ein Kloß im Hals, denn nun konnte ich ihn wirklich ein Stückweit verstehen. Aber nach einem Bier fokussierte ich mich wieder darauf das bald meine neue Galerie öffnete. Konan, Pain und ich gingen nun zur Galerie um den letzten Feinschliff zu machen. Während Konan und Pain vor dem Eingang standen war ich bei den Kellnern um ihnen nochmal den Ablauf zu erklären. Es war zwar meine zweite Galerie, aber aufgeregt war ich dennoch. Allmählich kamen die Leute, ich begrüßte jeden von ihnen persönlich und gab ihnen den ersten Sekt am Abend. Um 18:10 Uhr kam dann auch Deidara. Er hatte eine enge schwarze Lederhose, ein weißes Tshirt und ein schwarzes Jackett an. Erstaunlicherweise waren seine blonden Haare mal offen. Lächelnd trat er rein und begrüßte mich. „Hallo Sasori. Der Anzug steht dir wirklich gut.“ „Ehm..danke. Deine Kleidung steht dir auch verdammt gut.“ Dabei hielt ich ihm ein Sektglas entgegen. „Und es steht dir gut wenn du deine Haare mal offen trägst.“ Dankend nahm er das Glas entgegen und ich sah ihm an wie er leicht rot wurde. „Ich bin gespannt auf deine Sachen.“ Er grinste mich dann noch kurz an bevor er weiter ging.
„Hat da wer etwa leichtes Herzklopfen?“ Geschockt drehte ich mich zu Pain und Konan um die mich einfach nur anstarrten. „Was? Nein. Kümmert euch um euren Kram.“ Nach einiger Zeit waren dann alle Gäste da und ich konnte mich unter die Leute mischen. Viele drückten ihre Bewunderung für meine Werke aus, aber instinktiv suchte ich nach blonden Haaren. Bis ich Deidara vor einen der Puppen sah. „Hey. Hab nach dir gesucht Deidara.“ Ich hielt ihm ein Bierglas entgegen. „Danke. Ich habe echt nichts gegen Sekt aber Bier ist doch echt besser.“ „Für mich persönlich auch, aber viele verlangen Sekt daher.“ „Stimmt auch wieder. Deine Puppen sind beeindruckend. Alles selbst gemacht? Auch die Kleidung?“ „Ja alles selbst gemacht.“ „Jetzt verstehe ich dein Erfolg.“ Wir stießen an und tranken ein bisschen, dann wandte sich der Blonde wieder zu den Werken. „Ich habe mir deine Sachen in Cathys Galerie angeguckt. Ich muss zugeben es waren sehr schöne Sachen und doch anders als ich gedacht habe.“ Dadurch das seine Haare vor dem Gesicht waren konnte ich sein Blick nicht sehen, aber dann drehte sich wieder zu mir um. Das natürlich mit einem fragenden Blick. „Es hat mich interessiert und wollte mich eines besseren belehren lassen.“