Deidara
Ich konnte nicht sagen wie viel Geld ich in dieser Bar liegen gelassen hatte und wie betrunken ich war. Der Weg durch die Straßen waren entsetzlich schwer, alles schwankte, mir war übel, aber dieses Gefühl war mir lieber als die Panik. Dennoch war ich erschöpft, ich war so müde, körperlich auch geistlich. Mein ganzer Körper tat weh und wusste keinen Ausweg bis ich mitten auf der Brücke stand. Eigentlich wollte ich nie wieder zu diesen Gedanken zurückkehren, aber sie hatten sich nur versteckt und kamen wieder hoch. Ganz langsam strich über das Geländer von der Brücke. Mein Herz krampfte sich zusammen, der Alkohol betäubte zwar paar Sachen, aber leider nicht alles. Unbewusst kratzte ich meinen Unterarm auf und ich vermisste grad die Zeit die so schwerelos war. Ein Schuss und es einiges leichter. Alles in mir schrie.
Immer wieder schaute ich über die Brücke. Ein Sprung und es wäre alles vorbei. Es war eigentlich der einfachste Weg. „Deidara!!!“ Aus der Ferne sah ich wie Sasori auf mich zu lief. Schluckend blieb ich ruckartig stehen und sah in sein Panik erfülltes Gesicht. „Ich habe überall nach dir gesucht.“ Nach längerem bedachten, stellte er fest das ich betrunken war. Zögerlich kam er auf mich zu, er legte seine Hand auf meine Wange. Wahrscheinlich dachte er ich würde zurück zucken, bei jedem anderen hätte ich das getan, aber nicht bei ihm. Die Tränen flossen über meine Wangen und ich entschuldigte mich bei ihm. „Du musst dich doch nicht entschuldigen. Ich kann verstehen wenn du es mir noch nicht erzählen kannst. Es ist okay, aber bitte renn nicht von mir weg.“ Einerseits verfiel ich wieder in leichte Panik und andererseits war ich froh das Sasori nach mir gesucht hat.
Besorgt schaute er auf mein Arm und von der Brücke runter. „Heg nie wieder diesen Gedanken. Es gibt immer ein Grund nicht zu springen. Verstanden?“ Ich sah ihn geschockt an. Woher konnte er wussten das ich diesen Gedanken hatte? „Woher?“ Er sah erstmal länger in meine Augen. „Das war nicht schwer zu erraten. Zum Glück hab ich dich hier gefunden.“ Seine Hand lag immer noch auf meine Wange und ich legte meine Hand auf seine. Es vergingen paar Sekunden und ich konnte dann doch nicht stand halten und küsste den Rothaarigen. „Ich liebe dich.“ Mein Herz machte einen Aussetzer bei Sasoris Worte. „Du musst nichts darauf erwidern, du musst nichts dazu sagen. Ich wollte es nur aussprechen und ich hoffe nur das du mir glaubst, das ich es ernst meine. Alles was ich will ist das es dir gut geht. Wir beschützen dich, du wirst nie wieder diese Schmerzen erfahren. Komm jetzt einfach mit, lass uns von hier verschwinden.“
Ohne Widerworte folgte ich Sasori, irgendwann erreichten wir seine Wohnung. Erschöpft lehnte ich mich gegen die Wand. „Ich glaube es wäre besser wenn ich duschen geh.“ Sasori zeigte mir wo alles im Bad war und meinte er würde in der Zeit was zu Essen machen. „Sasori…“ Er drehte sich nochmal zu mir um. „Danke. Für alles.“ „Kein Thema. Ich mach das gerne für dich.“ Dann machte ich die Tür zum Bad zu.
Mit Sasoris Worten hatte ich wirklich nicht gerechnet und selbst wenn ich noch nichts darauf erwidern konnte, freute es mich. Wir hatten uns so gehasst, ich war so abgefuckt von ihm gewesen und nun stand er vor mir und sagte mir, dass er mich liebte. Es war so surreal und so krass. Wie schnell konnte sich sowas wandeln. Hier wieder bei ihm zu sein, weil ich bin ehrlich ich hätte nicht gewusst was ich gemacht hätte, wenn er nicht aufgetaucht wäre. Er hat garantiert den anderen schon geschrieben, denn ich hörte wie mein Handy auf der Spüle vibrierte.
Ich ließ mir viel Zeit beim duschen, Sasori hat mir andere Sachen raus gelegt. Verwundert stellte ich fest das sie mir passten. Dann kam ich zu ihm in die Küche, er war grad dran irgendwas mit Nudeln zu kochen. „Das riecht wirklich lecker.“ „Ich hoffe es schmeckt auch so.“ Sasori hielt mir ein Glas mit einer Asperin hin. Während er kochte setzte ich mich auf den Stuhl der in der Küche stand. Es beruhigte mich sehr ihn bei sowas zu zuschauen, weil etwas normales war. Ich konnte es gar nicht beschreiben, es war ganz merkwürdig. „Kannst du mir vielleicht noch ein Tee machen?“ Er nickte mir zu.
Als er fertig war mit kochen, aßen wir und legten uns auf die Couch. Wie redeten nicht viel miteinander, aber das brauchten wir in diesem Moment auch nicht. Ich wollte nur die Zweisamkeit genießen, wir beschlossen ein Film zusammen zu gucken. Ganz untypisch von mir schmiegte ich mich an ihm. So konnte ich hören wie sein Herz pochte, es war wohltuend. Irgendwann sah ich in seine Augen und küsste ihn. „Ich fühle mich bei dir wohl Sasori. Ich bin gerne bei dir.“ Wieder küssten wir uns, dann widmeten wir uns wieder dem Film, aber ich merkte wie meine Augen immer schwerer wurden. Ich konnte nicht sagen wann ich eingeschlafen bin, ich konnte mich nur leicht dran erinnern, dass mich Sasori aufweckte und wir uns gemeinsam in sein Bett legten.