„Aber sicher doch, Liebling~“ „Nein, das denke ich nicht!“ „Ahulil, Schätzchen, es ist endlich an der Zeit, deine Keuschheit abzulegen!“, will die Oberdämonin der Lust die Adeptin der Chaos War Maiden of Tzeentch überzeugen. Dabei war diese Frage nach Sex absolut aus dem Stegreif gezogen und eher humoristisch von mir gemeint. „Verstehst du denn nicht, was dir entgeht?“ Ydin – die sich mittlerweile mit mir erhoben hat – belächelt die Dämonin des Slaanesh, die sich ihr mit eleganten Schritten nähert. „Ihr hattet wohl sehr viel Spaß zusammen, nicht wahr? Jetzt, wo ich ebenfalls zugegen bin, sollten wir da weiter machen, wo ihr aufgehört habt. Meinst du nicht auch?“, haucht Errelez der rätselhaften Amazone verführerisch ins Ohr, wobei sie mit ihren langen Fingerspitzen langsam zwischen die Oberschenkel von Ydin gleitet und dabei den kleinen Rest der Black Milk berührt. Das Heben ihrer dämonischen Hand – die die spitzen, schwarzen Fingernägel deutlich ersichtlich machen – zieht schleimige, schwarze Fäden mit sich. Interessiert starrt Errelez zu ihren Fingern, um diese im Nachhinein in ihren eigenen Mund führen zu können. Was für eine versaute Dämonin! Ja, gut: es wundert mich keineswegs. „Hmh, der Geschmack der Lust … Ich weiß, wie viele sich hiernach sehnen.“ Die Amazonen sehen sich ganz bestimmt nicht danach! Aber wahrscheinlich meint sie einfach nur die hier Anwesenden. Irgendwie habe ich mittlerweile mit so ziemlich jeder hier verkehrt … außer mit Ahulil. Zumindest nicht gänzlich. „Stell dir vor, wie es ist, wenn der Zerstörer und ich dich umgeben würden, Ahulil. Mehrere Hände umschmeicheln deinen entblößten, wundervollen Körper …“, erklärt sie der Magierin amüsiert und ruhig zugleich, wobei sie Ydin erotisch berührt. Barboura hingegen sieht gespannt zu, was sie zum Sabbern, als auch zum Schlucken bringt. „…, massieren deine weichen, süßen Brüste. Lippen liebkosen all die Stellen, die sich – in all der Zeit – nach unseren Berührungen gesehnt haben. Es beginnt gemächlich und dann … dringen wir in dich ein. Jeder Einzelne von uns. Was für ein Gefühl muss es wohl sein, wenn du von mir und deinem lieben Zerstörer genommen wirst?“, fragt sie Ahulil anzüglich, als sie langsam ihre eigenen Finger in die Scheide von Ydin einführt. Okay, das habe ich jetzt nicht kommen sehen. „Von vorn und … von hinten.“, haucht sie aus, als sie ihren Schweif dazu benutzt, die verrückte Amazone allmählich anal zu penetrieren. Dabei leckt dieses unsittliche Gerät gemächlich mit der verborgenen Zunge an der dafür vorgesehenen Öffnung. Scheint so, als hätte Errelez die Befriedigung ihrer Spielsucht enorm vermisst. Ahulil lässt sich eigentlich auch nicht auf sie ein und Barboura … Nun ja: sie ist halt Barboura. „Ouh … Der Wahnsinn! … Hah, Overlord, komm zu uns!“, fordert Ydin mich erregt dazu auf. „Overlord?! Nein, Ihr kommt jetzt nicht! Die Amazonen warten auf Eure Anwesenheit!“ „Das … ich, äh …“, muss ich überfordert auswerfen. Ein Dreier mit Errelez und Ydin?! Ein sexuelles Erlebnis, aus dem man nicht mehr entkommen kann, bis man energielos, sowie sabbernd am Boden liegt und vor sich geistig leer hinvegetiert? Ja, da hätte ich voll Bock drauf! Aber … „Ahulil hat recht. Wir müssen das verschieben.“, spreche ich flüchtig aus, als ich mir meine Kleidung neu erschaffe und mich dabei sofort auf dem Weg zum Ausgang mache. Meine Güte, war das knapp! Angespannt schaue ich zu meinem knüppelharten Freund da unten. Reiß dich zusammen! Ich bin nicht hierhergekommen, um herum zu ficken! Außerdem ist diese gewaltige Khorne-Armee auf dem Weg hierher! Aber später vielleicht … „Coba?! General, ich habe dich so vermisst.“, überfällt mich Barbie regelrecht, als sie mich plötzlich von hinten umarmt. „Hey, ich habe dich auch vermisst. Jede von euch.“ „Wirklich?“, fragt sie mich von Angesicht zu Angesicht mit ihrem großen Auge erwartungsvoll, woraufhin Rogo ein fiepsiges Geräusch ausstößt. „Ja, natürlich. Auch dich, du kleine Weißwurst.“ Sage ich zu Rogo – der aus seiner Höhle glubscht – woraufhin ich seinen gallertartigen Madenkörper mit meinen rechten Fingern streichle. Dabei bewegt der Madendämonen glücklich seine kleinen Ärmchen auf und ab. Er ist ja so putzüch! „Und Treati, hey! Wie geht’s dir?“, frage ich meinen beschworenen Gliederfüßer, der es sich auf Barbie’s linke Schulter gemütlich gemacht hat. „Ihm geht es prächtig. Wir verstehen uns sehr gut. Es macht Spaß mit ihnen.“ „Freut mich zu hören.“ „Aber …“ „Aber?“ „Ahulil und Errelez nehmen weiterhin Abstand von mir.“, spricht sie leicht traurig aus. „Nun ja: du bist eben … eine Anhängerin von Nurgle. Und seine Chaos War Maiden.“ „Das stimmt schon. Es ist nur, dass … es mir immer wieder bewusst gemacht wird. Vorher war es mir egal. Ich habe es sogar geliebt, wenn man mich nicht mochte, aber mittlerweile … Entschuldige, ich will dir keine Sorgen machen.“ „Alles gut, Barbie. Du kannst mit mir über alles reden, das weißt du ja.“, will ich ihr damit klar machen, als sie zu Boden blickt und mich kurz daraufhin mit ihren einem kotzgrünen Auge lieblich anblinzelt. „Ja, ich weiß. Danke.“ Nach einer kurzen Verzögerung, entschließe ich mich dazu, das miefende, jedoch liebe Ding zu kuscheln. Einfach aus eigenem Antrieb und … weil ich sie lieb habe. Barbie … ohne dich wäre ich jetzt nicht hier. Ohne dich wäre vielleicht alles anders gekommen. Mit dieser Tatsache bewusst, hinterlasse ich ihr einen Kuss auf die rechte Wange. „Oh? Eh, dass …“ Ihr Lächeln erwärmt einen das todgeglaubte Herz. Ich wünsche nur, sie wäre nicht ganz so … „Was erwartet Ihr jetzt von mir? Dass ich Euch ebenfalls umarme und Euch sogar einen Kuss gebe? Tut mir ja leid, Zerstörer, aber das hättet Ihr Euch überlegen sollen, BEVOR ihr Barboura umarmt habt.“ „Ja, ich weiß …“, seufze ich enttäuscht aus mir heraus, als uns Ahulil mit ihrer Anwesenheit beehrt. „Was hast du für ein Problem?!“ „Dein Gestank ist und war schon immer ein Problem, Barboura! Überraschung~“ „Gut, das reicht ihr beide! Entschuldige, Ahulil, ich habe einen Fehler gemacht. Beim nächsten Mal kommst du als Erstes an die Reihe.“ „Falls es ein nächstes Mal dieser Art geben wird.“ „… Obwohl ich nicht möchte, dass wir noch einmal so lange voneinander getrennt sind.“, muss ich ihnen gegenüber aufrichtig loswerden, woraufhin wir das Stöhnen von Ydin und das diabolische Gelächter von Lezzi vernehmen können. Diese Beiden … „Ach, ist das so? Sprecht besser nicht weiter. Ich kann das – was wir uns beide momentan ersehnen – Euch nicht geben. Und Ihr mir auch nicht.“ Heh, da hat sie leider recht. Es sei denn, sie überwindet ihren Ekel. „Wascht Euch! Lang und intensiv. Eventuell überlege ich es mir dann noch einmal.“ Na, wenn es weiter nichts ist~ So ganz ohne Regen ... Auch wenn der Gestank selbst mit diesen schwierig wegzukriegen ist. Manchmal muss ich sogar meinen ganzen Körper erneuern, um diesen beißenden Geruch des Todes loswerden zu können. Verwegen zupft Barbie an meinem Ärmel. „I-Ich hätte jedenfalls Lust.“, spricht sie schüchtern zu mir. „Das muss leider warten. Ein andermal, ja?“ Enttäuscht blickt die War Maiden zur Seite, was mich leicht traurig stimmt, aber dennoch muss unser gemeinsames Wiedersehen – mit all den Dingen, die wir uns ersehnen – warten. „Wie habt ihr mich überhaupt gefunden?“, stelle ich kurz darauf die Frage. Es dauert nur einen kurzen Moment, bis Ahulil mit ihrem rechten Zeigefinger – dessen Nagel golden lackiert ist – auf das Lager zeigt. Äh, was? Es ist vollständig von meinen Blutzikaden umschlossen?! Macht Sinn: sie benötigen Energie, um die verletzten Amazonen heilen zu können, doch sie liefern mir auch die Energie, die sie meinen Feinden entziehen. Das erklärt alles. „Es war nicht schwer. Sie haben Euch gesucht und gefunden. Wir mussten ihnen nur folgen.“
„Ihr seid zurückgekehrt, wie wir sehen. Gab es Komplikationen?“ „Nein, nicht wirklich.“ „Hat Ydin Euch das Lager gezeigt?“ „Das hat sie. Wir können damit eure Leute ausrüsten. Das Lager ist groß und die Waffen zahlreich.“, teile ich der Hohepriesterin und gegenwärtigen Anführerin der Amazonen, Xugeii, mit. Zumindest denke ich, dass sie diese anführt. „Diese Waffen gehörten einst uns, bis sie uns genommen wurden.“ Oh, das erklärt es. Der Menge nach zu urteilen, sind es mittlerweile mehr Waffen, als es Amazonen gibt ... „Wieso sollten wir diesem Mann helfen, der sowohl der Zerstörer ist, als auch für den Untergang unserer Heimat verantwortlich ist?!“ „Weil er zu uns gekommen ist und uns befreit hat.“ „Tse, und wenn schon? Gerade diesem Wicht haben wir doch alles zu verdanken!“ Die hat ja Nerven?! Ganz schön unfreundlich, diese Fenya. Mir fällt auf, dass diese – im Gegensatz zu allen anderen Amazonen – immer noch überaus muskulös aussieht. Vielleicht bin ich deshalb nur ein Wicht für sie. Durfte sie hier trainieren? Nun, dem Essen auf dem Tisch nach zu urteilen, mussten sie auf jeden Fall nicht verhungern. Sie geht auch prompt zu diesem, um sich eine Keule zu gönnen. Nein, das ist nicht irgendeine Keule … das ist ein gegrillter Arm irgendeiner Person?! Sieht gar nicht mal sooo unlecker aus, abgesehen von den vielen Fingern, die sich – samt der Hand – immer noch daran befinden. Vielleicht ist Kannibalismus ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber- „Was glotzt du mich so an?! Ihr Männer seid doch alle gleich!“ „Dann seid ihr Frauen das wohl auch, oder wie?“ „Fenya, es genügt! Verärgere den Zerstörer nicht! Er ist immer noch ein mächtiger Mann. Wahrscheinlich mächtiger, als wir es uns jemals vorstellen können.“ „Hmpf, das muss er mir erst einmal beweisen!“ Genau, denn eine ganze Chaos-Metropole einzunehmen - dabei tausende Krieger zu bekämpfen und hunderte Amazonen zu befreien - reicht ja nicht aus ... Obwohl wir immer noch dabei sind. Was denkt sie sich eigentlich? Anscheinend gar nichts. Na, okay: ohne den Splintered Fang und Kaleb wäre es um einiges schwieriger gewesen, aber dennoch … „Du bist hier nicht die Einzige, mit einer Stimme! Ich gehöre jetzt auch zur Schwesternschaft. Du hast es so gewollt! Die Amazonen brauchen jemanden wie mich: Eine, die all diese Männer aus unser aller Leben verbannt. Wir brauchen sie nicht und wir wollen sie nicht! Sie werden uns nur wieder in die Sklaverei treiben.“ Ausgerechnet sie gehört jetzt auch dazu? Na, klasse. „Es geht hierbei nicht um mich oder um dich, Werteste, sondern um eure Freiheit. Um die Freiheit ALLER Amazonen!“ „Genau das ist der Punkt!“ Es hat zwar etwas bei mir gedauert, aber ich verstehe jetzt, was sie damit meint: Die Männer haben sie unterdrückt, deswegen sind sie alle zu dem geworden, was sie jetzt sind. „Wenn ihr weiterleben wollt, müssen wir Seite an Seite stehen und kämpfen! Unsere Geschlechter tun dabei GAR NICHTS zur Sache!“, sage ich gereizt zu ihr. Irgendwo reicht es ja auch, mit ihrer Einstellung! „Leben? Leben nennst du das?! FÜR WAS? Für was sollen wir denn noch leben?“ „Heißt das, du hast dich und deine Schwestern aufgegeben? Sieh doch hin! Es gibt viel mehr, als du denkst!“ „Ist das so? Was ist uns denn übriggeblieben, bis auf Staub und Knochen?“ „… Das mag sein, aber es gibt immer noch Lebenswertes auf dieser Welt. Sogar ich ‚lebe‘ weiter: jemand, der ALLES verloren hat! Alles, bis auf seinen schlechten Ruf. Denkst du, es gefällt mir?“ „Pah, was du willst und denkst ist mir völlig gleich! Du bist schuld an unserer Situation!“ „Gut, dann hätte ich vielleicht gleich den GANZEN SCHEIßPLANETEN IN DIE LUFT SPRENGEN SOLLEN?!“ Und das Universum gleich mit dazu. „VIELLEICHT HÄTTEST DU DAS TUN SOLLEN?! Es wäre viel besser gewesen, als dieses Leben in dieser Form weiter zu führen!“, schnauzen wir uns beide gegenseitig an, wie ein sich streitendes Ehepaar. Währenddessen sind schnelle Schritte zu vernehmen. Es dauert nicht lang, bis Ydin mit ihrer Faust im Gesicht von Fenya landet, die auf Anhieb zu Boden fällt. „Arh?! … Meine Nase?! Du hast sie gebrochen, du-“ „Solltest besser aufpassen, was du sagst, bevor ich dir noch etwas anderes breche, Bitch! Wage es dir meinen Overlord zu beleidigen und ich bring dich um! Langsam und qualvoll.“ „Hallo?! Das reicht jetzt! Ja, ich weiß: Fenya, du nervst! Halt jetzt mal den Mund, okay?! Ich heile das.“ „Fass mich nicht an!“, schreit sie plötzlich, als sie fast schon verzweifelt rückwärts kriecht. „Sei jetzt still, oder ich vergifte und lähme dich mit einem meiner vielen Centipedes!“, drohe ich ihr bereits, als ich auf sie zugehe. Meine Fresse, ist diese Frau anstrengend. „Zwing … mich nicht!“ Ihr kommen die Tränen? Sie … Sie weint?! So hart, wie sie tut, ist sie ja gar nicht … „Zerstörer, nein, Yakukage?! Ich bitte Euch: lasst sie in Ruhe.“ Verschwiegen nicke ich Xugeii zu, die sich sorgsam zu ihrer Verbündeten hockt, wie als wäre diese eine gute Freundin. „… Falls sie es sich anders überlegt … Tut mir leid. Komm, Ydin, gehen wir!“ Fordere ich sie auf, wobei sie noch ein letztes Mal Fenya einen herablassenden Blick zuwirft, die sich bei Xugeii ausheult.
„… Das musste echt nicht sein.“ „Doch, musste es! Sonst lernt sie es nicht. Sie hat keinen Respekt vor dir.“ „Das hat hier niemand. Aber … sie haben Angst. Dennoch stellen sie sich ihr und sagen mir mutig ihre Meinung. Das schätze ich an ihnen.“ „Was? Du findest es gut, von denen niedergemacht zu werden? Der Overlord, den ich kenne, hätte sich das nicht gefallen lassen. Er hätte ihnen Schmerzen zugefügt, damit sie daraus lernen können.“ „Ich bin aber nicht dieser ‚Overlord‘!“, brülle ich sie fast schon genervt an, als wir bereits vor den imposanten Türen des Chaos-Palastes stehen. „Okay, okay, chill mal! Habs‘ kapiert.“ „Wer bist du überhaupt? Krass; chill; … Pseudo-Nonne?! KEINE EINZIGE Amazone spricht so!“, werfe ich ihr vor. „Hast mich erwischt. Ich bin aus Durkan. Eigentlich komme ich aus Brasilien.“ Eine Brasilianerin? Auch das noch. „Was willst du verdammt nochmal hier?! In Linos … an diesem BESCHISSENEN ORT?!“ „Na, dir helfen, natürlich. Das ist auch schon alles. Und, hey: Ich bin dir gegenüber nur so, weil ich geschworen habe, ehrlich zu dir zu sein. Der Overlord hasst es, wenn er angelogen wird. Glaub mir: man will seinen Zorn wirklich nicht abbekommen.“ „Was hat dieser ‚Overlord‘ überhaupt mit mir zu tun?“ „Habe ich dir doch schon gesagt: du bist es. Akzeptiere es einfach.“ „Ja, klar … Genauso, wie ich akzeptieren soll, der abtrünnige Chaosgott Malal zu sein.“, sage ich ihr entnervt. Dieses Amazonen-Bündnis fängt ja schon mal gut an. Dabei existiert es offiziell noch nicht einmal! Aber immerhin greifen sie uns nicht an. „Wie konntest du dich überhaupt von Errelez loslösen?“ „Diese saugeile Dämonin? Eine stinkende Tussi hat uns alles versaut.“ Barboura. „Und wie bist ausgerechnet du zu den Amazonen gekommen?“ „Bin in der Favela bei meiner gläubigen Familie aufgewachsen.“ „Eine was?“ „Favela. Oder Slum halt. Hab für Geld geklaut, mit Drogen gedealt, gefickt, gefoltert und getötet … Reicht dir das? Alles andere wird mir zu emotional. Dann wurde ich zur Amazone und jetzt bin ich hier. Klar soweit?“ „Ach, einfach so?“ „… Ja, einfach so.“ Wie unglaubwürdig will sie überhaupt sein? Aber dass sie aus den Slums kommt … Von ihrer Art her schon glaubwürdig. Nun, was weiß ich schon, wie es in Brasilien und in den Armenvierteln dort aussieht? Bestimmt nicht gerade gut, so wie sie mir das schildert. Wie sich das anhört, muss sie bereits sehr viel erlebt und Erfahrung gesammelt haben. So wie sie mich vorhin gelutscht und geritten hat, bin ich immerhin davon überzeugt. „Yakukage, bitte wartet!“ „Xugeii?“ Sie ist gerannt und völlig aus der Puste?! Völlig unerwartet, bei so einer edlen, anständig wirkenden Hohepriesterin. „Was ist los?“ „… Fenya … Sie hat es sich anders überlegt.“
Able 6-Opening 3: Sonic Syndicate – Start A War
https://www.youtube.com/watch?v=XWlYNcnTzjc&ab_channel=SonicSyndicateTV
Das Waffenlager ist nun für alle Amazonen offen. Sie rüsten sich aus, während ich mir ein Bild von den Außenbezirken der Metropole machen will, die angeblich eine Siedlung sein soll. Dieser ganze Ort ist das Schlaraffenland dieser neuen Welt. Zumindest, wenn es um das Chaos geht. Doch jetzt, wo ich hier bin und die Amazonen freikommen, wird alles anders sein! „Herr und Meister?! Wieso beehrt Ihr uns?“ „Darf ich das etwa nicht, Bite?“ „Natürlich, es ist nur: Euer plötzlicher Besuch kommt unerwartet.“ „Ich wollte mir nur ein Bild von alldem machen.“ Auch Kreon ist hier. Der gut ausgerüstete Kämpfer der Splintered Fang ist nicht ganz so leicht zu erkennen, wie andere Anführer, doch sein Dreizack und das Netz – was Kreon mit sich führt – springen einem direkt ins Auge. Sein geschuppter Umhang, den er auf seiner rechten Seite angelegt hat, ist ebenfalls ein kleiner Blickfang. Höhö, BlickFang … Auf jeden Fall hat der stumme Trueblood all diese Hilfsmittel bereits effektiv genutzt. Das erkennt man eindeutig an dem vielen Blut, womit diese beschmiert sind. „Die gesamte Siedlung wurde von uns erfolgreich überrascht und fast vollständig eingenommen. Durch unser diskretes Vorgehen, konnten wir die Verluste unsererseits enorm minimal halten. Es ist uns auch gelungen, mehrere Unschuldige aus den Fängen ihrer Peiniger zu befreien.“ „Das hört sich gut an.“ „Wir sind immer noch dabei. Der Teil dieser Siedlung ist groß und weitläufig.“ „Das habe ich bereits bemerkt. Doch sage mir: Warum wehrt sich das Chaos nicht? Ich habe mit mehr Widerstand gerechnet.“ Plötzlich gibt Kreon Bite einige Fingerzeichen. Sie nutzen also die Fingersprache? Ich habe keine Ahnung, was er damit aussagen will, aber immerhin ist Bite dabei, um es für mich zu übersetzen. „Diejenigen, die all die Morde mitbekommen haben, sind versprengt und uneins. Es gibt welche die flüchten, mutige Krieger die kämpfen und Feiglinge, die sich verstecken. Doch das ist noch nicht alles. Manch einer hat sich uns ergeben.“ Das Chaos kann und will sich ergeben? Das ist mir vollkommen neu. „Warum?“ „… Sie wollen sich uns und somit wohl Euch anschließen.“ Wenn sie wüssten, dass ich hinter alldem stecke, werden sie es sich bestimmt noch einmal überlegen wollen … „Ihr entscheidet, wer-“ „Verschwindet von hier, bevor ich euch in Stücke hacke!“, ruft es plötzlich aus dem Hintergrund. Wenige Clearblood – die wohl die schwächsten und zugleich zahlreichsten Einheiten der Splintered Fang zu sein scheinen – haben einen mutigen Chaosritter in gold-schwarzer Rüstung umzingelt. Nein, das ist kein gewöhnlicher „Warrior of Chaos“, ganz sicher nicht. Dieser da hat garantiert einen höheren Rang beim Chaos inne. Er trägt keinen Helm, weshalb man sein altes, graubärtiges Gesicht gut erkennen kann. Hinter ihm steht jemand. Es ist eine Frau?! Mit ihrem gewöhnlichen Kleid und ihrer hellen Hautfarbe, macht sie nicht gerade einen amazonischen Ersteindruck auf mich. Sie hält ein kleines Baby in ihren Armen?! Mit einem Schwung seiner gewaltigen Zweihandaxt, streckt der zornerfüllte Ritter einen der Clarblood nieder. Kurz darauf fällt ein weiterer entzwei. Die Organe sind bei seiner vertikalen, körperlichen Spaltung deutlich zu erkennen, als das Blut in Strömen aus ihm herausschießt. Schnurstracks bewege ich mich mit schnellen Schritten auf sie zu. „Aufhören, sofort!“ Der grimmige Schlächter sieht mich an; seine Waffe fest in seinen beiden Händen haltend. „Lass sie gehen!“, fordere ich denjenigen auf, der bereits ein paar meiner Leute vor meinen Augen erschlagen hat. „Ihr bekommt sie nur über meine Leiche!“, ruft der Typ mit lauter Stimme aus. Der Regen hat mittlerweile aufgehört. Die Infiltration war bereits erfolgreich und dennoch sind wir immer noch nicht mit dem Aufräumen hier fertig … Das Chaos sieht die Frauen und die Amazonen als ihren Besitz an. Sie sind für sie nur Dinge, an denen sie sich laben können. Einfach nur widerlich! „Das ist er! Das ist der Yakukage!“ „Ich weiß, wer er ist. Aber gleich ist er nichts mehr!“, spricht er vor sich hin, wobei dieser ungestüme Kerl mit ganzer Kraft seine Axt erhebt und auf mich zu rennt. Mit einem gezielten, schnellen Schlag auf seinen geschützten Solarplexus, will ich ihn jedoch davon abhalten, wild um sich herum zu wirbeln. Dabei spüre ich, wie die Körperkraft des Kriegers meine eigene zusätzlich verstärkt, was dazu führt, dass er im großen Bogen zurück zu seinem brüchigen Haus fliegt. Damit hat er ganz sicher nicht gerechnet. Die Hauswand ist schließlich das, was seinen schnellen Flug abbremst. Auf einmal wirft die relativ frische Mutter einen entsetzten Schrei aus … Nein, das kann nicht sein?! Oder etwa doch? „Schatz?! Bist du verletzt?“, fragt sie ihn mit zitternder Stimme. Sie … macht sich Sorgen um diesen alten Chaoskrieger?! Geschwächt erhebt sich dieser jedoch wieder. „Keine Sorge, heh. Meine Zeit ist gekommen … Ich kämpfe bis zuletzt! Für die Chaosgötter!“, sagt er stolz auf, woraufhin er seinen Kopf zu der Frau mittleren Alters dreht. Mit großen Augen starrt er sie für einen Moment an, während das Baby flüchtig seine Arme hebt. Ob es spürt, was mit seinem Vater gerade geschieht? „Und … für euch.“, sagt er noch ein letztes Mal zu seiner Frau, bevor er sich torkelnd zu mir bewegt. „Cuno, komm zurück! Hör auf!“ „… Sehr dramatisch.“, muss ich währenddessen leicht beeindruckt aussprechen. „Findest du nicht, dass das reicht?“ „Was … meinst du?“ „Ich habe mir einen Eindruck verschafft. Wenn du die Waffe niederlegst, dürft ihr weiterleben.“ Ungläubig sieht dieser alte Herr zu mir. „Schatz, tue was er dir sagt!“ „Das ist alles: Leg die Waffe nieder und lebt weiter!“ „Niemals! Das ist nur ein Trick! Wir wissen wer und was du bist.“ „… Ihr wisst gar nichts über mich.“, spreche ich etwas verärgert aus, bevor mich derjenige angreift, den ich gewollt war zu verschonen. Ein Hundertfüßer hat sich blitzschnell auf dem Weg begeben, um denjenigen zu lähmen und somit kampfunfähig machen zu können. Das hat dazu geführt, dass dieser sture, alte Bock seine Waffe fallen gelassen hat. „… Lasst sie in Ruhe!“, weise ich meine Leute ein letztes Mal an, bevor ich ihnen allen seelenruhig meinen Rücken kehre. Ich spüre den fassungslosen Blick, der mir hinterhergeworfen wird. Wortlos ziehe ich von dannen.
Part 41
Eroberung