CW: Pädophilie
Hallo lieber Leser und liebe Leserin.
Es ist schon etwas länger her, dass ich hier etwas in diesem Buch geschrieben habe. Doch dies hat auch einen guten Grund.
Ich wollte erstmal etwas mehr Therapieerfahrungen mit meiner Sexualtherapie sammeln, um euch von dem Verlauf zu berichten.
Ich teile das gesamte Kapitel in drei Teilüberschriften auf, welche lauten:
Der vergangene Verlauf
Der aktuelle Stand der Dinge
Die Zukunft
Der vergangene Verlauf
Der aller erste Termin mit meiner Therapeutin war sehr aufregend und angsteinflößend. Noch nie hatte ich mit jemandem gezielt über dieses Thema gesprochen. Und auch wenn ich wusste, dass dies eine ausgebildete Sexualtherapeutin war, hatte ich doch Angst vor ihrer Reaktion.
Dass ich mich zu Kindern sexuell angezogen fühle, zu sagen viel mir so schwer, dass ich es aufgeschrieben hatte.
Es auszusprechen war einfach nicht möglich für mich. Und wenn ich es ausgesprochen hätte, wäre ich sicher in Tränen ausgebrochen. Dies wäre natürlich gar nicht schlimm gewesen, doch ich habe Probleme damit, anderen meine Tränen zu zeigen.
Nach dem wir dann etwas über meine Sorgen und Ängste gesprochen haben, befragte sie mich noch über weitere sexuelle Fantasien die ich habe.
Dabei erwähnte ich auch meine Makrophilie* und meine Voraphilie**.
Daraufhin wollte sie, dass ich versuche, eine Art Tagebuch zu führen, in welches ich all diese Fantasien aufschreibe.
Dies tat ich dann auch einige Wochen lang.
Es war anstrengend, doch ich habe immer mein bestes gegeben.
Bei den nächsten Terminen haben wir meine Tagebuch einträge dann immer mal wieder besprochen.
Genauso wie meine Sorgen und Ängste.
Ich sprach sehr häufig über die Angst, übergriffig gegenüber Kindern zu werden. Doch schon sehr früh hat mir meine Therapeutin klar gemacht, dass ich weiter davon gar nicht entfernt sein könnte.
Was sie zum Beispiel daran fest machte, dass ich mir überhaupt Hilfe suchte und darüber offen mit ihr sprach.
Auch erzählte ich ihr häufig von der Scham, welche ich in mir Trug und das ich mich für ein Monster hielt. Diese Aussage verneinte sie aber und erklärte mir, dass Gedanken und Gefühle mich nicht zu einem Monster machen würden.
Und auch mir wurde klar, dass mein eigentliches Problem nie wirklich war, einmal übergriffig zu werden, es war nur der feste Glaube daran und mein Selbsthass, den ich teilweise noch heute in mir trage.
Klingt etwas kompliziert? Glaube mir, ich verstehe es auch noch nicht so ganz. Aber desshalb mache ich ja die Therapie.
Der aktuelle Stand der Dinge
Inzwischen habe ich einen Therapeuten gefunden, welcher sich auch eher auf die anderen Belastungen meiner Psyche fokussiert. Mit diesem soll ich allerdings nun auch über diese sexuellen Gedanken sprechen, da sich meine Therapeutin mit ihm in Kontakt setzen möchte.
Doch nicht nur das, sie wird auch ein Gespräch mit der Oberärztin führen, welche an ihrer Klinik arbeitet. Unser nächster Termin wird im Februar stattfinden, also nächstes Jahr.
Die Zukunft
Die Zukunft steht noch in den Sternen, was ich aber weiß ist, dass ich außerhalb der Sexualtherapie mit meinem neuen Therapeuten an den Scham- und Hassgefühlen arbeiten werde, da diese mich mehr einschränken, als meine Anziehung zu Kindern an sich.
Mein Fazit aus der Sache ist, dass es eine gute Entscheidung war, darüber zu sprechen. Sicherlich lief auch nicht alles perfekt, doch ich habe nie aufgegeben und dies hat sich gelohnt.
Zumindest in meinen Augen.
Wenn du gerade irgendwelche Fragen hast, die dir auf dem Herzen liegen, dann frage mich. Ich bin immer bereit auf Fragen zu antworten, so lange diese respektvoll gestellt werden.
Auch mit Privatgesprächen habe ich kein Problem, solange diese höflich verlaufen
* https://de.m.wikipedia.org/wiki/Makrophilie
**
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vorarephilie