Heute Früh stand ich vor meiner Kommode und öffnete mal wieder die Maskenschublade, um herauszufinden, welche Maske ich heute tragen soll. … Am besten wohl einer der Masken, die ich am Vortag noch nicht getragen hatte, … dachte ich mir im Stillen. Würde ich heute vielleicht gern ein leidenschaftlicher Verführer sein? Oder sollte ich lieber einen Clown spielen? Sollte ich ein Gesicht aufsetzen, das lächelt? Habe ich Lust auf ein Stirnrunzeln?
Ich habe wirklich jede einzelne Maske durchgesehen, … doch konnte mich dennoch nicht entscheiden. Welche sollte ich tragen, welche würde meine Stimmung vertragen?
Ich habe die Melancholie einfach überwunden … und ging schnell über zu, deprimiert, dann vorbei an Traurigkeit, doch passte auch die nicht zu mir. … Überglücklich war einfach nicht das Beste, und wütend hat es ebenfalls nicht in die engere Auswahl geschafft, … romantisch rief zwar meinen Namen, … aber ich entschied mich dennoch dagegen! Ich hatte heute einfach keine Lust, Spiele zu spielen!
Ich fühlte mich daraufhin irgendwie weinerlich, … aber warf auch diese Maske wieder schnell beiseite. Dann lachte ich über trockenen Sarkasmus, … habe den Schneid nicht einmal angeschaut. … Welche Maske sollte ich heute also tragen? Welche würde am besten zu mir passen? Da ich mich nicht für eine bestimmte Maske entscheiden konnte, … so dachte ich, werde ich heute zur Abwechslung einfach mal ich selbst sein.
So blickte ich dann in den Spiegel über der Kommode und schaute in mein nacktes Angesicht, … doch was ich dort drin sah, das überraschte mich. Denn ich sah den Menschen, der ich wirklich bin! Ich sah in das unschuldige Antlitz meines inneren Kindes … und im Lichte meines reinen Kinderherzens, da sah ich plötzlich dich, … meinen Lieblingsmensch, mein zweites Ich.