Lilly legte Avalon den Sattel auf. Sie fand, Avalon hatte das Recht, mit seinem Fohlen zusammenleben zu dürfen. Und dazu musste Indigo eben auf den Gnadenhof. Zum Glück wusste Lilly, wo Avalons ehemalige Reitschule war. Sie war zwar weiter weg, aber das war kein Problem: Ihrer Großtante hatte Lilly erzählt, dass sie einen Wanderritt mit Avalon machen wollte und deshalb den ganzen Tag unterwegs war.
Als Lilly losritt, war gerade mal acht Uhr morgens. Avalon trabte fleißig vorwärts. Sie machten eine Pause um Zehn Uhr und dann ging es weiter. Um 12 Uhr waren sie da. Lilly stieg ab und führte Avalon zum Stall. Dort lief sie einer Reitlehrerin über den Weg. "Entschuldigung? Wissen sie, wo Indigo steht?", fragte Lilly. Die Frau drehte sich überrascht um. "Indigo? Der steht gar nicht mehr bei uns. Den Spinner haben wir an den Nachbarhof verkauft. Auf der anderen Seite von Fluss. Warum suchst du ihn?", fragte sie sie. "Ich suche nach ihm, weil er das Fohlen von Avalon ist!", sagte Lilly. "Großer Gott, das ist ja Avalon! Du reitest ihn ohne Ausbinder? Da dreht er doch völlig durch!", sagte die Frau. "Nein. Er ist total lieb. Und danke für ihre Informationen. Ich gehe Indigo dann mal suchen. Tschüss!", verabschiedete sich Lilly und ritt mit Avalon zum Fluss. Er war weder tief noch besonders breit. Also trieb Lilly Avalon ins Wasser. Bereitwillig lief er durch den Fluss. Auf der anderen Seite stieg Lilly wieder ab und lief mit Avalon am Zügel zum Stall. Sie band ihn an einem der Anbinderinge vor dem Stall an und betrat das Gebäude. Die Pferde standen in Boxen, ihre Namen standen an den Türen. "Lila, Karino, Tequila, ... ", murmelte Lilly im Vorbeigehen. An der letzten Box blieb sie stehen. "Indigo", flüsterte sie.