Nachdem die Weise Frau Korita die Unterkunft der alten Zauberin Herida verlassen hatte, die sie um Hilfe gebeten hatte, begab sie sich in den anliegenden Wald, um dort einen Spaziergang zu machen. Anfangs befand sie sich dort gänzlich allein, doch dann kreuzte Srilates ihren Weg.
„Guten Tag, Weise Frau Korita“, grüßte dieser artig, wagte es allerdings nicht, Korita in die Augen zu sehen. Wohl aus Angst, die Folgen seines Traumes kämen wieder über ihn, was Korita garantiert bemerken würde. Was er nicht ahnte, Korita wusste bereits davon. Ihr inneres Auge flüsterte es ihr ein.
„Guten Tag, Srilates, Sohn des Rokatus“, grüßte sie freundlich zurück, jedoch Srilates interessiert ansehend. Am liebsten hätte sie weiter mit im gesprochen, aber eine Eingebung sagte ihr, besser nicht nach dem Befinden des jungen Hormoiden-Herrschers zu fragen. „Ich wünsche Euch noch einen guten Weg“, sagte sie nur noch und setzte ihren Spaziergang fort, ohne sich umzublicken.
Srilates schaute ihr mit begehrlichem Blick nach. Er bewunderte ihre ausladenden, breiten Hüften, den runden Hintern, ja, den ganzen Körper, den sie ohne Scheu zur Schau stellte. Wie sie so energisch den Waldweg entlang schritt, strahlte sie eine Energie aus, die auf Srilates übersprang wie ein Funke. Sein Begattungsorgan machte sich sofort wieder bemerkbar.
„Korita, Geliebte“, flüsterte er ihr voller Sehnsucht nach, „wenn du doch nur mein sein könntest. Aber es geziemt sich für mich nicht, um dich zu buhlen.“
Trotz Allem wollte er seinem Drang nachgeben, Korita zu folgen, sie bitten, mit ihm das Lager zu teilen. Nur aus dem einen Grunde, da er sie so sehr begehrt und sich deshalb mit ihr vereinigen möchte.
„Still jetzt“, beschimpfte er seine Männlichkeit, als würde sie ihn verstehen, „das gehört sich nicht.“ Doch je mehr er sich zwang, sich abzulenken, desto schlimmer wurde es. Seine Männlichkeit wurde immer größer und härter. Genervt versuchte Srilates an etwas anderes zu denken, doch das anmutig wirkende Bild der Weisen Frau blieb einfach vor seinem inneren Auge bestehen.
Aus Verzweiflung beschloss Srilates, die Liebesdienerinnen aufzusuchen, damit diese ihn von seinen Qualen befreien, auch wenn dies nur von kurzer Dauer sein sollte. Mit diesem Entschluss setzte er seinen Weg fort.
Als Korita, die Weise Frau spürte, Srilates befand sich nicht mehr an der Stelle, wo sie ihn traf, drehte sie sich doch um. Sie sah gerade noch, wie er den Wald in Richtung der Herberge der Liebesdienerinnen verließ.
„So ein Dummkopf“, murrte sie verbittert. „Verschwendet seinen Samen bei den Liebesdienerinnen. Dabei wünsche ich mir so sehr, dass er dies bei mir tut. Er will es doch auch. Bemerkt er es denn nicht?“
Dass er sich jedoch ebenfalls nach ihr sehnte, schien sie noch nicht bemerkt zu haben.
Auch die Weise Frau sehnte sich nach einem Hormoiden-Mann, der ihren immensen Drang nach Storchen endlich verringern würde. Leider gab es keinen, der ihr Herz erweichen könnte, außer ausgerechnet diesem nichtsahnenden Srilates. Nun ging der lieber auch noch zu den Frauen der käuflichen Liebe, anstatt sich mit ihr auszutoben. Ein wenig Eifersucht kam in ihr auf, die sie sogleich zu verdrängen versuchte. Noch war sie nicht die Gefährtin, die sich derart aufbegehren durfte.
Betrübt und nachdenklich setzte Korita ihren Weg fort. Angestrengt begann sie zu überlegen, wie sie es bewerkstelligen könnte, bis die alte Zauberin den Trank fertiggestellt hatte, Srilates auch ohne Hilfe von Herida betören zu können. Korita suchte sich einen stillen Ort, wo sie sich ausruhen konnte. Schnell fand sie ihn, ein moosbedecktes Plätzchen an einem Baum, das zum Verweilen einlud.
Sie machte es sich dort bequem. Der Sonne Lalita, die Hormus Erectus bei Tage erwärmte, ließ ihre Strahlen auf die Ruhende herunter. Eine wohlige Wärme umgab die Weise Frau. Nach und nach wurde sie schläfriger, bis ihr, ohne dass sie sich dagegen wehren konnte, die Augen zufielen.
Wilde Träume suchten sie jedoch im Schlaf heim. Träume, die ihr Begehren nach Srilates ins fast Unermessliche anwachsen ließen. Sie sah sich, wie sie mit ihm die Liegestatt teilte, während er seine ausgeprägten männlichen Merkmale in sie versenkte und sie ordentlich storchte. Sie hörte sein Stöhnen, seine wollüstigen Laute, die er währenddessen ausstieß, wie er immer wieder ihren Namen rief. Sie selbst wand sich vor Wollust in seinen Armen und ließ ihre Pforten weit offen, um Srilates auch tief genug in sie eindringen zu lassen. Srilates schien Millionen von Armen und Beinen zu haben, die sie festhielten, während er sich mit ihr vereinigte.
Im nächsten Moment wähnte sie sich mit ihm an einem anderen Orte, wo sie sich miteinander vergnügten. Ja, es war ein wahres Vergnügen, das er ihr bereitete. Sie befanden sich in seinem kleinen Raumschiff, mit dem er meist kurze Wege über den Planeten überbrückte. Trotz der Enge des Gefährtes storchte er sie so ungestüm, dass es wild durch die Lüfte schaukelte. Ihre Schreie verhallten im Universum, wo sie von jedem dort zu hören waren.
Von unten wurde das Spiel vom Hormoiden-Volk beobachtet, das aus Freude applaudierte, dass der Nachfolger des ehrwürdigen Rokatus endlich ein Weib gefunden hatte. Sogar Srilates Vater sah dem wilden Treiben in der Raumkapsel zu und erfreute sich daran.
Schweißgebadet wachte die Weise Frau auf. Ein wenig verwirrt schaute sie sich um. Anfangs wusste sie nicht gleich, wo sie sich befand, doch dann erkannte sie, sie war im Wald. Bruchstücke ihres Traumes kamen ihr in den Sinn.
„Ich hab es – der Traum“, rief sie aus und sprang auf, um zurück zu ihren Haus zu gehen. Auf dem Weg dorthin überlegte sie, welchen Zauber sie anwenden könne, um in die Träume ihres Angebeteten eindringen zu können.
Zu Hause angelangt, stöberte sie in ihrem schlauen Buch, das sie vor langer Zeit von der alten Zauberin erhalten hatte, um darin die Lösung zu finden. Gierig saugten Koritas Augen die Worte auf, eins nach dem anderen. Ein Zauberspruch folgte dem anderen. Endlich – da war er, der Spruch, mit dessen Hilfe sie in Srilates Träume eindringen konnte.
Es wurde Nacht. Korita wartete, bis ihr Gefühl ihr sagte, Srilates wäre zu Bett gegangen. Kaum war er eingeschlafen, sprach sie ihren ersten Spruch: „Trim bumm bumm, Schlaf komm herum.“