Obwohl Srilates in der Nacht recht gut geschlafen hatte, fühlte er sich ein wenig erschöpft. Nachdenklich starrte er an die Decke seines Gemachs und überlegte. Er versuchte sich zu erinnern, was er geträumt hatte.
Wie ein Blitz fuhr es in sein Hirn: Er hatte im Traum mit der Weisen Frau Korita gestorcht und sie bot sich ihm als Frau an, mit der er Kinder zeugen sollte.
„Sollte das des Rätsels Lösung sein?“, fragte sich Srilates. Korita war eine Frau, die ihm gefiel, warum sollte er eigentlich nicht mit ihr.
„Ja“, sagte er laut in den Raum hinein, dass es schallte. „Ich werde um Korita buhlen, egal was mein Vater dazu sagt, und auch wenn es sich nicht gehört, um die Weise Frau des Planeten Hormos Erectus zu freien.“
Energisch sprang Srilates aus dem Bett, gewillt, jetzt sofort zur Weisen Frau zu gehen und um ihre Hand anzuhalten. Er war sich ganz sicher, sie war die Richtige für ihn.
Während Srilates seine Morgentoilette machte, saß Korita in ihrer Herberge und schaute ihm durch den Zauberspiegel zu. Ein Lächeln umspielte ihren Mund, als sie die Worte des jungen Herrschers hörte. So hatte sie es sich vorgestellt, ihn mit dem Traum, den sie ihm geschickt hatte, den rechten Weg – zu ihr - zu weisen.
„Sehr gut, Korita“, lobte sie sich selbst. „Ich werde nachher gleich zur alten Zauberin gehen und ihr berichten, der Zaubertrank wird nicht mehr benötigt.“
Srilates wollte eben den Palast seines Vaters verlassen, als er von seinem Vater aufgehalten wurde.
„Wohin denn um die frühe Morgenstunde?“, wurde er gefragt. Sein Vater war es gar nicht gewohnt, seinen Sohn so früh das Haus verlassen zu sehen. Er war eher ein Langschläfer und war morgens schlecht aus dem Bett zu bekommen.
„Zur Weisen Frau Korita“, antwortete Srilates. „Ich hatte letzte Nacht einen seltsamen Traum, der mir die Lösung meines Problems brachte und Euch den wohlverdienten Ruhestand.“
„Oh“, freute sich der Vater. „Und wie ist die Lösung deines Problems?“
„Ich werde um Korita buhlen“, sagte Srilates mit stolz geschwollener Brust. „Natürlich nur, wenn Ihr es erlaubt, ehrwürdiger Vater“, fiel ihm gerade noch ein, seinen Vater um Erlaubnis zu fragen.
Rokatus von Erectus sah Srilates erstaunt an.
„Wenn es dich glücklich macht, mein Sohn, will ich deinem Glück nicht im Wege stehen“, gab er ihm die Erlaubnis.
„Danke, ehrwürdiger Vater. Ihr seid sehr gnädig“, freute sich Srilates. Er verbeugte sich kurz vor seinem Erzeuger und verschwand schnellen Schrittes in Richtung Koritas Haus.
Die Weise Frau sah den jungen Herrscher schon ankommen. Er wollte eben an ihre Tür klopfen, da öffnete sie ihm diese schon.
„Guten Tag, Srilates“, begrüßte sie ihn. „Zu so früher Morgenstunde schon zu mir unterwegs.“
„Ja, Weise Frau Korita. Ihr sagtet, ich solle in mich gehen und nachdenken“, sprudelte Srilates heraus. „Nun, ich habe nachgedacht und bin zu einem Ergebnis gekommen.“
„Das freut mich sehr für dich“, sagte Korita. „Zu welcher Lösung bist du gekommen?“, fragte sie ahnungslos tuend. Dass sie diese schon wusste, konnte sie nicht zugeben.
Srilates ging vor ihr auf die Knie. Plötzlich war ihm, als hätte er einen riesigen Frosch im Hals, der ihm das Sprechen erschwerte.
„Weise Frau, Korita“, begann Srilates, nachdem es ihm gelungen war, den nervigen Frosch zu vertreiben. „Korita, Liebste. Ich bitte um Eure Hand. Werdet meine Frau, zeugt mit mir Nachwuchs. Ich wünsche es mir so sehr.“
Korita lächelte verlegen. Noch war sie zu keiner Antwort bereit.
„Aber, Srilates, nicht so eilig. Fehlt da nicht noch etwas?“, fragte sie ein wenig aufgeregt.
Srilates überlegte krampfhaft, was denn noch fehlen könnte. Es fiel ihm nur ein, ihr seine Gefühle, die er für sie hegte, zu gestehen. Doch das war ihm fast zu peinlich. Errötend sah er zu Boden.
„Nun“, sagte Korita, in der Hoffnung, Srilates würde die Gefühle, die sie für ihn hatte, erwidern.
„Korita“, krächzte Srilates, „ich liebe Euch, deshalb freie ich ja um Euch.“
Wieder lächelte Korita, diesmal erfreut. War ihre Hoffnung doch wahr geworden? Srilates liebte sie, so wie sie ihn. Ihr Herz schlug vor Aufregung hart in ihrer Brust.
„Steht auf, junger Herrscher“, bat sie ihn und reichte ihm ihre Hand.
Srilates stand auf. Aug in Aug standen sie sich gegenüber, so wie er es letzte Nacht im Traum erlebt hatte. Wie Blitze gingen ihre Blicke hin und her und trafen das Herz des jeweils anderen.
Fragend blickte Srilates sein Gegenüber an. Noch immer wartete er auf eine Antwort. Nur noch einmal fragen, das wagte er sich nicht. Inbrünstig betete er, Korita möge ihn nicht allzu lange auf die Folter spannen.
„Ihr wollt mich wirklich zur Frau haben“, fragte Korita nochmals nach.
„Ja, ja, bitte, werdet meine Frau“, wiederholte Srilates seine Worte, aufgeregt wie ein kleiner Junge.
„Und ihr wollt ganz viele kleine Hormoiden mit mir?“, fragte Korita weiter.
„So viele wie Ihr wollt“, bestätigte Srilates.
„Endlich“, entfleuchte es nun Korita. Sie sank auf die Knie und legte ihre Hände vor ihr Gesicht. „Endlich“, sagte sie nochmals. „Ja, ich will deine Frau werden“, beantwortete sie nun Srilates Frage.
„Ihr wollt?“, fragte Srilates vorsichtshalber noch einmal.
„Ja, ja, ich will“, meinte nun Korita vor Freude lachend.
Srilates zog sie hoch und an sich heran. Tief blickten sie sich in die Augen, ehe er seinen Mund auf ihren legte und sie zärtlich küsste. Den ersten Kuss für seine zukünftige Frau.
„Ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen“, löste sich Korita nach einiger Zeit von Srilates. Korita berichtete vom Zaubertrunk, den die alte Zauberin für ihn herstellen wollte und den sie nun nicht mehr benötigen würde.
Srilates ließ seine Liebste lachend zur Zauberin gehen. Sehnsuchtsvoll blickte er ihr nach. Er wünschte, sie würde bald zurück sein, denn dann wollte er mit ihr storchen und die ersten Versuche machen, Nachwuchs zu zeugen.
Ein paar Wochen später wurde ein großes Fest im Palast von Rokatus von Erectus gefeiert. Mittelpunkt waren Korita, die Weise Frau und Srilates, Rokatus Sohn. Alle Hormoiden waren anwesend, auch Srilates Mutter.
Später ging Srilates mit Korita in sein Liebesnest, und damit kam es zum Ende des Leidens des jungen Srilates.