Der Dunkelhaarige gefällt mir. Er überragt mich um Haupteslänge und ist umwerfend attraktiv. Das Schönste aber an ihm sind seine strahlend grünen Augen, die von dichten, dunklen Wimpern umrahmt sind. Nein, sein Mund ist noch schöner!
Der Kerl geht an mir vorbei, lässig und scheinbar unbeteiligt. Klar, er ist ein Profi, was habe ich auch anderes erwartet? Einen scheuen Liebhaber? Ich seufze unbewusst und schließe die Tür, bedeute dem Mann, mir zu folgen.
Während ich durch die Küche und den Flur zum Wohnzimmer laufe, fühle ich seine Präsenz überdeutlich in meinem Rücken. Er strahlt eine Selbstsicherheit aus, die mir völlig abgeht. Im Wohnzimmer angekommen, gehe ich rüber zur Couch und schaue unsicher auf den Sekt, den ich in einem Kübel kaltgestellt habe. Zu dem Kerl würde ein Bier oder Whisky viel besser passen.
„Magst du etwas trinken?“, frage ich über die Schulter.
„Im Dienst nie“, antwortet er.
„Willst du dich nicht setzen?“
Der Typ zuckt mit den Achseln, geht zum Sofa und setzt sich vorsichtig auf die Kante. Seine Augen mustern mich abschätzend. Was er wohl in mir sieht? Sicher einen schmächtigen Kerl, der es nötig hat, seine Liebhaber zu bezahlen. Damit hat er ja Recht, auch wenn ich auf dem freien Markt bestimmt einen Mann finden würde, der auf mich steht. Dafür bin ich jedoch zu schüchtern und außerdem – ich hasse es, diese Sache dem Zufall zu überlassen. Bei der Agentur kann ich mir den Typ bestellen, auf den ich stehe. Das ist viel praktischer und führt fast immer zum Ziel. Wenngleich etwas fehlt, doch darüber will ich mir im Augenblick keine Gedanken machen.
„Ich heiße Riordan“, sagt mein gekaufter Lover. „Ich mache keine abartigen Sachen, wie meine Agentur dir sicher gesagt hat und nur mit Gummi.“
„Levi“, murmele ich und setze mich in gebührendem Abstand neben ihn.
Meine Finger zittern vor Aufregung, als ich ein Glas Sekt einschenke und es in einem Zug runterstürze. Alkohol hilft, wenigstens macht er mich ein wenig locker.
„Wie willst du es?“, fragt Riordan in geschäftsmäßigem Tonfall.
„Ich wünsche mir …“, wispere ich, wobei ich ihn nicht ansehen kann, „… dass du mich verführst.“
Schweigen. Ich linse zu ihm rüber. Er starrt mich an, als hätte ich ihn zu einer Polonäse oder einer Runde ‚Mensch ärgere dich nicht‘ aufgefordert. Mein Herz klopft hart gegen die Rippen, während ich auf seine Ablehnung warte. Die drei Kerle vor ihm haben es zwar am Ende getan, es hat mir aber nicht gefallen. Sie waren zu mechanisch, so als würden sie ein Programm abspulen, das ihnen zuwider ist.
„Ich habe mit deiner Agentur einen Preis ausgehandelt“, flüstere ich in die Stille. „Du bekommt tausend Euro, wenn du es richtig machst.“
„Ooookay“, murmelt Riordan schließlich gedehnt. „Ich soll dich verführen. Hier?“
Ich nicke und muss dabei schwer schlucken. Bei ihm ist es irgendwie anders. Wenn er jetzt aufsteht und geht, ist nicht nur mein Stolz gekränkt. Es wäre viel schlimmer. Er sieht so aus, wie ich mir den Mann meiner Träume vorstelle und auch seine ganze Art geht mir sofort unter die Haut.
„Keine Küsse auf den Mund“, erklärt er und rückt näher. „Du fasst mich nicht an, außer, ich fordere dich dazu auf.“
Wieder nicke ich und meine Kehle fühlt sich wie ausgedörrt an. Riordan sieht fantastisch aus, mit ihm könnte es vielleicht anders sein. Ich wünsche es mir so sehr. Er knöpft langsam sein Hemd auf und lächelt dabei. Mit fahrigen Bewegungen fülle ich mein Glas, ohne den Blick von ihm zu lassen. Hastig stürze ich den Sekt runter und sehe dabei zu, wie er sich des T-Shirts entledigt, die Jeans öffnet und die Schuhe abstreift. Er lehnt sich zurück, hebt die Hüften an und schiebt die Hose herunter. Eine pralle Erektion wippt hoch.
Also errege ich ihn!, überlege ich, während ich nach der Flasche greife und sie direkt an meine Lippen setze. Nach einem großzügigen Schluck nimmt mir Riordan, der inzwischen nackt ist, die Pulle weg und gönnt sich selbst einen tiefen Zug. Danach stellt er sie auf den Tisch und schiebt sich näher zu mir.
Seine breite Brust ist haarlos und gut definiert. Es juckt mir in den Fingern, über die glatte Haut zu streichen. Dunkle Locken fallen ihm ins Gesicht und dieses Lächeln – es gehört verboten oder sollte nur mir gelten! In diesem Moment gilt es nur mir, ist jedoch gekauft.
Riordan streckt die Hand aus und streichelt über meinen Hals, dann tiefer, über meine Brust, wobei er provozierend über die Nippel kratzt. Schon kurz darauf haben seine Finger den Saum meines T-Shirts erreicht und schieben ihn hoch. Ein leichter Schubs, ich lande auf dem Rücken. Kurzerhand rollt Riordan den Stoff hinauf, bis meine Brustwarzen freiliegen. Die kühle Luft und sein bewundernder Blick erregen mich, er murmelt ein leises ‚Wow‘.