Mein Traummann liegt direkt vor mir! Ich bestaune seinen schmalen Körper und kann nicht verhindern, dass meine Professionalität unter dem Ansturm lange verdrängter Gefühle leidet. Ohne nachzudenken öffne ich Levis Jeans und ziehe sie vorsichtig auseinander. Wie ich es gewünscht und erhofft habe, erwartet mich ein – gemessen an seiner Körpergröße - enormes Geschlechtsteil. Ich kann es durch den weichen Stoff der Shorts erkennen, außerdem schiebt sich gerade die Schwanzspitze unter dem Bund hervor.
„Oh Mann“, stöhne ich heiser und gucke hoch in Levis Gesicht.
Er lächelt mir scheu zu. „Gefalle ich dir?“
„Sehr“, gebe ich zu und beuge mich über ihn, um seine Brust mit Küssen zu überschütten.
Der Job ist vergessen, es gibt nur noch ihn und seinen aufregenden Duft. Ich koste seine Achselhöhlen, probiere seinen Hals und lecke über die geilen, winzigen Nippel, die sich zu steinharten Knöpfchen zusammengezogen haben.
Levi stöhnt verhalten, scheint aber meine Liebkosungen zu genießen. Ich will ihn zum Wimmern bringen, zum Betteln und Schreien. Er soll mir seine Lust zeigen und alle Scheu verlieren. Ich wandere mit dem Mund zu seinem flachen Bauchnabel und küsse die zitternde Bauchdecke, bevor ich ihn sanft aber bestimmt von der Jeans befreie. Durch den dünnen Stoff der Shorts massiere ich Levis Schwanz, wobei ich ihn aufmerksam beobachte. Seine Wangen sind gerötet und sein Brustkorb bewegt sich hektisch auf und ab.
„Bitte“, stöhnt er und guckt zu mir runter.
Ich weiß was er will und schiebe den Stoff nach unten. Seine pralle Erektion drängt hoch und bleibt schief auf dem flachen Bauch liegen. Hingerissen koste ich den glitzernden Tropfen, lecke über die Spitze und nehme ihn dann ganz in den Mund. Levi schmeckt gut. Sein Moschusduft reizt meine Sinne und macht mich wahnsinnig sehnsüchtig. Eine Hand um seine Eier geschlossen, genieße ich das Pulsieren und Zucken in meiner Mundhöhle. Endlich stöhnt Levi lauter und hebt das Becken, ein Zeichen, dass er die Kontrolle verliert.
Mit doppeltem Eifer lutsche ich mich an seinem Schwanz herunter, lecke den zarten Sack mit den kleinen Kugeln gründlich und wandere über den Damm bis zu dem engen Muskel. Levis Beine hochschiebend, umzüngele ich das zuckende Loch, schiebe meine Zunge hinein und höre ihn endlich laut keuchen. Mit jedem Zungenschlag wird er unruhiger und sein Körper beginnt zu beben, bis er endlich bettelt.
„Riordan!“, ächzt er mit versagender Stimme. „Fick mich endlich!“
Es ist wie eine Erlösung. Mein Schwanz pocht vor Ungeduld und ich habe redliche Mühe, ein Gummi überzustreifen. Während ich mich aufrichte, lege ich mir seine Beine über die Schultern. Vorsichtig weite ich den engen Ring und schiebe mich langsam in seine Enge, wobei ich sein Gesicht aufmerksam beobachte. Mit weit aufgerissenen Augen guckt er mich an, völlig in seiner Lust gefangen. Ich wünschte, er würde mich voller Liebe ansehen. Ein dummer Gedanke, aber er entspricht meinem irrationalen Gefühl.
„Bist du okay?“, frage ich heiser.
Levi nickt und lächelt mir kurz zu, nur ein winziges Aufblitzen, doch es ist wie ein Sonnenstrahl direkt in mein Herz. Ich stoße mich ganz in ihn rein, warte ab, bis sich seine Züge entspannen und nehme ihn dann bedächtig und langsam. Immer wieder ändere ich den Winkel, um ihm mehr Lust zu verschaffen. Levi hat die Lider geschlossen und die Finger seitlich in die Sitzfläche gekrallt. Er atmet mit offenem Mund und zittert vor Anspannung. Sein Schwanz wird immer praller und ich halte unwillkürlich den Atem an, während ich das Schauspiel beobachte.
Levi presst die Lippen zusammen, kneift die Augen fest zu, Sperma verteilt sich auf seinem Bauch. Das ist ein so geiler Anblick, dass ich den Takt automatisch beschleunige und kurz nach ihm wegfliege. Das Becken fest gegen seine Schenkel gepresst, spritze ich in das Gummi. Mühsam unterdrücke ich ein Stöhnen. Er soll nicht merken, dass ich auch zum Zuge gekommen bin. Das ist unprofessionell. Alles, was ich mit ihm angestellt habe, widerspricht meinem Berufsethos. Das Schlimmste aber ist, dass ich mir wünsche, dies hier wäre echt.
Bevor Levi den Unfall bemerken kann, ziehe ich mich aus ihm zurück, streife das Kondom ab und verknote es. Noch während ich nach meiner Jeans greife, versenke ich es in der Hosentasche. Anschließend angele ich nach meiner Shorts und streife sie über. Erst, als ich vollständig angekleidet bin, wage ich zu ihm hin zu sehen.
Schwer atmend und völlig entspannt liegt Levi da, den Unterarm schützend über sein Gesicht gelegt. Ich stehe auf und greife nach meiner Jacke. Nach einem Job verschwinde ich stets so schnell wie möglich, nur diesmal fühlt es sich nicht gut an.
„Ich geh jetzt“, murmele ich leise.
Levi blinzelt mich unter dem Arm hervor an. Zuerst ist sein Blick verträumt, dann wird er kalt und seine Lippen verziehen sich zu einem Strich.
„Ich finde den Weg allein“, sage ich noch, dann drehe ich mich um und trotte aus dem Zimmer.
Mühelos finde ich die Hintertür, trete hinaus in die frische Hamburger Nachtluft und atme tief ein. Keine Erleichterung, nur tiefes Bedauern. Am liebsten würde ich umkehren, mich Levi zu Füssen werfen und um seine Liebe flehen! Moment! Liebe? Ich setze automatisch einen Fuß vor den anderen und erreiche die Straße, auf der nur noch wenig Verkehr herrscht. Wer redet hier von Liebe?
Ich Idiot habe mich in einen Kunden verliebt. Dieser Satz hallt mir ständig durch den Schädel, während ich Kilometer um Kilometer durch die Nacht marschiere. Die Richtung stimmt ungefähr, doch selbst wenn es nicht so wäre, wäre es im Moment egal. Mein Inneres ist total aufgewühlt und mein Herz frohlockt, tut dabei gleichzeitig weh. Ich bin in meinem Zustand ein geeignetes Exemplar für den Chemieunterricht, um die verheerende Wirkung von Hormonen zu demonstrieren. Chaos herrscht, ich kann keinen klaren Gedanken fassen.
Irgendwann erreiche ich eine Bahnstation; es ist Altona. Ich trotte zu dem Bahnsteig, von dem der richtige Zug abfährt. Langsam ordnet sich alles, ich werde ruhiger und mein zukünftiger Weg kristallisiert sich klar heraus.
Mit dem Geld, das ich an diesem Abend verdient habe, werde ich eine Weile haushalten können. Ich muss mir einen anderen Broterwerb suchen, diese Escort-Sache geht nicht mehr, nicht nach dieser Erfahrung. Nie wieder will ich mit einem Kerl ins Bett steigen, für den ich weniger empfinde als für Levi. Jedenfalls für lange Zeit nicht, bis ich ihn vergessen habe.
Am nächsten Morgen muss ich früh zu einer Vorlesung. Danach rufe ich Anita an und erkläre ihr, dass ich nur noch für Levi Brechstein zur Verfügung stehe. Sie schweigt einen Augenblick. Schließlich seufzt sie und sagt: „Herr Brechstein hat bereits angerufen. Er würde dich gern sofort treffen. Fährst du hin?“
Mein Herz stolpert und Hoffnung flammt sofort auf, hatte ohnehin nur leicht geschlummert. Ich merke erst, als Anita sich räuspert, dass ich noch nicht geantwortet habe.
„Ja, ich fahre hin. Welchen Preis hast du ausgehandelt?“
Nach kurzem Zögern erklärt sie: „Er zahlt das Taxi, ansonsten will er nur mir dir reden.“
Reden? Ein sprechender Kunde, das war noch nie da, aber vielleicht ist es ein gutes Zeichen.
„Gut. Sag ihm, falls er nachfragt, dass ich auf dem Weg bin.“
Ich nehme die Bahn. Es erscheint mir falsch Geld für ein Gespräch anzunehmen, über dessen Verlauf ich mir nicht sicher bin. Je näher ich Altona komme, umso nervöser werde ich. Was will Levi von mir?
Ein Bus bringt mich fast bis vor seine Haustür. Diesmal gehe ich zum Vordereingang und betätige die Klingel. Es dauert einen Moment, bis die Tür aufgemacht und Levi mich herein winkt. Er sieht sehr ernst aus, führt mich durch den Flur in eine riesige Küche und zeigt auf einen Stuhl.
„Setz dich. Magst du Kaffee?“
„Ja“, murmele ich und setze mich steif hin.
„Wie alt bist du?“, fragt Levi, während er einen Becher vor mir abstellt.
„Siebenundzwanzig“, antworte ich.
„Machst du das hauptberuflich, als Callboy zu arbeiten?“
Levi nimmt mir gegenüber Platz und schließt beide Hände um den Kaffeebecher, als müsse er seine Finger wärmen. Seine Wimpern sind gesenkt – dunkle, dichte Wimpern – und er kaut nervös auf der Unterlippe herum.
„Nein, ich studiere Rechtswissenschaften. Leider brauche ich etwas länger, als beabsichtigt“, erwidere ich leise, wobei ich in meinen Kaffee gucke.
„Aha“, murmelt Levi und trinkt einen Schluck aus seinem Becher. Verlegenes Schweigen breitet sich in der Küche aus.
„Das gestern … ist es immer so bei dir?“, fragt er, wobei er mich plötzlich direkt anschaut.
„Nein!“ Ich schüttele entschieden den Kopf. „Nein, es war noch nie so.“
„Aha“, macht Levi wieder, wobei er mich misstrauisch mustert.
Mein ganzer Körper zittert vor unterdrücktem Verlangen, aufzuspringen und ihn in meine Arme zu reißen. Ich will ihn endlich küssen, in seine Wimpern beißen und an seinem entzückenden Kinn knabbern, ganz zu schweigen von den Dingen, die ich mit dem Rest von ihm anstellen möchte.
„Nach dem Job von gestern müsstest du doch eigentlich eine Weile kürzer treten können“, meint Levi mit ironischem Tonfall.
„Ja, das kann ich wohl“, stimme ich ihm unsicher zu.
Worauf will er hinaus? Wieder kaut er an seiner Lippe und dreht den Becher zwischen den Händen.
„Okay, dann hat ja alles sein Gutes“, murmelt er und senkt den Blick.
„Was ist mit dir? Arbeitest du oder …?“, erkundige ich mich neugierig.
„Ich studiere auch, allerdings Germanistik.“ Levis Augen streifen mich kurz. „Meine Eltern bezahlen das Studium und das hier.“ Er macht eine alles umfassende Geste mit der Hand.
„Cool!“ Ich trinke den Becher leer und stelle ihn auf den Tisch.
„Tja, dann …“ Levi springt auf und reibt verlegen die Handflächen an seiner Jeans. „Mehr wollte ich nicht wissen.“
„Okay“, murmele ich und erhebe mich widerwillig.
Es sind so viele Fragen übrig, die ich ihm stellen möchte. Magst du mich? Sehen wir uns wieder? Darf ich dich küssen? Doch der harte Blick, mit dem Levi mich anguckt, lässt mir jede davon im Hals steckenbleiben.
„Danke, dass du hergekommen bist“, erklingt hinter mir seine Stimme, während er mich durch den Flur geleitet.
„Ich verstehe nicht, wieso du mich sehen wolltest“, sage ich über die Schulter, erreiche die Haustür und drehe mich zu ihm um.
Unsere Blicke treffen sich. Fest und ohne mit der Wimper zu zucken schaut Levi mich an. Die Mundwinkel ziehen sich zu einem gezwungen wirkenden Lächeln nach oben.
„Ich wollte dich bei Tageslicht sehen“, erklärt er.
„Und? Wie sehe ich aus?“
„Cool“, murmelt Levi. „Sehr cool.“