Personendie sich zu weiblichen Personen und weiblichen Eigenschaften hingezogen fühlen
LuanxAlina Woodwalkers FF Pt 2
Luan erstarrte, als wütende Schritte auf seine Zimmertür zu trampelten. Alinas Eltern waren seit maximal fünf Minuten hier in der Schule. „Ich kann das nicht fassen!" Das war eine Frauenstimme: „Unser Sohn soll sich jetzt also hier entfalten. Als Mädchen! Was ist das hier? Ein Esoteriker Club oder wie oder was?" Die Antwort von Herrn Waldemar, dem Schulleiter ging unter dem wütenden Gebrüll von Alinas Vater unter. Luan hatte eigentlich gedacht, dass dieser ein Fuchswandler, wie seine Tochter war und kein Löwen- oder Brüllaffenwandler. Er spähte neugierig auf den Gang vor seinem Zimmer. Es kamen der Schulleiter dicht gefolgt von zwei rothaarigen Erwachsenen. Die beiden sahen seiner Mitbewohnerin verdammt ähnlich.
Alina kam als letzte, sie ließ den Kopf hängen. Sie hatte sich außerdem teilverwandelt. Auf ihrem Kopf sprossen zwei rotbraune Fuchsohren. Ihre dunkelbraunen Augen wirkten glanzlos, als sie ihn für eine Sekunde ansah. Er widerstand dem Drang auf sie zuzurennen und sie fest in seine Arme zu nehmen. „Wer ist das denn", der Blick von Alinas Vater wanderte zu ihm. „Das ist Alinas Mitbewohner Luan", stellte sein Schulleiter ihn vor. „Hi", Luan winkte grob zu den beiden herüber und musterte die beiden skeptisch. „Das ist der Sohn von unserer lieben Hausmeisterin und einer der Mitschüler im elften Jahrgang der Schule." „Wie viel kostet die Scheiße", fauchte Alinas Vater den Schulleiter jetzt an. „Gar nichts", erwiderte dieser jetzt: „Der europäische Woodwalkerrat finanziert diese Schule und Spenden."
Luan hatte schon viele Eltern ausrasten sehen, seit seine Mutter hier arbeitete. Sie hatte sich nach der Trennung an dem neu gegründeten Internat beworben. Sie hatte sich durchgesetzt, schließlich war sie auch eine Woodwalkerin. Besser gesagt waren sie Windwalker als Wanderfalkenwandler. Sein Vater war ein Dachs in zweiter Gestalt und absolut aggressiv. Seine Mutter, die wie er eher introvertiert war, hatte es nicht ausgehalten. Er hatte damals seinen Freund Eric zurücklassen müssen, er war wie er ein Woodwalker gewesen. Aber er hatte nie die zweite Gestalt seines Freundes gewusst. Seine Mutter hatte ihm nur von klein auf beigebracht, zu spüren, wenn ein anderer Woodwalker in der Nähe war. Er hatte es bei Eric auch gespürt, aber nicht seine Gestalt, die war ihm verborgen geblieben.
Die Art wie sich sein Freund bewegte hatte aber laut seiner Mutter auf einen Lauerjäger hingedeutet. Dazu war er noch morgens eher wacher als mittags gewesen. Also wahrscheinlich eher ein dämmerungsaktives Tier. Er sah Alina ähnlich, aber der wilde Junge war doch nie und nimmer auch Transgender. Er war Erics Eltern damals nie begegnet. Aber er konnte es sich einfach nicht wirklich vorstellen. Am liebsten wäre er aber wieder alleine mit seiner Mitschülerin, weg von ihren Eltern. Dass es ihr ähnlich ging, stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ihre Eltern waren ihr gegenüber von ihm und ihren Mitschülern offensichtlich sehr unangenehm. Es standen auch schon weitere Schüler im Gang und beobachteten den Streit zwischen dem Schulleiter und Alinas Eltern. Die Wortwahl wollte er eigentlich nicht aus dem Mund von Eltern hören.
„Sie machen das Leben von unserem Sohn kaputt", fauchte Alinas Vater den Schulleiter jetzt an. „Wir machen hier niemanden kaputt." Luan war erstaunt, wie ruhig der Schulleiter dabei bleiben konnte. Seine dunkelbraunen Augen ließen ihn auch beruhigend wirken. „Eric wird niemals ein Mädchen sein, ich verbiete ihm das!" Tobte der Vater weiter und unterbrach eine Antwort von Herrn Waldemar, indem er ihn am Kragen seines Hemds packte. In dem Moment verwandelte Alina sich in einen Fuchs und rannte davon. Ihr Kleiderhaufen blieb auf dem Boden liegen, wo sie sich verwandelt hatte. Luan zögerte nicht lange und schloss die Augen. Er spürte wie sich Federn an seinen Armen bildeten. Innerhalb von Sekunden saß er als Wanderfalke auf seinen auf seiner normalen Schuluniform.
Er breitete die braunen Falkenschwingen aus und flog hinter seiner Freundin hinterher. Sie war in Richtung Sportgelände gerannt. Er verlor sie allerdings dort kurz aus den Augen. Schließlich fand er sie am Rand des kleinen Bachs, der ihren Schulteich bewässerte. Sie schnippte mit den Pfoten kleine Kiesel in den Bach. Wie auch immer sie das machte, aber die Steine sprangen teilweise über das Wasser. Wahrscheinlich war das ein Talent, dass sich als Fuchs auch zeigte. „Hey", murmelte er dann leise und setzte sich neben seine Mitschülerin auf den Boden. „Hey", der rotbraune Fuchs sah ihn nicht an, aber hörte auf Kiesel ins Wasser zu schnippen. „Was ist los", flüsterte er ihr in Gedanken zu und sie hob die dunkelbraunen Augen endlich und sah ihm in die Augen.
„Das weißt du doch", ihre braunen Augen starrten in seine gelben: „Sie haben mich wieder ihren Sohn genannt. Sie haben vor allen Schülern meinen Deadname benützt!" „Ich weiß", er breitete die Schwingen aus und wünschte sich, sie an Ort und Stelle umarmen zu können. Nur sehr widerwillig gab er seinem Drag nach und teilverwandelte seinen Oberkörper. Eigentlich war das Dank Hormonblockern nicht so schwer. Er war nie in die weibliche Pubertät gekommen dadurch und nahm seit bald zwei Jahren auch Testosteron. Dadurch konnte er logischerweise auch Oberkörperfrei rumrennen, ohne dass sich jemand dabei etwas dachte. Er schlang die Arme um die pelzigen rotbraunen Schultern seiner Mitbewohner. Der Fuchsrüde grummelte leicht, was ihn wieder an seinen Deadname erinnerte. Alinas Vater hatte sie Eric genannt.
Eric, das war der Name seines Freundes bis zur dritten Klasse gewesen. Es erinnerte ihn wieder daran, dass sie unter seinem Deadname lebte. War das doch ein Andenken an ihn gewesen und nicht nur purer Zufall? Eric hatte auch Fuchsberg mit Nachnamen geheißen. Das war kein normaler Nachname, kein Müller, Meier, Schulze oder Fischer. Er schüttelte den Kopf, um den Gedanken wieder loszuwerden. „Was ist los", Alina sah ihm in die Augen, das tat kein Woodwalker der als Tier aufgewachsen war. Aber Eric war ja zur Schule gegangen, er war also nicht nur als Tier aufgewachsen. „Nur ein Gedanke", er seufzte in Gedanken: „An einen alten Freund." Schob er dann nach, bevor sie nachhaken konnte. „Den ich seit der dritten Klasse nicht mehr gesehen habe.
Alina starrte ihn lange an. Dann rollte eine Träne über ihre pelzige Wange: „Ich vermisse auch jemanden seit der dritten Klasse." Flüsterte sie leise in seine Gedanken: „Jemanden, der auch Buchenhain mit Nachnamen hieß." „Nach dem du dir deinen Namen gegeben hast?" Riet er leise und spürte wie seine eigenen Augen anfingen überzulaufen. Der Kopf seiner Mitbewohnerin kam auf seiner nackten Schulter zum Liegen. Er strich ihr sanft über den weichen rotbraunen Kopf und kraulte sie hinter den Ohren. „Das ist doch so oder?" Er schluckte den Kloß in seinem Hals herunter: „Wir waren bis zur dritten Klasse seit dem Kindergarten befreundet. Dann musste ich wegziehen, weil sich meine Eltern getrennt haben. Meine Mutter hat den Job hier bekommen und ich bin ans Internat gewechselt."
Ihr Nicken war kaum spürbar auf seiner nackten Schulter, als er geendet hatte. „Ich glaube es nicht", flüsterte er und spürte die Tränen in seinen Augen aufsteigen. „Ich habe dich jeden Tag immer wieder vermisst, den Freund, naja besser gesagt die Freundin, die ich zurücklassen mussten. Ein Beben ging durch die Füchsin in seinen Armen, als sie sich fester an ihn kuschelte. „Ich hätte nie gedacht, dass wir uns wiedersehen würden. Als der Kontakt abgebrochen ist, habe aber jegliche Hoffnung verloren..." An dieser Stelle brach sie ihre Gedanken ab und wie immer hüllte sie sich wieder in ihre Barrieren. Er schlang die Arme fester um sie: „Das Schicksal hat uns wieder zusammengeführt. Ich hätte damals nicht gedacht, dass du auch trans bist. Ich habe dich für den idealen Jungen gehalten.
Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. „Das hat getäuscht", Alina löste sich sanft wieder von seiner Schulter. Ihre dunkelbraunen Augen schimmerten feucht: „Meine Eltern haben mich in dieses Idealbild gezwungen. Ich war nie das wozu mich meine Eltern gezwungen haben. Sie haben mich gezwungen, mich normal, für einen Jungen typisch zu benehmen." Luan konnte nicht anders, als sie schockiert anzustarren und begann dann wieder, sie sanft hinter den Ohren zu kraulen. Die Berührung und die Nähe beruhigten ihn eindeutig. Er musste ihr eigentlich sagen, dass er auf Personen aus dem weiblichen Spektrum stand. Dass er sich in den paar Tagen in sie verliebt hatte. Die paar Tage waren allerdings auch untertrieben, es waren mittlerweile fast zwei Wochen.
„Da seid ihr ja", eine Hand legte sich auf seine nackte Schulter. Luan drehte sich erschrocken um und sah dem Schulleiter in die Augen. Herr Waldemar reichte ihm seine Sachen, die er im Flur hatte liegen lassen. Alina warf er auch seine Sachen zu und setzte sich dann mit dem Rücken zu ihnen hin. „Ihr könnt euch ruhig zurückverwandeln, wir haben einiges zu besprechen." Luan gehorchte etwas zögerlich und verwandelte sich zurück. Dann zog er sich seinen Hoodie und die Jeans an und setzte sich neben den Schulleiter. Alina setzte sich neben ihn wenige Sekunden später. Sie trug auch ihre eigene Schuluniform. Er konnte sehen wie sie zitterte, obwohl es noch recht warm für Ende Oktober war. Er schlang den Arm um ihren heftig bebenden Schultern.
„Ich habe gute Nachrichten für dich Alina." Der Schulleiter ließ sie dann langsam den Kopf heben. „Deine Eltern haben zugestimmt, dass du hier bleiben darfst. Du darfst hier weiter die elfte Klasse weiterhin besuchen und dein Abitur hier machen. Das Ganze verdankst du der Mutter deines Mitbewohners Luan und deiner Mutter, die sich Gott sei dank durchgesetzt haben. Deine Mutter möchte mit dir an einem anderen Tag über alle anderen Konsequenzen und so sprechen. Dein Vater muss sich erst einmal abregen, bevor er dich weiter transphob beleidigt." „Danke", das war das Einzige was Alina rausbrachte. Luan schlang den Arm fester um seine Freundin, die sich dankbar an ihn anlehnte. „Du möchtest auch wirklich bleiben?" Hakte er Waldemar danach skeptisch bei Alina nach, die dann einfach nur nickte.
Auf dem Weg zurück zur Schule begegneten sie wieder Alinas Mutter. Sie schien auf sie gewartet zu haben. Ihr Mann war immerhin weg, das hieß wohl endlich keine dummen Kommentare mehr für sie. Sie schlang dann aber hektisch die Arme um ihre Tochter. Dann redete sie hektisch auf ihre Tochter ein, so leise, dass Luan nichts davon verstand. „Danke", murmelte Alina nur leise: „Mama wir reden wann anders nochmal drüber, ich bitte dich."