Nach einem beinahe stressigen Nachmittag, fuhr ich schließlich heim ins Palais. Selina war schon etwas früher mit dem GTI heimgefahren, ich hatte noch etwas länger im künftigen Westflügel vermessen. Ich wollte dort neben ein paar Räumen für Anwendungen und die Psycho-Onkologie auch einen Teilbereich der Energiegewinnung unterbringen. In Zukunft würde die Klinik ihren eigenen Strom erzeugen und diese Anlage sollte das Herzeigestück werden, nach dem in weiterer Folge auch in anderen sozialen Einrichtungen geplant werden sollte. Unser Traum begann, Gestalt anzunehmen.
Als ich zu Hause ankam, ich hatte ja einen Termin mit Bertl, stand Ines' Wagen schon da. Ich wunderte mich, dass sie schon da war und Bertl noch nicht. Aber als ich nach oben ging, saßen Bertl und Ines mit Selina im Salon. Selina stand auf und begrüßte mich mit einem Küsschen. "Die Ines hat den Bertl hergefahren, der hat ja kein Auto im Moment." - "Bertl, bei mir daheim stehn noch drei in der Garage. Der Benz hat eh Winterreifen drauf, den kannst ja in der Zwischenzeit haben!" - "Ja des wär lieb, aber I hab ja eh so a charmante Fahrerin, des genieß I schon, solangs irgendwie geht!" - "Du alter Schwerenöter! Die hats dir angetan, die Ines, was?" Beide erröteten ein Wenig. Es war lustig, ausgerechnet den Bertl einmal verlegen zu sehn. "Komm Bertl, mach ma schnell das Geschäftliche. Die Beiden haben sich eh genug zu erzählen, und wenn wir fertig sind, dinnieren wir gemeinsam." In meinem Büro angekommen meinte Bertl: "Du Michael, die Ines, die is fei voll die liabe Maus. I glaub, mi hats jetzt a derwischt!" - "Ich lachte. Du weißt es jetzt erst, Selina hat es heute morgen schon gemerkt, dass es bei euch knistert!" - "Ja, die ist sowieso ein Wahnsinn, deine. Die is super, da hast a Glück ghabt!" - "Ja Bertl, deshalb werd ich in absehbarer Zeit einen Trauzeugen brauchen!" - "Ha!" Ja klar! Den moch I da! Haha!" Danach regelten wir das Geschäftliche. Es sah gut aus, was die Fertigung meiner Stirling-Generatoren betraf. Bertl hatte eine rennomierte Firma in der österreichischen Steiermark für unser Projekt gewinnen können und stand wegen der Spezial-Akkumulatoren mit einem Hersteller in Slowenien in Verhandlung. Etwa eine halbe Stunde später waren wir wieder bei den Mädels. Wir verbrachten einen schönen gemeinsamen Abend, bei gutem Essen in bester Laune. Als die beiden aufbrachen, gab ich Bertl noch den neuen Code für mein Garagentor und sagte ihm wo die Schlüssel hingen. Ines würde ihn morgen zu meinem Haus fahren um den Mercedes zu holen. (Ob sie ihn dazu erst zu Hause abholen musste, entzieht sich meiner Kenntnis...)