Etwas hatte sich verändert. Sehr stark verändert.
Als hätte man das Universum neu ausgerichtet, so groß schien diese Veränderung, als er die Augen aufschlug.
Die Dunkelheit der Nacht umhüllte ihn, musste aber langsam seiner guten Nachtsicht weichen, bis er zumindest deutlich die Silhouetten des Raumes um sich herum erkennen konnte.
Jetzt war die Veränderung noch deutlicher. Er konnte es an seiner Atmung hören. Stoßweise und in sehr kurzen Abständen traf sie in kleinen heißen Kaskaden auf Amandas Nacken.
Sein Gesicht lag so dicht an ihrem Hinterkopf, dass seine Nase fast gegen den ersten Wirbel ihres Rückens stieß. Ihr Haar war auf dem Kissen ausgebreitet, ergoss sich über ihre Schultern und umrahmte seine Stirn.
Der Duft war einfach nicht in Worte zu fassen. Hellwach und zugleich wie im Rausch drangen langsam die einzelnen Gefühlsregungen seines Körpers in sein Gehirn. Sogar die Nervenbahnen selbst schien er deutlich wahrzunehmen. Genauso wie den feingewebten Stoff des Lakens auf seinem überempfindlich nackten Körper. Sein Nacken kribbelte, während die Haut unter seinen Fingerkuppen regelrecht zu knistern schien.
Eine Hand lag flach zwischen Amandas Schulterblättern. Dicht zwischen ihrem und seinem Körper eingesperrt. Er glühte, während ihre Haut ihn zu kühlen versuchte und doch nur dazu beitrug, ihn noch heißer zu machen.
Seine andere Hand lag auf der Kontur ihrer Hüfte und strich schon eine ganze Weile über das Bändchen ihres Slips, den sie beim Schlafen trug.
Bei jedem seiner flachen Atemzüge, schien sich sein ganzer Körper mit zu bewegen. Er spürte deutlich die minimale Reibung seiner vollkommen harten Erektion gegen die Rundungen von Amandas Gesäß.
Heiß und bebend lag er dicht an ihr. Bereit und vollkommen außer sich vor Begierde, mit dem mehr oder weniger großen Wissen, dass sein Verstand irgendwo während der kurzen Schlafphase auf der Strecke geblieben sein musste. Vielleicht auch irgendwo auf Haiti um Urlaub zu machen. Egal wo er sich auch befand. Hier im Bett so dicht an Amanda war er auf jeden Fall nicht.
Ihr Eisprung hatte vor wenigen Minuten stattgefunden, während er geschlafen hatte. Kein Wunder das er nun wach war, die biologische Uhr hatte zu ticken begonnen.
Der intensive Duft dieser köstlichen Verlockung versetzte ihn in einen regelrechten Rauschzustand, als hätte er Drogen genommen. Aber die Botschaft war deutlich. Er konnte sich ihr nicht entziehen.
Seine Hand an Amandas Hüfte strich nach vorne zwischen ihre Beine. Der Ort seines Begehrens und zugleich das Ziel.
Mit einem leichten Seufzer bewegte sich Amandas Körper, ohne dass ihr Verstand ihr erlaubte, wach zu werden. Ihr Traum veränderte sich, wurde weniger bildhaft und sie drohte an die Oberfläche des Bewusstseins zu kommen.
Das Kitzeln an ihrem Nacken und ihrer Hüfte war so leicht, dass Amanda nur versuchte davon wegzukommen, anstatt wach zu werden und sich damit zu beschäftigen.
Erst als etwas warm und weich über ihren Bauch in Richtung ihres Slips und darunter fuhr, beschloss ihr Verstand, dass es an der Zeit war, den Körper auf Alarmbereitschaft zu stellen.
Amandas Augen klappten so schnell auf, dass sie zunächst absolut gar nichts sehen konnte. Das änderte sich auch nach einer Weile kaum merklich, obwohl ihre Augen sich einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnten.
Deutlich spürte Amanda heißen Atem in ihrem Nacken, die Finger auf ihrem Rücken und zwischen ihren Beinen. Und sie spürte etwas Anderes, das sich heiß und glatt an ihrem Po rieb.
Leintuch und Kissen raschelten leicht, als Amanda versuchte sich umzudrehen. Ihre Hand griff nach den Fingern, die bereits dabei waren forschend über die weiche, empfindliche Haut ihres Schritts zu streichen, und hielt sie fest. Ihre Stimme wollte ihr kaum gehorchen, nachdem sie so aus dem Schlaf gerissen worden war. Trotzdem brachte sie es fertig, Nataniels Namen zu sagen.
Er antwortete nicht.
Außer man konnte das tiefe Grollen in seiner Brust, das sich schließlich zu einem kurzen Schnurren formte, eine Antwort nennen.
Obwohl er zugelassen hatte, dass seine Finger in Amandas Schoß aufgehalten wurden, so ließ er es doch nicht zu, dass sie sich ihm entzog, in dem sie sich zu ihm herum drehte. Stattdessen schmiegte er sich noch enger gegen ihren Rücken.
Die Hand zwischen ihren Schulterblättern fuhr unter ihrem Körper herum und legte sich quer über ihre Brüste. Eine Position die nur deshalb nicht unangenehm war, weil er eine relativ weiche Matratze hatte. So passte sie sich zumindest den Konturen ihrer Körper an, als lägen sie darauf, wie angegossen.
Sein Brustkorb hob und senkte sich in tiefen, schnellen Atemzügen, während seine harten Brustwarzen an Amandas Haut rieben und ihm elektrisierende Schauerbotschaften von dort ausgehend in den Unterleib sandten. Als wäre das nötig, um ihn bereit zu machen.
Amandas Geruch war alles was es bedurfte, um ihn unerträglich hart werden zu lassen. Es schmerzte richtiggehend weshalb er seinen Oberschenkel zwischen Amandas Beine schob, um der lockenden Begierde zwischen ihren Schenkeln näher zu sein.
Deutlich spürte er in sich den biologischen Countdown. Die Zeit tickte, was ihn dazu drängte, Amanda so schnell wie möglich bereit für ihn zu machen. Sie war jetzt nur noch ein paar Stunden fruchtbar, bis das Zeitlimit überschritten sein und dieses lockende Verlangen in ihm verklingen würde.
Seine Hand an ihrer Brust strich mit dem Daumen über ihre Brustwarze. Vorsichtig fuhr er leicht seine Krallen aus und ließ diese präzise und kontrolliert sanft über die Haut um ihre Spitze herum kraulen. Währenddessen presste sich sein begieriger Mund an Amandas Nacken. Er sog an der süßen pfirsichweichen Haut, schnurrte stöhnend dagegen, als er beinahe einen Geschmacksorgasmus erlebte, der ihn noch mehr aufheizte. Sie roch nicht nur wie die zarteste Versuchung, seit es Amanda gab, sie schmeckte auch so. Alles an ihr erregte seinen Körper, stimulierte seine Triebe, weckte seine Instinkte und rief die animalische Natur im Manne hervor.
Seine Erektion erzitterte, als seine raue Zunge über die köstliche Haut ihres Nackens leckte und ihm ein Vorbote der Lust in Form eines Tropfens entkam. Seine Hand legte sich nachdrücklicher auf ihre Brust, massierte sie mit seinen Fingern, fühlte das pralle Fleisch und zugleich nachgiebige Fettgewebe, was er so faszinierend an Frauen fand.
Mit einer Geste seiner anderen Hand, versuchte er sich aus Amandas Griff zu entwinden. Nicht mit Gewalt, aber er wollte deutlich machen, dass ihm danach verlangte, seine Finger zwischen ihre Schenkel zu legen, um sie auf das vorzubereiten, wonach ihre Natur verlangte. Denn immerhin war er hier. Willig, hart und bereit, ihr zu dienen.
Amanda stieß nicht nur auf sanften Widerstand, sondern erhielt ein Geräusch als Antwort, das ihr ein wenig die Nackenhaare zu Bergen stehen ließ.
Kaum die Dauer eines Wimpernschlags verging, bevor sie Nataniels Lippen und seine Zunge auf ihrer Haut spürte – kaum ein paar Zentimeter unter dem Tattoo, das mahnend in ihrer Haut prangte.
Sie konnte seine angespannten Muskeln fühlen, als Nataniel ihren Körper gegen seinen zog. Er war noch heißer als sonst, schien fast zu glühen und nicht nur seine Härte, die er nun immer nachdrücklicher an ihrem Po rieb, stellte klar, warum das so war.
So aus dem Schlaf gerissen, konnte Amandas Körper sich nicht recht entscheiden, welche Berührungen er zuerst und in welcher Sensibilität empfinden sollte. Deshalb schien Amanda insgesamt zwischen Hyper- und Unempfindlichkeit hin und her zu schwanken. Sie spürte Nataniels Krallen erst nach langen Augenblicken fast schmerzhaft über die zarte Haut ihrer Brüste kraulen.
Adrenalin wurde durch ihr Blutsystem geschickt, obwohl ihre Augenlider schwer wie Blei blieben.
Nataniels Hand entzog sich ihrer eigenen und war sofort wieder dort, wo sie ihn vorhin aufgehalten hatte. Seinen Oberschenkel hatte er so zwischen Amandas Beinen platziert, dass er leicht an sie heran kam und sie sich nur wirklich wehren konnte, wenn sie sich völlig von ihm losriss und vielleicht sogar das Bett verließ.
Mit gepressten Atemzügen versuchte Amanda zu ermitteln, was hier gerade passierte. Ob Nataniel sie dazu zwingen würde? Warum war er auf einmal so seltsam?
Das hier hatte nichts mit Liebe zu tun. So, wie er sich verhielt, wollte er sich lediglich Erleichterung verschaffen.
Wollte er noch so viel Vorteil aus ihr schlagen, wie er konnte? Wenn Amanda schon die Dreistigkeit besaß, ihn allein zu lassen?
Entschlossen riss sich Amanda aus seinen Armen, was ihr einen langen Kratzer an der linken Brust einbrachte und setzte sich halb im Bett auf, um auf Nataniel hinunter zu funkeln.
"Was tust du da?"
Ihre Stimme war sanfter, als sie eigentlich beabsichtigt hatte. Mit der rechten Hand fuhr sie unbeabsichtigt über die stelle unter ihrer Brustwarze, wo der lange, aber dünne Kratzer seiner Krallen minimal blutete.
Als Amanda sich mit einem Ruck von ihm löste, ließ er sie auch los. So sehr es ihm auch widerstrebte, gegen ihren Willen konnte er nichts ausrichten und schon gar nicht, gegen die Macht, die sie damit über ihn und seinen Körper hatte.
Denn obwohl sein Gehirn so vernebelt war, dass er den Sinn ihrer Worte auf einer anderen Ebene wahrnahm, als dem Denken, so gehorchte er doch zu aller erst rein instinktiv.
Noch immer schwer atmend, als hätte er einen Marathon hinter sich, setzte er sich in einer fließenden Bewegung auf, so dass das Laken bis auf seine Hüften herab rutschte.
Die Luft war kühl im Raum, aber sie schaffte es nicht, ihm etwas von der Hitze zu nehmen.
Kein Wunder, dass er so glühte. Jeder Muskel in seinem Körper schien leicht zitternd zu arbeiten und somit enorme Energie zu produzieren, die er wie ein lebender Heizkörper abstrahlte.
Seine wachsamen Augen nahmen die Bewegung ihrer Hand wahr, noch bevor der Geruch von Amandas Blut ihm in die Nase drang.
Sie war verletzt!
Mit leichtem Vorwurf in den Augen und zugleich leicht reuigem Gesichtsausdruck, zog er ihre Hand weg, um nach dem Kratzer zu sehen, den er ihr an dieser empfindlichen Stelle zugefügt hatte. Vermutlich war es passiert, als sie sich so unvermittelt von ihm los gemacht hatte, denn er selbst hatte aufgepasst, um ihr nicht zu schaden.
Die Verletzung war nicht tief, aber deutlich sichtbar, was ihm ein leises Schnauben entlockte. Das hätte nicht passieren sollen. Nächstes Mal würde er sich noch mehr vorsehen müssen.
Langsam fanden seine Augen wieder die ihren. Es musste Neumond sein, weil selbst für ihn, die Farbe in ihnen nicht mehr zu erkennen war. Er sah nur noch Grau- und Schwarztöne, was bedeutete, dass Amanda ihn vermutlich kaum noch sehen konnte.
Was ihn schließlich dazu brachte, sich herum zu drehen, um die Lavalampe anzuknipsen.
Das rote Licht war schwach, aber auf die fast vollkommene Dunkelheit doch eine große Verbesserung. Warum genau er wollte, dass Amanda ihn genauer sehen konnte, wusste er nicht. Ihm war nur klar, dass es schwer war, auf ihre Frage zu antworten. Denn was er getan hatte, war offensichtlich gewesen. Die Gründe dafür wohl weniger.
Würde ihr Duft nicht ein so gewaltiges Pochen in seinem Schädel und seiner Erregung hervorrufen, er hätte ihr vielleicht sachlich und genau antworten können. Aber da waren keine kühlen und logischen Gedanken in seinem Gehirn. Nur noch ein zäher Klumpen verschmolzener Emotionen.
Seine schnellen Atemstöße wurden durch einen einzigen tiefen Atemzug für einen Moment unterbrochen, als bräuchte er dringend Sauerstoff, doch damit versuchte er die Nebel um seine Gehirnwindungen zu vertreiben. Absolut erfolglos.
Da er nicht Amandas Erlaubnis hatte, sie zu berühren – die Untersuchung ihrer Verletzung war eine Ausnahmesituation gewesen – schlang er seine Arme um seinen sich immer wieder ausdehnenden Oberkörper.
Wieder einmal war ihm ein Rätsel, wie sie so ruhig bleiben konnte, wo doch in ihrem eigenen Körper ein Vorgang voran schritt, der alleine durch eine bestimmte Kombination von Duftstoffen seinen gesamten Hormonhaushalt über den Haufen warf und sämtliche Gefühle gleich mit.
Sie brachte ihn damit in eine Lage, die er fairerweise nicht deutlich aussprach, die sich aber für ihn wie eine absolute Zwangssituation anfühlte. Einerseits verstand er, wenn sie sich von ihm bedrängt fühlte, andererseits wäre es ihm unmöglich gewesen, aufzustehen und für den Rest der Nacht zu gehen. Ob unter die kalte Dusche oder gleich in den kalten Fluss.
Wäre er dazu fähig gewesen, er würde es tun und sie schlafen lassen. Aber alles an ihr ließ seine körperlichen Alarmsignale schrillen. Niemals könnte er sie jetzt verlassen.
Zwar öffnete er den Mund, aber es bildeten sich keine Worte, die ihm über die schwach bebenden Lippen kommen könnten. In seinem Gehirn herrschte zwar absolut keine Leere, aber auch sicherlich nichts, das sich mit Konversation verbinden würde. Also machte er den Mund wieder zu und sah sie nur an.
Seine Augen waren voller Verlangen, Entschlossenheit und dem Wunsch ihren unausgesprochenen Bedürfnissen gerecht zu werden, aber auch Verwirrung über die Gesamtsituation.
Sie verstand nicht, was los war. Kein Zweifel. Aber er war auch nicht in der Lage, es ihr verständlich zu machen und – so ungerne er es sich auch eingestand – wäre sie eine von seiner Art, müsste er auch nichts erklären.
Wandlerfrauen kannten sich selbst in und auswendig, was ihren Körper anging. Weshalb es bei ihnen auch so gut wie keine ungewollten Schwangerschaften gab. Die meisten Kinder, die zur Welt kamen, waren gewollt und kein Unfall. Was sehr zu festen Familienbanden beitrug.
Schließlich biss Nataniel frustriert die Zähne aufeinander, weil das hier zu nichts führte. Er konnte sich nicht erklären, das war in seinem Zustand unmöglich und Amanda würde ohne eine Erklärung sicherlich weiterhin von ihm Abstand fordern, weil er sich so seltsam benahm.
Womit sie vollkommen Recht hatte, aber dieses Wissen half ihm überhaupt nicht weiter. Weshalb er den Blick senkte und ein leises, fast schon hilfloses Seufzen ausstieß.
Eine Sache fiel ihm noch ein, die er tun konnte und innerhalb des Akzeptalben war. Er löste seine Hände von seinem Körper, grub seine Finger tief in die Decke vor sich und beugte sich zu Amanda.
Er sah ihr dabei tief in die Augen, fast schon abwartend, was sie tun würde, als er lediglich mit seinen Lippen ihren Mund berührte. Besänftigend und zugleich auch entschuldigend für den Kratzer, den er ihr ungewollt zugefügt hatte.
Es war nur eine kurze, fast schon hauchzarte Berührung, aber dennoch schien es ihm heiß die Wirbelsäule entlang nach unten zu prickeln, was noch vorhielt, als er sich mit geschlossenen Augen wieder zurück auf die Matratze setze, um den Empfindungen nach zu fühlen, die ihm etwas das Gefühl von Wohlbefinden gaben, anstatt dieser permanenten Anspannung. Aber es hielt nicht lange an, da stand er auch wieder von der Sohle bis zu den Haarspitzen unter Strom. Seine Atmung wurde wieder flacher und seiner Kehle wollte fast schon ein gequältes Winseln entkommen, aber er schluckte es gewaltsam hinunter.
Instinktiv wollte er keine Schwäche zeigen. Auch wenn er wusste, dass Amanda daran niemals Anstoß nehmen würde.
Nachdem sie ein paar Mal hatte blinzeln müssen, sah Amanda Nataniel skeptisch an. Er hatte die Arme um seinen Oberkörper geschlungen und atmete schwer. Röte lag auf seinen Wangen und er sah sie nicht an. Der Verdacht, sie könnte Wut oder Resignation in ihm ausgelöst haben, schnürte Amanda fast die Kehle zu. Andererseits sagte ihr Verstand, dass sie nichts falsch gemacht hatte. Erstens konnte er nicht von ihr erwarten, dass sie sich wie eine Glühbirne für ihn anknipste, wenn er Lust auf sie hatte und zweitens hätte er auch sanfter vorgehen können. Warum musste er sie mit seiner Hand zwischen ihren Schenkeln wecken und nicht mit einem Kuss.
Dass das Eine aus dem Anderen folgte, dagegen hätte Amanda nichts gehabt, aber so war er dabei gewesen, etwas von ihr zu verlangen.
Am liebsten wäre sie jetzt wütend geworden, hätte Nataniel böse Worte an den Kopf geworfen, ob das auch zur Definition einer Gefährtin gehörte, dass sie ihm jederzeit zu Diensten war, wenn er einen Stehen hatte.
Es war sein Blick, der sie aufhielt und seine völlig angespannte Haltung, die Nataniel immer noch nicht aufgab. Lange kannten sie sich noch nicht, aber wenn er sie hätte zu etwas zwingen wollen und nicht das bekommen hätte, was er wollte, schätzte Amanda ihn so ein, dass er sich geäußert hätte.
Wahrscheinlich hätte sie die Spitze zu spüren bekommen, die sie ihm gerade noch hatte zuwerfen wollen.
Kurz flammte Resignation in Nataniels Blick auf, der Amandas Herz fast zum Stoppen brachte. Einen Moment lang war ihr so, als würde sie seine Gedanken hören. Seine Frustration darüber, dass Amanda ein Mensch war und ihn nicht verstand.
In die Ecke gedrängt zog sie das Laken hoch, um ihren halbnackten Körper ein wenig darin zu verhüllen.
Sie war nicht im Geringsten darauf vorbereitet, dass Nataniel sich zu ihr beugen würde, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Bevor und während sich ihre Lippen kurz berührten, hatte er sie angesehen. Da war so viel in seinen Augen gewesen, dass Amanda nicht sagen konnte, was ihr zuerst aufgefallen war. Begehren? Neugier? Frustration?
Ihre Fingerspitzen berührten die Stelle, auf der sein Mund nur ganz leicht und für kürzeste Zeit gelegen hatte. Währenddessen waren Amandas Augen unverwandt auf Nataniels Gesicht gerichtet.
Wie schon so oft, aber diesmal nachdrücklicher als sonst, versuchte sie zu ergründen, was mit ihm los war. Was er von ihr wollte, war klar. Aber warum so plötzlich, so dringlich und warum war es so schlimm für ihn, dass Amanda selbst nicht sofort ansprang?
Vielleicht wäre es für Nataniel mit einer Wandlerin einfacher gewesen.
Warum ihr gerade jetzt der Gedanke kam, wusste sie nicht. Vielleicht, weil ihr ein menschlicher Partner auch mehr Verständnis dafür entgegen gebracht hätte, dass sie mit Worten klären wollte, was passierte.
Nataniel hatte immer noch die Augen geschlossen, lehnte an der Wand und atmete angespannt.
Das Gefühl so weit von ihm entfernt zu sein, obwohl er ihr körperlich so nahe war, empfand Amanda als unerträglich. Es brannte regelrecht auf ihrer Haut.
Entschlossen beugte sie sich über seinen Körper und knipste die Lavalampe wieder aus.
Als sie sich neben ihn legte, hielt sie eine Hand breit Abstand zwischen ihren Körpern, bedeutete Nataniel aber wortlos, sich ebenfalls wieder hinzulegen.
"Ist es so schlimm, wenn wir mit Küssen anfangen?", fragte sie leise.
Sie kam sich dabei weder übertrieben romantisch noch kindlich vor. Das hier sollte einfach nicht der Eindruck sein, der sich ihr vom Liebesspiel mit ihm einprägte.
Ihr Atem wurde ebenfalls flacher. Allerdings von der Vorstellung, dass er sich einfach von ihr abwenden und sie nun, da sie ihn zuerst mehr oder weniger abgewiesen hatte, einfach ignorieren könnte.
Nach dem er einen Moment lang gezögert hatte, legte er sich schließlich wieder neben Amanda. Dabei ließ er das Laken bis zu seinen Hüften herab gezogen, weil er ohnehin das Gefühl hatte, er müsste brennen.
Er drehte sich halb auf den Bauch. Seine Arme unter der Brust vergraben, beugte er sich im Dunkeln über Amandas Gesicht. Ihre Lippen trafen sich fast, so dass Nataniel ihre kühle Ausstrahlung deutlich auf seiner erhitzten Haut spürte, doch er verharrte so. Zwar mochte er im Augenblick nicht einen ganzen Satz formulieren können, aber Gefühle in Worte fassen, wie zum Beispiel: gut, schlecht oder positiv und negativ. Das ging noch.
„Nein“, beantwortete er ihre Frage mit einer tiefen und schnurrenden Stimme, die tief aus seinem Brustkorb zu kommen schien. Danach überwand er die minimale Distanz zwischen ihnen und küsste sanft Amandas Lippen.
Wie schon zuvor war sein Mund der einzige Teil an ihm, der sie berührte, aber er hatte auch den Drang zu beweisen, dass er sehr wohl lernen konnte, selbst wenn seine Hormone Amok liefen. Gerade weil Amanda es war, konnte er das. Alles, um sich seiner Gefährtin als würdig zu erweisen.
Zuerst kümmerte er sich hingebungsvoll und in einem deutlich gemächlicheren Tempo um ihre Lippen. Er leckte genießerisch über sie, knabberte vorsichtig an ihrer Unterlippe, die sie heute schon so malträtiert hatte und versuchte sie mit all seinen Fertigkeiten zu verwöhnen, die er beherrschte.
Erst nach einer Weile öffnete er seinen eigenen Mund, um den Kuss zu intensivieren. Während seine Zunge die ihre zu verführen begann, zog er schließlich seine gesunde Hand unter sich hervor und streichelte mit ihr über Amandas Schläfe.
Seine Fingerkuppen massierten einen Moment lang ihre Kopfhaut, ehe sie zu ihrem Hals hinab glitten, um über die pochende Ader zu streicheln, die er dort deutlich spüren konnte. Er passte sein Tempo den Erwiderungen von Amanda an. Sie gab die Geschwindigkeit vor und er würde sich strikt daran halten, da er vermutlich keine zweite Chance bekam, ohne Erklärungen etwas von Amanda zu fordern, wobei das aus seiner Sicht wohl eher auf Gegenseitigkeit beruhte. Aber das wusste sie nicht. Vielleicht war das auch ganz gut so.
Immer wieder war es überraschend, den Temperaturunterschied zwischen ihren Körpern so stark zu spüren.
Bereits als sich ihre Lippen kaum berührten, war Nataniel ihr so nah, dass seine Hitze zwischen ihren Körpern hin und her zu flimmern schien.
Allein an seinen flachen, schnellen Atemzügen merkte Amanda, wie angespannt Nataniel immer noch war. Trotzdem nahm er sich alle Zeit der Welt, sich über Amandas Lippen herzumachen.
Seine sanfte Zuwendung brachte Amanda bald dazu ihre Augen zu schließen. Inständig hoffte sie, dass es für Nataniel ebenso schön war, wie für sie selbst. Seit der Nacht im Wald hatten sie nicht mehr wirklich ausgiebig geknutscht und erst jetzt, wo Nataniel ihr die Gelegenheit dazu gab, wurde Amanda bewusst, wie sehr sie es vermisst hatte.
Natürlich wurden die Küsse intensiver, ihre Zungen tanzten teilweise wild umeinander, aber nicht, um zu vergessen, dass sanfte, fast zurückhaltende Berührungen genauso angenehm und vor allem wärmend sein konnten.
Nataniels Finger an ihrer Schläfe und wie sie zu ihrem Hals hinunter glitten, brachten Amanda dazu, sich noch wohler zu fühlen. Endlich hatte ihr Herz, im Gegensatz zu diesem seltsamen Überfall von vorhin, die Möglichkeit auf Nataniels Berührungen mit übermütigen Sprüngen zu reagieren.
Zwar würde ihr Körper nie so viel Hitze ausstrahlen wie seiner, aber Nataniel brachte es auf die eine oder andere Art und Weise immer zuverlässig fertig, dass in Amandas Inneren ein Feuer loderte.
Genauso liebevoll wie die seinen, strichen ihre Finger über Nataniels Nacken, in die glatten weichen Haare, die ihm noch mehr in alle Richtungen vom Kopf abstanden, als gewöhnlich.
Nachdem sie ihn ausgiebig gekrault hatte, wanderte ihre Hand ein Stück Nataniels Rücken hinunter, zu beiden Seiten bis auf seine Schultern, ohne den Einsatz ihrer Fingernägel zu unterbrechen.
Normalerweise war Kratzen nicht ihre Art, aber Amanda war sicher, dass es Nataniel gefiel. Und sie wollte so gern sein Schnurren hören, dass ihr Inneres mehr vibrieren ließ, als er sich vorstellen konnte.
Je tiefer Amandas Hand auf diese Weise wanderte, desto mehr schienen Nataniels Muskeln sich anzuspannen. Seine Küsse wurden immer wieder für tiefe Atemzüge unterbrochen, was ihr ebenfalls recht war. Ihr selbst ging langsam aber sicher auch der Sauerstoff aus. Die zwar heruntergespielten, aber dennoch drängenden Bewegungen seines Körpers neben und halb auf ihr, waren Amanda nicht entgangen. Und sie fachten das Feuer in Amandas Innerem durchaus in der Weise an, die Nataniel sich von Anfang an gewünscht hatte.
Bevor er dies allerdings vorschnell bemerken konnte – denn dass sie es nicht verheimlichen konnte, war Amanda bewusst – drehte sie sich unter ihm weg.
Nataniel war zurückgezuckt, aber Amanda gelang es ziemlich schnell ihn zu beschwichtigen, indem sie seine Hand nahm. Nun lagen sie fast so da, wie zu dem Zeitpunkt, als er sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Nur drehte Amanda ihren Oberkörper so weit, dass sie ihn zwar unter Schwierigkeiten, aber durchaus noch küssen konnte.
Er selbst drehte sich ebenfalls wieder fast in die Ausgangsposition zurück. Hielt aber von der Hüfte Abwärts einen gewissen Abstand zu Amandas Hintern, während er sich auf seinem Ellenbogen abstützte, um ihr die Position zum Küssen zu erleichtern, damit sie sich nicht gar so sehr verdrehen musste.
Seine andere Hand beließ er unter ihrer. Sie sollte selbst entscheiden, wo sie ihn haben wollte. Immerhin hatte er sich vorgenommen, ihr die Führung zu überlassen. Was ihn aber nicht davon abhielt, dass er ihr nach einer Weile die Haare zur Seite strich, um mit seinen Lippen über ihren Hals und teilweise den Nacken wandern zu können.
Neckend strich seine Zungenspitze über die deutlich pochende Ader an ihrem Hals, ehe er sich zu ihrem Ohrläppchen hoch arbeitete und sanft daran knabberte. An einer etwas unempfindlicheren Stelle zwischen Schulter und Halsbeuge biss er sie mit einem Schnurren fester, ehe er als Kontrast hauchzart mit seinen Lippen darüber streichelte.
Obwohl er langsam die Decke mit den Füßen von sich herunter zog, weil ihm viel zu heiß war, gab er seinem drängenden Begehren nicht nach.
Grob ausgedrückt, ignorierte er seine nach der feuchten Hitze von Amandas Schoß lechzende Härte einfach vollkommen. Amanda würde ihn diesbezüglich sicherlich nicht enttäuschen. So ein Mensch war sie einfach nicht.
Zufrieden über die jetzige Situation schnurrte er gegen ihre Brustwarze, zu der sich sein Mund inzwischen vorgewagt hatte. Vorsichtig und immer wieder um Vergebung küssend, liebkoste er die Kratzspuren, die er im zarten Fleisch hinterlassen hatte. Umso mehr war er bemüht, seine Krallen bei sich zu behalten. Noch einmal wollte er ihr nicht wehtun.
Obwohl sie sich kaum berührten, bewegten ihre Körper sich leicht im zueinander passenden Rhythmus. Als würden sie sich mit den Zärtlichkeiten von Lippen und samtigen Fingerspitzen auf einander einstimmen, um zusammen eine perfekte Symphonie zu erschaffen.
Amanda spitzte die Ohren und fing Geräusche auf, die ihr bis dahin gar nicht bewusst gewesen waren. Das Streichen von Haut auf dem Stoff des Lakens, die Bewegung von Nataniels Füßen, um die Decke endgültig vom Bett gleiten zu lassen, ihr eigener Atem, der langsam und gleichmäßig ging, während Nataniels Atemzüge von Schnurren unterbrochen waren.
Amanda war sich nicht sicher, ob es so war oder warum, aber sie schien alles viel deutlicher zu spüren als sonst. Als hätte ihr Körper auf Empfang gestellt, um auch die winzigste Liebkosung von Nataniel nicht zu verpassen.
Ein wenig wanden sie sich, kamen sich näher, bevor sie wieder auseinander wichen. Es war wie ein Spiel, das immer mehr Spannung aufbaute.
Da Nataniels Mund mit etwas anderem als Amandas Lippen beschäftigt war, konnte sie tief durchatmen. Sie wusste, dass sie damit die aufkommenden Gefühle und Reaktionen ihres Körpers entweder verlangsamen oder aufstacheln konnte.
Ein Ruck schien durch ihren Körper zu gehen, der sich wie ein sehnsüchtiger Schlag anfühlte, als Amanda ihren Rücken ein wenig durchbog.
Es war neugierige Erwartung gewesen, die sie dazu verführt hatte, auf diese Art forschend nach Nataniels Bereitschaft zu sehen.
Er fühlte sich glatt, warm und gespannt an, als sie sich sanft an ihm rieb. Nataniel gab einen halb schnurrenden, halb knurrenden Laut von sich und seine Finger, die immer noch unter denen von Amanda lagen, verkrampften sich kurz.
Nach dem, was vorhin passiert war, glaubte sie zu wissen, dass Nataniel sich nicht erlaubte, seine Krallen wieder einzusetzen. Schon gar nicht, wenn seine Hand wie jetzt auf ihrem Bauch ruhte.
Um ihm durch diese für ihn natürliche Reaktion zumindest etwas Halt zu geben, schlang sie ihre Finger kurz um seine und führte seine Hand zum Rahmen des Bettes, wo sie sie allein ließ. Dabei glitt ihr Körper ganz automatisch ein Stück an Nataniel nach oben und rieb sich wieder an ihm, bevor sie in ihre alte Position zurückkehrte.
Mit der Hand am Bettrahmen konnte Nataniel gar nicht anders, als halb über Amanda zu liegen. Sie konnte seine Augen zwar nicht sehen, aber seinen eisblauen Blick nur zu deutlich auf sich spüren. Keinen Wimpernschlag später spürte sie seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht, bevor er sie wieder küsste.
Durch seine Reaktionen angestachelt, bewegte Amanda ihr Becken immer öfter auf und ab. Zwischen ihren Küssen ging ihr Atem tief und schnell. Er würde nicht mehr lange warten müssen.
Kaum, dass Amandas Hand ihn los gelassen hatte, hörte man das Holz unter seiner Hand hörbar protestieren, als sich seine Finger so fest darum schlossen, dass dünneres Holz unter dieser Gewalteinwirkung zerbrochen wäre. Aber gerade deshalb war das Bett so massiv gebaut, um auch Gestaltwandlern eine Weile Widerstand zu leisten.
Das knarrende Holz zeigte deutlich, welche Spannung sich in Nataniels Körper aufgebaut hatte und die er wenigstens so etwas loswerden konnte. Aber als Puffer war es nur ein dürftiges Hilfsmittel. Nichts könnte ihn auch nur annähernd so weit von seinen Gefühlen herunter bringen, wie es Amanda könnte, nachdem sie ihn fast um den Verstand gebracht hatte.
Doch noch war es nicht so weit, stattdessen schien sie besondere Freude daran gefunden zu haben, sich an ihm zu reiben, was er mit animalischen Lauten quittierte, denn es machte ihn rasend. Erst recht, da er nun wesentlich dichter an ihr lag, ja fast schon halb auf ihr drauf war, würde er sich nicht mit dem Ellenbogen abstützen. Aber da sich Amanda immer weiter an ihm rieb, während er sich mit ihren Lippen abzulenken versuchte, machte sie ihm ohnehin deutlich, dass sie gegen diese Art von Nähe nichts auszusetzen hatte. Ganz im Gegenteil. Für ihn wirkte das wie eine Einladung.
Seine Härte strich über ihre Haut, entlockte ihm heiße Seufzer und wohliges Knurren, bis sein ganzer Körper immer wieder erbebte. Das Knacken des Holzes wurde lauter, als er auch seine Krallen hinein schlug und zugleich etwas am Rahmen des Bettes zerrte.
Küssen war für ihn nicht mehr möglich, ohne halb vor Sauerstoffmangel benommen zu werden, was in Kombination mit seinem ohnehin schon derartig gewaltigen Rausch keine so gute Idee wäre. Immerhin wollte er nicht einfach auf Amanda zusammen klappen.
Stattdessen stemmte er sich auf seinen Knien hoch, was den Kontakt mit seinen Hüften zu Amanda abbrach. Dafür hatte er nun aber die Hand frei, auf der er sich bis dahin halb gelehnt hatte.
Es war seine verletzte Hand, aber inzwischen waren wieder Stunden vergangen, demnach spürte er keinerlei Schwäche oder Schmerzen mehr. Selbst wenn, wäre es ihm egal gewesen.
Damit umschlang er von hinten Amandas Oberkörper, strich in kleinen Massagen über ihre Brüste, bis er sie zu ihrer Taille wandern ließ, um Amandas Becken und somit ihren Po leicht von der Matratze zu heben, so dass sich ihre Leiber wieder berührten und weiter aufheizen konnten.
Er löste auch seine Hand vom Bettrahmen, fuhr wieder die Krallen ein und stützte sich neben Amandas Oberkörper damit auf dem Bett ab. Sie lag nun fast vollkommen auf dem Bauch, was ihn aber nicht davon abhalten konnte, weiterhin ihren Hals zu küssen, an ihrem Nacken zu saugen und über ihre Schultern zu knabbern.
Heiße und begehrende Laute entkamen seiner keuchenden Kehle, aber er drängte sich nicht auf. Stattdessen versuchte er wenigstens annähernd den Spieß umzudrehen.
Es war nicht zu leugnen, dass Amandas Körper ihn gnadenlos verführte und lockte, aber auch er wollte in ihr eine Sehnsucht wecken. Nach ihm, nach seinem Körper, was auch immer. Weshalb er seine Hand an ihrer Taille schließlich langsam tiefer ihren Bauch hinab gleiten ließ.
Das Knacken des Bettrahmens und das Schaben von Nataniels Krallen auf dem Holz ließen Amanda eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
So oft vergaß sie, dass er nicht nur ein Mensch, sondern zu einem großen Teil auch ein Raubtier war.
Sie hatte den Panther schon so lange nicht mehr leibhaftig gesehen, dass sie ihn beinahe aus ihrer Beziehung ausgeschlossen hatte. Aber gerade in diesem Moment und mit den bestimmten Bewegungen, die Amanda in die Bauchlage unter Nataniel zwangen, schien er sich zurück zu melden. Selbst wenn der Mensch in Nataniel noch die Oberhand hatte, würde sich das vielleicht bald ändern.
Als Nataniel Amandas Hüfte ein Stück in die Höhe hob und sie seinen Körperkontakt wieder spürte, hob sich einer ihrer Mundwinkel.
Ob Raubtier oder nicht, sie hatte noch keinen Mann getroffen, der es nicht gern in dieser Stellung tat. Amanda stellte dabei bloß immer wieder fest, dass alles eben seine Vor- und Nachteile hatte. Im Moment war eindeutig zu spüren, dass ein Nachteil darin bestand, dass sie Nataniel leider nicht mehr küssen konnte.
Ihr Gesicht lag seitlich auf dem weichen Kissen, während Nataniel über ihr war und wie an einem Schokoriegel an ihr zu knabbern schien. Da er mit der Bewegung seines Beckens kurz innehielt, konnte sie seine Finger auf ihrer Reise ihren Körper hinab umso besser fühlen. Beinahe kitzelte es, was Amanda zu einem ins Kissen gehauchten Lachen verführte. Allerdings war der bleibende Eindruck von Nataniels warmen Fingern wie eine empfindliche Spur, sie sich in ein wenig schlängelnden Linien ihren Oberkörper hinunter zog.
Es prickelte leicht auf ihrer Haut und Amanda biss mit einem überraschten Laut in das Kissen, als sie Nataniels Härte wieder an ihrem Po spürte. Es brachte Amanda dazu, sich der Wärme und bereiten Härte seines Glieds weiter entgegen zu strecken. Bald fühlte sie sich zwischen dieser drängenden Erregung und seinen schmeichelnden Fingern wie eingesperrt. Ein lustvolles Gefängnis, in dem sie nur zu gern so lange wie möglich verweilen wollte.
Jede Bewegung die sie vollführte, war nur darauf abgestimmt, sich mit Nataniel im Takt zu schlängeln, ihre Körper noch weiter aufzuheizen und das Prickeln, das sie wie eine zweite Haut überzog, noch zu verstärken.
Amanda riss das Kissen ein Stück zur Seite, um wieder Frischluft in ihre Lungen zu bekommen. Fast war ihr schwindelig und sie fühlte sich wie zwischen Traum und Wachsein.
Für dieses Gefühl war allein Nataniel verantwortlich, der sie in einer Weise berührte, die nicht allein mit seinen geschickten Fingern und heißen Lippen zu tun hatte. Ihre Finger gruben sich in das unschuldige Kissen, während sie mit der anderen Hand Halt an der von Nataniel neben ihrem Oberkörper suchte. Sie raunte seinen Namen, bat ihn nicht mit Worten, hielt ihm aber auffordernd immer wieder ihr Becken weiter entgegen.
Durch den dichten Nebel in seinem Kopf, konnte er seinen Namen über Amandas Lippen raunen hören und bekam natürlich auch mit, wie sie ihm immer wieder auffordernd ihr Becken entgegen streckte. Am liebsten hätte er keinen Moment lang mehr gezögert, aber dennoch tat er es.
Amanda konnte sicherlich nicht einmal im Ansatz erahnen, welchen Kraftakt es ihn kostete, sich zurückzuhalten. Er selbst konnte es noch weniger glauben, doch statt dem Pulsieren und der Anspannung in seinem Körper nachzugeben, zog er seine Hüften nur deshalb zurück, um seine Härte verlagern zu können.
Seine Hand öffnete etwas weiter Amandas Schenkel und schob den Slip zur Seite, woraufhin keine Sekunde später seine Erektion sich dazwischen drängte.
Wieder rieb er sich an ihr, ohne sie zu erfüllen oder sich in ihr zu versenken. Stattdessen badete er voller Wonne in ihrer Erregung, drückte mit seiner Hand seine pulsierende Eichel gegen ihren Kitzler und schmiegte sich weiter an ihr.
Das grollende Schnurren war sowohl voller Erregung, als auch tiefer Zufriedenheit. Das Vibrieren schien von seinem Brustkorb ausgehend durch seinen ganzen Körper zu laufen und sich auf Amanda zu übertragen.
Als ihm ein besonders heftiger Stromstoß dabei den Schaft hoch jagte und sich direkt in seinem Rückenmark zu sammeln schien, stöhnte er heiß und rau auf. Er war kaum noch fähig, sich zurückzuhalten, weshalb sein Körper heftig unter der Anstrengung zu beben begann, es dennoch zu versuchen.
Doch irgendwann war der Punkt erreicht, wo er entweder gleich vor Lust vollkommen verging, oder wahnsinnig wurde. Alles in ihm schrie danach, sich in Amandas feuchten Hitze zu versenken, um nicht länger der Verlockung oder besser gesagt, dem Ruf ihres Körpers zu widerstehen.
Amanda mochte es vielleicht nicht so deutlich wahrnehmen wie er, aber ihr Körper lechzte nach seinem. Das verriet unverkennbar ihr köstliches Bouquet.
Einmal noch rieb er sich an ihrer erregenden Perle, ehe er seine Hüften leicht zurückzog, um sich vor ihren Eingang zu schieben. Er hielt den Atem an, während er sich langsam in schaukelnden Bewegungen in sie drängte, als wolle er jeden Zentimeter dieses Gefühls auskosten.
Als er nicht mehr weiter konnte und sie ihn vollkommen umfing, entließ er mit einem beinahe fauchenden Laut, die angestaute Luft in seinen Lungen und hielt inne.
Seine Lippen pressten sich zitternd gegen Amandas Hals, während sein Arm sich um ihren Oberkörper geschlungen hatte, als wolle er sich an ihr fest halten.
Bloß um sich die Unterlippe nicht schon wieder blutig zu beißen, zog Amanda das Kissen wieder heran und vergrub ihr Gesicht einen Moment darin, während sie fast bewegungslos auf Nataniels nächsten Schritt wartete. Sie wusste nur zu gut, dass er es tun würde, aber noch schien Nataniel es zu sehr zu genießen, sie auf seine erfüllende Hitze warten zu lassen.
Amandas Slip biss in ihre Hüften, als Nataniel in ein Stück aus dem Weg zog, um sich mehr Platz zu schaffen. Der dünne Stoff gab ein gequält reißendes Geräusch von sich, hielt aber stand und grub sich nur noch ein wenig mehr in Amandas Haut. Sie hatte so sehr darauf geachtet oder sogar gewartet, dass die Unterwäsche zerreißen würde, dass Nataniels Eindringen sie überraschte.
"Aah…", entkam ihr ein leises Stöhnen und ein fast fieberndes Zittern lief durch ihren gesamten Körper.
Nataniel tat gut daran sie mit seinem Arm zu umschlingen und sich gegen ihren Rücken zu pressen. Ansonsten hätte Amanda sich wahrscheinlich aus der erstaunten Starre nicht lösen können. Er bewegte sich zunächst nicht in ihr, sondern drückte sich nur so tief in Amanda hinein, wie er es vermochte – was in dieser Stellung durchaus beachtlich war.
Sie spürte seine Lippen auf ihrem Hals und seinen gepressten Atem, dem ihrer in keiner Weise nachstand.
Es war ein fast gemeiner Gedanke, aber Amanda wunderte sich, dass Nataniel bei all seinen angestauten Hormonen, deren Anwesenheit mehr als deutlich zu bemerken waren, nicht bereits beim Eindringen in sie gekommen war.
Konzentriert versuchte sie ihren Körper entspannt zu lassen, damit er den Akt nicht vorschnell beenden würde. Amanda würde es nicht zugeben, aber wenn er sie nach dieser ganzen Vorbereitung mit ihrer Erregung allein lassen sollte, wäre sie doch ein wenig enttäuscht.
Nichts konnte richtiger sein, als das hier. Alles in ihm bejahte es und drängte ihn dazu, weiter zu machen. Sich zu bewegen. Seinen Körper rhythmisch anzuspannen und die Reibung zu spüren, als er sich fast ganz aus ihrem Leib zurückzog, nur um sie erneut zu erobern.
Zunächst waren seine Bewegungen langsam, aber mit einer Intensität, die ihn heftig erschaudern ließ.
Knirschend schlugen seine Zähne aufeinander, während ihm ein grollendes Knurren entkam, das so ganz und gar zu dem Gewitter in seinem Unterleib zu passen schien. Die Blitze zuckten bereits, doch der Donner und der darauf folgende Sturm würden erst kommen.
Seine Finger in Amandas Schoß schoben sich dicht neben den Knoten ihrer Lust, berührten ihn nicht direkt, übten jedoch leichten Druck an jener Stelle aus, die er kreisend massierte, während seine Härte sich nun leichter aus ihr heraus und sich wieder in sie versenken konnte. Amanda und er schienen perfekt zueinander zu passen. Als wären sie durch ihre Hitze zusammen geschmiedet worden. Nicht nur, was ihre Körper anging, sondern auch ihre Bewegungen und Laute. Alles fügte sich widerstandslos ineinander, als gebe es keine Ecken und Kanten, obwohl diese durchaus da waren.
Nachdem sich seine Finger vergewissert hatten, dass Amandas Hand auf seiner nicht in Gefahr war, krallte er seine Hand in die Matratze. Sein ganzer Arm war gespannt wie die Sehne eines Bogens und zitterte heftig, während er gleichzeitig mit seinen Stößen, den Oberkörper über Amandas Rücken reiben ließ, als würde er sich an ihr räkeln. Sein Atem war nun flacher, als noch vor einem Moment und sein Stöhnen drang nun regelmäßig gegen Amandas Nacken, wenn er seine Lippen nicht gerade darauf drückte.
Das Elektrisieren des Gewitters in ihm ließ seine Härchen auf den Armen und im Nacken zu Berge stehen, als wären sie knisternd aufgeladen. Jeder Stoß schien die Reibung und die damit verbundenen Stromstöße zu potenzieren, bis er seine Augen fest aufeinander presste und gequält das Gesicht verzog. Seine Sinne waren wacher denn je. Sein Trieb, der Amandas Natur schon die ganze Zeit folgte, schlug heftig und in hohen Wellen über ihn herein, bis ihm schwindelte.
Instinktiv verlangsamte er seine Bewegungen wieder, aber damit schien sich die Reibung nur noch mehr zu erhöhen und innehalten konnte er nicht. Es wäre, als versuche man eine rasende Dampflok in voller Fahrt zu stoppen. Es war unmöglich.
Obwohl Amandas Laute ihm sagten, dass sie deutlich erregt war und das hier genoss, war sie dennoch lange nicht so weit wie er.
Kein Wunder. Er war schon auf 180 gewesen, als sie noch im Land der Träume geschwebt hatte. Das hatte er bisher nicht ausgleichen können. Ganz im Gegenteil. Die Zeit hatte alles noch verschlimmert. Er war so absolut aufgeladen, das er es unmöglich in die Länge ziehen konnte. Aber das war zum Glück auch nicht nötig. Nicht nur, dass er sich ohnehin rasch erholte, hinzu kam auch noch der Zustand von Amandas Körper. Viagra war ein Schlafmittel dagegen.
Während seine Finger also immer noch ihrer Lust dienten, begehrte er nicht länger gegen seine Empfindungen, Ziele und Wünsche auf. Es hätte ohnehin nichts mehr gebracht. Außer, dass er das Gefühl hätte, bald in tausend Stücke zu zerspringen, so sehr schien die Ekstase an ihm zu zerren und zu reißen.
Wieder erhöhte er das Tempo, ließ dieses Mal Amanda keine andere Wahl, auch sie würde ihn nicht aufhalten können, es sei denn, sie würde ihm das Wort ‚Nein!‘ in den Schädel prügeln. Aber das kam ihr ganz bestimmt nicht in den Sinn.
Ohne Vorwarnung seines Körpers glitt er vollkommen in den animalischen Rausch ab, der ihn schon die ganze Zeit umkreist und ihn immer wieder attackiert hatte, bis er nichts mehr wahrnahm, als das tosende Brüllen, das durch seinen Körper rollte und Amandas Nacken, in den er seine Zähne gegraben hatte, um sie fest zu halten. Er durchbrach mit dem Biss weder ihre Haut, noch verletzte er sie dadurch, aber es konnte kein deutlicheres Zeichen seines Anspruches auf sie geben, während er heiß bebend in ihr kam.
Deutlich spürte er die Schauer, die er kaskadenartig in ihr verteilte, während er sich immer noch bewegte, nur dieses mal langsam und gedehnt, bis er vollkommen zur Ruhe kam und endlich seinen Mund von ihrem Nacken nahm. Er hatte deutliche Abdrücke auf der Tätowierung hinterlassen, aber sie blutete nicht und sofort tat es ihm leid, dass er ihr in seinem Rausch wehgetan hatte.
Langsam zog er sich aus ihr zurück, um sie sanft auf den Rücken drehen zu können. Er wollte ihr unbedingt ins Gesicht sehen, auch wenn sie vermutlich nichts von seinem beschämten Gesichtsausdruck sehen konnte.
Um Vergebung bettelnd schmiegte er seinen Kopf in vorsichtiger Katzenmanier an ihren Brustkorb, als könne er jeden Moment vor einer zuckenden Hand zurückschrecken.
„Es … tut mir … leid …“, rang er seiner heiseren Kehle ab, mit einer Stimme, die so tief und rau klang, als gehöre sie gar nicht zu ihm, sondern viel mehr zum Panther. Aber er hatte soeben ziemlich deutlich demonstriert, welche Mischung aus Mann und Tier sie hier vor sich hatte. Eine, die noch nicht gewillt war, die Augen zu schließen und sich schlafen zu legen.
Während er sich also vor einem Urteil fürchtete, das all das hier beenden könnte, rieb er seine Wange an ihrer Brustwarze, während eine Hand weich wie ein Samtpfötchen die Stelle in ihrem Nacken streichelte, die er eben noch so malträtiert hatte.
Sein Körper lag zwischen Amandas Beinen ausgestreckt und sein Fleisch erholte sich rasch, nun, da er den Duft ihrer Erregung deutlicher als bisher in dieser Nacht wittern konnte. Er hatte noch immer nicht genug. Nicht, da er Amanda kein erlösendes Gewitter in ihrem Schoß entfacht hatte. Stattdessen hatte er sie ziemlich unsanft gebissen.
Redlich bemüht sich seinen Fingern und der Reibung ihrer beiden Körper ineinander den Höhepunkt zu entlocken, bewegte sich Amanda in Nataniels schnellem Takt. Sie schloss die Augen und versuchte sich nur auf sich selbst und die Lust in ihrem eigenen Körper zu konzentrieren.
Der harte Biss hätte nicht überraschender kommen können. Von ihrem Nacken schien der Schmerz in beiden Richtungen ihre Wirbelsäule hinauf und nach unten zu schießen. Amandas Atmung überschlug sich, während sich ihre Augen zusammenpressten. Nataniels hektische Bewegungen, mit denen er sich immer fester in ihr versenkte, hörten bald auf, aber Amanda war sich nicht sicher, ob er sie dann loslassen würde.
Unter seinen Zähnen und den kaum mehr menschlichen Lauten, die Nataniel von sich gab, hatte Amanda nicht gewagt sich zu bewegen. Jetzt zog er sich rasch aus ihr zurück und drehte sie auf den Rücken.
Sie war bloß froh, dass er ihr Gesicht bei dieser durchdringenden Dunkelheit nicht sehen konnte. Wahrscheinlich konnte er mehr erkennen, als sie selbst, aber ihren verkniffenen Mund und die blinzelnden Augen würden ihm sicherlich entgehen. Es hatte wehgetan, auch wenn sie sich nicht übertrieben wehleidig anstellen wollte, wusste Amanda doch, dass Nataniels Zähne Abdrücke in ihrem Nacken hinterlassen hatte. Ihn ihrem Hirn blinkte ein einziges Wort wie eine Leuchtreklame – Unterwerfung.
Amandas Körper war verwirrt von der angestauten Energie und Erregung, die sich immer noch in ihm zu einem Wirbel zusammenzog und ihre Gedankenwelt, die durch Nataniels Verhalten gerade völlig durcheinander gebracht worden war.
Es wurde auch nicht besser, als er sich an sie schmiegte, jetzt wieder sanft und mit liebkosenden Berührungen, und sagte, dass es ihm leidtäte.
Ob eine Minute oder eine Stunde verging, bevor sie ihre Hand auf seinen Kopf legte und sein glattes, schwarzes Haar streichelte, wusste Amanda nicht.
Zwei Erwiderungen auf seine Entschuldigung kämpften in ihrem Kopf um die Vormacht und sie brachte keine davon über die Lippen. Schließlich entschied sie sich dafür, beide Antworten in die tiefsten Wirren ihres Gehirns zu verbannen und gar nichts zu sagen.
Tatsächlich ein wenig enttäuscht schloss Amanda die Augen und drehte ihren Kopf im Kissen zur Seite. Nataniel streichelte immer noch ihren Nacken, aber sie erwartete, dass die Finger bald zum Erliegen kommen und er auf ihrer Brust einschlafen würde.
Das Schweigen war bedrückend und somit der stärkste Grund, weshalb sein Puls immer noch raste. Es war fast körperlich zu spüren, wie Amandas Erregung langsam aber für ihn deutlich in etwas anderes umschlug, das er sicherlich nicht näher ergründen wollte.
Als sich schließlich ihre Hand auf seinen Kopf legte, schrie etwas in ihm vor Gegenwehr auf. Seine Natur, das Band eines Gefährten, ihr Körper, das alles hämmerte schmerzhaft auf ihn ein und riss ihn zugleich schneller in die Höhe, als er gedacht hätte. Er konnte, wollte und würde nicht zulassen, dass der Ansatz von Enttäuschung ihre Erregung niederzwang. Und was seine Worte nicht schaffen konnten, das würden eben seine Taten tun müssen.
Nachdem sich sein Atem halbwegs wieder beruhigt hatte, nahm er Amandas Hand von seinem Kopf, küsste zärtlich die Handinnenseite und legte sie dann in seinen Nacken. Sein Körper spannte sich erneut und richtete sich leicht auf, um mit seinem Gewicht nicht auf ihr zu lasten, nachdem er weiter den ihren hinauf rutschte.
Einen Moment lang zögerlich, strich er mit seinen Lippen über ihre Wange und den dargebotenen Hals, da sie ihren Kopf seitlich auf das Kissen gebettet und die Augen geschlossen hatte.
Wieder schmiegte sich seine Wange an ihrer, während sich die Hand von ihrem Nacken sich um die Wölbung ihrer Brust legte, sanft das köstliche Gewebe nach oben schob und mit den Daumen über die Spitze strich, die noch immer sehnsüchtig hart war, vor unerfüllter Befriedigung.
Er würde sie ihnen schenken. Ihrem Körper geben, wonach sie sich sehnte und hoffentlich seinen brutalen Biss vergessen lassen, zu dem der Rausch seiner Ekstase ihn getrieben hatte.
Zeitgleich, als seine Hand sich von Amandas Brust sich löste und ihren Körper hinab glitt, bog er den Rücken durch, so dass er mit seinen Lippen zu den köstlichen Spitzen ihrer Brustwarzen vordringen konnte. Noch einmal leckte er über die Kratzspur, die er ihr zugefügt hatte. Es war seltsam ironisch, dass seine Gefährtin gerade in dieser Nacht so viel auf einmal von seiner dunklen Seite zu spüren bekommen hatte. Aber irgendwie war es auch einleuchtend. Zumindest für ihn.
Seine Hand fand zielsicher die Stelle zwischen ihren Körpern, die er vorhin hatte loslassen müssen, als er Amanda auf den Rücken gedreht hatte. Während sein Daumen über ihren Kitzler strich, tauchten zwei seiner Finger in die Feuchtigkeit ihres Körpers ein.
Es dauerte nicht lange und er fand mit seinen Liebkosungen einen Rhythmus, der das Saugen seiner Lippen an ihrer Brustwarze mit der Massage seines Daumens und Fingern in ihrem Schoß koordinierte.
Die Resignation, die sich Amanda selbst eingeredet hatte, steigerte sich noch, als Nataniel ihre Hand von seinem Kopf nahm und an ihr nach oben rutschte. Peinlich genau horchte Amanda, ob sie ein genervtes Seufzen oder ein Knurren von ihm hören würde.
Leicht abwehrend wandte sie Nataniel ihr Gesicht auch dann noch nicht zu, als er ihren Hals küsste und seine Wange an ihrer rieb.
Mit aufeinander gepressten Lippen verfolgte sie seine Bewegungen etwas skeptisch und ließ zunächst mit sich geschehen, was Nataniel im Begriff war zu tun. Über seine Beweggründe war sie sich allerdings noch nicht im Klaren. Er hatte doch bekommen was er wollte. Warum jetzt die Mühe? Sie hatte ihn doch wegen des Bisses nicht einmal zur Rechenschaft gezogen. Er brauchte sich jetzt keine Mühe mehr zu geben. Amanda wäre durchaus bereit gewesen, sich die Decke vom Fußende des Bettes zurückzuholen und den Rest der Nacht zu schlafen.
Aber Nataniel hatte offensichtlich etwas Anderes vor. Seine Finger schoben sich in die feuchte Umarmung ihres Schoßes und wurden in den Bemühungen, ihren Körper wieder auf Touren zu bringen, von seinem Daumen fleißig unterstützt.
Anstatt sich direkt darauf einzulassen, lag Amanda immer noch still da und bekam fast distanziert mit, dass Nataniel an ihrem Körper um Wiedergutmachung bemüht war.
Ob sie ihm sagen sollte, dass ihr die Lust eigentlich schon vergangen war? Das wäre zumindest fair gewesen. Und auf alle Fälle besser, als wenn sie ihn nach ein paar Minuten vergeblicher Mühen bitten musste, aufzuhören.
Gerade war Amanda dabei ihren Kopf zu drehen und ihren Mund zum Einspruch zu öffnen, als sich etwas änderte. Ihr "Hör zu, du musst nicht …" erstarb bröckelnd unter der eindeutigen Berührung, die sie an ihrem Oberschenkel spürte.
Erstaunt öffnete sie die Augen und versuchte im Stockdunkeln Nataniels Blick aufzufangen. Der war allerdings immer noch in das zarte Spiel mit ihren Brustwarzen vertieft, was Amanda wieder zum absoluten Schweigen brachte.
Ihre Augenbrauen zogen sich in einer Miene des Unverständnisses zusammen. Die Situation verwirrte Amanda allmählich zutiefst und vor sich selbst würde sie spätestens Morgen verantworten müssen, dass sie einen Mann, der ihr absichtlich wehtat, anschließend noch derart an sich heran gelassen hatte.
Ob die Ausrede "Das Fleisch war schwach" gelten würde? Sie bezweifelte es stark, aber im Moment war sie bereit es auf einen Zwist mit sich selbst ankommen zu lassen. Auch wenn sie sich in ihrer Haut, die unter Nataniels heißem Körper allmählich zu schwitzen begann, noch nicht wirklich wohlfühlte.
Zuerst entkamen seiner Kehle wohlige Seufzer, die wieder auf so köstliche Weise zum Schweigen gebracht wurden, jedes Mal wenn er seinen Mund neu ansetzte. Diese Seufzer verwandelten sich in stoßweises Atmen, die über Amandas Haut streichelte, als er nach einer ganzen Weile von ihren Brüsten abließ und auf verschlungenen Pfaden ihren Körper entlang nach unten leckte, bis sein Mund endlich seine Finger erreichte. Doch bevor er tätig wurde, richtete er sich auf, um Amanda den inzwischen schon hart malträtierten Slip über die Schenkel zuziehen.
Bevor er sich wieder den Sinnesfreuden hingab, schob er Amanda noch ein kleines Kissen unter das Becken, um es für ihn etwas anzuheben und ihm somit mehr Platz zu schaffen.
Danach schmiegte er sein ganzes Gesicht an der weichen Haut der Innenseite ihrer Schenkel und seufzte zufrieden. Das hier fühlte sich so gut an und er wollte mehr.
Es war nicht nur reine Vorfreude darauf, sie zu schmecken, die immer in ihm vorhanden war, sondern auch das Wissen, schon einmal in dieser Nacht dort ein unvergleichliches Gefühl empfangen und die Spuren davon hinterlassen zu haben. Kein Wunder dass er zum ersten Mal voller Wonne aufstöhnte, als er seinen Mund schließlich auf Amandas Perle legte.
Seine Zunge schoss kurz hervor, um den Geschmack zu kosten, der ihn aufschnurren ließ. In diesem Augenblick, musste er ehrlich sein und zugeben, dass er hauptsächlich an Amandas Geschlecht zu saugen und zu lecken begann, um so viel von dem Geschmack ihrer beiden Lust zu erhaschen, den er kriegen konnte. Dennoch ließ er dabei alles an Hingabe und Geschick einfließen, um ihr diese Naschaktion ebenfalls so angenehm wie nur möglich zu machen.
Nachdem sich dann auch seine Hände ihre Seite entlang nach oben gestreichelt und schließlich auf ihren Brüsten abgelegt hatten, um sie sanft zu massieren, tauchte er eine Weile vollkommen in diese berauschenden Empfindungen ein, die so wenig und doch so viel mit reiner körperlicher Lust zu tun hatten. Das hier ging ihm bis in sein tiefstes Inneres und schien ihn mit Amanda auf eine Weise zu verbinden, die er noch nie erlebt hatte.
Alleine der Geschmack ihrer empfundenen Lust, die er ihr bereitet hatte, schenkte auch ihm wahre Sinnesfreuden. Von Geben und Nehmen konnte nicht mehr die Rede sein. Es fühlte sich eher wie vertrauensvolles Teilen an.
Ob es daran lag, dass Nataniel ihr endlich den sowieso schon ramponierten Slip von den Beinen gezogen hatte oder weil er sie so auf ein Kissen bettete, dass sie wie ein Präsent vor ihm lag?
Amanda kam sich in der durchdringenden Dunkelheit des großen Raumes, ohne Decke über ihrem Körper vor Nataniel erst jetzt wirklich nackt vor. Als könne er sogar mehr sehen als ihren Körper. Wahrscheinlich war es auch so und sie bildete sich seine durchaus bewussten Reaktionen auf sie nicht nur ein. Immerhin hatte er mehr Sinneszellen zur Verfügung als Amanda selbst, um ihren Körper zu lesen.
Am Anfang hatte sie die Vorstellung gestört, dass sie nichts vor ihm verbergen konnte. Zumindest nicht lange. Aber wenn sie Nataniel als das akzeptieren wollte, das er war, dann würde sie damit umgehen müssen. Genauso wie mit den anderen Eigenarten.
Als Amanda ihren Kopf ein wenig bewegte, spürte sie den Biss in ihrem Nacken. Er lag auf dem Tattoo der Moonleague, dem kleinen Zeichen, das man auf ihrer Haut angebracht hatte, um jeden, der es sah und erkannte, davor zu warnen, dass sie auch kein normaler Mensch war.
Diesmal streichelte Amanda liebevoll und mit starker Zuneigung durch Nataniels Haare. Er war gerade auf verzweigten, labyrinthartigen Wegen ihren Oberschenkel hinauf unterwegs, wie er es vorher auf ihrem Bauch gewesen war.
Diesmal schien sich seine von der Reise ausgezehrte Zunge aber nicht wieder an ihrem Bauchnabel, sondern an einer anderen Oase laben zu wollen. Während seine leicht raue Wange über die Innenseite von Amandas Bein schmuste, schlug sein Atem als warmer Vorbote bereits gegen ihre feuchte Mitte. Dort hinterließ er Empfindungen von sehnsüchtigem Prickeln und empfindlicher Erwartung.
Nataniels kurzes Schnurren durchbrach die Stille im Raum und ließ Amandas Härchen zu Berge stehen. Es übertrug sich durch seine Lippen direkt auf den Punkt der größten Sensibilität ihres Körpers. Und Amanda hätte Einiges dafür getan, dass er damit nicht aufhörte.
Wohlig warm leckte er über sie und schien genau die Stellen und Winkel ausfindig zu machen, die so sehr nach seiner Berührung verlangten.
Um Nataniel zu zeigen, wie sehr sie seine Zuwendung auf diese Art genoss, kraulte Amanda seinen Kopf und seinen Nacken, so weit sie ihn erreichen konnte.
Immer wieder stimmte Amandas Becken in Nataniels Bemühungen ein, versuchte sich seiner Zunge und seinen vibrierenden Lippen mehr anzuschmiegen.
Ohne wirklich etwas zu tun, zwang Nataniel sie in einen angenehmen Rhythmus, der bald in sanften Wellen Amandas gesamten Körper durchlief. Ihre zunächst freie Hand lag dabei auf einer von Nataniel, die sich zwar immer noch um eine ihrer Brüste gelegt hatte, aber unter Amandas Streicheln und teilweisem Festhalten unbeweglich dort verharrte. Kleine, beinahe unhörbare Seufzer wechselten mit tiefen, genießenden Atemzügen ab, während ihre abwechselnd kalt und heiß wurde.
Es war ein seltsames Gefühl und nur sehr schwer zu beschreiben, das ihn da erfasste. Während sein Mund sich an Amandas erregenden Leckereien labte, sich seine Nasenflügel immer wieder blähten, um noch mehr von diesem atemberaubenden Duft in sich aufsaugen zu können und er jede noch so kleine Regung ihrer neu aufflammenden Lust wie ein starkes Vibrieren in seinem ganzen Körper spürte, klärte sich der dicke, einengende Nebel um seine Gehirnwindungen. Der Rausch war noch immer präsent und hämmerte in seiner längst neu erwachten Härte, drängend und verlangend, aber der Rest von seinem Körper schien besänftigt, beruhigt und in Wohlgefühl eingepackt zu sein. Obwohl sich jeder seiner Muskeln immer wieder im gleichen Rhythmus wie Amandas Körper geschmeidig anspannte und wieder entspannte, war da nicht mehr diese rastlose Spannung, als stünde er kurz vor dem Bersten.
Umso mehr konnte er es in vollen Zügen genießen, wie seine Gefährtin ihm durch die Haare und über den Nacken kraulte. Ihre Hand auf seiner an ihrer Brust fühlte sich behaglich an, woraufhin er liebevoll seine mit ihren Fingern verschlang, als wolle er sie nie wieder los lassen.
Doch genau das tat er nach einer Weile. Bisher hatte er so zwischen Amandas Beine gelegen, dass er mit seinen Schultern ihre Beine weiter spreizte, nun aber schlang er seine Arme unter ihren Schenkeln hindurch, so dass sie sich dicht um seinen Kopf, Hals und an seine Schultern legten, während er seine Hände wieder ihrem Körper entlang nach oben streckte. Seine Hand fand wieder die ihre, umschlang sie zärtlich mit seinen Fingern und hielt sie fest, während er mit seiner anderen ihren Oberkörper entlang noch höher streichelte.
Alleine der Tatsache, dass er um einiges Größer als Amanda war, war es zu verdanken, dass er in dieser Position bis zu ihrem Hals und ihrer Wange gelangte, ohne sich verbiegen zu müssen.
Während seine Lippen sich abermals schnurrend um ihr Zentrum legten, um daran so intensiv zu saugen, dass sich seine eigenen Brustwarzen dabei sehnsüchtig zusammen zogen, streichelte seine Hand ihren Hals. Die Fingerknöchel rieben sich sanft über ihre Wange. Sein Daumen fuhr über die halb geöffneten Lippen, die Kontur ihres Kinns entlang, bis hinab zu ihrer Kehle, wo er deutlich ihren pochenden Puls fühlen konnte.
Je mehr er Amanda Laute der Lust und der Erregung entlockte, umso mehr schien er selbst dahin zu schmelzen. Bis er seinen Körper so umrangierte, dass er sich halb auf der Seite zusammen rollte und seine Knie gegen seinen Bauch zog.
Sein Atem war inzwischen ein heiseres Stöhnen, der immer wieder gegen Amandas gut durchbluteten und glänzenden Kitzler stieß, wenn er einen Moment lang seine Lippen von ihr löste, da ihm das Atmen durch die Nase schon längst nicht mehr ausreichte. Doch egal wie oft er sich lösen musste, er fand seinen Weg immer zielgenau wieder zurück an den Ort, wo er sein wollte.
Lange hatte er sich intensiv um Amandas Hügel und Täler gekümmert, die sich zwischen ihren Beinen verborgen hielten, doch als er einmal besonders rau nach Atem schnappte, ließ er seine Zunge hungrig in die Tiefen vordringen, wo er einen Nachhall seiner eigenen Lust deutlich schmecken konnte, der sich mit ihrer eigenen vermischt hatte.
Mit Neugier und sinnlicher Freude ließ er seine Zunge immer wieder so tief vorstoßen, wie er es mit ihr konnte. Woraufhin seine Augenlider ab und zu erschaudernd hoch flatterten und sich wieder schlossen, als würde er gerade im siebten Himmel schweben und tatsächlich empfand er Amandas Nähe als eine absolute Erlösung, die selbst der wirkliche Himmel ihm unmöglich noch schmackhafter machen könnte.
Der erlösende Höhepunkt schlich sich leise an, sah immer wieder bei der Szene zwischen Nataniel und Amanda vorbei, ohne wirklich einzutreten. Immer wieder mischten sich kurze Schauer unter das angespannte Gefühl des wohligen Ausgeliefertseins, die Amandas Köper nur Lust auf mehr machten. Nataniels Bewegung und das damit verbundene Weichen von ihrem inzwischen völlig erhitzten Körper verschafften Amanda nur eine kurze Atempause.
Ihre Augen konnten sich nicht entscheiden, ob sie weit aufgerissen in die Finsternis blicken oder sich beruhigt schließen sollten. Stattdessen entschieden sie sich für aufgeregtes und angeflammtes Flattern, das dem Rhythmus von Amandas Atmung glich.
Sauerstoff konnte ihren Blutkreislauf nur dadurch erreichen, weil Amanda sich immer wieder zum Durchatmen zwang. Die meiste Zeit über hielt sie erwartungsvoll die Luft an, kaute auf ihrer Unterlippe herum und hielt sich vertrauensvoll an Nataniels Hand fest, als würde sie nicht zu dem gleichen Mann gehören, der ihr diese verstörend intensive Erregung entlockte.
Seine Arme, die ihren Körper umschlossen, seine gesamte Haltung, die eine reibende Verbindung zwischen ihnen herstellte, das alles machte es Amanda so leicht, sich fallen zu lassen, dass sie es erst bemerkte, als sich bereits eine Tür weit öffnete, um endlich die Ekstase eintreten zu lassen.
Um ein wenig Beherrschung bemüht, suchte Amanda mit ihren Füßen irgendwo Halt auf der Matratze. Sie krallte ihre Zehen in das Bettlaken, um Nataniel nicht schmerzhaft zwischen ihren Schenkeln einzuklemmen.
Er zog es in die Länge, als könnte er das Prasseln, das in ihrem Körper aufzukommen drohte, hören oder fühlen. Ihr Aufbäumen stemmte sich gegen ihre brandenden Empfindungen und obwohl sie nicht wusste wie, schaffte es Amanda sich Nataniels Lippen und seiner forschen Zunge rechtzeitig zu entziehen.
Sie war von dem kleinen Kissen, das er ihr unter das Becken geschoben hatte, herunter gerutscht, lag breitbeinig und schwer atmend da, ihre Finger in Nataniels Haar und seine Hand gekrallt.
Einmal schlucken genügte nicht, um ihre Stimmbänder zum Funktionieren zu überreden, aber zwei weitere Atemzüge überzeugten Amanda nur noch mehr von dem, was sie aussprechen wollte.
Ihre Haare strichen über das Kissen, als Amanda den Kopf beugte, um Nataniels Finger zu küssen, die sich mit den ihren verschränkt hatten.
"Bitte …"
Sie küsste seinen Handrücken. "Komm …", sein bandagiertes Handgelenk. "… mit mir." Und jede seiner Fingerkuppen. Amandas Wunsch war weniger der nach dem Höhepunkt, als nach der erneuten Vereinigung mit Nataniel – ihrem Gefährten.
Er wollte ihr die Lust schenken, derer er sie beraubt hatte, als er so rücksichtslos vorgegangen war. Dafür verlangte er keine Gegenleistung, keine Hoffnung darauf, sich erneut in ihrem Leib flüchten zu dürfen, wo er sich so gut, wie nirgends sonst fühlte, denn näher hätte er ihr dann nicht mehr kommen können. Und genau das war es, was er wollte. So nahe bei Amanda zu sein, dass der Gedanke, sie jemals zu verlassen, schmerzhaft unerträglich wurde.
Ein Gefühl, das sich eiskalt um sein Herz schloss, machte ihm deutlich, wie weit sich der Nebel um seinen Verstand bereits zurückgezogen hatte, wenn er es sogar schaffte, seine Sorgen langsam wieder in den Vordergrund zu rücken.
Doch es waren Amandas Worte, die ihn davon abhielten, noch einmal darüber nachzudenken. Stattdessen brachte sie ihn dazu, sie anzusehen.
Schattenhaft konnte er die Bewegung erkennen, die er dadurch nur umso deutlicher spüren konnte. Sie küsste seine Hand, seine Verletzung und seine Fingerspitzen. Hatte sie überhaupt eine Ahnung, wie sehr ihre Augen in diesem Moment von Emotionen erfüllt waren, auch wenn er sie kaum erkennen konnte?
Einmal noch sog er vorsichtig, den letzten Tropfen auskostend, an ihrem Leib, ehe er sich mit Hilfe seiner anderen Hand aufrichtete.
Auch sein Atem ging schwer und nicht nur deshalb, weil er immer wieder zwischen ihren Schenkeln abgetaucht war. Seine eigene Erregung stand der ihren in nichts nach, hatte er doch jedes Saugen an ihr, bis tief in sich selbst gespürt, wo er erneut Holz auf das Feuer seiner Lust geworfen hatte, mit jedem Schluck aus ihrer Quelle.
Als er dieses Mal ihren Körper entlang nach oben kam, glich es weniger einem Heranpirschen, als einer einzigen anschmiegsamen Berührung. Seine Arme umschlangen ihren Oberkörper, ließen seine Hände in ihren hoffentlich nicht mehr allzu schmerzenden Nacken gleiten, um ihren Kopf zu stützen, den er dem seinen entgegen hob, um ihre Lippen küssen zu können. Dabei vergruben sich seine Finger in dieses absolut geliebte und weiche Haar, von dem er nie genug bekommen würde.
Als Nataniel dieses Mal mit Amandas Leib verschmolz, war er sich absolut bewusst, was er tat und welche Folgen das haben könnte. Es hinderte ihn jedoch nicht daran, sich langsam und mit dem Gefühl, ohne durch irgendetwas von ihr getrennt zu sein, die heiße Umarmung ihres Körpers zu empfangen.
Er stöhnte sinnlich gegen diese herrlichen Lippen, als er so tief in ihr war, bis er nicht mehr weiter konnte und sie ihn vollkommen zu besitzen schien. Was auch stimmte.
Nataniel gehörte ihr, würde immer ihr gehören, weshalb er letzten Endes entschied, das Schicksal über ihre Zukunft bestimmen zu lassen.
In diesem Augenblick, als er einen langsamen und sanften Rhythmus aufnahm, um seine Erektion von der köstlichen Umklammerung streicheln zu lassen, die Amanda ihm schenkte, fiel der letzte Schleier von seinem Gehirn ab, der ihn gefangen gehalten hatte.
Zu wissen, er könnte in dieser Nacht mit Amanda ein Kind gezeugt haben oder es gerade tun, verursachte gespaltene Gefühle in ihm.
Kinder mit ihr zu haben, war etwas, das er sich absolut vorstellen konnte. Nichts würde ihm mehr Freude bereiten, als etwas so Wunderbares mit ihr gemeinsam zu erschaffen. Aber weder war der Zeitpunkt besonders günstig, noch die Zukunft besonders kinderfreundlich. Amanda könnte vielleicht nicht lange genug leben, um Kinder in die Welt zu setzen und für ihn galt das gleiche. Aber wenn sie es doch schafften, wenn sie doch überlebten, dann würde es auch vermutlich bedeuten, dass sie etwas bewirkt hatten und somit ihre Mühen und Opfer nicht umsonst sein würden. Die Zukunft könnte sich ändern. Was also konnte noch dagegen sprechen, das hier zu wagen?
Nataniel liebte Amanda so sehr, dass gerade die ungewisse Zukunft ihm diesen Augenblick so intensiv und wichtig erscheinen ließ, wie nichts anderes davor. Ein Grund, wieso er den Kuss beendete, um seinen Kopf seitlich an ihren zu legen. Sein Rücken war leicht gewölbt, um ihre Verbindung leichter zu machen, aber sie waren sich immer noch so nahe, dass ihm das Herz beinahe stockte.
Mit zitterndem Atem und bebendem Körper bewegte er sich immer noch ruhig und völlig im Kontrast zum ersten Mal in dieser Nacht in ihr, was sich aber keinesfalls weniger intensiv und erregend anfühlte. Ganz im Gegenteil. Bei klarem Verstand war das alles viel schöner, viel intimer und wertvoller, als sich bloß wilden, tierischen Trieben hinzugeben. Konnten Tiere überhaupt so leidenschaftlich mit dem Herzen lieben wie Menschen?
„Ich liebe dich, Amanda“, hauchte er ihr leise und mit all den deutlichen Gefühlen ins Ohr, die er empfand und sein Herz so zum Rasen brachten. Auch der Schmerz, ihres baldigen Verlusts lag darin, aber er konnte seine Lust nicht dämpfen. Viel eher ließ er sie ihn noch deutlicher fühlen. Weil es etwas so Endgültiges zu haben schien.
Als er dieses Mal seinen Kopf an ihren schmiegte, brannten seine Augen, auch als er sie geschlossen hielt. Auch wenn es fast unmöglich schien, drückte er sich noch näher an seine Gefährtin, als suche er Schutz, den nur sie ihm geben konnte und den er auch fand.
Körperlich spürte sie kaum, wie sie sich verbanden, aber dafür war die Verschmelzung unter dem sinnlichen Kuss umso stärker. Das Bedürfnis Nataniel für immer so nahe zu sein wie in diesem Moment, hallte dröhnend in Amanda wieder. Wie konnte nur irgendetwas oder irgendjemand dafür sorgen, dass sie ihn verlassen musste.
Sie bewegte sich mit ihm und Nataniels Wunsch sie festzuhalten, schien so groß zu sein, wie ihr eigener. Er schmiegte sich in einer Art an sie, die ihr auf eine andere Art warm werden ließ, als es die beste sexuelle Ekstase je gekonnt hätte.
Ihre Arme legten sich in einer schützenden Umarmung um Nataniels Körper. Er bewegte sich geschmeidig in ihr, während Amanda das Gefühl hatte, noch nie zuvor mit jemandem derart verbunden gewesen zu sein. Ob nun körperlich oder seelisch.
Als er ihr seine Liebe gestand, glaubte sie ein winziges Zittern in Nataniels Stimme zu hören. Alarmiert schlang sie ihre Arme noch fester um ihn, schmiegte ihre Beine an seine und küsste seine Wange.
In seinen Worten hatte so viel Emotion und Wahrheit gelegen, dass es ihr schwer fiel, sie zu erwidern. Es war nicht so, dass sie nicht genauso fühlte wie er. Genau das Gegenteil war der Fall. Und das war auch der Grund, warum sich diese drei Worte so leer anzufühlen drohten, wenn Amanda sie aussprechen wollte. Aber das waren sie nicht. Nataniel sollte wissen, selbst wenn sie körperlich von ihm getrennt werden würde, wäre ihr Herz immer bei ihm. Dieses Band könnte nur er zertrennen und wahrscheinlich würde es Amandas Tod bedeuten, wenn sich Nataniel eines Tages tatsächlich dazu entscheiden würde.
"Ich liebe dich auch", sagte sie leise und streichelte mit ihrem gesamten Körper an seinem entlang. Genauso empfand sie die weiteren Bewegungen. Es ging weniger darum ihre Erregung zu befriedigen, als die Nähe zu Nataniel auszukosten, ihn in sich zu spüren und zu wissen, dass er ihr gehörte.
Immer wieder bog sich ihr Rücken durch, presste ihren Körper noch mehr gegen seinen, während Amandas Finger große Kreise auf Nataniels Rücken zogen.
Ihre Atmung hatte sich selbstständig gemacht, gelangte nur noch in kurzen, hellen Seufzern an die Oberfläche, die ihren Körper genauso zu schütteln schienen wie Nataniels sanftes Drängen zwischen ihren Beinen. Gerade das gemächliche Tempo, das sie die ganze Zeit beibehalten hatten, schien die gesamte Luft um sie herum elektrisch aufzuladen.
Schleichend zog sich die Erlösung daher in ihrem Innerem zusammen. Zeigte sich in einem Kitzeln, das sie dazu brachte sich abwechselnd langgezogen und dann wieder schnell unter Nataniel an ihm zu reiben. Doch anstatt zu verschwinden, verdichtete sich das Gefühl noch, zog an Amanda, reizte jedes einzelne Nervenende und ließ ihren Körper in einem tiefen, wohligen Gongschlag erklingen. Fast bildlich hatte sie die Wellen vor Augen, die sich steigernd über sie hinweg rollten.
Wie im Taumel schien Amanda anschließend wieder in die Kissen zu sinken, immer noch von knisterndem Rauschen überdeckt, das vor allem an den Stellen loderte, an denen sie Nataniels Körper berührte.
Er musste ihre Worte nicht hören, um zu wissen, dass auch Amanda ihn liebte. Nataniel konnte es doch immer wieder aufs Neue spüren.
Keine Frau der Welt würde seine finsteren, wie auch lichten Seiten einfach hinnehmen, würde sie nicht etwas für ihn empfinden. Das glaubte er einfach nicht und doch hatte Amanda nichts auf seinen schmerzhaften Biss erwidert. Sie hatte sogar erlaubt, ihr seine Wiedergutmachung anzubieten und nun war er hier, dicht an ihrem Körper und konnte Schutz vor den Schmerzen suchen, die sein Herz in fester Umklammerung hielten, ohne Angst haben zu müssen, sie würde ihm diese Zuflucht doch noch verweigern.
Das Brennen seiner Augen wurde schlimmer, egal wie fest er sie zusammen presste. Doch es half, dass er sich auf Amanda konzentrierte, wie sie sich unter ihm bewegte, ihre Hände über seinen Rücken gleiten ließ und ihre Lippen seine Haut liebkosten.
Die Muskeln in ihrem Inneren schienen ihn zusätzlich zu verwöhnen, als es ihr Schoß ohnehin schon tat. Doch der absolute Höhepunkt für seine Gefühle, waren ihre sinnlichen Seufzer, die sich vervielfachten und immer reiner und höher zu werden schienen, je näher sie ihrer Ekstase kam.
Im selbst war zum Glück noch ein Moment länger vergönnt, um jede einzelne Reaktion von Amanda während ihres Orgasmus miterleben zu können. Wie ihr Atem ins Stocken kam, ihr Herz einen Moment lang aussetzte, nur um kraftvoll und voller Energie weiter zu rasen.
Ihr Puls schien schlagartig noch weiter in die Höhe zu schnellen, während der Duft ihrer Erregung wie zeremonieller Rauch in Nebelschwaden über ihnen zu schweben schien, sich auf seine Haut legte, seine Nasenschleimhäute überzog und ihm stärker als jede Droge ins Hirn gelangte, wo er kleine Explosionen von unzähligen Sternen auslöste.
Doch am Stärksten war das Gefühl ihres Leibes, wie er sich um ihn zusammen zog, ihn mit intensiven Massagen dazu aufforderte, ihrem Beispiel zu folgen und seine eigene Erlösung zu finden. Der er sich schließlich vollkommen hingab.
Ein letztes Mal tauchte er tief in ihr ab, ehe er dicht mit seinem Becken an ihrem gepresst innehielt und sein ganzer Körper sich bebend dem Orgasmus hingab. Er spürte sehr deutlich, wie er heiß in ihr kam, so deutlich wie er seinen eigenen Herzschlag in der Spitze seiner Härte pulsieren fühlte. Es hätte sich nicht deutlicher nach Leben anfühlen können. Selbst wenn es das vielleicht nicht sein würde.
Auch nachdem das Rauschen in seinen Ohren wieder nachgelassen hatte und er halbwegs normal atmen konnte, zog er sich noch nicht aus Amanda zurück, sondern hob den Kopf, um zärtlich ihre Lippen küssen zu können.
Sie hatte ihm verziehen. Zumindest vorerst. Mehr konnte und wollte er nicht von ihr verlangen, denn zugleich fühlte er in sich das Wissen, dass er es nie wieder so weit kommen lassen würde, wenn er es nicht wirklich bewusst wollte.
Was auch immer für seltsame, ja fast schon wundersame Dinge in dieser Nacht vorgegangen waren, er fühlte sich in diesem Augenblick so vollkommen eins mit dem Tier in sich, dass der Panther die gesonderte Namensgebung nicht mehr verdiente. Er war der Panther und er war Nataniel.
Als seine Härte befriedigter Gelöstheit gewichen war, zog er sich aus Amanda zurück. Noch immer hatte er das Gefühl, sein Körper müsste vor Hitze dampfen, weshalb er noch nicht nach der Decke grabschte, die irgendwo am Fußende des Bettes ihr Dasein fristete. Stattdessen schob er sich etwas Amandas Körper nach unten und legte seinen Kopf an ihrer Brust ab, ohne zu schwer sein Gewicht auf ihr zu lasten.
Eine Hand war noch immer mit den Fingern in ihrem Haar verfangen, während er die andere dicht an seinem Mund auf der Rundung ihrer Brust ablegte und zärtlich darüber strich.
Noch immer waren seine Augen geschlossen, während er Amandas langsam ruhiger werdendem Herzschlag lauschte.
Es gab keine Worte in diesem Augenblick, die er hätte aussprechen wollen, aber das Gefühl, als würde ihm etwas die Brust abschnüren, wurde nun, da er sich auf nichts anderes mehr konzentrieren konnte, so stark, dass er noch immer unregelmäßig nach Luft schnappte.
Inzwischen brannten seine Augen, als hätte er den Dunst einer stechend scharfen Flüssigkeit hinein bekommen. Vielleicht so etwas in der Kategorie: Nagellackentferner, Benzin oder Säure.
Doch so sehr sich da etwas in ihm anstaute, das er unmöglich frei lassen konnte, gab er dem Widerstand nicht nach. Er wollte keine Schwäche zeigen, mochte sie noch so zweischneidig sein. Denn Schwäche bedeutete eben nicht nur Schwäche, sondern auch, dass man Gefühle hatte und soweit er das für sich klarstellen konnte, waren Gefühle etwas Gutes. Vor allem die Sorte, von der er regelrecht geschüttelt wurde.
Trotz dem er das Gefühl hatte, Amanda alles sagen und zeigen zu können, raffte er sich schließlich hoch, dankbar für die Dunkelheit, die seinen Gesichtsausdruck und vor allem die Gefühle in seinen Augen vor ihr verbarg und griff nun doch nach der Decke, da er zu frösteln begann.
Er rückte die Kissen am Kopfende wieder zurecht und legte sich neben Amanda. Nachdem er die Decke über sie beide wie eine schützende Hülle ausgebreitet hatte, zog er sie eng an sich und begann leicht und sich selbst damit beruhigend, die Stelle in ihrem Nacken zu streicheln, die er so misshandelt hatte. Dabei vergrub er sein Gesicht in ihrem Haar und wollte nichts weiter mehr, als einfach abschalten zu können.
Zwei Tage … das war alles, was ihnen noch blieb.
Amanda spürte erst, wie kühl es im Zimmer war, als Nataniel sich aufsetzte, um ans Bettende zu rutschen und den Geräuschen nach die Decke wieder aus der Versenkung hervor zu ziehen.
Durch die gekippte Terrassentür zog ein Lüftchen über Amandas immer noch schweißnasse Haut und ließ sie frösteln. Doch das war nicht der Grund, warum sie sich dankbar unter der dünnen Decke in Nataniels Arme ziehen ließ.
Das Bedürfnis ihm zu sagen, dass die Trennung nicht für immer sein würde, war nahezu erdrückend. Wie gern hätte Amanda nicht nur Nataniel sondern auch gleich sich selbst davon überzeugt, dass es nicht einmal lange dauern würde, bis sie zu ihm zurückkam. Aber sie konnte ihn genauso wenig belügen, wie sich selbst.
Amanda kannte die Struktur und die Techniken der Moonleague so gut, wie nur wenige andere. Sie konnte froh sein, wenn sie Nataniel überhaupt noch einmal wiedersah, nachdem sie sich in die Stadt begeben hatte.
Es war nicht die Angst davor, getötet zu werden, was Amanda das Herz so dermaßen schwer werden ließ, dass sie das Gefühl bekam, ihr Körper müsse durch die weiche Matratze sinken. Es war der Gedanke, Nataniel allein zu lassen. Ein Leben, das sie vor sich hatten, nicht mit ihm teilen zu können. Da war es nur tröstlich, zu wissen, dass er sicher sein würde. Hier auf der Farm, in der Nähe seines Rudels und fern des Krieges, der unaufhaltsam auf den Straßen der Hauptstadt ausbrechen würde.
Während sie Nataniels Atem in ihrem Haar spürte und seine Finger, die sanft über ihren Nacken strichen, dachte Amanda an die Familie, die nebenan in dem großen Haus schlief. Es ging darum sie alle zu beschützen. Wie gern sie auch bei Nataniel geblieben wäre, sich von der Moonleague einfach versteckt hätte, sie hätte die Verantwortung nicht abschütteln können.
Die Organisation würde Amanda irgendwann in irgendeiner Form gegenüberstehen. Dem konnte sie sich nicht entziehen. Sie hatten Mittel und Wege ihre Opfer aus jedem Versteck zu zerren. So weit würde Amanda es nicht kommen lassen.
Am ganzen Körper bebend bei dem Gedanken, dass sie aus Überzeugung einmal auf der anderen Seite gestanden hatte, griff Amanda Nataniels Hand und zog seinen Arm schützend um ihren Oberkörper.
Zwei Tage. So viele Stunden, So viele Minuten. Und bald würde sie ohnehin zu ihm zurückkommen.