(Tauriels Sicht)

Ich sass nun schon seit Stunden untätig in einer Halle von Helms Klamm herum und wartete ab, was bei der Besprechung von Theoden und seinen Männern herauskommen würde. //Warum lassen diese sturen Menschen keine Frauen in ihre Besprechungen?// Die Kette von Aragorn ging mir nicht aus dem Kopf, sie kam mir bekannt vor, ich wusste aber nicht von wo. //Ich muss Legolas fragen, er weiss es sicher.//

Als ich das herumsitzen einfach nicht mehr ertug, suchte ich Legolas auf, der in einem Raum nebenan eine Karte von Mittelerde studierte. „Wie ich sehe hast du auch nicht sehr vielen Tätigkeiten nachzugehen?" fragte ich Legolas kühl. Er drehte sich zu mir um, seine Augen funkelten. „Interessant, dass dir so etwas nie entgeht, Tauriel." //Ich sollte keinen Streit anfangen.// 

„Ich bin eigentlich hier, um dich etwas zu fragen." Legolas musterte mich interessiert. „Was willst du wissen?"  

„Erzähl mir, woher Aragorns Kette kommt." Er wandte sich wieder seiner Karte zu. „Die Kette heisst Abendstern. Aragorn hat sie in Bruchtal von Arwen erhalten." // Und das soll eine Erklärung sein?// „Wer ist Arwen?" 

Legolas schaute mich überrascht an. „Arwen ist Aragorns Verlobte. Sie ist Elronds Tochter und die Schwester von Elohir und Elladan." //jetzt wird es Interessant.//

„Aragorn ist mit der Tochter von Elrond verlobt?" Mehr als ein knappes „Ja" bekam ich nicht.

„Wenn Arwen Elronds Tochter ist, ist sie also eine Halbelbin." Legolas wandte sich kurz mir zu. „Gut beobachtet." 

„Hast du sie schon einmal gesehen?" Er widmete sich wieder der Karte. „Ja, wir sind befreundet."

Ich wollte ihn noch weiter ausfragen, als Aragorn hereinkam. „Sarumans Orks sind auf dem Weg hierher, sie werden bald da sein." „Wie viele sind es?", fragt Legolas. Aragorn überlegte „Etwa zehntausend." Legolas ging auf und ab, wie immer wenn er unschlüssig war. „Es gibt viele kräftige Knaben die ein Schwert führen können. Sie werden Kämpfen müssen." //Was? Kinder sollen kämpfen?//

Als ein Horn erklang, rannte ich so schnell es ging auf den Wall und traute meinen Augen nicht. //Ich wusste ich kannte das Geräusch.//Vor mir stand ein Heer Loriens, alle in Kampfrüstung. Als ich das Tor erreichte, redete König Theoden bereits mit dem Anführer des Elbenheers. Ich kam dazu und machte eine Gehste zur Begrüssung.

„Mae govannen, Tauriel.", begrüsste mich der Anführer. Als ich den Elb genauer anschaute, wurde mir bewusst, dass es Beleg war. //Er hat sich sicher freiwillig gemeldet.// 

Kurz darauf stiessen auch Aragorn und Legolas dazu, die nicht weniger erstaunt waren als ich. Beleg lächelte stolz. „Einst bestand ein Bündnis zwischen Elben und Menschen, dieses Bündnis ward nun erneuert." ,verkündete er in der Gemeinsamen Sprache, damit es auch die meisten Rohirrm verstehen konnten.

Ich hörte von dem oberen Wall einen erstickten Schrei und sah erschrocken zu, wie ein Soldat von einem Orkpfeil getroffen umfällt. Legolas rannte auf den oberen Wall, um den Menschen Anweisungen zu geben und Theoden und Beleg formierten sich mit ihren Soldaten, um die vordersten Orkreihen zu stürmen. Während ich noch überlegte, wo ich mich anschliessen sollte, wurde ich Zeugin einer seltsamen Szene. 

Ein Elb, der im Schatten gestanden hatte, ging auf Aragorn zu und wechselte eilig ein paar Worte mit ihm, doch er starrte den Elb nur an, als hätte er Hörner. Als der Unbekannte seinen Umhang auszieht, verstand ich, was Aragorn so aus der Bahn geworfen hat. Der Fremde ist kein Elb, sondern eine Bewaffnete Elbin. //Soll ich mich darüber freuen nicht mehr die einzige Frau zu sein?//

„Aragorn, nedin dagor hen u-erir ortheri natha daged dhaer!" (Sie haben keine chance ,es wird ein gemetzel werden) Aragorn antwortet nur knapp, allerdings kann ich in drm Lärm nicht verstehen, was er sagt. Er nickte der Elbin kurz zu und rannte dann den Wall hinauf, um Befehle zu erteilen.

Die Elbin kam anschliessend zu mir. „Bist du verwundet?" Ich schüttelte perplex den Kopf. „Gut, dann folg mir, ich habe eine Gruppe Orks gesehen, die das Hintertor stürmen wollen!" Ich rannte ihr mit gezogenem Schwert hinterher. Als wir das Tor erreichten, wehrten wir Seite an Seite etwa vierdutzend Orks ab.

Stunden später...

Ich hatte dankend darauf verzichtet, mit Legolas zusammen das Schlachtfeld nach Überlebenden abzusuchen, stattdessen half ich, die Verwundeten zu versorgen. Bei einem Rohirrm, der sich einen Schwarzen Pfeil eingefangen hatte, beschloss ich den Rest von meinem Königskraut für ihn zu verwenden. 

Als ich den Rest des Pfeiles entfernt hatte und die Wunde sauber war, bemerke ich, dass mir das Königskraut schon ausgegangen war. „ Benötigst du etwas?", erklang eine helle Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. 

Vor mir steht die Elbin, an deren Seite ich ein paar Stunden zuvor gekämpft hatte. Ihr Gesicht war mit Schmutz und Orkblut übersäht, ihre schwarzen Haare waren zu einem einfachen Zopf geflochten, aber trotzdem konnte ich nicht leugnen, dass sie wirklich sehr Hübsch sein musste. 

„Ein Bad ist das einzige, dass ich benötige.", antworte ich kurzangebunden. Sie schmunzelte. ,, Zu einem Bad würde ich auch nicht nein sagen, doch Vorher gibt es noch viel zu tun." Ich nickte. „Ich bin übrigens Tauriel" Sie musterte mich interessiert. „ Schön dich kennen zu lernen, Legolas erzählte mir von dir. Ich bin Arwen." Ich schaute sie erstaunt an.

//Das ist also Aragorns Verlobte.//