Danik sah Blanca an.

„Was ich vom ewigen Leben halte?“

Er lachte.

„Ich glaube, nicht viel. Selbst wenn es möglich wäre... ich glaube, dass wäre nichts für mich.“

„Verstehe“, sagte Blanca. Sie schien enttäuscht. Ihre warme Hand entfernte sich von seinem Hals.

„Warum fragst du?“

„Nur so“, lächelte sie. Da war es wieder, dieses gezwungene Lächeln. Dann – ganz plötzlich spürte er ihre warmen weichen Lippen auf seiner Wange. Sie gab ihm einen Kuss.

„Als Dankeschön für heute Nacht.“, sagte sie und lächelte.

Dann wurde sie wieder kleiner und nahm die Hand von seiner Schulter. Sie ging zur Tür, steckte den Schlüssel in das Schloss und öffnete sie. Dann trat hinein. Sie drehte sich ich nochmal zu Danik um.

„Gute Nacht, Danik.“

„Gute Nacht, Blanca.“

Danik seufzte leise. Sollte diese Nacht so enden? Sollte das der Abschied sein? Würden sie sich noch einmal wiedersehen?

Kurz bevor sich die Tür schloss, rief Danik laut:

„Blanca…“

Die Tür öffnete sich noch einen Spalt und Blancas Geischt schaute hinaus.

„Ja?“

„Das... das war ein ganz toller Abend für mich – mit Dir mein ich. Soviel habe ich noch nie an einem Abend – ja in einer einzigen Nacht erlebt.“

Blanca lachte. Ihr wunderbares Lachen tönte hell in seinen Ohren.

„Das... das glaub ich dir aufs Wort“.

„Ich… Hast du mal Lust… was zu unternehmen?“

„Was zum Beispiel?“

„Wie wäre es mit... Eis essen?“

Unsicher sah er sie an. Ihre blauen Augen schauten ihn unergründlich an.

„Eis essen?“

„Ja“, stammelte er.

„Eis essen ist gut... Eis essen ist sehr gut. Ich mag Eis. Besonders Rotes.“

Sie lächelte. Erleichtert seufzte er auf. Nochmal gut gegangen.

„Und wann?“, fragte sie.

„Dienstag? Wie wäre es mit Dienstag nach der Schule?“

„Dienstag? Dienstag klingt gut.“

„Dann… äh… gute Nacht, Blanca und bis Dienstag.“

„Bis Dienstag. Dir auch eine gute Nacht, Danik.“

Sie lächelte noch einmal und winkte. Dann schloss sich die Tür hinter ihr. Wie erstarrt stand Danik einen Moment da. Er hatte es getan! Er hatte sie gefragt! Er hatte ein Date mit Ihr! Am liebsten wäre er jubelnd in die Luft gesprungen. Doch vielleicht beobachtete sie ihn noch aus dem Fenster? Das hätte er jedenfalls getan. Langsam und würdevoll wandte er sich ab. Mit beherrschten aber beschwingten Schritten ging er noch ein paar Häuser weiter und verschwand im Haus.