POV: Luca
Betont lässig ließ ich mich auf das Sofa in Sadies Wohnzimmer fallen. Die anderen drei folgten. Noch immer dachte ich an den Vorfall gerade an der Tür. An Sadie in meinen Armen. Ihre Haare hatten nach grünem Apfel gerochen und ich hätte für immer dort stehen bleiben können. Sadie in meinen Armen, alles war gut. Innerlich gab ich mir eine Kopfnuss und verwarf den Gedanken augenblicklich wieder. Es war viel zu unrealistisch, dass Sadie etwas von mir wollen würde. Ich meine mit ihrem Aussehen könnte sie jeden haben, würde sie ihn nur mit ihren rehbraunen Augen anblicken. Es war, als könnte man in ihnen ertrinken. Doch es war hoffnungslos, dass zwischen uns jemals etwas passieren würde. Frustriert fuhr ich mir durch meine schwarzen Locken und verbannte meine wahren Gefühle in die hinterste Ecke meines Herzens. Ich blickte mich um. Anscheinend waren Sadies Eltern und ihr kleiner Bruder nicht zu Hause. Bedeutete sturmfrei für uns. „Mama und Papa sind essen und Liam bei einem Freund“, bestätigte Sadie meine Überlegung, die gerade mit vier Bier aus der Küche kam. Ich schnappte mir eins und nahm einen tiefen Schluck. Nach einer kurzen Diskussion mit den Mädchen setzten Kai und ich uns schließlich durch und wir schauten zusammen Deadpool. Der Film lenkte mich ab, von Sadie, Bittersweet Revenge und eben allem andern. Nur in kurzen Momenten schweiften meine Gedanken ab und ich dachte darüber nach wie wütend mein Trainer gewesen war, als ich auf einmal verkündete früher gehen zu müssen. Doch es war mir egal gewesen. Ich war einfach aus dem Becken geklettert, hatte die Badekappe und Schwimmbrille abgezogen und war gegangen, ungeachtet der Tatsache, dass mein Trainer mir hinterherschrie und irgendetwas über einen wichtigen Wettkampf in ein paar Wochen redete. Die anderen aus meiner Mannschaft waren genau jetzt noch im Wasser und trainierten. Aber mir war es tausendmal wichtiger hier zu sein. Bei meinen wahren Freunden. Kurz blitzte ein Bild vor meinem inneren Auge auf: orangerote kurze Haare, katzenähnliche, grüne, wachsame Augen, ein Lächeln auf den schmalen Lippen. Ich kniff die Augen fest und entschlossen zusammen und verdrängte das Bild aus meinem Kopf. Das Bild eines Toten.