Zu ihrer grossen Freude entdeckte Shari die Mäusefamilie, welche über die Lichtung trippelte, sich den Weg um die schlafenden Belletristicans suchend. Allen voran erkannte sie die jüngste Maus, deren Näschen vor Aufregung zitterte.
«Wir möchten auch helfen, die Winterdämonen zu vertreiben. Darum haben wir mit den Tieren des Waldes gesprochen. Auch sie wären gerne dabei. Und auch die Zwerge, Wichtel, Urmusen und Elfen möchten euch gerne unterstützen.»
Shari hob die kleine Maus hoch und streichelte sie sanft.
«Das ist ein wunderbarer Plan! Ihr kommt wie gerufen, denn die Leute hier sind müde und brauchen eine echte Pause. Von mir aus könnt ihr gleich anfangen!»
Sie setzte das Graupelzchen wieder auf den Boden und wandte sich an den Wachturm.
«Die Männer an der «Front» bräuchten auch dringend eine Ablösung. Ich bitte Marv, sie ans Feuer zurückzuholen. Und auch uns beiden würde eine Mütze Schlaf nicht schaden!»
Marv lief los und schon bald kam er in Begleitung der kraftvollen Erzähler zurück.
Beinahe gleichzeitig trafen die Tiere und Wesen, die Feen und Urmusen aus den Wäldern und Höhlen, den Bergen und Seen Belletristicas ein. Sie setzten sich auf die Lichtung, um die schlafenden Belletristicans herum. Der Feuerzwerg hütete das Feuer, eine Quellnymphe verteilte Wasser und eine Blumenelfe reichte Nektar.
Den Bär, den Kritiger und die Füchsin Nuri sandte der Wachturm dorthin, woher die Poeten gerade gekommen waren. Auch Miro, der sich wieder erholt hatte, erklärte sich bereit, als Wache zu dienen. Und, meinte er zuversichtlich, irgendeine Geschichte werde ihm bestimmt in den Sinn kommen.
Müde zog sich Shari für ein paar Stunden unter den untersten Boden zurück, während nun all ihre vierbeinigen, geflügelten oder pelzigen Freunde erzählten, was das Zeug hielt.
Der Wachturm kämpfte lange gegen den Schlaf, aber irgendeinmal fielen auch ihm die Augen zu. Er wusste aber, dass all die beinahe unzähligen Helfer und Helferinnen gut aufpassen würden.
Als Shari wieder aufwachte, war es Nachmittag. Sie beobachtete, wie die Tiere, Feen, Zwerge und all die anderen Wesen scheinbar unermüdlich am Erzählen waren. Gerührt beobachtete sie die Szene für einen Moment, bevor sie zum Feuer ging, kräftig Holz nachlegte und dann einen riesigen Topf holte. Heute galt es, viele hungrige Mägen zu füllen!
Bald schon duftete es nach Moosblumensuppe, welcher sie Fröhlichkeitskraut und Tanzbeeren beifügte. Auch Durchhaltebrötchen backte sie wieder, die waren am Vortag sehr beliebt gewesen.
Auch der Wachturm kam wieder zu sich. Leicht beunruhigt über seinen langen Schlaf sah er sich um. Doch zu seiner grossen Erleichterung schien alles in bester Ordnung zu sein. Auch dünkte es ihn bedeutend weniger kalt als am Vortag.
Nach und nach erwachten die Belletristicans, gähnten, reckten und streckten sich und hörten noch eine Weile den Wesen aus den Wäldern, Seen und Bergen zu. Dann setzten sie sich auf und bald löffelten alle die Suppe, welche ihnen Poetica und Adamas verteilte. Elle brachte allen Brötchen, Lu schenkte Tee ein.
Einvernehmlich assen und tranken Menschen, Tiere und all die wunderbaren Wesen zusammen und wurden dabei immer fröhlicher. Ben zauberte aus irgendeiner Tasche noch Schokolade für alle, was grosse Begeisterung hervorrief.
Bald schon herrschte beinahe ausgelassene Stimmung auf der Lichtung.
Shari bat Marv, der gerade genüsslich einen grossen Knochen verspiesen hatte, Miro herzuholen. Bald traf dieser ein und die beiden unterhielten sich leise.
Dann brach Miro mit einem wichtigen Auftrag auf.