Als Shari am nächsten Tag unter dem untersten Boden des Wachturms aufwachte, war es ruhig auf der Lichtung. Das Feuer glomm noch, aber alle Tiere, Feen, Urmusen und Zwerge waren in die Wälder und Berge, Höhlen und Wurzeln zurückgekehrt. Auch die Belletristicans waren wieder aufgebrochen, nachdem sie noch lange und ausgiebig gefeiert hatten.
Shari liess sich die vergangene Tage durch den Kopf gehen und lächelte dann zufrieden. Sie war so froh, dass die Winterdämonen in die Flucht geschlagen worden waren. Fast genauso freute sie sich, dass es dem Wachturm wieder so gut ging.
Ob er eigentlich bereits wach war?
Vorsichtig kroch sie unter dem untersten Boden hervor und blinzelte nach oben. Ein breites Lächeln erwartete sie und ein warmer Blick.
«Heute ruhen wir uns aus, nicht wahr?» Shari strich dem Wachturm über den einen Pfosten.
«Oh ja, gerne! Es war doch etwas viel Aufregung in den letzten Tagen. Aber sag, wie geht es jetzt eigentlich weiter?»
Vor dieser Frage hatte sich Shari etwas gefürchtet. Trotzdem – sie musste dem Wachturm ehrlich Antwort geben.
«Ich werde auf die Inseln vor dem neuen Kontinent ziehen, lieber Freund, und dort als Fährfrau zur Verfügung stehen für leicht verirrte Neuankömmlinge. Wenn du willst, darfst du gerne mit mir kommen. Ich bin überzeugt, dass wir dich dorthin portieren können.»
Tief atmete der Wachturm ein und aus. Zärtlich blickte er seine Freundin an.
«Nein, Shari. Ich gehöre hierher. Was wissen wir schon, was Belletristica noch bevorsteht? Du hast Vertrauen in mich gesetzt und dieses Vertrauen möchte ich würdigen. Wenn du mich gelegentlich besuchen kommst, soll mich das mehr als freuen. Du selbst hast mir neulich gesagt, wir seien im Herzen verbunden. Da kommt es nicht darauf an, wo du lebst oder wo ich stehe.»
ENDE