Dieses Mal ist die liebe Zora Black bei mir live im Interview, natürlich wie immer in bester Bildqualität und Dolby Surround.
PS (Prescriptum und so *insert schelmisches Grinsen* :D): Der größte Teil des Interviews ist schon älter als 5 Wochen, es kann also sein, dass manche Sachen inaktuell sind, aber keine Sorge, stellt euch vor, es ist Juni, die Sonne brennt uns alle nieder und Zora ist kurz vor Semesterende. Ansonsten, viel Spaß! :)
Profil: https://belletristica.com/de/users/53-zora-black
Hey Zora, willkommen, mach es dir doch im Interview-Sessel gemütlich! Wie geht es dir?
Hey Eunomia, danke! Mir geht es ganz gut, bis auf die unerträgliche Hitze mit der ich die letzten Tage zu kämpfen habe. Eigentlich bin ich ja ein Sommermensch – ich weiß nicht, ob das Leiden dieses Jahr nun daran liegt, dass der Frühling ausgeblieben ist oder eher am unausweichlichen Älterwerden ^^
Stimmt, das Wetter drückt momentan doch sehr aufs Gemüt. Hast du ein Lied für uns, was wir während dem Interview hören können und etwas ist, das dich persönlich motiviert und dazu inspiriert, den Sommer zu genießen?
Privat und auch vom Studium aus beschäftigt mich im Moment ein leider sehr unbekanntes Thema/Problem, dazu auch der Song den ich mit den Lesern des Interviews teilen möchte: https://www.youtube.com/watch?v=uAc6nEdyvuY – Davon gibt es zwei Versionen, es lohnt sich beide anzuhören. Der Song wurde für den Dokumentarfilm "Yo Galgo" produziert, in dem es um das grauenvolle Schicksal zehntausender Galgos (spanische Windhunde) geht. Ein trauriges Szenario, das sich jedes Jahr wiederholt: im Februar werden für die Jagd nicht mehr verwendete Windhunde einfach auf grausamste Weise entsorgt. Vom Studium aus arbeite ich gerade an einem Animationsfilm, der genau dieses Thema behandelt. Ich möchte aber nicht zu sehr ausschweifen, das würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. Wer sich informieren möchte kann mich gerne anschreiben oder nachlesen :) Um gleich an das Thema anzuknüpfen: Was mich persönlich dazu motiviert, dass ich den Sommer kaum erwarten kann, ist mein erster eigener Windhund. Ich bekomme ihn in wenigen Wochen und bin jetzt schon ganz verliebt in den kleinen Finn <3 [kurze Anmerkung: Mitterweile hat Zora ihren Hund schon eine Weile bei sich :) Hier ein paar Bildchen: https://serving.photos.photobox.com/236077858288db137013ef203582a4b7be15b09eb5476aba6ce79e42ff0b3c1ea29ca8fe.jpg
Das ist süß :) Von Romanen über Gedichten bis hin zu Drehbüchern: Auf deinem Profil findet man alle möglichen Formen der Literatur. Du hast viel probiert, gibt es etwas, was du rückblickend als die beste Variante einstufen würdest?
Das kommt natürlich immer stark auf die Geschichte an und was ich damit vermitteln will. Wenn es nur eine Stimmung, ein paar Gedanken oder ein erwähnenswerter Moment im Leben sind, dann eignet sich Lyrik besonders gut. Was mir so gut daran gefällt, ist, dass sie nicht unbedingt Regeln folgen soll um beim Leser zu wirken. Auch mag ich die Romanform sehr, wenn es darum geht, eine komplexere Geschichte mit komplexeren Charakteren zu vermitteln. Das schöne daran ist, dass so neue Welten entstehen und die Charaktere oft ein Eigenleben entwickeln und teilweise in die vom Autor geplante Handlung eingreifen. Das fasziniert mich immer wieder auf's Neue.
Und passend dazu, was ist dein Lieblingsgenre, beim Lesen, sowie gleichermaßen beim Schreiben und wieso?
Beim Lesen habe ich keine Präferenzen, ich lese Geschichten quer durch alle Genres. Da ist nur wichtig, dass der Text gut geschrieben und die Story interessant ist. Zwei Ausnahmen gibt's jedoch: Hardcore-Fantasy und brutale Thriller/Krimis. Die sind nicht so meins.
Schreiben tue ich am liebsten Geschichten mit starkem Bezug zur realen Welt. Wenn da noch ein oder zwei fantastische Elemente drinnen sind, ist eine Geschichte für mich perfekt – ein bisschen Träumen darf man ja :)
Bist du ein Discovery Writer oder planst du deine längeren Texte vorher durch und wenn ja, wie?
Früher war ich ein Discovery Writer, heute mache ich das nicht mehr. Discovery Writing kann nämlich sehr schnell nach hinten losgehen, weil das meiste ungeplant ist und daher oft zu nicht nachvollziehbarer Handlung und unpassenden Szenen führt. Im Nachhinein ist es dann sehr viel Arbeit, die Geschichte so umzuschreiben, dass die Handlung und die Message auch für den Leser verständlich sind. Auch aus diesem Grund habe ich irgendwann beschlossen, all meine längeren Texte durchzuplanen. Ich plane auch irrsinnig gerne. Ob es eine längere Reise, die Route beim Wandern, der Ablauf eines Filmdrehs oder die Storyline für einen Roman ist macht dabei keinen Unterschied. Bei Romanen plane ich immer so weit, dass ich die Idee theoretisch pitchen könnte und jeder, dem ich die Geschichte erzähle, genau weiß, um was es geht. Auch ziehe ich die Charakterentwicklung schon in die Planung mit ein, sonst wird das ganze inkonsistent. Eine durchgeplanter Roman schaut dann so aus, dass ich die Story von Anfang bis Ende habe und auch schon grob feststeht, in welchem Kapitel was passiert. In den Kapiteln selbst gebe ich den Charakteren aber relativ viele Freiheiten – ich weiß, womit das Kapitel anfängt und wie es enden muss, aber was dazwischen passiert, entscheiden dann die Charaktere, mit gewissen Einschränkungen natürlich. Wenn eine Geschichte gut aufgebaut und aufgeteilt ist, dann kommen die Charaktere meist von alleine dort hin, wo ich sie haben möchte.
Gibt es beim Schreiben etwas an deiner Herangehensweise, was ungewöhnlich ist?
Alle meine längeren Geschichten (Kurzgeschichten, Romanideen) sind aus Träumen entstanden. Ich träume viel und intensiv und oft ist etwas dabei, was guten Stoff für eine Story liefert. Ich habe schon ein ganzes Traumtagebuch voll mit Ideen und es werden immer mehr (vielleicht sollte ich weniger schlafen? ). An der Inspiration wird es wohl, dank dieser eher ungewöhnlichen Inspirationsquelle, bis zum Ende meines Lebens nicht mangeln.
Gibt es ein Text von dir, den du selbst als dein Lieblingswerk bezeichnen würdest?
Ja, Wings, mein allererster Roman. Die Geschichte hat mich in meiner Schulzeit über Jahre hinweg begleitet und später dann auch durch die Übersetzung ins Deutsche.
Magst du uns kurz erzählen, worum es geht?
Klar! Wings erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens namens Blanka, die sich durch den Schulalltag kämpft und versucht, ihr Geheimnis zu hüten: ihre zwei Flügel. Als sie sich in den charmanten Alex verliebt, der ganz plötzlich in ihr Leben tritt, glaubt sie, glaubt sie, ihr Glück endlich gefunden zu haben. Es kommt jedoch alles anders als geplant und ihr Leben ändert sich schlagartig von einem Tag auf den anderen. Der Jugendroman handelt von Liebe, Verrat und Vergebung.
Dankeschön! Wer den Roman lesen will, findet ihn direkt auf Zoras Profil. Musst du dich manchmal mehr oder weniger zum Schreiben motivieren oder ist die Lust zum Schreiben bei dir stets gleich stark vorhanden?
Ich habe so meine Phasen. Mal überkommt mich die Schreiblust oder eine spontane Idee für einen Text, dann schreibe ich ziemlich viel auf einmal. Dann gibt es Phasen, in denen mir entweder die Motivation oder die Zeit fehlt, gerade so zum Semesterende hin. Diese Phasen können Wochen andauern und in der Zeit kommt auch nichts aus meiner Feder. Habe ich den Kopf jedoch frei von jeglichen Verpflichtungen, fällt es mir relativ leicht, die Motivation zum Schreiben zu finden.
Gibt es noch etwas, was du zu den Lesern sagen möchtest?
Das überlasse ich am besten meinen Texten ;) Und ein großes Dankeschön an Bernhard Wendtner für die Nominierung und auch an meine Leser und die, die es noch werden möchten. Ich freue mich sehr über jeden Kommentar, jedes Herzchen und jedes Feedback von euch <3
Dann sind wir auch schon am Ende des Interviews angelangt! Wen möchtest du denn als nächstes auf diesem Sessel hier sehen?
Ich möchte an dieser Stelle den Sessel ohne Kommentar an Expression of Madness weitergeben ;)
Danke für deine Zeit und dieses tolle Interview! :3