's geht weiter! Trommelwirbel und Vorhang auf für...
Expression of Madness!
Profil: https://belletristica.com/de/users/700-expression-of-madness
Auf dem Interviewsessel darf ich heute Expression of Madness begrüßen, Hallo und Herzlich Willkommen!
Zuallererst möchte ich natürlich die kleine Tradition weiterführen und dich nach einem Lied fragen. Gibt es ein Lied, was du uns zeigen möchtest, was dich beim Schreiben inspiriert oder dich sonst anderweitig berührt?
Hallo Eunomia! Ich freue mich sehr, hier sein zu dürfen und möchte die Gelegenheit gleich nutzen, mich herzlich bei @ZoraBlack zu bedanken, die mich nominiert hat.
Ich würde sagen, es gibt eine Kategorie von Liedern, die mich in meinem Schaffen tendenziell mehr berührt hat als andere. In meinem Fall sind das Lieder, die melancholisch oder traurig sind, der Text spielt oft keine Rolle. Das vorherrschende Thema meiner Texte ist die Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Leben und der unbedingten Offenbarung von traurigen Gefühlen, weil sie meiner Meinung nach zu wenig gehört werden. Um deine Frage konkret zu beantworten möchte ich das Lied "Cancer" von "My Chemical Romance" wählen, weil es genau diese Themen bedient und weil die Band, ich mag sie sehr, eine Wiedervereinigung zelebrierte. Das Lied berührt mich ungemein, witzigerweise nicht wegen dem Text, sondern wegen den Melodien.
Dankeschön! Okay, fangen wir an. Du bist nun auch schon laaaange auf Belletristica, erzähl doch mal, wie hast du die Plattform gefunden und erlebt?
Ich habe Belletristica damals von @Zora Black empfohlen bekommen, nachdem ich ihr erzählt habe, dass ich gerne Gedichte und Texte schreibe. Ich mochte das Design und die Idee der Seite auf Anhieb. Vor allem das Sammeln von Edelsteinen hat einen riesen Spaß gemacht. Diese Mischung aus spielend Texte lesen und schreiben hat einfach etwas spannendes. Außerdem ist es eine super Möglichkeit, Texte mit anderen zu teilen, ohne dabei gleich einen Verleger finden zu müssen u.s.w., einfach super toll!
Du hast es ja schon angesprochen, auf deinem Profil findet man ausschließlich Poesie. Wie hat denn das Schreiben allgemein für dich angefangen? Wie bist du dazu gekommen und was waren deine ersten Erfahrungen?
Damals, als ich um die fünfzehn Jahre alt war, hatte ich mit Depressionen und Panik Attacken zu kämpfen. Das hat mir ermöglicht, durch das ständige Distanzieren von Alltagsproblemen, das Werkzeug des Distanzierens selbst zu üben und schlussendlich auch sinnvoll anzuwenden. So fiel es mir immer leichter, in Streitpunkten oder Herausforderungen meine Gefühle außen vor zu lassen und aus einer imaginären dritten Perspektive auf die Sachverhalten zu blicken. Als ich mit mithilfe dieses Werkzeugs dann, wie jeder Philosophie interessierte Jugendliche, die Fragen über unser Leben, unsere Existenz und den Tod stellte, begannt ich auch, diese Gedanken aufzuschreiben. Anfangs unbeholfen und chaotisch, ohne Ziel und ohne Ordnung. Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ich merkte, dass die Dinge, die ich für mich entdeckt hatte auch für andere interessant waren, also beschloss ich ein Buch zu schreiben. Es trug den Titel "Der Mensch und sein Leben" und wurde natürlich nie fertig und liegt irgendwo angefangen herum. Erst viel Später, habe ich verstanden, dass Dinge nicht immer ein Buch brauchen, um präzise auszudrücken, was sie meinen. Es reichen oft schon wenige Zeilen. Diese Kunst mochte und mag ich sehr, weshalb ich dann auch bei Kurzgedichten und Kurztexten geblieben bin : )
Sind es heute noch dieselben Themen, die du mit deinen Texten verarbeitest, oder hat sich da etwas verändert? Wenn ja, wie?
Es sind im Kern dieselben Themen, aber es hat sich schon viel verändert. Interessant finde ich zum Beispiel, dass man die Art und Weise wie man an gewisse Dinge herangeht mit der Zeit ändert ohne dass man es bewusst merkt. Würde ich mich mit mir selbst von vor 10 Jahren vergleichen, ich hätte nie gedacht, dass ich jemals so unterschiedlich von mir selbst sein könnte. Ich denke so geht es jedem und jeder von uns : ) Das alleine zeigt schon, wie volatil und zerbrechlich diese Realität in Wahrheit ist und dass Wahrheit selbst keine Sache ist, die schon vorher da ist und darauf wartet von uns entdeckt zu werden.
Das hört sich wahnsinnig aufbauend an. Gibt es ein Werk von dir, auf das du besonders stolz bist? Wenn ja, welches?
Das Werk, das mir persönlich am besten gefällt trägt den Titel "Hoffnung". Es ist mein kürzestes Gedicht und drückt für mich im Kontrast dazu so viel aus. Nämlich ein Gefühl, das so stark sein kann, dass es allem Schlechten und Bösen trotzen kann. Ohne Hoffnung würden wir in manchen Situationen verloren sein. Aber sie lässt uns weiter kämpfen. Auf ewig! [Link zu dem Werk: https://belletristica.com/de/books/4757-hoffnung/chapter/9339-hoffnung ]
Das klingt ja alles sehr interessant! Ich hab dein Werk mal verlinkt.
Neben natürlich den eigenen Gedanken und Gefühlen, gibt es eine externe Inspirationsquelle, die du oft anzapfst?
Herzlichen Dank. Eine sehr gute Frage! Ich würde sagen, dass ich zu 99,9% meine Gefühle und Gedanken als Quelle verwende, würde diese aber nicht ausschließlich mein Eigen nennen. Jeden Tag, den man beschreitet, jeden Raum, den man betritt ist man ultimativ mit Anderen verbunden und inspiriert Andere und wird inspiriert. Es findet ein stetiger Austausch statt. Beispielsweise nimmt ein Mensch, wenn er eine gewisse Zeit mit einem anderen verbringt, Eigenschaften des anderen als die eigenen an und umgekehrt. Am Ende des Tages möchte ich damit sagen, dass ich bewusst versuche die Umgebung so intensiv und echt wie möglich wahrzunehmen, mich emotional und gedanklich zu einem hohen Anteil auf andere einlasse, versuche die Welt durch ihre Augen zu sehen. Solche Erfahrungen sind unglaublich inspirierend! Zusätzlich sei an der Stelle erwähnt, dass 100% meiner Werke zu später Uhrzeit aus einer Emotion heraus entstanden sind, ich plane solche Dinge nie. Ich plane generell fast nie. Was ich dann immer versuche ist, diese Emotion in Text umzuwandeln.
Dein neustes Werk wurde vor 2 Monaten veröffentlicht, können wir bald auf etwas neues hoffen? Falls ja, kannst du uns schon einen Hinweis geben? ;)
Ich schreibe sehr unregelmäßig, da mein Output stark davon abhängig ist, ob ich etwas besonders tolles oder etwas besonders schlechtes erlebe. Immer dann nehme ich die Gelegenheit beim Schopf. Eine lange Flaute kann aber auch zum Nachdenken anregen. Aber um deine Frage zu beantworten, mein Gefühl sagt mir, dass das nächste Werk eher etwas Schönes beschreibt : )
Na das ist doch eine schöne Nachricht! Wie würdest du deinen Schreibstil beschreiben, wenn du eine Rezension über dich selbst schreiben würdest?
Den würde ich so beschreiben: "Versucht mit unkonventionellen Ideen die Schubladen der Schubladerei aufzusprengen und wirkt dabei teilweise unbeholfen und kindlich." :D
Das klingt ja spannend! :D Wie würdest du ihn noch verändern wollen und was würdest du anderen Autoren mit auf den Weg geben wollen?
Danke : ) Also aktiv verändern wollen würde ich ihn gar nicht. Für mich ist das schöne am Schreibstil, dass er, wenn nicht aktiv gegengesteuert, Ergebnis von all den Werken ist, die man je gelesen hat und einem großen Anteil an eigener Persönlichkeit.Letzteres möchte ich so unverfälscht wie möglich haben. Genau das würde ich auch anderen Autoren auf den Weg mitgeben wollen, wenn sie danach fragten. Versucht nicht so zu sein wie irgendjemand oder irgendetwas. Das gibt es ja schon. Seid einfach ihr selbst, denn ihr seid toll so wie ihr seid und eure ganz persönlich Note in euren Werken macht jedes davon zu einem ganz besonderen : )
Eine sehr schöne Nachricht! Gibt es sonst noch etwas, was du gern loswerden möchtest und noch nicht zur Sprache gekommen ist?
: ) Es bleibt mir eigentlich nurmehr eines zu sagen, beziehungsweise zu tun. Die Welt an das süßeste Smiley zu erinnern:
:]
Sehr gut :D So, wen würdest du denn am liebsten nächstes Mal hier sitzen sehen (bzw lesen :)?
Ich würde gern folgende Person nominieren : ) -> johhla
Danke für deine Zeit!