Der alte Bill war immer ein fleißiger Mann gewesen.
Sein Leben lang war er zur See gefahren. Schon als kleiner Junge hatte er davon geträumt, ferne Länder zu entdecken und die Freiheit des Windes spüren. Als Bill in jungen Jahren am nächstbesten Schiff im Hafen angeheuert hatte, ging für ihn der Traum in Erfüllung. Nur einmal in seinem Leben war er verliebt gewesen. Doch auch wenn er Molly noch vor sich sah als wäre es gestern gewesen, er hatte sich für seine andere Verehrerin entschieden. Molly blieb an Land zurück, als Bill in die Arme seiner großen Liebe flüchtete und seine Treue für immer nur der See schwor.
Heute ist Bill gebrechlich und krank. Gezeichnet von seinen Abenteuern sitzt er in der kleinen Wellblechhütte und träumt von vergangenen Zeiten. Ganz allein mit seiner kleinen Kerze schaut er in die Flammen, als suche er etwas, was er verloren hat und nicht wiederfinden kann. Manchmal verschwimmt das Bild vor seinen Augen und seine Melancholie verwandelt das Feuer in Unmengen von Wasser, Eisschollen und die Gesichter seiner Freunde.
Ob einer von ihnen noch am Leben ist, weiß Bill gar nicht. Dass einige von ihnen nicht mehr am Leben sind, weiß er dafür sehr gut. Wenn er heute zurückdenkt, würde er vieles anders machen. Vielleicht würde er Molly heiraten und eine Familie gründen.
Er vermisst die eiskalte Seeluft und die Wellen, die Schreie der Möwen und den Nervenkitzel, wenn der Kapitän die Mannschaft zusammengetrommelt hatte, weil ein Wal gesichtet wurde. Vieles bereut Bill in seinem Leben, doch es würde ihn trösten, wenn er von heldenhaften Abenteuer erzählen könnte statt von brutalem Mord.
Es hört ihm zwar keiner zu, doch die Schuld sitzt tief. Mit Molly hätte er neues Leben in die Welt bringen können, das nun sein Haus erhellen würde. Auf seinem Schiff hat er stattdessen majestätisch schönen Tieren das Leben genommen, ohne zuvor darüber nachzudenken.
Eine Träne rollt über seine Wange.
Er blinzelt und die Flamme erlischt.