Beginn der Geschichte:
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Einige Wochen lief sein Leben nun auf etwas anderen Bahnen und Liam war sehr zufrieden mit sich und seiner Arbeit. Doch er hätte wissen müssen, dass dieser Lebensstil, diese Andersartigkeit, nicht unbemerkt und vor allem nicht ohne Konsequenzen bleiben würde. Er hatte zwar nicht viele Kunden gehabt, die nun auch ein bisschen Farbe in ihren Kutten hatten einarbeiten lassen und doch drang es bis in die Hohen Reihen des Wolkenschlosses vor, dass er anders war.
Die Strafe dafür sollte ihn nun an dem heutigen Tag ereilen, an dem die Soldaten des Schlosses in seinen Laden kamen und ihn in neutralem Tonfall aufforderten, sie zu begleiten. Liam wusste sofort, dass das nichts gutes bedeuten konnte. Ohne sich die Mühe zu machen und Fragen zu stellen, folgte er der Aufforderung und schloss seinen Laden ab, um in das Schloss geführt zu werden.
Als sie vor den großen Gläsernen Toren des Schlosses standen, beschlich Liam das ungute Gefühl, dass er hier an seine Grenzen stoßen würde. Sie traten ein. Der große Eingangsbereich war leer. Mit großen Augen schaute Liam sich hier um und sein erster Gedanke war, das ist nichts weiter, als ein Hohlraum in mitten unserer Welt. Ein Nichts das nur nach außen Eindruck schinden soll. Nichts war hier drinnen. Keine Möbel oder Pflanzen, einfach rein gar nichts! Was sollte das alles bedeuten? Im ganzen Land hatte man sehr großen Respekt vor dem Schloss und seinen Regenten, aber hier war nichts. Nicht einmal die schillernden Farben die nach außen strahlten, waren im inneren zu sehen, alles war einheitlich, neutral und leer. Die Soldaten begleiteten ihn zu einer durchsichtigen Treppe im hinteren Bereich des Saals und forderten ihn auf, hinauf zu gehen. Sie blieben jedoch am Fuße der Treppe stehen. Liam ging die Treppe hinauf, er fühlte sich nun zunehmend unwohler und Unruhig. Was würde ihn am Ende der Treppe wohl erwarten?