Beginn der Geschichte:
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Es war der Tag nach dem Zusammenbruch des Wolkenschlosses. In der Morgendämmerung ging Liam schon hinaus auf die Straßen und in Richtung des ehemaligen Hofes. Er konnte es noch immer nicht richtig glauben, was gestern alles geschehen war.
Die Sonne tauchte gerade erst am Horizont auf und färbte die Umgebung in ein ganz zartes und schwaches Geld. Es fiel ihm sofort auf, denn bisher hatten die ersten Sonnenstrahlen immer das Wolkenschloss berührt und dieses hatte die Regenbogen Farben über das Reich verbreitet. Doch an diesem Morgen war alles anders. Das zarte Geld verbreitete eine leichte wärme. Das war ebenfalls ein ganz neues Gefühl, was es zu erleben gab. Er setzte seinen Weg weiter fort und gelangte zu den Überresten des Schlosses. Es war nur noch ein großer Haufen aus grauen Scherben. Alle Farben waren weg und es sah aus, als wenn ein grauer Schleier den Haufen bedecken würde. Was sollte damit nun geschehen?
Nachdem Liam sich davon überzeugt hatte, dass der gestrige Tag wirklich so abgelaufen war, ging er in Richtung des Waldes. Er wollte in Ruhe über alles nachdenken. Wie es nun im Wolkenreich weiter gehen sollte und ob nun endlich alles schlechte vorbei war. Als er ankam, ging er zu seinem Lieblingsplatz, einem kleinen Hügel der am Rande des Wolkenreichs lag und den Ausblick über die Wolken ermöglichte. Dort konnte man den Aufgang der Sonne so schön beobachten und hatte das Gefühl, die Welt sei in Ordnung.
Er saß noch nicht lange dort, als Sira zu ihm stieß und ihn besorgt anschaute. "Was ist los?" Sie setzte sich neben Liam und erklärte ihm, dass man ihn in der Stadt suchte, sie wisse nicht wieso, aber es wären die Ehemaligen Soldaten des Wolkenschlosses, die nach ihm Fragten. Das ließ nichts gutes erahnen... Beide erhoben sich und machten sich auf den Weg zurück in das Reich.
So konnte eine so schöne Morgendämmerung schnell einen bitteren Beigeschmack bekommen.