Beginn der Geschichte:
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Einige Tage vergingen ohne das sich viel im großen Wolkenreich tat. Jeder ging seiner alltäglichen Beschäftigung nach und keiner zeigte irgendwelche Gefühlsregungen. Liam hatte keine neuen Kunden für seine Farbe in den Kutten gewinnen können. Er war froh, dass überhaupt noch Bewohner zu ihm kamen, die Zahlen waren ziemlich zurück gegangen, seid er wieder da war. Ob die Bewohner sich nun die Kutten selbst flickten? Liam grübelte über seinen eingefärbten Fäden, von denen er mittlerweile einige angefertigt hatte, als Sira seinen Laden betrat. Sie wirkte nervös und auch etwas verängstigt. "Draußen am Hof vor dem Wolkenschloss tut sich etwas. Alle strömen auf den Platz und ich verspüre auch eine starke Anziehung mich dorthin zu begeben Liam. Aber ich will nicht, ich habe so ein komisches Gefühl, was ist hier los?" Er trat auf sie zu und nahm sie an den Schultern und erklärte ihr das sich dieses Gefühl Angst nannte. Sie hatten vor einigen Tagen besprochen das sie zu ihm kommen sollte, wenn sie sich anders fühlte und nicht wisse was sie tun sollte. Sie hatten auch schon einen Plan geschmiedet. Liam wollte das Wolkenschloss zerstören, er war der Meinung, dass sich dann der Bann über das Wolkenreich brechen lassen würde und alle wieder zu normalen Menschen werden könnten. Und es schien, als sei Heute der Tag, an dem er den Plan in die Tat umsetzten sollte. Er sammelte alles zusammen und packte es in ein großes Leinentuch das er sich über die Schulter schwang. Er bat Sira in seinem Laden zu bleiben, aus Sorge um sie, falls etwas schief gehen sollte, wollte er allein die Strafe dafür tragen.
Er begab sich auf den Weg zum Wolkenschloss, allerdings schlug er den Weg zur Rückseite ein um nicht inmitten des Hofes aufzufallen.
Als er nah genug am Schloss angekommen war, spürte sogar er, dass hier eine große Macht herrschte. Man hörte nichts, aber es war deutlich zu spüren und alle Bewohner standen bewegungslos, ja fast schon wie hypnotisiert, auf dem Platz und schauten zum Wolkenschloss empor, dass in der Sonne in den strahlendsten Farben erblühte und es schien als wenn es alle Verblenden würde.
Er kniete sich an eine Rückwand und packte seinen Beutel aus, er nahm ein kleines Behältnis aus der Tasche das er mit trockenen Leinenfetzen füllte, Schwefel und etwas Schwarzpulver hinzu tat. Normalerweise nutzte er den Schwefel zum reinigen der Stoffe, aber in trockenem Zustand war es leicht zu entzünden. Er legte eine Lunte aus gezwirbelten Leinen und entzündete sie, dann rannte er davon.