Befehl
Am Sonntag durften wir ausschlafen. Eine Wohltat war dies nicht gerade, nachdem wir bereits bald vierundzwanzig Stunden nichts anders machten als liegen und schlafen. Unsere Leiter waren gut gelaunt und gegen 9 Uhr morgens gab es Frühstück. Es gab Brot und Käse. Die Rationen waren Miniaturgröße, also 10 g Käse und eine halbe Scheibe Brot. Guten Appetit. Einige stellten die Frage, was nun die Eltern machen würden? Diejenigen, die sich für den Besuchstag angemeldet hatten, waren am gestrigen Tag eingetroffen. Was hatten sie wohl unternommen? Wie hatten sie geschlafen?
Von Zeit zu Zeit war ein Grollen zu hören. Zuerst dachten wir, es seien Helikopter. Aber es waren lediglich Lawinen, die hinunterrollten. Unsere Gruppenleiter befahlen, dass wir versuchen sollten, am Tag wach zu bleiben, um in der Nacht schlafen zu können. Dies tönte sehr vernünftig. Einige spielten mit Karten und andere redeten einfach miteinander. Zum Mittagessen gab es nichts. Es ist im Fall eine tolle Diät.
Die Zeit ging nur schleichend herum. Es war kaum erträglich und ich weiß heute, dass unsere Leiter einfach gut Theater spielten. Sie machten sich mehr Sorgen, als sie zugaben. Zudem befanden wir uns auf italienischem Boden. Also, wer war zuständig für eine Rettung? Am Sonntagabend wurde eine herumstehende Leiter zerhackt und das Kaminfeuer angezündet. Es gab dann als Überraschung eine warme Bouillon.