Prompt: Licht und Schatten
Mein ehemaliger Chef stand auf und rieb sich die Stirn und dachte: “Schon wieder wurde ich in einem Traum umgebracht, dies häuft sich in letzter Zeit!”
Und seine Ehefrau sprach: “Hast du wieder schlecht geträumt, Schatz! Du musst vielleicht gelegentlich zu einem Psychiater.“
John the Killer und Jack waren schon lange weg und hatten mich einfach ohne Aufsicht zurückgelassen. Ich fühlte mich hilflos und endlich konnte ich meine Kräfte sammeln und als eine Art Geist, dass ich auch war, das Haus verlassen.
Die Tore der Zentrale öffneten sich und ich wurde hereingelassen. Ich begab mich in den Führungsraum der Unterwelt. Jack und John saßen schon beieinander und lachten, als ich bei ihnen ankam.
„Es war knapp“, meinte John.
„Aber zuerst einmal willkommen zurück in der Schattenwelt der Unterwelt“, ergänzte er.
Jack fügte hinzu: „Ja, du hast immer noch ein Minderwertigkeitsgefühl, dass du nur für die Unterwelt taugst und nicht in der Lichterwelt bist”, schnaubte Jack the Killer zu John.
Wie kleine Kinder fingen sie schon wieder an, zu streiten und zu sticheln.
John fügte schnippisch hinzu: „Und wenn du Goethe kennst, weißt du, wo viel Licht ist, ist starker Schatten. So kommen wir zurück zur Übungsbesprechung vom Neuling“.
Jack: „Ja, ja, du musst immer wieder zeigen, wie gebildet du bist! Natürlich unser Schützling muss schließlich gedeihen. Also meine Meinung ist die Folgende, du hast es recht gut gemacht. Aber erwachen war nicht vorgesehen. Die Gedankenübertragung muss so passieren, dass sie träumen und im schlimmsten Fall am nächsten Tag sich noch erinnern. Gar nicht erinnern, ist noch viel besser. Was meinst du dazu John?“
John erwiderte schnippisch: „Ich bin gleicher Meinung wie du, er ist jedoch viel zu lange auf dem Schauplatz geblieben. Dies kann je nach Situation extrem gefährlich werden. Ein paar unserer Seelen sind schon aus diesem Grund nicht mehr zurückgekehrt.“
Jack: „Abschließend beurteilt, du bist noch nicht reif für eine so gefährliche Sache wie unser Londoner Umbra Projekt (Umbra Schatten). John was schlägst du als Übung vor?“
Ich hatte noch nie so lange Gespräche gehabt, seit ich da oben war. Meine innere Haltung wehrte sich gegen das da sein in der Unterwelt. Ich wollte so bald wie möglich zurück in die Lichterwelt, dort war das Gedankengut, weniger düster.
Man hatte mir erklärt, dass es einfach diese Gegensätze brauchte wie bös und gut, Licht und Schatten, hell und dunkel, kalt und warm, damit das Universum im Gleichgewicht blieb. Schlechte Taten mussten durch mindestens äquivalente gute Taten aufgewogen werden. Deshalb war ich da, um dass, was ich da lernte in die gute Welt hinüberzunehmen.
Diese Gedanken gingen mir im Sekundenbruchteile durch den Kopf und ich hörte John bestimmt sagen: „Er soll in den Keller! Dort kann er üben die Behälter durch die Kraft seiner Gedanken zu bewegen und zu Boden fallen lassen.“
Wir begaben uns in diesem Raum. Ich hatte das Gefühl, dass ich kaum noch Kräfte hatte. Mir wurde die Aufgabe erklärt und John und Jack the Killer machten es vor. Die Büchsen fielen scheppernd zu Boden. Jetzt war ich dran.
Ich versuchte und probierte. Es passierte rein gar nichts. Langsam bewegte sich eine Büchse vorwärts. Und dummerweise eine andere, aber kaum sichtbar. John und Jack lachten und meinten unisono: „Wir lassen dich mal üben. Wir kommen gegen den Abend nochmals, um zu sehen, wie weit du bist!“