Von dem hellen Licht und dem Rauschen am Herd wurde Harry am nächsten Morgen früh wach. Er schaute sich um und sah, dass er alleine in Draco‘s Bett lag und dann auch noch unter seiner Bettdecke.
„Rück rüber!"
Beinahe erschrocken sah er auf und blickte in die grauen Augen, die in diesem Moment vor ihm erschienen und ihn bestimmend ansahen. „Jetzt mach Platz, das ist immer noch mein Bett."
Harry rückte beiseite und beobachtete den Größeren, wie er sich neben Harry setzte.
„Ich wollte dich nicht wecken, weil du sonst wieder unausstehlich bist. Wir haben heute viel vor, wir-"
„Haben wir das, Draco?"
„Ja. Ich sollte langsam anfangen zu planen, wie ich die Aufgaben bewältige, und ich glaube, dass du einen Brief an Wiesel und Granger schicken solltest, damit sie sich keine Sorgen machen."
So viel Einfühlungsvermögen und Vernunft hätte er Draco gar nicht zugetraut. „Jetzt greif endlich zu und iss etwas."
Noch immer zögerte Harry, sein Blick ruhte in den grauen Augen, die nicht mehr so hasserfüllt waren wie in den letzten Jahren.
Langsam legte Harry seine Hand auf Draco‘s und schob sie leicht weg.
„Stell es beiseite. Ich habe im Moment keinen Hunger.", murmelte Harry vorsichtig.
„Potter...-"
„Ich diskutiere nicht mit dir, Malfoy! Im Laufe des Tages werde ich es essen, versprochen!"
Zu Harrys Erstaunen brachte der Slytherin das Essen in die Küche und kroch anschließend zu Harry ins Bett.
Der Schwarzhaarige hob die Decke halb an und bot sie Draco an, der sie jedoch ablehnte.
„Ich geh doch nicht freiwillig mit dir unter eine Decke, Potter", empörte sich dieser. „Können wir anfangen?"
„Was genau sind denn jetzt deine Aufgaben?"
Ein leises Knurren verließ Draco‘s Kehle. „Das habe ich dir bereits gesagt! Ich muss Dumbledore töten und den Todessern einen Eingang nach Hogwarts schaffen."
Er nickte und betrachtete den Slytherin von der Seite. Bereits jetzt wirkte er ein wenig gebrochen und hielt seinen Kopf gesenkt. Seine aufrechte, selbstbewusste Haltung war wie weggeblasen.
„Und meine Aufgabe ist?"
„Du sollst einfach für mich da sein, Potter", fauchte der Blonde. „Ich habe niemanden, der mir den Rücken freihält und mir gut zu spricht, und ich kann auch sonst niemanden außer dich fragen."
„Hast du schon einen Plan?", fragte Harry vorsichtig nach und warf Draco einen Blick zu. Dieser kam nicht unter die Bettdecke, aber er spielte nervös an einer Ecke herum.
Wieder ein Kopfschütteln von dem Slytherin. Er sah, wie sich sein Körper immer mehr verkrampfte. Es war Draco eindeutig anzusehen, dass er kein Anhänger von dem dunklen Lord sein wollte.
„Kennst du das Verschwinde-Kabinett? Das wäre der perfekte Durchgang für die Todesser."
„Meinst du?"
„Denk doch mal nach, Draco. Verschwinde-Kabinett. Wenn du zwei davon hast, an unterschiedlichen Orten, dann müsste man mit dem richtigen Zauberspruch in dem anderen erscheinen."
„Das ist ja noch leicht ... Dumbledore?"
„Was soll ich dazu sagen? Ich kann ihn schlecht töten, das wirst du machen müssen. Aber ich werde, so gut wie ich kann, für dich da sein. Richtig planen kannst du sowieso erst in zwei Wochen in Hogwarts."
Der Slytherin nickte langsam. „Und du hilfst mir dann?"
„Draco, wenn dann werde ich dir jetzt bei allem Helfen und für dich da sein."
Er konnte dem Slytherin ansehen, wie erleichtert er war, und sicherlich war ihm das nicht leicht gefallen.
„Jetzt schreib deine Briefe!"
Harry nickte und griff bestimmend nach der Hand des Slytherin, als dieser aufstehen wollte.
„Dabei musst du mir helfen. Ich habe keine Ahnung, was ich schreiben soll."
„Harry ..." Draco warf ihm einen überraschten Blick. „Sieh an ... so wortkarg hätte ich dich gar nicht eingeschätzt. Du überraschst mich.“
Als Harry nichts darauf erwiderte, klopfte Draco neben sich. „Komm her.“
Pünktlich zum Sonnenuntergang waren die beiden mit den Briefen fertig. In den Briefen stand, dass Harry noch etwas gutzumachen hatte und sie sich pünktlich im Hogwartsexpress wiedersehen würden. Es fiel Harry wirklich nicht leicht, diese Entscheidung zu fällen, aber er war sich sicher. Er brauchte im Moment wirklich Abstand von seinen Freunden, denn schließlich waren Ron und Hermine ständig mit ihrem eigenen Drama beschäftigt und Ginny suchte ständig seine Nähe. Außerdem wollte Harry hier sein und Draco besser kennenlernen. Denn der Slytherin ließ ihn längst nicht mehr so kalt, wie er es eigentlich hätte tun sollen.
Unsicher blickte er noch einmal zu dem Weißblonden. Erst als dieser nickte, band er die drei Briefe einer grauen Eule an das Bein. „Zum Fuchsbau", sagte er entschlossen und blickte ihr dann hinterher, wie diese aus dem Fenster hinausflog und in die Dämmerung hinein.
„Kann ich wirklich solange hierbleiben?", fragte Harry erneut nach.
„Du bist gar nicht so ein übler Zeitvertreib", erwiderte Draco und griff nach Harrys Hand. „Du kannst bleiben, aber ich werde öfters wegmüssen, ansonsten macht mein Vater Stress. Aber ... Harry? Bitte mach hier nichts Unüberlegtes, das ist mein einziger Rückzugsort von allem."
Der Gryffindor blickte ihn nicht direkt an, lieber sah er hinaus in die Dämmerung und übte leichten Druck auf Draco‘s Hand aus. „Werde ich nicht, versprochen. Aber heute Nacht brauche ich deine Hilfe! Ich brauche mein ganzes Gepäck. Mit Apparieren ist es am leichtesten. Dir wird nichts passieren, alle anderen werden schlafen. Ich habe ein eigenes Zimmer, niemand wird dich sehen. Sobald wir da sind, bekommst du den Tarnumhang."
„Das ist Wahnsinn, Potter!"
„Machst du's?"
„Und mir wird wirklich nichts geschehen? Niemand wird es bemerken?"
Harry nickte eifrig und blickte zu dem Slytherin. Als dieser jedoch den Kopf schüttelte, senkte Harry seinen Blick. „Das wird nicht funktionieren. Ich habe keine Ahnung, wie es dort aussieht. Ich kann nur an Orte apparieren, die ich kenne."
„Aber du kannst doch Okklumentik ... kannst du nicht einfach in meinen Erinnerungen wühlen?"
Draco seufzte und blickte nun direkt in Harrys grüne Augen. „Und wenn ich eine falsche Erinnerung erwische? Harry, das ist sehr riskant."
„Du dringst in meinem Kopf ein, während ich an mein Zimmer im Fuchsbau denke, dann weißt du, wie es aussieht. Daraufhin werden wir dorthin apparieren."
„Ich weiß ni-"
„Du vertraust mir doch, oder? Musst du ja, schließlich hast du mich um Hilfe gebeten! Das wird funktionieren und dir wird nichts geschehen", bekräftigte Harry noch einmal und sah eindringlich in die grauen Augen.
Der Slytherin schwieg und blickte Harry an. „Meinetwegen, aber du bist mir etwas schuldig!"
„Eigentlich, Malfoy, bist du mir etwas schuldig, dafür, dass ich mein Leben riskiere, um dir zu helfen."
Der Weißblonde sah ihn an. „Ich werde den Tag über jetzt zu Hause verbringen, damit meine Eltern keinen Verdacht schöpfen ... Heute Abend werde ich wieder da sein."
„Draco ..."
„Warte nicht auf mich", entgegnete dieser eilig und riss seinen Blick von dem Gryffindor los.
„Nein, Draco ...", begann Harry erneut und hielt seine Hand umso fester. Er sah dem Slytherin fest in die Augen.
„Wenn du nicht mit ins Malfoy-Manor willst, solltest du mich jetzt loslassen."
„Kannst du mich ausreden lassen?!"
Harry verstärkte seinen Druck auf Draco‘s Hand. „Was willst du, Potter?"
„I-ich will, dass du vorsichtig bist!"
Am liebsten würde Harry ihn hierbehalten und mit ihm den restlichen Abend verbringen, aber es brachte ja alles nichts. Er würde den Abend irgendwie allein rum bekommen müssen.
Er konnte spüren, wie Draco sich ein klein wenig anspannte, aber dennoch lächelte. Ebenso wie die Wärme durch seinen Körper kroch und sein Herz begann schneller zu schlagen. „Ich bin vorsichtig, Potter!"
Er spürte, wie der Slytherin über seinen Handrücken streichelte, ehe er die Hand losließ und verschwand. Der Gryffindor blickte auf den leeren Platz neben ihm. Eine Weile lang blieb er dort sitzen und seufzte leise, er wusste nicht, was er dort tun sollte. Dann entschloss er sich, das zu essen, was Draco ihn vorhin angeboten hatte, und im Anschluss die Küche aufzuräumen. Nachdem er damit fertig war, räumte er ab und begann das Geschirr zu spülen. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, einen Zauber anzuwenden, da er es schon in Little Whinning immer tun musste und es hatte ihn auf seltsame Art und Weise beruhigt. Er genoss es und brachte auch gerne Zeit dafür auf.
Als er damit fertig war, war es bereits 22 Uhr und er beschloss sich in das Bett zu legen.
„Aufstehen, Potter", ertönte die kühle Stimme von Draco und dieser zog ihm eiskalt die warme Decke vom Körper. Zufrieden musterte er den Gryffindor, der sich nach der fehlenden Wärme nur noch mehr zusammen mummelte und nach oben griff. Er bekam Draco‘s Arm zu fassen und zog ihn hinunter. Ein überraschender Aufschrei verließ seine Lippen, währen er neben Harry fiel. Dieser rückte ein wenig näher an den Slytherin, als er aber auch noch seine Arme um ihn schlingen wollte, wurde es Draco zu viel. Er hielt beide Handgelenke fest und distanzierte sich leicht. „Jetzt wach schon auf, Potter", fauchte er.
„W-was?"
„Aufstehen!!"
Draco‘s Stimme wurde allmählich ein wenig lauter. Eigentlich wollte er ihn sanft wecken und nicht so kühl wirken. Nur hatte der Gryffindor einen so tiefen Schlaf, dass bei Draco die Nerven gereizt wurden. „Du wolltest den Plan durchziehen, also ...", erwiderte Draco monoton. Er erhob sich und zog Harry gleich mit sich. „Also denk an dein Zimmer und-".
„Hetz mich nicht so", gähnte Harry, schnappte sich das nächstbeste Shirt und streifte es sich über den Kopf. Draco ließ seinen Blick lasziv über Harry's trainierten Oberkörper schweifen, seine Lippen wurden von einem kleinen Lächeln umspielt.
„Mein Shirt steht dir."
„Dei- Ups..."
Er machte bereits Anstalten, es sich wieder auszuziehen, als Draco seine Hand festhielt.
„Lass es an", murmelte er sanft. „Jetzt denk an dein Zimmer im Wieselbau."
„Fuchsbau", nuschelte Harry und schloss seine Augen, während er sein breites Holzbett vor sich sah, Hedwig und die Bücherregale.
Im nächsten Moment spürte er Draco‘s kalte Hände an seiner Schläfe und spürte die Schmerzen, die durch seinen Kopf geschickt wurden. Ein Brennen, welches Harry erstickt aufkeuchen ließ.
„Ich hab's ...", nuschelte Draco und kappte eilig die Verbindung. Besorgt blickte er zu Harry, der noch immer sein Gesicht schmerzvoll verzogen hatte.
„Mach", nuschelte Harry und nickte dem Slytherin zu. Augenblicklich schloss der er seine Augen und griff nach Harrys Hand.
Sogleich verschwamm seine Sicht und Sekunden später landete er mit Draco an der Hand in dem kühlen Bett, welches unter dem Gewicht ein lautes Knarzen von sich gab.
„Da rein, los", nuschelte Harry alarmiert und zerrte den Slytherin mit in den Kleiderschrank. Sie standen ziemlich nah beieinander und Harry musste seine Arme um den Größeren schlingen, damit sie beide hineinpassten. Er konnte Draco's Herzschlag hören und spüren, wie der Slytherin sich an ihm festhielt. Beide schwiegen und sahen sich an, Draco's Augen vor Angst ein wenig geweitet, während sie lauschten, ob jemand ins Zimmer kam.
Allerdings blieb es auch nach einer Weile ruhig. Langsam trat Harry einen Schritt zurück und öffnete die Schranktür. Draco‘s heißen Atem spürte er dennoch in seinem Nacken. Der Gryffindor trat aus dem Kleiderschrank und zog Draco an der Hand hinter sich her. „Und jetzt?"
„Du wartest einfach und bist möglichst ruhig", erwiderte Harry zischend, während er einen großen Koffer unter seinem Bett hervorzog. Draco stand mitten im Zimmer herum und wirkte ein wenig verloren, sein Blick glitt von einer Ecke zur anderen. Der Schwarzhaarige klappte den Koffer auf, dabei bemerkte er den verlorenen Blick des Weißblonden. Er hievte sich auf und ging auf langsam auf den Slytherin zu.
„Entspann dich, Malfoy. Ich bin gleich fertig, dann können wir wieder verschwinden."
Der Angesprochene zeigte keine Reaktion und ließ sich stumm von Harry auf das Bett ziehen. „Setz dich da hin", forderte der Gryffindor ihn flüsternd auf und drückte ihn zeitgleich runter. Anschließend drehte Harry sich um und zückte seinen Zauberstab. Mit einer lockeren Bewegung beförderte er alle Klamotten in den Koffer mit allem Drum und Dran. In Sekundenschnelle war der Koffer fertig. Diesen Zauber hatte er letztes Jahr von Moody gelernt, als dieser Harry vor einem Jahr von den Dursley‘s abgeholt hatte.
Um den Koffer zu schließen, benötigte er jedoch Draco's Hilfe. Der Slytherin beeilte sich, sich auf den Koffer zu setzen, damit Harry den Reißverschluss zuziehen konnte.
Erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen, drückte sein Gesicht in seinen Kissen.
„Jetzt lass uns verschwinden, du hast alles, was du brauchst!"
Draco legte seine Hand auf Harrys Schulter, spürte aber, dass der Gryffindor sich nicht regte. „Potter! Das ist nicht witzig. Deinen Schönheitsschlaf kannst du auch bei mir nachholen!"
„Aber da muss ich auf dem Sofa schlafen", nuschelte Harry leise und blinzelte zu Draco hinauf.
„Hast du doch die letzten Male auch nicht! Wirklich, Potter, beweg dich!"
Seufzend setzte Harry sich auf, nahm anschließend sein Gepäck in die eine Hand und umfasste Draco‘s Arm mit der anderen Hand. „Ich darf wirklich in deinem Bett schlafen?"
„Ja, verdammt", flüsterte Draco gereizt und brachte beide in seine Einzimmerwohnung zurück.
Harry verstaute sein Gepäck zwischen der Couch und Wand, damit es nicht im Weg stand und ließ sich anschließend auf die Couch fallen. Obwohl er wesentlich mehr Schlaf hatte als üblich, war er schon wieder total erschöpft.
„Ich kann nicht glauben, dass der Plan wirklich funktioniert hat! Unglaublich", hauchte Draco und kam mit zwei Butterbieren zur Couch, auf dem Harry hockte.
„Ich habe es dir gesagt", entgegnete Harry grinsend und nahm ihm das Butterbier ab. Er wartete, bis Draco sich hingesetzt hatte, und stieß dann gemeinsam mit ihm an. „Danke, Malfoy."
Draco nickte. Nachdem beide einen großen Schluck genommen hatten, blickte der Grauäugige den Gryffindor mit einem schelmischen Grinsen an. „Wie gesagt, jetzt bist du mir etwas schuldig, Potter."
Harry nickte leicht und nahm erneut einen weiteren Schluck. „Abwarten, Malfoy."
Das waren die einzigen Worte, die Harry dazu herausbrachte. Aber unter Draco‘s eisigem Blick fiel ihm nichts ein, was er sonst hätte sagen können. Der Slytherin wandte seinen Blick gar nicht mehr ab und schien beinahe in den grünen Augen zu versinken. Harry dagegen fühlte sich ein wenig unwohl und begann, unruhig auf seinem Platz hin und her zu rutschen, während er sein Glas beinahe auf Ex leerte.
„Hör auf damit, Potter!"
„W-womit", hakte der Gryffindor leise nach. Sein Blick ruhte in den grauen Augen des Slytherins.
„Sitz endlich still! Und hör auf, auf deiner Unterlippe so rum zu kauen, das sieht echt bescheuert aus!"
„I-Ich-"
Auf Draco‘s Kopfschütteln hin schwieg er und lehnte sich einfach nur zurück, während er seine Augen müde zusammenkniff. „Bleibst du?", fragte Harry nuschelnd.
„Ja. Ich habe meinen Eltern gesagt, dass ich über Nacht weg bin. Die werden mich nicht erwarten."
Durch Harrys Körper glitt ein angenehmes Kribbeln, als Draco nach dessen Hand griff. „Ich werde die ganze Nacht bei dir sein und dir gehörig auf den Geist gehen."
Gerade wollte Harry etwas passendes erwidern, aber Draco wusste dies zu verhindern. Er rutschte näher an Harry heran, so nah, dass sein Oberschenkel Harry’s streifte. Anschließend glitt er mit seinem Daumen sanft über Harry‘s Handrücken und verstärkte den Druck auf Harrys Hand ein wenig.
„Wehe, du sagst jetzt was!", murmelte der Slytherin. Er wirkte ein wenig unsicher.
Harry war verwirrt und wollte nach dieser Aussage am Liebsten seine Hand entziehen, wollte Distanz zwischen ihnen bringen und lieber Wasser trinken. Aber er sagte wirklich nichts und ließ alles mit sich geschehen.
Erst als der Slytherin mit seinem Gesicht langsam immer näher kam und Harry bereits den minzigen Atem auf seinen Lippen spüren konnte, erwachte er aus seiner Starre. Er wollte bereits zurückweichen, aber da lagen auch schon die weichen Lippen des Slytherin’s auf seinen. Sanft und zurückhaltend verharrte Draco und erst als Harry den Druck vorsichtig erwiderte, begann Draco den Kuss ein wenig zu vertiefen. Wie aus dem Nichts schlang Harry einen Arm um den Nacken des Slytherins und fuhr mit seiner Hand in die weißblonden Haare. Sie fühlten sich so weich an.
„Du solltest schlafen, Potter", hörte er Draco in den Kuss nuscheln. Etwas überrumpelt löste Harry sich und blickte zu ihm auf.
„Du bist schon den ganzen Tag so müde und bei den Weasleys musste ich dich zwingen, aus dem Bett aufzustehen, damit wir herkommen können. Du bist fast eingeschlafen!"
Harry machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, da griff Draco bereits ein.
„Potter, jetzt geh in mein Bett", befahl er mit sanfter Stimme. Harry beugte sich erneut vor und blickte in die grauen Augen, die ihn anstarrten. Aber der Ausdruck war nicht länger kühl und ablehnend. Eher wirkten sie, als würde Draco am liebsten seine Tat von eben wiederholen. Den Kuss.
Der Slytherin gab nach und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Erst dann stand Harry auf. Er versuchte einen Schritt vor den anderen zu setzen, aber es schien nicht richtig zu funktionieren. Er schwankte leicht und suchte an der Couchlehne Halt.
„Los jetzt", nuschelte Draco und legte seine Arme um den Gryffindor. Er stützte ihn bis zum Bett und sah zu, wie der Gryffindor sich dort hineinfallen ließ.