Für uns Deutsche gehört das Bild von weißen Weihnachten irgendwie zur Kultur. Ich gebe zu, dass Coca Cola oder kluge Werbemanager ihren Beitrag dazu geleistet haben. Weihnachten ist ein weißes Winterwunderland. Ein Russe lacht nur nett darüber, denn bei Frost bis minus 40 Grad, da ist doch so eine Matschepampewinter mit ein wenig Schneematsch ein Witz. Bei diesen Temperaturen werden doch locker Bäume gesprengt, weil sich Wasser wieder ausdehnt. Die Finnen kennen Kälte, aber in den letzten Jahren lernten sie dazu auch noch den Schnee kennen. Diese Veränderung brachte mich darauf eine kleine Zeitreise zu unternehmen, um die Unterschiede des Winters in der Zeit zu beleuchten.
Vor 35 000 Jahren Reichten die Gletscherzungen noch bis hinein nach Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Winter waren so kalt, dass es Wasser in dieser Jahreszeit nur unter den Gletschern gab, die sich einige hunderte Meter bis zu drei Kilometern in diesen Regionen auftürmten. Hamburger Bürger, wenn es sie den damals gab - hätten nur vor die Haustür gehen müssen um ihre Lust am Skifahren und bissiger Kälte zu befriedigen. Mammutherden zogen vom Gletscherrand im Norden bis nach Frankreich entlang der heutigen Flüsse Weser, Ems, Elbe oder Rhein.
Dreißigtausend Jahre später mangelte es den Gletschern an Nachschub und sie schmolzen dort wo sie lagen weg. Die Mammutherden zogen bis zu der Doggerbank oder noch weiter nach Norden, um dort ihre Weiden zu erreichen. Der Meeresspiegel stieg danach in mehreren kalten und wärmeren Phasen an. Gletscher sind, wie wir sicherlich hörten Eismassen, von denen nur 1/9 oder weniger aus dem Meer ragen.