Schnell renne ich durch den vom Regen durchnässten Wald. Auf der Flucht vor den anderen, aber nicht, weil sie gefährlich für mich sind sondern, weil ich gefährlich für sie bin. Ich hatte die Hoffnung, mich Kontrollieren zu können, doch dann roch ich das Blut meiner verletzten Freundin, die mich gerade mit meinen anderen zwei Freunden verfolgt. Der Geruch des Blutes von ihrer kleinen Verletzung ist schon lange verflogen, trotzdem spüre ich den Drang des Tötens in meinen Adern.
"Haut ab, oder ich kann für nichts mehr garantiern!", rufe ich ihnen zu, während sie immer näher kommen. Ich hätte ihnen von meinem Geheimnis erzählen sollen, doch jetzt ist es zu spät. Sie überholen mich und bilden einen Kreis, in dessen Mitte ich nun stehe. Nervös und angespannt sehe ich alle an. Wenn sie nur wüssten, denke ich. Dann ertönt die Stimme von Marie, die ihre Finger um den verletzten Zeigefinger ihrer linken Hand legt: "Wo willst du hin?" Ich blicke sie unsicher an, soll ich ihr etwa davon erzählen? Wird sie mir glauben? Sicher nicht. Ich sehe ihr in die Augen und auch nur der kleinste Gedanke und Morddrang verschwindet.
Doch was soll ich ihnen sagen? Wahrscheinlich werden sie alle mich für eine verrückte halten wenn ich ihnen erzähle, dass....
Tief hole ich Luft und sage: "Das...Bitte vergesst was gerade geschah. Lasst uns zurück in das Dorf gehen." Verwirrt sehen sie mich an, doch dann nicken sie und wir alle gehen in Richtung Dorf. Doch ehe sich meine Freundin versieht, stolpert sie über eine Baumwurzel. Mit der Flachen Hand landet sie auf einen spitzen Stein. "Marie, was ist passiert?", fragt Paul besorgt.
Doch bevor ich die Flucht ergreifen kann, rieche ich das frische Blut der neuen Verletzung. Diesmal bin ich mir sicher, es wird das letzte mal sein, dass wir uns sehen konnten, für immer. Langsam spüre ich, wie mein Geist und mein Körper sich in ein Wesen verwandelt, dass alle meine Freunde im Nu zerfetzten wird.
Prompt(vom Writelnktober): Hope (Hoffnungen, hoffen)