»Jetzt beeil’ dich bitte. Ich muss das Fest eröffnen und wir kommen wegen dir noch zu spät!« Friedrich Heinemann, der wegen der Sache mit dem Getränkelieferanten am Morgen nicht in bester Stimmung war, grollte.
Daniel, der im Flur dabei war, seine Schuhe anzuziehen, rollte beim Blick nach unten nur mit den Augen.
Es war erst vier Uhr nachmittags, das Fest sollte um siebzehn Uhr beginnen, doch sein Vater machte bereits jetzt Welle, scheuchte seinen Sohn und seine Frau herum und fauchte bei jeder kleinen Verzögerung.
»Friedrich, bitte!«, fuhr Manuela ihn an und richtete sich ihren leichten Sommerhut. Sie trug ein helles, luftiges Kleid und Tanzschuhe. Daniel empfand dieses Outfit irgendwie als unpassend, denn so etwas trugen für gewöhnlich viel jüngere Frauen. Seine Mutter sah aus wie ein schlecht gedörrter Backfisch. Ihre vielen Entspannungsstunden im Solarium hatten ihrer Haut nicht wirklich gut getan.
Daniel hingegen hatten sie dazu angehalten, dunkle Poloshorts und ein Hemd anzuziehen. Der Jugendliche hatte sich für ein weißes langärmeliges entschieden, weil er es besser fand, wenn die Ärmel hochgekrempelt waren. All seine kurzärmeligen Hemden ließen ihn wie einen Schuljungen der 50er aussehen und er hatte keine Lust, sich zum Gespött zu machen. Egal, was sein alter Herr sagen würde. Eine weiß-silberne Seidenkrawatte, die er nur locker um den geöffneten Kragen gebunden hatte, peppte das Ganze zusätzlich auf.
»Und du nimm’ die Krawatte ab und steck’ das Hemd in die Hose!«, knurrte Friedrich seinen Sohn an, als der endlich seine weißen Segelschuhe anhatte.
Der Jugendliche stand auf und verfuhr wie gewünscht mit seinem Oberteil, ignorierte jedoch die Anweisung, den Schlips abzunehmen. Heinemann senior beließ es dieses Mal allerdings bei einem bitterbösen Blick gegen seinen Sohn und rannte wieder auf und ab.
»Wir wären dann so weit, Friedrich«, nörgelte Manuela, »oder möchtest du weiter Trampelpfade in meinen teuren Teppich laufen?«
»Ah!«, machte Daniel, »ich muss noch mal auf den Hof. Sergio braucht noch frisches Wasser!«
»Vergiss’ den Hund. Ab, raus ins Auto!«
»Nein!«, stellte der Jugendliche sich gegen seinen Vater. »Es dauert eine Minute! Es ist heiß, er kann nicht ohne Wasser bleiben. Was bist du für ein Mensch?« Mit diesen Worten eilte Daniel durch den Flur und zur Hintertür raus.
»Mir reicht das langsam«, fluchte Friedrich. Manuela seufzte nur und betrachtete ihre manikürten Gelfingernägel.
»Lass’ uns schon mal raus gehen. Hier herumstehen bringt uns nicht weiter.«
»Dieser Bengel und der verdammte Köter! Warum hast du den damals angeschleppt? Kostet nur Geld und Nerven.«
Die Heinemanns verließen das Haus zur Straße heraus, wo ihr Wagen stand. Natürlich würde der Bürgermeister nebst Gattin weder laufen noch mit dem Fahrrad zum Festplatz fahren. Wie sah das denn aus?
Dass sie später, wenn das Fest zu Ende war, häufig liefen, weil sie zu viel getrunken hatten, stand auf einem anderen Blatt Papier.
Daniel verließ das Grundstück durch die Hoftür und stieg in das Auto, in dem Friedrich munter vor sich hin kochte. Der Jugendliche kannte das schon. Das tat sein Vater immer vor irgendwelchen Anlässen, bei denen er den Boss raushängen lassen und zeigen konnte, was für ein hohes Tier er war. Er terrorisierte zuvor daheim immer erst einmal seine Familie. Offenbar brauchte er das, um seine Nerven zu beruhigen. Daniel konnte sich zwar nicht vorstellen, dass sein alter Herr Lampenfieber hatte, doch anders erklären konnte er es sich auch nicht.
»Und jetzt bitte. Keine Entgleisungen mehr. Denkt dran, wer wir sind. Und sehe ich dich«, Friedrich drehte sich kurz zu Daniel um, »noch einmal mit dem Förster-Bengel, Junge, ich schwöre dir, du bekommst Hausarrest, bis du dreißig bist!«
»Daniel, wirklich. Diese Leute passen nicht zu dir. Nicht zu uns«, schnarrte Manuela. Auch sie hatte bereits ihre Meinung dazu kundgetan, was sie davon hielt, dass Friedrich ihren Sohn mit Marius gesehen hatte.
Der Jugendliche lehnte sich an und sah aus dem Fenster. Nein, sie würden es niemals dulden, ganz egal, was das mit ihm und Marius war. Doch das ließ ihn, Daniel, nicht weniger daran festhalten. Er mochte den Dunkelblonden und nur das war wichtig. Daniel wollte einmal etwas für sich haben, etwas, das er sich selbst ausgesucht hatte und womit er glücklich war. Und das war die Freundschaft mit Marius, nach der er sich sein ganzes Leben lang gesehnt hatte.
Die Heinemanns, die glaubten, deutlich gemacht zu haben, was sie dachten, wandten sich wieder nach vorn und Friedrich startete den Mercedes, um die wenigen hundert Meter bis zum Festplatz zu fahren.
Dort war noch nicht viel los, wie auch, immerhin sollte es erst in vierzig Minuten losgehen. Es wurde noch immer aufgebaut, freiwillige Helfer aus der Gemeinde verteilten die letzten Lichterketten, trugen Blumenkübel von A nach B, der Karussellbetreiber ließ seine Anlage testlaufen und ein Fleischereimitarbeiter begoss den riesigen Ochsen am Spieß mit Bratensaft.
Daniel, der versuchte, einen freundlichen Gesichtsausdruck aufzusetzen, grüßte die Leute, die ankamen, um die Heinemanns zu begrüßen, darunter der stellvertretende Bürgermeister Cornelius Kuhn, der für Friedrich die Drecksarbeit erledigte, damit dieser sich hinterher im Glanz sonnen konnte.
»Na, Fritz, da bist du ja schon. Ich hätte noch gar nicht mit dir gerechnet. Manuela, hinreißend wie immer«, schleimte Cornelius und lotste die anderen in das Festzelt.
»Ich hab für die ... VIPs ... einen extra Tisch aufbauen lassen. Du weißt ja, wer sich wichtig fühlt, der tut mehr. Und so können wichtige Belange leichter besprochen werden, als wenn man durch eine Menge essender Gäste plärren muss.« Der beleibte Mann lachte.
Friedrich nickte, denn es war alles zu seiner Zufriedenheit. »Gut mitgedacht. Nicht auszudenken, dass wir vielleicht am selben Tisch landen mit Leuten wie Egon Lochner, Ernst Huber oder Heinrich Förster. Nein, nein. So ist es gut.«
»Die werden vermutlich ihre Zeit beim Bierwagen vergeuden. Du kennst sie doch, die Zechbrüder. Da mach ich mir keine Sorgen.«
»Wie auch immer. Geht sonst alles? Musikanlage? Haben die Teilnehmer des Basars schon alles vorbereitet?«
»Ja, alles so weit. Der Basar ist vorn bei den Buden mit aufgebaut. Hast du es nicht gesehen? Ah, wegen der Sonne haben viele ihre Sachen noch abgedeckt, gerade die Süßigkeiten und Kuchen.«
»Gut. Dann können wir ja schon einmal Platz nehmen. Manuela, bitte.« Friedrich machte einen auf Gentleman und ließ seiner Gattin den Vortritt, während Daniel lieber noch etwas draußen bleiben wollte. Das Zelt würde noch früh genug voll und heiß werden.
Wie bestellt war es kaum siebzehn Uhr, als die ersten Gäste auf der Straße erschienen. Der Festplatz vor dem Jugendclub füllte sich zunehmend, Autos parkten die Bordsteine zu, Kinder lachten und viele Lengweder bewegten sich zielstrebig auf das Festzelt zu, um sich einen Platz zu sichern, wenn das Buffet eröffnet wurde.
Daniel, der draußen auf einer Schaukel gesessen hatte, seufzte, erhob sich und begab sich durch einen hinteren Eingang in das Zelt, um sich an den Tisch zu seinen Eltern zu setzen.
Auch seine Freunde waren mit ihren Familien eingetroffen und der sogenannte VIP-Tisch zeigte deutlich an, wer zu Lengwedes Who is who gehörte. Alle bemerkten das und die übrigen Bürger des Dorfes nahmen brav an anderen Tischen Platz.
Daniel wusste, dass er die nächsten paar Stunden ausharren musste. Seine Freunde blieben eigentlich immer bis zum Abend mit im Zelt hocken und begaben sich erst nach draußen, wenn der DJ kam und man zu etwas anderem als nur Schlager tanzen konnte.
So ließ er sich das Essen schmecken und seufzte leise, als er bei seinem zweiten Gang, um sich etwas Nachtisch zu holen, Marius und seine Freunde auf der Terrasse des Jugendclubgebäudes sitzen sehen konnte. Die wirkten, als würde es ihnen Spaß machen. Daniel selbst wollte eigentlich gern nach Hause, um eine lange Runde mit Sergio zu gehen oder sich zur Abwechslung mal einen Film anzusehen, anstatt zu lernen oder hier herumzusitzen und sich zu langweilen.
Als es dunkel wurde, musste der Jugendliche sich das erste Mal ein Gähnen verkneifen, doch seine Lebensgeister kamen wieder hervor, als Monique, die zwei Gläser Wein getrunken hatte, sich an ihn lehnte und kicherte. Sie vertrug rein gar nichts, versuchte es aber immer wieder und meist wurde es dann peinlich. Für sie und andere.
»Hey, lasst uns doch schon raus gehen. Ich will jetzt tanzen. Kommt ihr?«, kicherte sie und schaute in die Runde ihrer Freunde. Anja und Kathrin, die eigentlich keinen Schlagerpartymix mochten, aber ebenfalls schon ein bisschen was getrunken hatten, grinsten und nickten. Christopher machte ein bräsiges Gesicht und beugte sich wieder über sein Essen. Das tat er seit gefühlten Stunden, die Teller stapelten sich schon neben ihm und seine Mutter, die ihm gegenüber saß, rümpfte bereits die Nase.
»Aber du kommst mit, Daniel, ja? Damit wenigstens einer die männliche Ehre hochhält. Du willst doch eine betrunkene Frau nicht allein gehen lassen, oder?« Monique kicherte wieder und der Jugendliche, den es überforderte, dass sie so anhänglich war, nickte schließlich.
»Yay!«, riefen die Mädchen und standen umständlich von den Bänken auf. Daniel folgte ihnen, denn sie waren wirklich angeschickert und irgendwie fühlte er sich tatsächlich dafür verantwortlich, dass sie in dem schlechten Licht, das am Hintereingang des Zeltes herrschte, nicht hinfielen.
Sie stürmten den Tanzboden, ganz ohne Zwischenfall, und Monique, die immer dann, wenn sie getrunken hatte, sehr deutlich zeigte, dass sie Daniel gern hatte, griff nach seinen Händen. Der Jugendliche, der als Kind Paartanz gelernt hatte, weil seine Eltern das wollten, ergab sich mit einem Seufzen.
»Magst du nicht mit mir tanzen?«, fragte das Mädchen und zog eine Schmolllippe wie ein kleines Kind.
Daniel grinste. »Wenn du betrunken bist und mir ständig auf die Füße trittst?«
»Na, wann kommen wir denn sonst dazu?«, lächelte Monique und sie drehten sich ein paar Mal.
»Zum Trinken oder zum Tanzen?«
»Beides?« Sie lachte und sie drehten sich wieder, als das Mädchen sich plötzlich auf die Zehenspitzen stellte und ihre Lippen auf Daniels presste.
Kathrin und Anja, die miteinander tanzten, sahen es und fingen zu kichern und johlen an, während der Jugendliche das Gefühl hatte, eine Eisenstange statt einer Wirbelsäule in seinem Rücken zu haben. Er spürte sofort, wie er sich versteifte und es erst wieder nachließ, als Monique ihre Kussattacke beendete. Sie grinste verlegen und wandte den Blick ab.
»Sorry«, kicherte sie.
»Schon ... schon gut ...« Daniel räusperte sich und spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach, weil ihm heiß geworden war.
Hoffentlich hatten das seine Eltern nicht gesehen. Sie würden sofort mit der Hochzeitsplanung anfangen. Denn schließlich war Monique genau der Typ Mädchen, den sein alter Herr für Daniel haben wollte. Bodenständig, feminin, nicht zu schlau, aber auch nicht strunzdumm.
Der Jugendliche mochte sie. Sie war süß. Aber das bedeutete noch gar nichts!
»Würdest du mich einen Augenblick entschuldigen?«
»Wo willst du denn hin?« Die Stimme des Mädchens war unsicher.
»Zur Toilette. Und Hände waschen. Die sind ganz klebrig, merkst du?«
»Oh ... na gut. Komm’ schnell wieder«, lächelte Monique und wandte sich solange zu ihren Freundinnen um und alle drei begannen sofort, zu tuscheln und zu kichern.
Daniel atmete tief durch, verließ den Tanzboden und schlängelte sich zwischen den Leuten hindurch, die in Grüppchen standen, sich unterhielten oder vor sich hin wiegten im Takt der Musik. Zügig erklomm er die drei Stufen zur Terrasse des Jugendclubgebäudes, in dessen hinterem Teil an der Außenseite die Waschräume untergebracht waren.
Was hatte sich Monique dabei gedacht, das vor all diesen Leuten zu tun? Wollte sie so sichergehen, dass er ihr keine Abfuhr gab? Nein, so schätzte der Jugendliche sie nicht ein. Sie war betrunken. Und eigentlich war es für Daniel auch kein allzu großes Geheimnis, dass sie auf ihn stand. Sie verbarg es, sofern sie das tat, nicht besonders gut.
Doch er fühlte nicht so. Sie war eine Freundin. Vermutlich die beste von denen, die er hatte. Aber auch nicht mehr. Und er wollte nicht, dass das mit ihr ebenso eskalierte wie bei Franziska und Marius.
»Na, keine Lust mehr auf Tanzen mit deiner Freundin?« Als hätte Daniels Gedanke ihn heraufbeschworen, konnte der Jugendliche den Dunkelblonden an der Wand neben der Tür zu den Toiletten lehnen sehen. Er hatte lässig ein Bein angewinkelt und die Hände in den Hosentaschen. Es war dunkel hier hinten und Daniel zuckte beim Klang der Stimme zusammen, weil er nicht damit gerechnet hatte, angesprochen zu werden.
»Oho, hast du ein schlechtes Gewissen?« Marius klang anders als sonst, irgendwie kühl und gereizt und Daniel verstand nicht genau, warum.
»Du ... hast mich erschreckt. Versteckst du dich hier hinten?«
»Ich wollte nicht, dass mich jemand kotzen sieht«, schnarrte der Förster-Junge spöttisch.
»Also wenn du mich nur anquatscht, um mir dumm zu kommen, mach das, nachdem ich mit dem Pinkeln fertig bin, okay?« Daniel zog die Tür auf und verschwand in dem Raum, erledigte, wofür er gekommen war und wusch sich anschließend mit ordentlich Seife die Hände. Er hatte gar nicht gemerkt, wie fettig diese noch vom Essen gewesen waren und wie eklig das eigentlich war.
Marius lehnte tatsächlich noch immer draußen und starrte seine Schuhe an, als würden diese ihm die Geheimnisse der Welt verraten können.
»Also? Warum die schlechte Laune?«
»Hab ich nicht.«
Daniel betrachtete ihn einen Moment. »Sie ist nicht meine Freundin.«
»Und warum sagst du mir das?«
»Keine Ahnung. Kommt mir so vor, als würdest du es wissen wollen.«
Marius schnaubte. »Du spinnst doch.« Er wandte sich ab und sprang über das niedrige steinerne Geländer der Terrasse. Ein leises Rascheln markierte seine Schritte im Gras. Hinter dem Gebäude lag der Basketballplatz und dort war es stockfinster.
Daniel seufzte und folgte ihm. Irgendwie glaubte er zu wissen, dass es nicht gut war, Marius jetzt einfach stehen zu lassen.
»Ach ja? Und warum führst du dich gerade wie ein Wahnsinniger auf? Wenn dich etwas stört, dann sag es doch! Aber lass’ deine Laune nicht an mir aus.«
»Hau’ einfach ab, Mann. Geh’ zu deiner Perle. Du verstehst es ja doch nicht.« Marius war als dunklere Silhouette an der Wand zu erkennen. Nur sein helles Oberteil, das das Mondlicht reflektierte, leuchtete etwas. Er war an der Mauer in die Hocke gegangen und hielt den Kopf in den Händen.
Daniel seufzte leise. »Meinst du? Ich glaube, ich verstehe sehr gut ...«
»Lass’ mich in Ruhe.« Der Dunkelblonde war leise geworden und sprach zum Boden.
»Marius ...«
»Ich will nichts hören. Behalt’ deine Theorien oder was du zu wissen glaubst für dich. Ist besser für uns beide.«
»Das glaube ich nicht.«
»Raffst du’s nicht?«, fauchte der dunkelblonde Jugendliche, »Ich bin kein verfluchter Homo!« Doch die folgende Reaktion strafte die Aussage Lügen, denn er brach in Tränen aus und presste die Hände auf sein Gesicht. »Verdammt ...«
Daniel hockte sich neben ihn und reichte ihm sein Taschentuch. Er hatte es zuhause ausgewaschen, um den salzigen Duft von Marius’ Haut abzuspülen. Jedoch nicht ohne vorher daran gerochen zu haben, was ihm hinterher etwas peinlich gewesen war.
»Hier, nimm.«
»Geh’ doch einfach weg. Warum bist du noch hier?«
»Du glaubst es vielleicht nicht, aber du hast dich nicht in ein Monster verwandelt«, schmunzelte der Dunkelhaarige.
Marius hob den Kopf und nahm das Taschentuch, um sich die Peinlichkeit seiner Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Das war also ein Outing. Und das ausgerechnet vor Daniel!
»Also stimmte es doch die ganze Zeit?«, fragte dieser leise.
»Wie soll ich damit hier weiterleben?«, murmelte Marius und putzte sich die Nase. »Entschuldige. Ich wasch’ es dir ...«
»Ich weiß nicht. Aber ... irgendwie wird es schon gehen. Du bist kein Ungeheuer, wirklich nicht.«
Daniel wandte Marius das Gesicht zu, der diesen einen Moment schweigend ansah und sich dann, wie einem inneren Drang folgend, vorbeugte und ihn küsste.
Nur für eine Sekunde, bevor er realisierte, was er getan hatte, aufsprang und mit einem gestammelten »Es tut mir leid!« zu den Fahrrädern lief, seines herauszog und davon fuhr, bevor Daniel mehr tun konnte als aufzustehen und ihm verwundert, ratlos und mit rasendem Herzen nachzusehen.