»Weißt du, früher habe ich es nicht abwarten können, ein Teenager zu sein«, murmelte Daniel nach einer Weile, die sie nur so dagesessen hatten, aneinander gelehnt, Marius’ Arm um die Schultern des Dunkelhaarigen. »Ich habe alle diese tollen Filme gesehen, darüber wie cool es ist, in der Oberstufe zu sein, dass man auf Partys gehen würde, Spaß mit Freunden hätte und sich ... verliebt und all das. Aber niemand hat je gesagt, wie schwierig es wirklich ist. Und wie beschissen.«
»Ich weiß«, nickte Marius. »Ich hab es mir auch anders vorgestellt. Aber irgendwie passiert ja nie etwas so, wie man sich das wünscht, nicht? Oder glaubst du, ich hab mir ausgesucht, so zu sein, wie ich bin?«
»Dass du doch auf Jungs stehst?«
»Hmhm ...«
»Weiß nicht ... vielleicht, wenn wir nicht hier leben würden. In der Stadt kräht doch kein Hahn danach.«
»Mein Vater würde auch in einer Millionenmetropole noch ein Schwulenhasser sein und mich umbringen. Und beeinflussen hätte ich es da auch nicht können, dass es so ist. Ich hab’s ja versucht«, Marius murmelte und versuchte, sich etwas bequemer anzulehnen, was bei der Schräge jedoch beinahe unmöglich war.
Daniel hob den Kopf und dem dunkelblonden Jugendlichen wurde siedend heiß bewusst, wie nah sie sich eigentlich waren. Er musste nur sein Gesicht ein wenig nach vorn bewegen und würde den Anderen küssen können. Das Herzklopfen würde Marius noch umbringen.
»Hast du?« Daniel zog die Braue hoch und machte dann ein aufmerkendes Geräusch. »Oh ... Janine?«
Der Dunkelblonde nickte. »Ich ... hab schon mit vierzehn oder so gemerkt, dass was nicht stimmt. Ich wollte aber nicht, dass es so war und ... na ja ...«, nuschelte er.
»Ich finde nicht, dass was mit dir nicht in Ordnung ist«, murmelte Daniel und setzte sich aufrecht hin. Er zog ein Stofftuch aus den Taschen seines Känguruh-Sweaters und rieb sich damit über das Gesicht, bevor er sich die Nase putzte.
»Benutzt du auch Tempos?«, schmunzelte Marius.
»Huh? Oh ... wegen dem Stofftaschentuch? Ich weiß nicht. Ist vielleicht ne Marotte von mir. Meine Mutter mag außerdem nicht, wenn Tempos in den Hosentaschen bleiben und ihr dann die Wäsche ruinieren.«
Im Schneidersitz blieb er schließlich sitzen und ließ die Schultern hängen. Er sah aus wie jemand, der hundert Jahre alt war und nicht siebzehn.
»Ist es doof, wegen einem Hund zu heulen?«, fragte Daniel nach einer Weile leise.
»Ich hatte nie einen. Mein Vater wollte mir nie einen kaufen. Aber ich finde nicht, dass das schlimm ist. Und auch nicht doof, du hast dich schließlich um ihn gekümmert und alles. Ich kann’s immer noch nich’ fassen, wie man so beschissen sein kann.«
»Als ich gesagt habe, dass ich ... damit nicht einverstanden bin, hat meine Mutter nur gesagt, dass Sergio ihr Hund sei und sie entschieden hätte, dass er weg kommt. Und mein Vater stand daneben und hat mich angeguckt wie einen Wahnsinnigen ...« Daniels Stimme brach wieder und er verstummte.
»Ich weiß nicht, was ich tun kann, damit es ... dir besser geht. Ehrlich, ich würde gern etwas tun ...«
»Dass du hier bist, hilft schon«, lächelte der Dunkelhaarige und wandte Marius das Gesicht zu. »Ich hätte sonst niemanden gehabt, der mich nicht ausgelacht hätte, wenn er mich beim Heulen erwischt hätte.«
»Und Monique? Sie mag dich.«
Daniel seufzte. »Schon. Aber ... ja, sie mag mich. Aber sie weiß nicht, was zuhause los ist und ... hätte ich mich von ihr ... trösten lassen, hätte das nur wieder dazu geführt, dass sie sich Hoffnungen macht ...«
»Und ich tue das nicht?«, murmelte Marius und lächelte schief.
»Ich weiß nicht, tust du?«
»War meine Aktion gestern nicht deutlich genug?«, der dunkelblonde Jugendliche seufzte und schloss einen Moment die Augen, »entschuldige. Ich wollte damit nicht anfangen ...«
»Es hätte auch ... einfach eine Stressreaktion sein können, so etwas passiert. Aber ... ich bin gerade ein bisschen ... äh ... also hatte Franziska tatsächlich mit allem recht?«
Marius blickte auf seine Finger und lachte leise auf. »Sieht wohl so aus.«
»Warum ausgerechnet ich?«
»Ich weiß es nicht ...«
»Du hast irgendwann aufgehört, nett zu mir zu sein und ich dachte immer, du würdest ... mich nicht mögen. Und jetzt ... sitzt du hier und sagst so etwas.«
»Manchmal braucht es ein ganzes Leben, wie es aussieht. Oder nur einen richtigen Moment … und dann macht es Klick.«
Daniel lehnte sich wieder etwas an die Pyramidenwand an. »Ja? Und der war?«
»Als ich dich hinter der Turnhalle hab sitzen sehen.«
»Weil ich nackt war?« Der Dunkelhaarige machte große Augen. Die Dinge, die Marius ihm da anvertraute, ließen Daniels Herz rasen und irgendwie glaubte er, nur ein Witz würde verhindern, dass er einfach zersprang wie ein defektes Glas.
»Nein! Ich weiß nicht ... es ... fühlte sich zum ersten Mal so an, als würde ich sehen, was wir dir mit unseren Scherzen eigentlich antun. Als würde man mir einen Spiegel vorhalten, dass du dich genauso mies fühlen musst wie ich mich wegen meinem Vater. Ich dachte zuerst ... es wäre nur Mitleid. Und glaubte, ich würde ... nur deswegen gern Zeit mit dir verbringen. Aber was soll ich sagen ...« Marius rieb sich den Nacken und lächelte verlegen.
»Du bist der Erste, der je gesagt hat, dass er gern mit mir zusammen ist ...«
»Das bin ich wirklich. Aber weißt du, ich glaube, es hatte etwas Gutes, dass wir früher nicht befreundet waren ...«
»Und was?«
»Na ja ... Wäre das nicht total abgefuckt, wenn wir ... beste Freunde wären oder so und ich hätte dir gesagt, dass ich … dich gern mag?«
Daniel seufzte. »Ich glaube, wären wir das gewesen, wäre aus mir nicht so ein Klemmi geworden und ich ... hätte jetzt nicht das Gefühl, dass mir gleich das Herz zum Hals rauskommt.«
Der Dunkelblonde kicherte. »Warum sollte es dir besser gehen als mir?«
»Wir sind schon irgendwie doof, ne?«
»Ja ... was machen wir denn jetzt?«
»Ich würde sagen, wir haben ein Geheimnis, oder?« Daniel wischte etwas Staub von seinen Schuhen und wandte dann das Gesicht zu Marius, der nickte.
»Irgendwie finde ich es lustig, etwas zu wissen, über das alle anderen nur munkeln und wegen dem sich Franziska eines Tages noch mal selbst zerpflücken wird wie ein wütender Oktopus.«
»Schön, dass dich das so amüsiert«, schmunzelte der dunkelblonde Jugendliche. »Für mich hat sich nichts geändert. Ich stehe immer noch allein damit da. Auch wenn es gut tut, wenigstens eine Person zu haben, der ich nichts vormachen brauch.«
»Ich weiß nicht, ob du damit so allein bist ... oder meinst du ... ich würde hier sitzen und dummes Zeug reden, wenn ...«
»Wenn?«
Daniel atmete tief durch und richtete sich auf. »Ich wollte schon immer dein Freund sein, zu deiner Clique gehören. Immer. Von klein an. Und je älter wir wurden, umso schlimmer wurde dieser Wunsch und umso schlechter ging es mir, weil ich dachte, das würde nie passieren. Okay? Vielleicht … vielleicht erging es mir von Anfang an so wie dir jetzt … und ich hab‘s nur nicht gemerkt.«
Marius lief rot an. »Du meinst ...?«
»Keine Ahnung. Aber warum bin ich nicht schreiend weggerannt gestern?«
»Du hast gesagt, du dachtest ...«
»Ja, es hätte ja sein können. Aber so gemein du und deine Freunde gewesen wart, irgendwas war da immer, wo ich dachte, dass es wert wäre, weiter zu hoffen, irgendwann mehr zu sein als der Sandsack, an dem ihr eure Streiche ausprobiert. Und ich komme mir so dumm vor, dass ich dir das überhaupt erzähle. Du musst mich für einen masochistischen Trottel halten, weil ich all das ertragen habe und dich trotzdem immer mochte.«
»Ehrlich gesagt weiß ich gerade überhaupt nicht, was ich denken soll. Wahrscheinlich, dass du mich in einem total falschen Licht siehst. Auf der anderen Seite kann ich es nicht glauben, wie jemand, obwohl ich so gemein war, trotzdem glauben kann, ich wäre irgendwas wert oder hätte irgendwas verdient ... und sei es nur Hoffnung.«
Daniel zuckte mit den Schultern. »Was erwartest du von einem introvertierten Typen, der nie gelernt hat, sich unter Jungen zu behaupten und der den Freunden, die er gern gehabt hätte, immer nur von Weitem zugesehen hat? Ich wollte immer so sein wie du. Ich dachte, dann wäre alles in Ordnung. Und da ich das nicht sein konnte, wollte ich an deiner Seite sein. Aber auch das ging nicht ... und deswegen stehen wir jetzt hier, wo wir sind.«
»Und ich sehe zehn verlorene Jahre an mir vorüber ziehen.«
»Na ja ... heute magst du mich ...«
»Und bin es, der am Rand steht und zusieht. Welche Ironie.«
Marius konnte sehen, dass Daniel rote Wangen bekommen hatte und auch die Spitzen seiner Ohren leuchteten. »Du stehst nicht am Rand. Das hast du bei mir nie getan.«
»Also ... würdest du mir nicht die Nase brechen, wenn ich ... dasselbe tun würde wie gestern Abend?«
»Sehe ich aus, als hätte ich überhaupt eine Chance, das zu tun? Gegen mich bist du Iron Man. Eher breche ich mir die Hand beim Versuch, dich zu schlagen.«
»Mir wär’s lieber, wenn du das nicht tust. Dich verletzt. Das fänd ich nicht gut.«
Daniel musste lachen. »Ich auch nicht.«
Der Dunkelhaarige lehnte sich wieder an Marius und seufzte. Noch vor einer Stunde hatte er gedacht, er würde an der Niedertracht seiner Eltern zugrunde gehen müssen, würde allein mit allem sein und niemand würde sich kümmern, wie es ihm ging.
Nun saß er hier mit Marius, der ihm gestanden hatte, dass er in ihn verliebt war. Wie sehr hatte sich der Tag doch gewandelt.
»Sag mal ...«, setzte der dunkelblonde Jugendliche an.
»Ja?«
»Du glaubst, du tickst so wie ich?«
»Hmhm, gut möglich.«
»Hast du das ... nur bei mir oder ... generell? Also ich meine, ich ... hab früher und auch heute noch manchmal ein Kribbeln im Bauch, wenn ich einen Mann sehe, der mir gefällt. Oder auch ... nach dem Sport unter der Dusche, wenn wir da alle zusammen sind ... hast du das auch?«
»Ich hab nie darüber nachgedacht. Oder darauf geachtet. Ich ... schau euch ja nichts ab und so.«
»Und wenn du Bilder siehst? Also erotische oder Pornos ... achtest du auf den Mann oder die Frau?«
Daniel lief rot an und hob den Kopf. »Ich ... hab noch nie welche angeschaut.«
»Ehrlich nicht?«
»Nein ... bislang hab ich solche Anreize nie gebraucht, um ... na ja«, der Jugendliche grinste verlegen.
»Ohoo«, kicherte Marius. »Na gut, ich auch nicht. Also ... Ralf erzählt oft, dass er von seinem Onkel Pornoheftchen besorgt bekommt. Richtig hartes Zeug, nicht dieses gestellte Fake-Softporno-Zeug, sondern richtige. Wo man wirklich alles sieht. Und das macht ihn so an, dass er die Dinger ... na ja. Wofür sie halt da sind. Bei mir haben die allerdings noch nie funktioniert.«
»Liegt der Fokus bei solchen Magazinen nicht auf der Frau?«
Der Dunkelblonde nickte. »Ich glaub’, wir waren zwölf, als wir das erste Mal so ein Heft von seinem Onkel geklaut haben. Ralf hatte damals mega den Ständer. Ich nicht. Ich war enttäuscht und dachte, irgendwas wäre kaputt. Und irgendwann fiel mir auf, dass ich lieber die Männer angeschaut habe und ... was die zu bieten hatten. Und ab da fing ich an, alles daran zu setzen, normal zu sein ... Aber gut angefühlt hat es sich nie.«
»Hast du deshalb mit Janine geschlafen?« Daniel hatte seinen Kopf wieder angelehnt.
»Wie kommst du darauf?«
»Na ... wenn du versucht hast, normal zu sein ...?«
»Deswegen bin ich mit ihr gegangen. Aber wir haben nicht miteinander … hm, wir haben einmal ein bisschen gefummelt. Aber ...«, Marius prustete los, »ohne Erfolg. Ich hab keinen hochgekriegt.«
»Autsch.«
»Ja. Und sie war echt voll sauer. Ich glaube, sie wollte gern, dass wir es tun. Aber so ohne einsatzbereites Werkzeug geht es halt nicht, ne?«
»Also hast du es noch nie mit jemandem getan?«
»Nope. Soviel dazu, wie cool ich bin. Ich werd’ in zwei Monaten achtzehn und bin noch völlig unbeleckt.«
»Das bin ich auch. Was macht das schon. Bringt es was, wenn du herumgehen und sagen kannst, dass du so und so viele Leute gebumst hast?«
»Nur wenn ‚Bumsen’ in dem Fall als ‚Verkloppen’ verstanden werden kann. Meine Oma hat mal erzählt, dass man das damals so gesagt hat. Da hieß es noch nicht das, was es heute heißt.«
»Und ... wenn du jetzt ... nicht mehr versuchst, einen auf ‚normal’ zu machen ...«
»Mein Schwanz wird niemals mit einer Frau in Berührung kommen, davon gehe ich mal schwer aus.«
Daniel kicherte und zog die Beine an. Ihm war es kühl geworden, doch er würde nirgendwo anders sein wollen als hier in dieser kleinen, offenen Kletterpyramide.
»Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es sein würde mit ... einem Mann?«
»Und du?«
Der Dunkelhaarige spürte Hitze in seinen Wangen. »Schon ... aber erst in jüngster Zeit … mit dir ...«
»Du bringst mich noch um, Mann.«
»Warum?«
»Hörst du nicht, wie mein Herz rast?«
»Entschuldige. Aber du hast gefragt und ... na ja. Das ist die Wahrheit. Seit Franziska am See gesagt hat, du würdest mich ... nageln wollen, geht dieser Gedanke aus meinem Kopf nicht mehr weg. Ich kann nichts dagegen tun. Ich hab ... keine wirkliche Vorstellung, wie das ablaufen würde, aber ...«
»Analverkehr, Kumpel«, entgegnete Marius trocken und kicherte dann.
»Na, das weiß ich auch! Aber wie und wer und wie rum und … das kann doch auch nicht alles sein, was man machen kann ...«, Daniel begann zu stottern und verstummte dann. Sein Gesicht glühte wie eine Verkehrsampel.
»Spielt das eine Rolle? Ich denke über das Technische nicht nach. Ich finde, das nimmt dem Ganzen die Romantik. Es sollte doch um das Gefühl gehen, oder? Finde ich jedenfalls. Gut, wenn man weiß, wie es geht, aber das sollte nicht der ausschlaggebende Punkt sein.«
»Und ich werde Gentleman und Romantiker genannt ... sag mal, worüber reden wir hier eigentlich?«
Beide lachten.
»Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, wie wir von einem Kribbeln im Bauch gleich zum Ernstmachen gekommen sind ...« Marius schmunzelte.
»Vielleicht stellen wir einfach nur die ... richtigen Fragen, dann kommen die entlarvenden Antworten von ganz allein.«
»Okay, also: Ich hab schon oft daran gedacht, wie es wäre. Wer ich ... würde sein wollen. Du weißt schon, oben, unten, beides oder auch nichts davon. Vielleicht finde ich ja gar keinen Gefallen an dieser Art Verkehr. Aber ich hab die Gedanken nie konkret verfolgt. Weil ja keine Chance bestand, irgendwas zu probieren, solange ich in diesem Kaff festhänge, als der vermutlich einzige Homo im Dorf.«
»Ist das jetzt anders?«
»Ich trau’ mich nicht, etwas zu hoffen oder gar zu erwarten. Vielleicht ... meinst du auch nur, dass du so tickst wie ich, weil du ... einfach schon immer diesen Wunsch hattest, mit mir befreundet zu sein und merkst, dass es nicht mehr als das ist, wenn du nur ... lange genug darüber nachdenkst. Und selbst wenn es zutrifft, wer sagt, dass du dich für mich entscheiden musst. Ich hab ... echt zwei beschissene Wochen hinter mir, seit das mit dem Turnbeutel passiert ist und ... ich hab keine Lust auf noch mehr Schmerz ... das nächste Mal wird es nicht nur Fieber sein.«
»Du bist meinetwegen krank geworden?«
»Nicht deinetwegen. Sondern wegen den Sorgen, die ich mir gemacht habe wegen all diesen ... Gefühlen und so.«
»Wow ...«
»Ja.«
»Na ... und wenn ich dir sage, dass du dir keine zu machen brauchst? Zumindest nicht, was mich betrifft?«
»Dann ... bleibt immer noch ein kleiner Zweifel. Ich meine, wie groß ist die Chance ...?«
Daniel nickte. »Ich glaube, das ginge mir genauso. An deiner Stelle. Ich weiß, dass ich keine habe. Irgendwie fängt es erst jetzt an, alles einen Sinn zu ergeben und ich hab’ zum ersten Mal das Gefühl, dass nichts schiefgehen kann.«
»Fühlt sich bestimmt gut an.«
»Es ist unglaublich. Ist es egoistisch zu glauben, dass da endlich etwas ist, das nur mir gehört?«
»Ich gehöre dir?«
Daniel kicherte leise und schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht du. Aber das zwischen uns. Denn da ist doch was, oder? Also ...«
»Wenn es nach mir ginge, würde ich dich schon küssen, aber du hörst ja nicht auf zu reden«, grinste Marius.
Der Dunkelhaarige lief rot an und lachte verlegen auf. »Achso ... also ...« Er blickte dem dunkelblonden Jugendlichen auf den Mund und schluckte. Es kam ihm albern vor, in dieser Sekunde solche Aufregung zu spüren, wenn man bedachte, dass es genaugenommen nicht das erste Mal sein würde, dass sie einander küssten.
Marius lächelte und streichelte mit der Hand des Armes, der noch immer um Daniels Schultern lag, dessen Ohr, was diesen kichern ließ.
»Und dieses Mal wirst du nicht davon laufen?«, fragte Daniel flüsternd und der Andere schüttelte nur den Kopf, lehnte sich hinüber und legte seine Lippen auf den Mund des Dunkelhaarigen.