Der Frühling kam über das Landhaus. Der Schnee schmolz und schon bald brachen junges Gras und bunte Blumen durch die Erde. Severus mochte den Frühling von allen Jahreszeiten am Liebsten. Wenn die Tage endlich wieder heller wurden und Kälte milden Temperaturen Platz machte.
Er verbrachte den Tag oft damit im Labor zu arbeiten oder Kräuter für den Garten vorzubereiten. Diese Arbeit lag ihm weit mehr als die Schreibarbeit, die ihn zwar immer noch verfolgte, doch in seinem Haus konnte er sich besser davon ablenken als in Hogwarts. Nebenbei überwachte er zwar immer noch die Bauarbeiten, aber er ging nur noch einmal in der Woche ins Schloss, um die Fortschritte der Elfen zu begutachten.
Zunächst hatte es ihn überrascht, dass Narzissa ihm bei seiner Arbeit helfen wollte. Eigentlich hielt er überhaupt nichts davon, wenn jemand anderes außer er selbst mit seinen Gerätschaften herum hantierte. Narzissa stellte sich jedoch als äußerst bewandert heraus, was die einzelnen Kräuter und ihre Wirkungsweisen betraf. Ebenso verstand sie das eine oder andere von der Zaubertrankbrauerei.
„Wo hast du das gelernt?“, wollte Severus wissen.
„Oh, du bist nicht der Einzige, der in Hogwarts seine UTZs in Zaubertränke gemeistert hat. Davon abgesehen hatte ich als Hausherrin leider manchmal viel zu viel Freizeit.“, entgegnete Narzissa.
„Ich dachte die Hausherrin kümmert sich nur um Organisatorisches.“
„Die sogenannte Hausherrin hatte zum Glück sehr fähiges Personal, weshalb sie nicht gezwungen war jedem alles hinterher zu räumen.“, sagte Narzissa.
Severus musste schmunzeln. Er stellte sich vor wie sie in dem riesigen Garten der Malfoys Blumen zog und Tränke kochte, wenn sie allein war. Eine Seite an ihr, die wohl die Wenigsten gesehen hatten, denn wenn sich Besuch ankündigte war sie immer die gute Gastgeberin gewesen, die jedoch nicht durchblicken ließ, was wirklich in ihr vorging. Ganz so wie man es von ihr erwartete.
Severus umarmte sie von hinten und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.
„Hast du mir nicht eine lange Rede geredet, dass der Arbeitsplatz nur für die Arbeit sei.“, sagte Narzissa amüsiert.
„Es gibt auch Ausnahmen von der Regel.“, antwortete Severus.
„Ach tatsächlich?“, fragte Narzissa lächelnd. Sie drehte sich zu ihm um und küsste ihn. Ihren Kopf ließ sie auf seine Schulter sinken und umarmte ihn. Severus umschloss Narzisse mit seinen Armen und liebkoste ihr Haupt. Ohne ein Wort zu sagen standen sie einfach nur da und genossen ihre beidseitige Umarmung.
Mit einem Mal bemerkte Severus wie Narzissa stille Tränen über Wange flossen.
„Was hast du?“, fragte er besorgt.
Narzissa wischte sich ihre Augen.
„Es ist nur … ich habe es dir nicht erzählt, aber ich war bei Lucius, um mit ihm über den Status unserer Ehe zu verhandeln. Er hat einige ziemlich niveaulose Dinge gesagt.“
„Zum Beispiel?“, wollte Severus wissen.
„Seine große Angst war es wohl, ich könnte ein Kind von dir bekommen und ihn damit irgendwie beflecken. Mein einziger Sohn ist tot und er denkt wieder nur an Erbfolgen und ...“ Narzissa sprach nicht weiter, sondern vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter. Severus strich ihr beruhigend durch das Haar.
„Willst du das denn?“, fragte er schließlich. „Ein Kind, meine ich.“
Sie löste ihre Umarmung um ihn und sah ihn mit traurigen Augen an.
„Wie könnte ich je wieder diesen Schmerz ertragen, Severus? Lucius ist einfach nur grausam mir so etwas zu unterstellen!“, sagte sie und wischte sich mit dem Handrücken erneut durch die Augen. Ohne ein weiteres Wort ging sie und ließ Severus zweifelnd zurück.
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Severus lag auf der Couch im Wohnzimmer. Narzissa ruhte sanft auf ihm. Keiner sagte etwas. Er sah gedankenverloren in die Flammen des Kamins. Narzissas Worte gingen ihm immer wieder durch den Kopf.
Ein Kind, dachte er. Das geht nicht. Nicht bei einem Menschen wie ihm. Nicht bei dem, was er gesehen und getan hatte. Die Vorstellung war ihm so unglaublich fremd. Lucius war ein echter Arsch, wenn er dachte Severus hätte nichts besseres zu tun als seine Frau zu schwängern. Es war ja nicht so als ob sie es die ganze Zeit ohne jede Vorsichtsmaßnahme miteinander getrieben hätten. Und Narzissa hatte völlig recht, wenn sie sagte, dass sie den Schmerz nicht ein weiteres Mal hätte ertragen können. Davon abgesehen, wer wollte schon ein Kind in eine Welt setzen, die von jemanden wie Voldemort beherrscht wurde? So einem Kind würde nichts Gutes bevorstehen. Da war es besser kinderlos zu bleiben.
Severus spürte wie ihn der Gedanke in ein tiefes Loch zu reißen drohte. Warum mussten immer alle gleich an Fortpflanzung denken? Konnte man nicht einfach Sex mit jemanden haben und dabei glücklich sein? Musste es denn immer um Blut gehen? Vermutlich ja. Zumindest in ihren Kreisen.
In solchen Momenten fragte er sich, was wohl gewesen wäre, wenn sie es geschafft hätten Voldemort in Hogwarts auszuschalten. Wäre dann wirklich Frieden gewesen? Oder hätte einfach jemand wie Pius Thricknesse seinen Platz eingenommen und der Krieg hätte niemals geendet. Und ob mit Voldemort die Rassenkonflikte verschwunden wären bezweifelte auch Severus stark. Dazu war die Blutfrage zu lange ein Teil ihrer Gesellschaft.
Er wollte nicht weiter darüber nachdenken. Das führte zu nichts. All diese Wenn und Aber. Zeitverschwendung.
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Als Severus später mit Narzissa im Bett lag schmiegte er sich sanft von hinten sie. Seine Nase glitt sanft über ihre Schulter und er sog ihren Geruch ein. Severus verschwendete keinen Gedanken mehr an Lucius und seine Äußerung.
Narzissa drehte sich zum ihm um, strich ihm sanft über die Wange und küsste ihn. Sie legte ihr Bein über seinen Schenkel und ihre Hände glitten seinen Bauch hinab. Severus wusste, was sie von ihm wollte. Mit seinen Händen fuhr er zärtlich über ihre Brüste. Er spürte ihre hart werdenden Warzen in seinen Handflächen. Narzissas Finger umschlossen sein Glied und begannen es zu reiben. Ihm gefiel, was sie da tat und seine Lippen berührten die ihren, während sein Griff an ihren Brüsten fester wurde. Gefühlvoll knetete er sie, während Narzissa sanft die Lust in ihm aufsteigen ließ. Sie sahen sich in die Augen, küssten sich, blieben mit ihren Lippen sanft am Mund des anderen. Severus gab einen erstickten Seufzer von sich. Narzissa schlang ihr Bein um seine Hüfte und zog ihn dichter an sich heran. Mit zärtlicher Langsamkeit drang Severus in sie. Er streichelte ihren Schenkel und griff mit der anderen Hand nach der ihren. Ihre Finger glitten ineinander und drückten sich fest aneinander. Sie spürten ihren erregten Atem in ihren Gesichtern. Wieder küssten sie sich. Sanft drang seine Zunge in ihren Mund. Severus stieß bewusst langsam in sie. Er wollte sie ganz genau spüren. Wollte mit vorsichtigen Bewegungen dafür sorgen, dass ihr Akt so lange wie möglich dauerte.
In diesen Augenblicken erkannte Severus den Unterschied zwischen bloßen Sex und dem, was man manchmal so kindlich Liebe machen nannte. Er wollte keinen schnellen Höhepunkt, keine hemmungsloses vögeln, so sehr er das sonst auch mochte. Nein, er wollte diese innigen Momente mit Narzissa auskosten. Er wollte ihr seine Liebe geben.
Narzissa gab einen tiefen Seufzer von sich. Sie schloss die Augen. Severus küsste sie innig, legte seine Arme um sie, wollte sie nie wieder loslassen. Immer noch bewegte er sich ruhig in ihr. Sie hatten Zeit. Keine Eile. Narzissa atmete tief ein und aus. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und schlang sich dichter um ihn. Vorsichtig drang er tiefer in sie. Ließ sich langsam in sie gleiten, bewegte sich behutsam vor und zurück.
„Mehr.“, flüsterte Narzissa ihm zu.
Severus begann sein Tempo zu erhöhen, jedoch auch wieder so behutsam wie möglich. Er spürte wie die Bewegungen ihres Bauches schneller wurden, wie ihre Haut sich an der seinen rieb. Severus begann sein Becken langsam und kreisend zu bewegen. Narzissa gab ein leises Stöhnen von sich. Er nahm nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie erneut. Ihre Lippen berührten sich erregt. Immer wieder tauschten sie tiefe Küsse aus, während ihre Körper sich sanft aneinander rieben. Severus wusste nicht wie lange ihr Liebesspiel so dauerte, doch schließlich konnte er seine eigene Lust nicht mehr hinauszögern. Er nahm an Geschwindigkeit auf und begann tief in sie zu stoßen. Severus umklammerte ihren Rücken und drehte sich mit Narzissa auf den Bauch. Er stemmte seine Ellenbogen neben ihren Kopf auf und küsste sie unablässig, während er sie immer schneller nahm. Narzissa klammerte sich an ihn. Ihre Beine umschlangen seine Hüfte. Sie stöhnte laut. Severus sah ihr tief in die Augen. Er wollte beobachten wie sie unter ihm kam. Narzissa bewegte sich heftig unter ihm. Ihr Mund war leicht geöffnet. Das Gesicht von Lust verzerrt. Schließlich kniff sie die Augen zusammen und gab ein letztes, zufriedenes Stöhnen von sich.
Severus war noch nicht soweit. Er baute sich über ihr auf. Seine Schenkel klatschten laut auf die ihren. Voller Lust hieb er in sie. Seine Stöße wurden hart und bestimmend. Schließlich stöhnte er laut und fühlte wie er sich in sie ergoss. Er schloss befriedigt seine Augen und zog sich langsam aus ihrem Schoß zurück.
Severus und Narzissa kuschelten sich wortlos aneinander. Er spürte wie er die Müdigkeit sich in seinem Körper ausbreitete. Severus zog die Decke höher über sie beide und schloss seine Arme um sie. Bald darauf schliefen sie ein.