Da Belletristica bald seine Pforten schließt:
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Kapitel 5:
Gute Neuigkeiten
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Zu sehen wie stolz Liz auf Killian ist und mit wie viel Liebe sie ihn an sich drückt, bringt mich dazu, breit vor mich hin zu grinsen. Mein Liebster kneift sein Auge zusammen, als er einen dicken Kuss auf die Wange bekommt. Wir schaffen es zwar nicht mehr jeden Sonntag zum Essen mit Killians Mom, doch wenn es sich ergibt, lassen wir es uns nicht nehmen, Zeit mit ihr zu verbringen. Ich liebe Killians Mom. Bei unserem ersten Treffen war ich unendlich nervös und wollte unbedingt einen guten Eindruck machen. Als sie mich dann fest in den Arm genommen hat, war all das wieder vergessen. So herzlich empfangen zu werden, nimmt einem all die angelernten Zweifel sofort. Dass Liz heute besonders viel Liebe zu geben hat, ist ihr deutlich anzusehen. Es sieht fast so aus, als würde sie Killian heute gar nicht mehr gehen lassen. Amüsiert beobachte ich die beiden. Natürlich bemerke ich, dass Killian gerne etwas mehr Luft zum Atmen hätte, doch ich habe nicht vor, mich für ihn einzumischen. Das schafft er alleine. Er ist ja schon ein großer, starker Mann.
„Ich bin so unendlich stolz auf dich, Killian. Ich wusste immer, dass in dir viel mehr steckt.“ Mit dem Daumen wischt sie über Killians Wange, die sie eben noch geküsst hat. „Du musstest deinen Sturkopf nur für das Richtige einsetzen. Dein erstes Album hat mich schon so stolz gemacht, aber das neue Projekt ist noch viel größer, du leistest so tolle Arbeit.“
„Ja, ja, Mom, lass mich bitte los.“
Aufgeregt lässt Liz von Killian ab, dann setzt sie sich ebenfalls an den Tisch. „Und du“, spricht sie wobei sie mich ansieht. „Sieht man mehr von deinem Poledance in dem Video? Die Sekunde in dem Video reicht gar nicht aus, um dich richtig zu betrachten. Das geht alles so schnell und das sieht richtig professionell aus.“
„Aww, danke, Liz“, antworte ich freudig. „Ich will nicht zu viel verraten, aber Killian bekommt sogar einen Lapdance von mir. Es ist eine sehr verrückte Party.“ Liz wirkt überrascht, dann lacht sie aber los. Killian reibt sich das Gesicht. Ich hatte gar nicht bedacht, dass ihm das vor seiner Mom peinlich sein könnte.
„Es ist ein sehr überzogenes Video“, erklärt Killian. „Wir feiern eine sehr ausgelassene Party im Backstagebereich, die so in der Realität natürlich nie stattfand.“ Er wirkt etwas verkniffen, als er nach seiner Coke greift und dann seine Mom ansieht. „War eigentlich eine lustige Idee, aber jetzt bin ich mir da gar nicht mehr so sicher.“
„Mhm“, stimmt Liz ihm grinsend zu. „Sieh mich nicht so an. Dachtest du wirklich, dass es mich so wenig interessiert, dass ich mir das Video nicht ansehe? Bis jetzt habe ich all deine Erfolge gefeiert und das wird sich auch bei dem neuen Album nicht ändern. Im Gegenteil.“
„Danke, Mom.“
„Außerdem bin ich jetzt wenigstens vorgewarnt, wenn ich während der Premiere des Videos, unfähig zu blinzeln, vor dem Bildschirm sitze.“
Liz bringt mich zum Kichern. „Nicht zu blinzeln ist eine gute Idee, sonst würdest du bestimmt etwas verpassen.“
„Ich kann es kaum erwarten, das Video zu sehen.“ Sie lässt sich wieder in ihren Stuhl sinken. „Es wird schwer sein, nicht damit anzugeben, dass mein Sohn jetzt ein erfolgreicher Musiker ist. Zusammen mit dieser Highway 89 Band, die sind ja so beliebt, da wird das bestimmt ein voller Erfolg.“
„Mom, bitte.“ Killian seufzt. „Das Album ist noch gar nicht veröffentlicht und vielleicht wird es ja auch gar nicht so gut aufgenommen. Da sind ziemlich persönliche Songs drauf, vielleicht gefällt den Fans das auch gar nicht und sie wollen lieber etwas Lockeres und Leichtes wie Apple Pie.“
„Das kann ich mir nicht vorstellen“, antwortet Liz, noch bevor ich ein Wort sagen kann. „Ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass wir Songs, die von Herzen kommen, lieben.“
„Außerdem kam Apple Pie doch genauso von Herzen“, stimme ich ihr lächelnd zu. „Das ganze Album war nur etwas kommerzieller verpackt, damit man die Songs besser unter die Leute bringt und dich leichter in der Musikbranche integrieren kann.“ Um Killian etwas aufzumuntern, lege ich meine Hand an seinen Arm und streichle ihn. „Alles wird gut. Du bist ein wunderbarer Musiker. Mein persönlicher Rockstar.“
Killian seufzt, dann steht er auf. „Ja, wahrscheinlich habt ihr recht. Ich fang schon mal an zu kochen, ihr könnt ja noch ein bisschen quatschen.“ Bevor er geht, nimmt er sein Glas mit in die Küche.
Liz und ich wissen, was das bedeutet. Killian braucht einen Moment für sich alleine, um nachzudenken und seine Gefühle mit sich selbst auszumachen. Wenn er reden möchte, dann wird er das Gespräch von sich aus beginnen. Glücklicherweise ist es alles andere als unangenehm, mit Liz alleine zu sein. Als wir zwischenzeitig in Los Angeles gewohnt haben, hat sie mir sehr gefehlt. Liz ist ein großer Teil von Killians Leben und auch ich stehe meinen Eltern sehr nahe. Es war mir wichtig, dass wir gut miteinander auskommen, weil ich mit Spannungen in zwischenmenschlichen Beziehungen nur sehr schwer zurechtkomme. Mit jemandem am Tisch zu sitzen, wenn man weiß, dass jedes gesagte Wort ein falsches Wort sein könnte, macht jeden Feiertag zu einem Trauerfest. Liz sieht mich lächelnd an. Ich fühle mich rundum wohl, wenn ich bei ihr bin. Hier muss ich mich keine einzige Sekunde lang verstellen.
„Ich war noch einmal in deiner Ausstellung“, erzählt sie mir. „Es war zwar nicht so viel los, wie bei der Eröffnung, aber ich habe sehr viel Gutes über dich gehört. Du kannst so, so, so stolz auf dich sein, Ilaria. Es ist unglaublich, was ihr auf die Beine gestellt habt. Deine Kunst wird bald noch viel bekannter werden, da bin ich mir sicher. Du bist wahnsinnig talentiert und so ein fleißiges Mädchen.“
Gerührt lege ich meine Hände an meine Brust. „Aww, Liz, Dankeschön. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
Sie zuckt mit den Schultern. „Freu dich einfach, dass du die Lorbeeren deiner harten Arbeit genießen kannst. Wie läuft es mit deinem Schmuck? Du hattest doch diese neue Kollektion im Sinn.“ Ob es nun bewusst oder unbewusst ist, Liz fasst an ihren Anhänger, den ich vor Jahren für sie zum Geburtstag gemacht habe.
„Da geht es tatsächlich sehr gut voran. Lauren fotografiert mich in den nächsten zwei Wochen im Golden Gate Park, damit ich meine Webseite mit den neuen Produkten füttern kann. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis ich genug Schmuck habe, damit ich nicht sofort ausverkauft bin, falls der Ansturm auf meinen Schmuck nach dem Video größer ausfällt als die letzten Male.“
Nickend greift Liz nach ihrem Glas. „Das halte ich für eine gute Idee. Manchmal lockt es ja Leute an, wenn etwas sofort wieder vergriffen ist, aber ich bin ziemlich sicher, dass sich Kunden auch ärgern, wenn sie immer vor einer leer gekauften Webseite sitzen.“
„Ja“, stimme ich ihr zu. „Das war auch mein Gedanke. In der letzten Kollektion haben sie sich auch mehr Haarschmuck gewünscht, also habe ich meine Kollektion dieses Mal sogar vergrößert.“ Ich wiege den Kopf hin und her. „Aktuell sieht mein Shop leider etwas traurig aus. Ich habe noch ein paar Stücke meiner letzten Kollektion und einige Anhänger der Low Budget Linie, dann natürlich die Sticker und die Karten. Sonderanfertigungen mache ich aktuell aber nicht, dafür fehlt mir die Zeit.“
„Hast du denn überhaupt die Zeit, um hier mit mir zu sitzen? Du hast ja wortwörtlich alle Hände voll zu tun“, fragt Liz mich amüsiert.
„Ja, natürlich!“, antworte ich lachend. „Für dich habe ich immer Zeit. Außerdem muss ich immer wieder Freizeit einplanen, sonst habe ich gar nicht die Kraft in den Händen, um weiterzuarbeiten.“
„Und was ist mit ihm?“, fragt sie und deutet über ihre Schulter Richtung Küche. „Nimmt er sich Zeit für sich? Er sieht so müde aus.“
„War eine lange Nacht, weil er sich ja auch schon auf die Tour vorbereitet. Aber er isst gut, er trainiert brav und er nimmt sich Zeit, um sich auszuruhen. Naja, zumindest ein bisschen. Ich fordere genug Kuschelzeit ein, damit er sich entspannen kann.“
„Hm“, gibt Liz überlegend von sich. „Aber er ist schon wieder so negativ, oder?“
„Ja, er macht sich viele Sorgen, aber ich schätze, dass das normal ist, oder? Das Album ist deutlich persönlicher als sein Debut und es gefällt ihm nicht, dass sein Erfolg auf dem Rücken von Highway 89 aufgebaut wird. Er will das alleine schaffen. Ganz besonders, weil er sich durch seine Songs auch auf eine gewisse Art verletzbar macht.“
Liz entkommt ein kleines Schnauben, dann legt sie ihre Hand an ihren Mund. „Das ist so typisch für ihn.“ Sie legt ihre Hand an meine und lächelt mich an. „Du passt doch auf ihn auf, ja?“
Ich nicke eifrig. „Ja, ja, das mache ich.“
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Kaum kommen wir zu Hause an, nimmt Killian einen Anruf entgegen. Ich habe noch gar nicht die Autotür geschlossen, schon deutet er mir, dass er in sein Kreativzimmer verschwindet. Wahrscheinlich ist es irgendetwas Geschäftliches. Ich warte, bis er die Tür hinter sich schließt, dann lasse ich die Autotür zufallen. Der Knall hallt in unserer Garage. Dass unser kleines Haus ein voll ausgestattetes Studioapartment im Erdgeschoß hat, hat uns sofort überzeugt. Erst wollte Killian es mir für meine Kunst anbieten, da die großen Fenster viel natürliches Licht bieten, doch es ist besser, wenn Killian für sich ist und sich in Ruhe musikalisch austoben kann, ohne sich gestört zu fühlen. So kann er die Welt um sich herum vergessen und sich ganz auf seine Leidenschaft konzentrieren. Wenn wir durch ein Stockwerk getrennt sind, komme ich auch deutlich seltener in Versuchung, meinen Liebsten abzulenken.
Ich schließe die Garagentür hinter mir und schlüpfe aus meinen neuen Pumps. Kleine Ausflüge wie dieser eignen sich perfekt dazu, neue Schuhe einzulaufen. Länger hätte ich es heute wohl nicht mehr ausgehalten. Seit ich viel mehr Zeit zu Hause verbringe, um mich um mein Geschäft zu kümmern, sind meine Füße fast schon außer Übung, was das Einlaufen neuer Schuhe betrifft. Ich steige die Treppe hinauf und ziehe mein Smartphone aus der Tasche, die ich dann in mein Büro lege.
Da ich ziemlich sicher bin, dass Killian noch eine Weile brauchen wird, mache ich mir einen schönen Abend. Im Badezimmer zünde ich einige Kerzen an, die ich am Waschbeckenrand und am Rand der Badewanne abstelle. In das laufende Wasser werfe ich noch eine gut duftende, rosa Badebombe, die ich für einen Abend wie diesem aufgehoben habe. Zu dem laufenden Song summend, streiche ich mit einem Wattepad über meine Haut, um mein Makeup zu entfernen. Mit Bedauern stelle ich fest, dass ich einen Pickel an meinem Kinn bekomme. Das Bedürfnis sofort an der Stelle zu drücken, überkommt mich sofort, doch ich halte mich davon ab, da ich ganz genau weiß, dass meine Haut das nicht verkraften wird. Aus meiner Kosmetiktasche ziehe ich eine Packung mit Pickel Patches und löse einen der Sterne von der Folie, ehe ich ihn an mein Kinn klebe. Die schmutzigen Wattepads verschwinden in dem Mülleimer, dann öffne ich den Knoten an meinem Wickelkleid und werfe es in den Wäschekorb. Meine Unterwäsche folgt kurz danach, dann binde ich meine Haare zu einem Dutt zusammen. Als ich mich so im Spiegel betrachte, fängt der Stern an meinem Kinn meinen Blick.
„Bitte rette mein Gesicht, kleiner Stern“, bitte ich ihn, ehe ich mich schmunzelnd in die Wanne begebe. Ich spiele mit den Resten der Badebombe, die mein Wasser bereits in ein märchenhaftes rosa Zauberbad verwandelt hat. Ich reibe sie zwischen meinen Fingern, das kribbelnde Gefühl an meiner Haut gefällt mir. Das Handtuch, das neben der Badewanne hängt, rolle ich zusammen und nutze es als Kopfstütze. Ich atme tief durch und inhaliere den wunderbaren Duft. Meine müden Füße freuen sich über das fast schon etwas zu heiße Wasser. Ich fühle mich glücklich und entspannt. Freudig bewege ich meine Zehen. Ja, meine Füße sind ausgesprochen froh darüber, dass sie wieder frei sind.
Ich lasse meine Gedanken schweifen und versuche mich daran zu erinnern, was in der kommenden Woche alles auf meinem Plan steht. Killians Videoprämiere ist am Freitag, mein Shooting am Donnerstag, das heißt, dass ich Montag bis Mittwoch mehr Schmuckstücke fertigen sollte. Dienstag könnte ich Poledance ausfallen lassen, dann muss ich mir keinen Stress machen, vielleicht wäre es aber auch eine gute Idee aus dem Haus zu kommen. Vielleicht sollte ich das besser spontan entscheiden.
„Bist du eingeschlafen?“, höre ich Killians tiefe Stimme fragen. Ich sehe zu ihm auf, verdecke aber gleich mein Kinn.
„Sieh mich nicht an, ich bin hässlich.“
Killian schnaubt amüsiert. „Oh ja, wahnsinnig entstellt. Man kann dir kaum ins Gesicht sehen, aber das liegt nicht an deinem Kinn.“ Er kniet sich neben die Wanne. „Was versteckst du da?“
„Einen Pickel.“ Ich nehme meine Hand hinunter, worauf Killian mein Gesicht mustert.
„Oh, wow, du siehst fast so übel aus wie letzten Dezember, als du die Grippe hattest. Ich fürchte, dass ich mir eine neue Freundin suchen muss. Das kannst du mir nicht zumuten, Ilaria.“ Amüsiert schüttelt er den Kopf. „Du bist schon wieder dramatisch. Dramatisch und wunderschön.“ Als Killian einen Mundwinkel hochzieht, lächle ich.
„Ich weiß. Ich brauche das Drama, sonst schlafe ich noch in der Wanne ein.“
Mein Liebster streicht mir eine Haarsträhne von der Stirn. „Dann kann ich dir noch mehr Drama für dein dramatisches Herz bieten.“ Er rümpft die Nase. „Rafael hat noch mehr Interviews und einen Auftritt in einer Podcastshow in L.A. organisiert. Nächstes Wochenende muss ich weg.“
„Und wann kommst du wieder?“, frage ich nach, ehe ich meine Unterlippe vorschiebe, als ob mein Schmollen etwas daran ändern könnte, dass Killian verreisen muss.
„Ich werde wohl direkt von L.A. nach New York fliegen. Ich trete mit den Jungs in dieser Late Night Show auf, falls du dich erinnerst.“ Killian reibt sich den Nacken. „In New York sind es ziemlich viele Termine, aber du könntest trotzdem nachkommen. Wenn alles bleibt, wie es ist, habe ich einen freien Tag, an dem wir etwas unternehmen können.“
„Ich weiß nicht recht. Natürlich will ich da sein, aber meine neue Kollektion ist bald bereit und dann kann ich nicht weg“, antworte ich ihm nachdenklich.
Mein Liebster betrachtet mich schweigend, dann küsst er meine Stirn. „Gut, dann überlege ich mir etwas Nettes für nächste Woche, hm? Wir könnten morgen oder am Mittwoch essen gehen.“
„Ja“, antworte ich ihm, wobei mir selbst auffällt, wie weinerlich und jämmerlich ich eigentlich klinge. Ich bin viel zu anhänglich und viel zu liebesbedürftig. Killian einige Tage nicht zu Gesicht zu bekommen, fühlt sich in diesem Moment an, als wäre es ein riesiger Verlust. Ich hatte mich gerade erst daran gewöhnt, dass wir wieder so viel Zeit miteinander verbringen können.
„Kopf hoch, Prinzessin, sonst verlierst du noch dein Krönchen.“ Er zwinkert mir zu, dann beugt er sich zu mir, um mich zu küssen. Ich streiche über seine Wange und durch seinen Bart. Am liebsten würde ich gar nicht mehr von ihm ablassen, doch Killian nimmt Abstand und richtet sich auf. „Ich springe eben unter die Dusche, du kannst ja zu mir ins Bett kommen, wenn du hier fertig bist.“
„Ins Bett? Ist das nicht ein bisschen früh?“ Das Grinsen in Killians Gesicht sagt mir alles, was ich wissen muss. „Ich schätze, dass sich das einrichten lässt.“
· • ✤ • ·
Killian zieht mich grob an sich heran und schubst mich ins Bett. Ich komme kaum dazu, meinen Kopf angenehm auf mein Kissen zu betten, schon greift er nach meinen Schenkeln. Das Knistern der Kondomverpackung ist zu hören. Es scheint so, als hätte Killian es sehr eilig, mir näherzukommen. Ich spüre, wie Killian grob in mich eindringt. Anstatt es wie sonst zu genießen, hebe ich meine Hüfte und versuche, etwas Abstand zu ihm zu gewinnen. Mein Liebster hält inne, dann streichelt er über meinen Schenkel. Seine Mimik verändert sich. Wo eben noch Selbstbewusstsein und Lust zu sehen war, entdecke ich nun Sorge. „Ist alles okay? Hab ich dir wehgetan?“
„Kannst du etwas sanfter zu mir sein? Heute kann ich Liebe sehr gut gebrauchen.“
Er nickt leicht, dann streichelt er wieder über meinen Schenkel. „Entschuldige. Wenn du Liebe brauchst, dann sollst du auch Liebe bekommen.“ Mein Liebster nimmt Abstand, sodass er aus mir gleitet. Killian legt sich neben mich. Er zieht an meinem Bein und legt es um seine Hüfte, dabei sieht er mich an. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass du heute noch schöner bist als sonst.“
Mit einem Lächeln auf den Lippen meide ich seinen Blick. „Danke.“
Liebevoll streicht Killian über meine Wange. Er hebt mein Kinn an und gibt mir einen sanften Kuss, den ich ebenso sanft erwidere. Er zieht eine leichte Decke über uns und lässt seine Hand über meinen Körper gleiten. Seine Berührungen sind nun deutlich sanfter, von Liebe, anstatt von Lust geleitet. Seine Hand streicht über meinen Schenkel, in der Kniekehle angekommen, zieht er mich näher gegen seine Hüfte. Ich spüre seine Erektion und schließe die Augen. Sanft haucht Killian mir einen Kuss auf die Stirn. Er möchte gerade seine Position ändern, da verwickle ich ihn in einen tiefen Kuss, der ihm ein wohliges Brummen entlockt. Seine Lippen sind angenehm warm und auch wenn sein Bart mich ein wenig kratzt, will ich nicht, dass unsere Küsse stoppen. Vorsichtig streiche ich über seine Brust. Seine Haut unter meinen Fingern zu fühlen ist jedes Mal aufs Neue ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Ihn auf diese Weise zu berühren hat etwas Intimes, Leidenschaftliches, ohne dass es zwangsläufig zu mehr führen muss.
Ich werde rücklings in die Matratze gedrückt. Mein Liebster küsst meinen Hals. Er kann kaum genug von mir bekommen. An meiner Schulter kann ich einen sanften Biss spüren, der sofort wieder von Küssen überdeckt wird. Wie von selbst gleitet meine Hand zwischen meine Beine. Ich bin bereit für mehr. Killians Küsse bahnen sich schnell ihren Weg über mein Schlüsselbein bis zu meinen Brüsten. Er saugt sanft an meiner Brustwarze, während ich mich selbst anfasse. Als seine Lippen über meinen Bauch wandern, drückt er auch meine Hand zur Seite. Sie war ihm wohl im Weg. Ich atme tief durch. Killians Küsse zwischen meinen Beinen zu spüren bringt mich sofort dazu, mich ihm entgegen zu drücken. Er schmiegt seinen Kopf gegen meinen Schenkel und küsst mich ein weiteres Mal. Um ihm zu zeigen, dass ich meine Geduld verliere, hebe ich meine Hand an. Ich höre, dass er leise lacht, dabei drückt er meine Hand zurück auf die Matratze.
„Sei nicht immer so ein ungeduldiges Mädchen. Da will man sanft und liebevoll sein und schon wird man wieder unterbrochen.“
Kaum hat er ausgesprochen, spüre ich seine Zunge. Das unwillkürliche Lächeln, das mir von gutem Sex immer wieder auf die Lippen getrieben wird, macht sich breit. Vorsichtig streichle ich durch Killians Haar, da hebt er leider seinen Kopf. Als ich zu ihm hinuntersehe, legt er zwei Finger an meine Klitoris und beginnt, mich zu massieren. Mein Bein wird ein weiteres Mal geküsst, dann drückt er sein Gesicht wieder zwischen meine Schenkel. Leise stöhnend genieße ich Killians sanfte und liebevolle Seite. Auch wenn ich für gewöhnlich härteren Sex fordere, sind streichelzarte Berührungen heute genau das, was mein Körper und meine Seele brauchen. Ich fühle mich geliebt.
Mit geschlossenen Augen kraule ich Killians Kopf. Ein letztes Mal küsst er meinen Schenkel, dann lässt er von mir ab. Killian platziert sich zwischen meinen Beinen und legt nun an sich selbst Hand an. Er beugt sich zu dem Nachttisch, um nach dem Gleitgel zu fassen, das bereit zum Einsatz neben meiner Lampe steht. Als er nun in mich eindringt, fühlt es sich kühl, aber deutlich angenehmer an. Ich atme tief durch.
Killians Bewegungen sind sanft. Er widmet sich erneut meinem Hals. Sein warmer Atem ist bereits unregelmäßiger. Ich streichle über seinen Rücken und genieße die Nähe, von der ich nicht genug bekommen kann. Mein Liebster bekommt sanfte Küsse auf die Schulter. Ich spüre sehr schnell, dass ich meinem Orgasmus näherkomme. Mein Stöhnen ist deutlich leiser als sonst, trotzdem genieße ich das angenehme Gefühl, das durch meinen Körper strömt. Nach einem Kuss auf meine Schulter richtet sich Killian auf. Ich vergrabe meine Fingernägel in seiner Haut. Mit einem fiesen Grinsen nehme ich Blickkontakt auf, da ich weiß, wie sehr ihm das gefällt, wenn meine Fingernägel über seine Haut kratzen.
„Du kleines Biest.“
Nun ist auch Killian wieder deutlich gröber, als er meine Hüfte gegen seine zieht. Seine Finger finden wieder ihren Weg an meine Klitoris. Ich versuche, ihm auszuweichen, doch Killian massiert mich fest. Erregt schnappe ich nach Luft und komme schnell zu einem deutlich intensiveren Orgasmus. Mit geschlossenen Augen drücke ich meinen Kopf fester in mein Kissen. Killian hebt seine Finger erst wieder an, als ich versuche, ihn mit meinem Bein von mir zu drücken. Seine kräftigen Hände finden ihren Weg an meine Hüfte. Er braucht nur noch wenige, harte Stöße, um selbst einen Orgasmus zu bekommen. Sein tiefes Brummen, löst ein elektrisierendes Kribbeln in mir aus. Ich liebe es, mit Killian zu schlafen. Jede Sekunde davon.
Mein Liebster beugt sich erneut über mich. Die Kette mit dem Larimaranhänger an seinem Hals schwingt auf und ab. Erst sehen wir uns in die Augen, dann stupse ich den Kristall an seiner Kette an.
„Ich liebe dich, Killian.“
Er schnaubt. „Ich dich auch, Prinzessin.“
Bevor er von mir Abstand nimmt, gibt er mir einen sanften Kuss, der mich mit einem Lächeln auf den Lippen zurücklässt. Vielleicht sollten wir unsere verbleibenden Tage genau hier im Bett verbringen.