Du machst die große Wäsche und findest in der Waschmaschine ein kleines, rotes Etwas. Erst bist du sauer, weil wieder irgendjemand seine roten Socken hineingetan hat und du fast die weiße Wäsche verfärbt hättest und willst das rote Etwas in die Ecke donnern, als du merkst, dass es lebt.
Und weint.
Es ist eine kleine Dämonin, die die schluchzend erzählt, wie scheiße ihr Leben ist. Der Streß, immerzu böse sein zu müssen, ihr Mann, der faul auf der Couch sitzt und Serien guck, statt die Seelen anständig zu quälen, die Kinder, die kommen und gehen, wie es ihnen gefällt, sich eine Seele schnappen, sie irgendwo liegenlassen, und sich dann stundenlang in ihren Höhlen einschließen, wo sie werweißwas tun. Sie sei so müde, so unglaublich müde, habe das Gefühl, alles alleine machen zu müssen und deswegen haben sie ihren Koffer gepackt und abgehauen.
Du verstehst sie gut. So gut.
Ihr leert eine Flasche Tequila zusammen und du lässt sie in deinem Gästezimmer wohnen. Und stellst fest, dass es sehr praktisch ist, einen Dämonenfreundin zu haben. Dein Leben wird besser, leichter, weil sie vieles mit einem Fingerschnippen lösen kann.
Du möchtest dich bei deiner Freundin revanchieren und wagst dich mutig und verkleidet in die Unterwelt, um ihrem Mann und ihren Kindern ins Gewissen zu reden.
Und dann passiert etwas, was du weder beabsichtigt, noch überhaupt für möglich gehalten hast: Du verliebst dich in den Mann deiner Dämonenfreundin. Er ist überhaupt nicht so, wie sie erzählt hat, sondern sogar sehr charmant, kümmert sich um die schwierigen Dämonenteens und sucht verzweifelt nach ihr. Du tust so, als würdest du ihm helfen und leitest ihn auf einen falsche Fährte.
Und dann kommt dein Schwindel raus.