Es gibt einen Laden, in dem man Vorhänge und Jalousien und Teppiche kaufen kann. All was, was ein Haus gemütlich macht. Der Laden ist ein bisschen altmodisch und so erstaunt es nicht, dass wenig Kundschaft die Räumlichkeiten betritt, obwohl das Geschäft einen tadellosen Ruf hat.
Die Ware, die man dort kaufen kann, ist nämlich für besondere Anlässe gedacht:
Es gibt Teppiche, die verhindern, sich Monster unter dem Bett ansammeln. Sofakissen, in die man hineinweinen kann und die den Kummer aufsaugen, schmerzlindernde Bettwäsche (und angeblich ein Lustlaken, aber das ist vermutlich nur ein Gerücht, denn der Besitzer des Ladens ist ein bisschen prüde), seidene Vorhänge, die den Lärm der Straße draußen lassen und zarte Gardinen, die jeden trüben Tag in einen sonnigen verwandeln. Das mag wunderbar klingen, aber wenn man dann ohne Schirm aus dem Haus geht, ist e doch unerfreulich. Es gab sogar einmal einen fliegenden Teppich und man erzählt sich, dass es allein der Verkauf dieses seltenen Stücks war, der den Eigentümer immer noch ernährt. Von der Tapete, die einen Raum größer erscheinen lässt, ist leider nur noch eine Rolle übrig und die würde so gerade für eine Besenkammer reichen und daran hatte niemand Interesse.
Eines Tage betritt eine junge Frau den Laden und bittet den Eigentümer um Rollos, die man so einstellen kann, dass man durch sie einen Blick in andere Welten werfen könnte. Sie sei auf der Suche nach dem Vater ihres Kindes, der auf einer geheimen Mission abhanden gekommen sei. Der Ladenbesitzer wusste, dass es das gab, aber es war nicht ganz ungefährlich, denn das Holz, aus dem die Jalousien geschnitzt wurden, stammte aus dem Elfenwald und die waren bekanntlich sehr geizig damit. Er wollte den Auftrag schon ablehnen, aber entweder ging das Teppichgeld zur Neige oder die junge, schwangere Frau rührte ihn irgendwie und so sagt er zu.
Und stiefelt auf seine alten Tage los, um ein Abenteuer zu bestehen.