Seit deiner Kindheit hast du jedesmal, wenn du am Flussufer gespielt hast, ein paar Kieselsteine aufeinandergelegt. Nur so, ohne ein Ziel.
Du bist erwachsen geworden, weggezogen und bei irgendeinem langweiligen Familientreffen im Haus deiner Eltern flüchtest du an den Fluss, zu deinem alten Platz. Aus deinen Kieselsteinen ist ein kleines Dorf geworden. Du wunderst dich, warum es noch niemand bemerkt hat - aber die Häuser in dem Dorf sind nicht größer als die Steine, die du übereinandergelegt hast. Nicht das Dorf ist gewachsen - du bist geschrumpft.
Könnte schlimmer sein, denkst du, und wanderst zwischen den Häusern herum. Sie sind dir gut gelungen, stellst du mit Genugtuung fest. Nach ein paar Minuten erreichst du den Dorfplatz und siehst, dass sich dort alle Bewohner versammelt haben.
Sie hören dich, drehen sich zu dir um, nach einer Sekunde haben sie dich erkannt und verneigen sich vor dir.
"Oh, Erbauer! Du erscheinst in der Stunde der Not - wir werden beinahe täglich angegriffen."
Beinahe sehnst du dich nach der Schwarzwälderkirschtorte deiner Tante zurück, aber dann packt dich die Abenteuerlust.
"Angegriffen? Mein Dorf!"
Du nimmst die Herausforderung an und findest heraus, dass die Angriffe von dem Hund deiner Eltern stammen. Den hatten sie sich zugelegt, als du ausgezogen bist - das letzte Kind hat bekanntlich Fell.
Der Drache ist ein Weimaraner namens Lydia und du magst ihn. Sie. Den Drachenhund.
"Wir brauchen ein Megaphon", sagst du und überlegst, ob Lydia auf ein "Sitz! Aus!" reagieren wird.