„Hast du auch nichts vergessen?“, fragte Jutta ihren Ehemann Lothar, der sich auf den Weg zur Arbeit machen musste. Sie warf einen kurzen Blick in seinen Aktenkoffer und erkannte mit geübtem Blick, dass sie sich diese Frage hätte sparen können.
Lothar nahm ihr die Tasche aus der Hand. „Bis heute Abend“, sagte er zu seiner Frau und gab ihr noch einen Abschiedskuss. Dann schloss er die Wohnungstür hinter sich.
Kaum war ihr Gatte fort, stieß Jutta genervt die Luft aus. Jeden Morgen dasselbe Ritual: Aufstehen, Kleidung bereitlegen, Frühstück für den Ehemann richten, Pausenbrote schmieren, Aktentasche bereitstellen, Abschiedskuss, Tür zu und sich danach den ganzen Tag mit Hausfrauentätigkeiten beschäftigen. Das alles, um dem Göttergatten eine angenehme Atmosphäre zu bieten. Wenn sie ihm nicht alles hinlegen oder hinterher räumen würde, dann würde Lothar so manches Mal die Hälfte vergessen. Wie sie das alles hasste. Sie kam sich vor wie in einem Hamsterrad oder bei „Täglich grüßt das Murmeltier“. Am liebsten hätte sie alles hingeschmissen. Doch dann müsste sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.
Jutta schaute sich in der Wohnung um. Es herrschte das übliche Chaos, das ihr Gatte jeden Tag hinterließ. Die Küche sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Auch das Wohnzimmer bedürfte einer Grundreinigung. Die Hausarbeit war ihr inzwischen genauso verhasst wie das alltägliche Ritual, auf dem ihr Mann beharrte. Er kannte das so von seiner Mutter und verlangte, dass seine Frau dies genauso tat.
Die Hausfrau überlegte. Sie erinnerte sich an die Anfänge ihrer Ehe mit Lothar. Das waren noch Zeiten voller Lust und Abwechslung. Ab und an machten sie Rollenspiele, damit ihr Liebesleben nicht einschlief. Doch das waren längst vergessene Zeiten. Das Eheleben war eingeschlafen, die Liebe und die Lust aufeinander wohl auch. Lothar vergnügte sich lieber auswärts. Jutta vermisste die Zeit sehr.
Im Schlafzimmer holte sie den Karton mit der Lederkleidung unter dem Bett hervor. Ob ihr die Sachen noch passten? Sie wusste bereits nicht mehr, wann sie diese zum letzten Mal getragen hatte. Flugs war sie aus ihren Kleidern und zog sich den Lederslip und den BH an. Alles passte wie angegossen. Sogar der rote Lackmini schmiegte sich wie vor Jahren eng um ihre Hüften. Jutta war geplättet. Ihre Hausarbeit geriet in Vergessenheit. Verzückt stand sie vor dem großen Spiegel und betrachtete sich. Die Erinnerung an die längst vergangenen Zeiten verbreitete ein angenehmes Kribbeln in ihrem Körper.
Jutta hatte eine Idee. Wenn schon kein Rollenspiel mit ihrem Ehemann, warum nicht mit einem anderen. Dem Internet sei Dank, war eine Agentur, die diesen ganz speziellen Service anbot, schnell gefunden. Ein Student, der mit diesen besonderen Diensten sein Taschengeld aufbesserte, sollte sie besuchen.
Nun wartete Jutta ungeduldig auf den jungen Mann, der ihr zu Diensten sein sollte. Es dauerte nicht lange und es klingelte dreimal an der Wohnungstür. Als Jutta diese öffnete, stand ein schüchtern wirkender Mann davor. Er stellte sich als der vor, den die Agentur schickte.
Die Hausherrin betrachtete ihn wohlwollend. „Komm herein“, sagte sie und gab ihm den Eingang frei. Doch kaum war die Tür geschlossen, war Jutta wie ausgewechselt.
„Schau mich gefälligst an“, befahl sie dem Mann. „Hast du die gewünschte Kleidung mitgebracht?“ Auf die Frage nickte der Mann nur. „Dann zieh dich sofort um. Dort ist das Bad“, kam von Jutta der erste Befehl. Sie folgte ihm ins Badezimmer und blieb an der offenen Tür stehen. Genüsslich beobachtete sie, wie sich der Mann umkleidete. Als er in die hautenge Ledershorts schlüpfte, schluckte Jutta schwer. Ihr Blick wurde wie magisch von der dicken Beule angezogen, die seinen Schritt zierte.
„Binde das um“, beherrschte sie sich dann aber und reichte ihm ein schmales Lederhalsband, an dem eine Öse für einen Karabinerhaken angebracht war. „Sieht ganz nett aus“, dachte sie, besann sich dann aber, weshalb sie den Studenten geordert hatte.
„Wir beginnen in der Küche an“, sagte sie zu ihm und stöckelte auf ihren hochhackigen Stiefeln vor ihm in die Küche. „Fang an“, befahl sie und schlug ihm mit ihrer schmalen Gerte auf den Hintern.
„Sofort, Herrin“, reagierte der Mann devot und machte sich an die Arbeit. Schon bald lichtete sich das Chaos. Jutta war zufrieden.
„Nun noch den Boden“, meinte der junge Mann wenig später und fragte nach Eimer und Wischmop.
„Eimer ja, Wischmop nein“, antwortete Jutta und reichte ihm ein Bodentuch. „Du wirst die Fliesen auf Knien reinigen“, verkündete sie süffisant lächelnd. Ihr Sklave gehorchte.
Während er gehorsam über den Boden rutschte, betrachtete Jutta seinen knackigen Hintern. Als sie ihm mit der Gerte kurz auf die Backen schlug, ertrug er den Schmerz ohne eine Miene zu verziehen. „Zur Belohnung darfst du meine Stiefel sauberlecken“, gab sie sich nach einer Weile zufrieden. Auch der Wunsch wurde ihr erfüllt. Ein weiterer folgte. Dieses Mal wollte Jutta befriedigt werden. Der Putzmann gab sein Bestes. Seine Zunge tauchte zwischen ihre geschwollenen Schamlippen und verwöhnte sie nach allen Regeln der Kunst. Schon bald schwebte Jutta auf Wolke sieben. Verhalten stöhnte sie. Aber dann ging sie aus sich heraus und gab sich ihrer Lust hin. Zur Belohnung erlaubte sie dem Studenten, mit ihr zu schlafen.
„Ich bin sehr zufrieden mit dir“, sagte Jutta zwei Stunden später zu dem jungen Mann. Sie reichte ihm den vereinbarten Geldbetrag und legte noch ein großzügiges Trinkgeld dazu.
„Ich habe auch zu danken“, erwiderte er und wurde dabei sogar noch rot, was Jutta sehr entzückend fand.
„Bis zum nächsten Mal“, verabschiedete sie ihn wenig später und schloss die Wohnungstür hinter ihm.
Aufseufzend ließ sich Jutta im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Inzwischen trug sie wieder ihre Alltagskleidung. Als ihr Ehemann Lothar eine Stunde später von der Arbeit nach Hause kam, fand er seine Frau mit einem Glas Wein vor dem Fernsehgerät vor.
„Gibt es etwas zu feiern?“, fragte er sie und zeigte auf das gefüllte Weinglas.
„Nein, warum fragst du?“, wollte Jutta wissen.
„Ich dachte nur, ich habe vielleicht unseren Hochzeitstag vergessen, weil du mitten in der Woche Alkohol trinkst“, erwiderte er.
„Alles gut, du hast nichts vergessen“, antwortete Jutta abwesend. Dabei starrte sie auf das Bild des Fernsehgeräts. Das spöttische Lächeln seiner Frau übersah Lothar.
© Sandy Reneé / 01.11.2018