Normalerweise wurde im November der Krieg ausgerufen.
Regelmäßig fielen die Winterdämonen in Belle ein und wir User mussten alles daransetzen, um sie erfolgreich zu vertreiben. Die Winterdämonen wollten uns unsere Kreativität entreißen und uns damit besiegen, um Belletristica zu übernehmen.
Dieses Jahr war alles anders.
Belle würde in der Finsternis versinken. Für immer von der Landkarte verschwinden, nie wieder zum Leben erwachen, weil der Lord seinen Thron zerschmettert hatte.
Aus vielen guten Gründen, traurig war es dennoch.
Nicht nur für die vielen User, die sich hier Zuhause fühlten. Nein, auch die Winterdämonen wussten nicht, wie ihnen geschah. Keine Strategien, niemand der sie antrieb und geheime Pläne schmiedete.
Alle sahen sich verstohlen an, es wurde nur leise getuschelt.
WAS in aller Welt sollten sie nun in diesem Jahr machen, wenn niemand kämpfen wollte, weil der Krieg oder der Kampf im Grunde schon verloren war? Jeder würde am Ende seine Heimat verlieren, ganz vorne weg sogar der dunkle Lord Ben und Sebi und sämtliche Feen, die sich hier immer so rührend um alle wichtigen Belange gekümmert hatten.
Vorbei.
Eine Ära ging zu Ende und alle Tränen waren bereits vergossen worden.
Zu Viele waren bereits geflüchtet vor dem Trauerspiel, aber es gab noch eine Handvoll Leute, die noch nicht Abschied nehmen konnten, es auch nicht wollten.
Sie reagierten unterschiedlich.
Einige saßen auf gepackten Koffern und warteten darauf, dass die Lichter ausgingen. Andere weigerten sich, ihre Sachen zu packen. Sie hofften auf den ersehnten Umzugswagen, der sie gemeinsam in eine neue (alte) Welt bringen sollte.
S.T.
Die stille Hoffnung, von allen Seiten mit Laternen beleuchtet, damit auch ja der Weg gefunden wurde.
Selbst die Eisdämonen wollten mitkommen und stellten zögernd ihre Zelte auf, in denen sie auf die Überfahrt warten wollten.
Niemand wollte ihnen diesen Wunsch abschlagen.
Jedenfalls sagte keiner ein Wort dazu, auch wenn die Zelte argwöhnisch betrachtet wurden. Wollte man tatsächlich auch den jährlichen Krieg mit in die neue Welt nehmen? Oder wäre es besser, die üblichen Angreifer hier an Ort und Stelle noch zu töten, damit in der neuen Welt endlich nur Frieden herrschte? War es nicht ein Trugschluss zu denken, dass nicht wieder neue Feinde auftauchen würden, dann wäre dieses Gemetzel jetzt so völlig sinnfrei. Die Opfer vergeblich erbracht.
Jeder hoffte auf die neue Welt und auch darauf, dass so lieb gewonnene Dinge, wie Feenstaub, Titel, Bücher, Gruppen oder gar ganze Gärten mit umziehen durften. Bei diesem vielen Gepäck würde es Monate dauern, das alles hinüber zu schaffen, aber diese Geduld aufzubringen, hatte sich jeder Einzelne hier vorgenommen.
Trotzdem bereiteten sie sich auf die letzte Schlacht vor so gut es ging.
Die Waffen wurden bereit gelegt, der Horizont beobachtet und die Feinde im Lager nicht aus den Augen gelassen. Argwöhnisch rechnete man damit, dass die Eisdämonen, die hier anwesend waren, nur die Vorhut waren.
Eisige Kälte zog auf Belletristica ein.
Zähneklappern war die gruselige Musik an diesem nebligen Morgen und jeder konnte sie hören.
Konnte es in einem Krieg einen Sieger geben?
Oder würden sich nun alle doch gegenseitig vernichten, bevor die Sonne über der neuen Welt aufgehen konnte?
Mit bangen Gedanken warteten die Wesen.
Einer begann.
Einer zündete die erste Laterne an und bald konnte man überall die Lichter sehen, weil sich nach und nach die Anderen anschlossen.
Niemand verlor ein Wort darüber, dass es bei den Eisdämonen Fackeln waren. Wichtig waren die Lichter, die ein wenig Wärme verbreiteten und wenn es auch nur in den Herzen war.
Ein Lichtermeer, das Hoffnung versprach.