Als Dipper sich am Morgen entschied das es Zeit war aufzustehen, fühlte er sich fürchterlich. Es hatte ihm wirklich nicht gut getan, im Regen zu liegen. Und noch weniger gut getan hatte es ihm, die Nacht gar nicht zu schlafen. Aber das waren nun Probleme der Vergangenheit. Momentan hatte er andere Probleme. Beispielsweise wie er den Tag überstehen sollte, wenn sein Kopf sich anfühlte, als würde er Achterbahn fahren. Oder seine Beine sich anfühlten als wären sie aus Pudding. Stöhnend legte er seinen Kopf in seine Hände und schloss die Augen. Das durfte nicht wahr sein. Er hatte sich nicht nur eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen, nein, er hatte auch noch eine Erkältung. Wäre Mabel jetzt bei ihm, würde sie sich über ihn lustig machen. Oh Gott Mabel! Sie hatte er gestern komplett vergessen. So schnell es sein Körper zu ließ, lief er zu seiner Tasche und holte sein Handy heraus. Dipper schaltete den Bildschirm ein, löste die Tastensperre und spürte die Vibration. 27 verpasste Anrufe von Mabel, 3 von Stan, Einer von Ford. Seine Mailbox war ebenfalls voll von Mabels Nachrichten. Und knapp 400 SMS von Mabel. Er würde sowas von in die Hölle kommen. "Mason Dipper Pines!", schrie seine Schwester ihn an, als er sich endlich dazu durchgerungen hatte, sie anzurufen. "Hey Mabel.", murmelte er. "Hey Mabel? Ist das dein Ernst Dipper? Ich habe mir gestern den ganzen Tag über Sorgen gemacht! Du hättest mir nur eine Nachricht schreiben müssen, das du angekommen bist!", keifte sie aufgebracht. Dipper verstand sie. Er würde sich ebenfalls Sorgen machen, wenn Mabel sich nicht melden würde. "Ich dachte wirklich... Dir wäre etwas passiert...", jetzt flüsterte Mabel mit tränenerstickter Stimme. "Es tut mir unglaublich leid, Mabel. Ich weiß ich bin der schlechteste Bruder der Welt und du hast alles recht der Welt auf mich wütend zu sein.", murmelte Dipper schuldbewusst. Er hatte wirklich Mist gebaut. "Was ist gestern losgewesen, das du dich nicht gemeldet hast.", fragte Mabel sanft. Wieder erzählte Dipper die Geschichte, welche er seinen Großonkeln ebenfalls erzählt hatte. Dipper wusste, dies war eine schwache Ausrede. Aber glaubhaft.
"Wirklich? Ein Gremloblin? Wow, wann haben wir ein solches Vieh das letzte Mal gesehen?", fragte Mabel. Erleichterung machte sich in ihm breit. Sie glaubte ihm. "Damals als du und Grunkle Stan gewettet haben, wer der bessere Boss sei.", sagte Dipper. "Richtig! Damals hatten wir Waddles noch nicht. Puh ist das lange her.", lachte Mabel. "Stimmt. 5 Jahre.", sagte Dipper und setzte sich auf sein Bett. Dann klemmte er sich sein Handy zwischen die Schulter und den Kopf und zog seine Socken an. "Und wie ist es bei dir? Wie ist die Schule?" "Du glaubst mir nicht, wer auch hier ist. Vor allem, mit wem ich mir ein Zimmer teilen darf!", rief Mabel aufgeregt. Diese Lautstärke war nicht sonderlich hilfreich für seine Gehirnerschütterung. "Keine Ahnung Mabel. Pacifica?", fragte er. "Woher weißt du das?", rief Mabel. Dipper wollte lachen. "Das war nur ein Witz. Also, wer hat die Ehre sich ein Zimmer mit dir zu teilen?", fragte Dipper und band sich die Schuhe zu. "Es ist keine Ehre, Pines!", rief Pacifica aus dem Hintergrund. "Oh je. Hey Pacifica. Alles klar bei dir?", fragte er. "Moment ich stelle dich mal auf Lautsprecher, dann muss ich nicht alles wiederholen.", sagte Mabel.
"Schön deine nervige Stimme nicht mehr hören zu müssen, Pines.", sagte Pacifica. "Und du klingst immer noch genauso arrogant und verzogen wie eh und je.", gab Dipper lächelnd zurück. Pacifica war in der Zeit, in der er und seine Schwester in Gravity Falls waren eine gute Freundin geworden. Sie kam zwar aus guten Hause, hatte sich aber im entscheidenden Moment gegen ihre Eltern gewehrt und war für ihre Freunde und die Einwohner Gravity Falls eingetreten.
"Und sonst? Was gibt es neues in Gravity Falls?", fragte Mabel. "Ich war noch nicht unterwegs. Ich bin gestern nur angekommen, wurde direkt von einem Gremloblin angegriffen und der Rest des Abends war wirklich ruhig. Ich wollte heute mal in die Stadt fahren. Aber erst werde ich frühstücken.", sagte Dipper. "Pacifica und ich wollen auch gleich frühstücken. Verdreh nicht die Augen, du hast es mir versprochen. Na gut. Wir hören uns dann morgen Abend? Oder rufst du heute Abend nochmal an?", fragte Mabel. "Ich rufe heute Abend nochmal an. Versprochen.", sagte Dipper. "Heiliges Geheimnis-Zwillinge Versprechen?", harkte Mabel nach. "Heiliges Geheimnis-Zwillinge Versprechen.", nickte Dipper. "Gut, dann bestell schöne Grüße an Grenda und Candy. Oh und drück Grunkle Stan ganz doll von mir. Und Ford auch!", sagte Mabel aufgedreht. "Versprochen Mabel. Wir hören uns heute Abend. Viel Spaß dir und Pacifica.", sagte Dipper und beendete den Anruf, bevor Mabel weiter reden konnte. "Uff... Manchmal kann sie echt anstrengend werden."
Er betrat die Küche mit leisen Schritten. Ford saß am Tisch, las Zeitung und trank gemütlich seinen Kaffee. Stan stand am Herd und kümmerte sich ums Frühstück. "Du kannst auch mal etwas tuen, Ford.", schimpfte Stan. "Wir wechseln uns ab, solange wir hier sind. Und das tuen wir oder nicht, lieber Bruder?", fragte Ford. "Ihr versteht euch ja wieder prächtig, wie ich sehe.", schmunzelte Dipper ehe er sich ebenfalls am Tisch niederließ. "Das gleiche gilt für dich, du kannst auch helfen, solange du hier bist.", schimpfte Stan und wedelte mit dem Pfannenwender umher. "Natürlich doch, Grunkle Stan.", nickte er. "Wie geht es dem Kopf?", fragte Ford. "Besser als gestern, ehrlich gesagt. Ich wüsste nicht, was ich ohne euch gemacht hätte.", lächelte Dipper. "Wahrscheinlich wärst du draufgegangen und dann hätten wir Mabel erklären müssen wie das geschehen konnte.", brummte Stan und stellte ihm einen Teller mit Pfannkuchen vor die Nase. "Ich habe gerade übrigens mit Mabel telefoniert. Ich soll dich drücken. Fühl dich bitte gedrückt, ansonsten muss ich nochmal duschen gehen. Und dir soll ich schöne Grüße bestellen, Ford.", lächelte Dipper. "Wenn du sie das nächste Mal sprichst, bestell schöne Grüße zurück.", nickte Ford. "Wie kommt deine Schwester darauf, das ich dich nicht verprügeln würde, wenn du mich umarmst?", fragte Stan und ließ sich neben Ford nieder. "Du kennst Mabel. Sie hat immer schon die merkwürdigsten Ideen gehabt.", sagte Dipper, dann begann er zu essen.
"Was steht heute bei dir an?", Ford hatte die Zeitung beiseite gelegt. "Ich wollte in die Stadt fahren. Schauen ob Grenda und Candy da sind. Da muss ich auch noch schöne Grüße bestellen. Vielleicht mal bei Wendy vorbeischauen. Mal schauen.", sagte Dipper. Er hatte gerade aufgegessen und schob den Teller von sich. "Du solltest besser noch zuhause bleiben und dich ausruhen. Auch wenn es nur eine leichte Gehirnerschütterung ist. Es kann immer etwas passieren.", warnte Ford. "Ich weiß. Aber ich kann nicht den ganzen Tag im Bett bleiben. Auch wenn mein Körper mir dafür danken würde.", winkte Dipper ab. "Dann lass mich dich wenigstens fahren. Ich muss sowieso in die Stadt fahren. Stan hat vergessen das wir einkaufen müssen.", sagte Ford. "In Ordnung."
Keine halbe Stunde später saßen die beiden Männer im Wagen und fuhren über die Straße nach Gravity Falls. "Also, was ist wirklich passiert Dipper. Ich weiß von Stan das ihr es bereits einmal mit einem Gremloblin zu tun hattet.", fragte Ford. Dipper konnte ihm die Wahrheit nicht sagen. Stattdessen biss er sich auf der Lippe herum und blickte aus dem Fenster. "Sag mir bitte die Wahrheit. Ich weiß das Bills Statue verschwunden ist. Bist du ihm begegnet?", Ford sah vorsichtig zu ihm rüber. "Nein! Ich meine... Nein. Bill ist mir nicht begegnet. Ansonsten würde ihn wohl kaum mehr leben oder?", fragte Dipper. "Auch wieder wahr. Aber es war kein Gremloblin?", bohrte Ford weiter nach. "Doch. Es war ein Gremloblin. Heiliges Ehrenwort. Ich würde dich niemals anlügen.", sagte Dipper. "Ich vertrau dir Dipper. Du würdest mir sagen, wenn es etwas anderes war oder?", Ford starrte hinaus auf die Straße und in Dipper machte sich ein Gefühl des Unbehagen breit. Alles in ihm schrie, er solle Ford alles erzählen. Von all seinen Dummheiten der letzten 24 Stunden. Das er es schuld sei, sollte ihnen etwas passieren. Aber er schwieg und schluckte die Wahrheit hinunter.
Als sie in der kleinen Stadt ankamen, stieg Dipper schnell aus dem Wagen aus und verabschiedete sich von Ford. Er brauchte einige Zeit zum nachdenken. Dafür war hier nicht unbedingt der richtige Platz, aber in der Nähe der beiden Pines-Brüdern konnte man noch weniger denken. Vor allem wenn Ford ständig um ihn herum lief wie eine aufgeregte Henne, welche sich um ihr Kind sorgte. Da war er Stan wirklich dankbar. Den interessierte es nicht.
"Wenn das nicht Dipper Pines ist!", rief jemand vor ihm. Dipper kannte die Stimme und blickte sofort auf. "Robbie Valentino.", sagte Dipper. Auch sie beide hatten ihre Jahrelang anherrschende Feindschaft beigelegt. "Wie geht es dir, kleiner?", fragte der Schwarzhaarige. "Ging schon einmal besser. Und dir?", fragte er schmunzelnd. "Tambry und ich stecken bis zum Hals in Hochzeitsvorbereitungen. Wenn ich dir einen Tipp geben darf, heirate niemals.", grinste Robbie. Dipper lachte. "Es freut mich aber zu hören, das ihr beide heiratet. Ihr seid ein cooles Paar. Wann ist es soweit?", fragte er. "Nächsten Monat. Du und deine Schwester kommen doch auch oder? Immerhin hab ich das hier dem kleinen Scheusal zu verdanken.", sagte Robbie. "Mabel ist in Los Angeles. Ich kann sie aber gerne fragen. Sie wird auf jeden Fall alle Hebel in Bewegung setzen um das zu sehen.", erklärte Dipper. "Gut. Wendy wird dann auch wieder in der Stadt sein. Immerhin ist sie Tambrys Trauzeugin.", Robbie trat gegen eine am bodenliegenden Dose. Diese rollte klappernd in eine dunkle Gasse. "Wendy ist gar nicht da?", fragte Dipper überrascht. "Ja... Sie ist irgendwo in Kanada unterwegs. Keine Ahnung was sie da macht. Sie erzählt mir auch nicht mehr alles. Aber erzähl mal, was machst du hier? Wir hatten wirklich nicht damit gerechnet, dich jemals wieder zu sehen.", sagte Robbie grinsend. "Ich werde ab nächster Woche das College von Gravity Falls besuchen. Es hat sich so ergeben.", zuckte Dipper mit den Schultern. "Also bleibst du uns erstmal erhalten oder wie darf ich das verstehen?", fragte Robbie. Tambry trat neben ihn und automatisch wanderte sein Arm um ihre Hüfte. "Hey Dipper.", sagte sie, blickte kurz von ihrem Handy auf und lächelte freundlich. Dann konzentrierte sie sich wieder auf den Bildschirm. "Hey Tambry. Glückwunsch zur anstehenden Hochzeit. Und um deine Frage zu beantworten. Für die nächsten drei Jahre gehöre ich wieder zu Gravity Falls Einwohnern.", nickte Dipper. "Ja cool. Wir sollten ne 'Willkommen Zurück' Party für dich schmeißen. Nate und Lee werden sich auch freuen. Und frag mal Thompson.", schlug Robbie vor. "Wir haben ne eigene Party zu planen, Valentino, falls du es vergessen hast. Da bleibt keine Zeit für weitere Partys.", mischte Tambry sich ein. "Ich habe sowieso noch viel zu viel zu tun. Danke dennoch für das Angebot, Robbie.", grinste Dipper ihn an.
Wenig später hatten sich die drei von einander verabschiedet und Dipper konnte sich auf die Suche nach Grenda oder Candy machen. Wo einer der beiden war, war der andere nicht weit. Aber in der ganzen Stadt konnte er weder Grenda noch Candy finden. Somit hatte sich sein ganzer Tagesplan verabschiedet. Es war ja kaum jemand in Gravity Falls geblieben. Pacifica war in L.A. Grenda wohl bei Marius in Österreich, möglicherweise war Candy bei ihr. Wendy war irgendwo in Kanada, Gideon auf großer Welttournee.
Dipper entschied sich die restliche Stunde im örtlichen Café zu verbringen. Oder in die Bibliothek zu gehen. Vielleicht fand er ja etwas, das ihn vor Bill schützen könnte. Er hatte keine große Hoffnungen, aber versuchen konnte er es ja.
"Ihr Fleischsäcke seid immer so... wie nennt man das? Ach ja, stur. Du kannst mich nicht loswerden, Pinetree.", sagte Bill neben ihm. Mitten im Café. Erschrocken japste er und schlug sich seine Hände vor den Mund. Die Menschen um ihn herum starrten ihn verständnislos an. Dippers Kopf färbte sich knallrot und am liebsten wollte er sich verstecken. Doch gleichzeitig wollte er einen Kaffee. "Was willst du hier, Bill?", flüsterte er so leise es ihm möglich war. "Schauen was mein Lieblingsfleischsack gerade macht. Und wie ich sehe, bist du langweilig geworden. Wo bleibt denn der Spaß?", fragte Bill und schnippte mit den Finger. Dipper spürte die Veränderungen sofort. Die Zeit verlief deutlich langsamer. Die Farbe war aus allem gewichen. "Bill! Was soll das? Wieso sind wir in der Gedankenwelt?", fragte Dipper panisch. "Warum nicht?", zuckte Bill mit den Schultern. "Mach es wieder rückgängig!", befahl Dipper. "Wieso sollte ich? Was bekomme ich dafür? Du weißt doch wie es abläuft, ich gebe dir etwas, du gibst mir etwas. So einfach ist das.", sagte Bill und flog zu einer jungen Frau, die gerade in Zeitlupe ihren Kaffee trank. Das fliegende Dreieck nahm ihr die Tasse ab und schüttete den kochend heißen Kaffee über ihren Kopf. "BILL!", brüllte Dipper und schlug seine Hände vor dem Mund zusammen. "Ich glaube du verstehst deinen Platz nicht, Pinetree. Siehst du was ich alles anstellen kann und du kannst nichts dagegen tuen. Du bist nur eine Puppe in meinem großartigen Puppentheater. Mehr nicht.", erklärte Bill. Dann flog er zu einer Familie mit zwei kleinen Kindern. "Bill, bitte tu ihnen nichts!", sagte Dipper. "Was bekomme ich dafür?", Bill drehte sich zu ihm. Dipper biss sich auf die Lippe. Wenn er Bill nichts anbot, würde er den Eltern oder den Kindern etwas antun. Wenn er Bill etwas anbot, wäre die Familie in Sicherheit, aber sein Leben wäre in Gefahr. "Denk nicht so lange nach. Schlag einfach ein. Ich tue ihnen nichts, beende das alles hier und du schuldest mir etwas. Mehr ist da nicht. Heiliges Dreieck-Versprochen.", sagte Bill und streckte ihm die flammende Hand entgegen. "Nur ein Gefallen? Mehr nicht?", fragte Dipper vorsichtig. "Nur ein Gefallen.", nickte das Dreieck.
Dipper starrte die Hand an und biss sich auf der Innenseite seiner Wange herum. Sollte er es tuen? "Ein Gefallen, mehr nicht!", sagte Dipper und schlug ein. "Oh Pinetree, warum musst du immer den Helden spielen?", lachte Bill, schnippte mit den Fingern und schon war alles wieder normal. Er hörte den Dämon noch leise sagen: "Sprich mit jemandem darüber und ich breche dem Kind das Genick und schicke deine Familie gleich hinterher." Aber Bill war verschwunden und die junge Frau, mit dem kochend heißem Kaffee im Gesicht fing an, wie am Spieß zu brüllen. Dipper floh so schnell es ging aus dem Café. Er brauchte frische Luft.
Hinter dem Café lehnte er sich gegen eine der nahen Mülltonnen und übergab sich. Tränen liefen über seine Wangen. Sein Hals brannte. Er hatte sich wirklich auf einen Deal mit Bill Cipher eingelassen. Und er wusste nicht einmal genau, wie dieser Deal für ihn enden sollte! Wie konnte er nur so dämlich sein! Dipper sank auf die Knie und schluchzte leise weiter.
Nachdem er sich irgendwie beruhigt hatte, stand er mit zitternden Knien auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und atmete tief durch. Er hätte Bedingungen stellen müssen. Er hätte länger darüber nachdenken müssen!
Als er sich eine halbe Stunde später wieder mit Ford traf, schaffte er es nicht seinem Großonkel in die Augen zu sehen. Auch sprechen fiel ihm deutlich schwerer als sonst. Er konnte einfach nicht. Würde er jetzt mit ihm, Stan oder Mabel sprechen, würde er alles verraten. "Ist alles gut? Hast du deine Freunde getroffen?", fragte Ford. Dipper schüttelte den Kopf. "Waren sie nicht da? Na dann versuch es doch morgen nochmal.", munterte der ältere Mann ihn auf. "Danke Ford...", flüsterte Dipper heiser.
Zurück in der Shack ging er direkt hoch in sein Zimmer, legte sich in sein Bett und schloss die Augen. Wie konnte dieser Tag noch schlimmer werden? Ach ja, er musste heute noch mit Mabel reden. Dipper fühlte sich momentan zu nichts in der Lage. Wie gerne würde er die Augen schließen und nie wieder öffnen. Er hatte einen Deal mit Bill abgeschlossen. Schlimmer konnte es nicht mehr werden. So viel war sicher.
"Junge ist alles gut bei dir?", fragte Stan vor der Tür. "Ja... Mein Kopf dröhnt ein wenig. Mehr nicht. Ich lege mich jetzt etwas hin, wenn das in Ordnung ist?", antwortete Dipper. "Natürlich. Morgen machst du dich aber an die Arbeit. Soos fragt schon nach dir.", sagte Stan, dann ging er davon. Erleichtert atmete Dipper aus. Er wollte nicht, das sein Großonkel ihn so sah. Sofort würde er Ford rufen und dieser würde auf jeden Fall wissen, das Bill etwas mit der Sache zu tun hatte.
Wieso nur, musste Dipper immer den Helden spielen? Was hätte dem Kind schon groß passieren können? Es wäre zu Boden gefallen, aber es hätte sich nicht das Genick gebrochen. Es hätte sich nicht mal sonderlich stark verletzt. Wieso also, spielte er den Helden? "Ja, wieso eigentlich?", Bill ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder. Dipper floh so schnell es ging aus diesem. "Dafür das du eine Gehirnerschütterung hast, bist du doch ganz schön flink."
"Wieso kannst du mich nicht in Frieden lassen?", flüsterte Dipper. "Ach weißt du, bis alles so funktioniert wie es funktionieren soll, habe ich noch eine Menge Zeit. Und die möchte ich mit meinem liebsten Fleischsack verbringen. Du bist immer für einen Lacher zu haben.", zuckte Bill mit den Schultern. "Für dich ist das alles nur ein Witz oder?", fragte Dipper. "Natürlich ist für mich alles nur ein Witz. Pinetree, ich bin ein Wesen aus purer Energie. Für mich gelten die Regeln nicht, die ihr Menschen für euch aufgebaut habt. Ich mache was ich will. Und wenn ich möchte, das eine Gruppe Menschen sich von einer Brücke stürzt, dann tuen sie das. Wenn ich möchte das eine andere Gruppe Menschen anfängt den großen Bill Cipher als Gott anzubeten, dann tue ich das. Und wenn ich sie dann zerquetschen möchte, wie mickrige Ameisen, dann tue ich das. Mehr ist da nicht.", sagte Bill und schwang seinen Gehstock. Beinahe hätte er damit auch noch Dipper getroffen, doch dieser konnte im letzten Augenblick noch zur Seite ausweichen.
Bill liebte es, Menschen in Panik zu versetzen. Er liebte es, wenn sie schrien, wenn sie bettelten, wenn Hoffnung in ihren Augen aufflammte, nur weil er sie eine Minuten länger leben ließ, als die anderen. Aber bei Pinetree war es anders. Dieses Kind wollte er brechen. Er wollte sich rächen, für das, was er ihm vor 5 Jahren, an seinem großen Tag angetan hatte. Auch seine Freunde im Alptraumreich warteten darauf, ihre Klauen in den dünnen Körper des Jungen zu schlagen und ihn Stück für Stück an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Wie gerne wollte Bill diesen Jungen am Boden sehen, blutend, mental vernichtet. Pinetree würde leiden. Für all das, was er ihm angetan hatte. Dafür würde Bill sorgen. Er würde den Jungen nicht alleine lassen. Niemals wieder. Oh ja, es gab nicht viel worauf Bill sich freute hier in dieser Welt. Aber Pinetree in den Abgrund zu drängen, war eines der wenigen Dinge. Und bald schon war es soweit. Bald konnte er Seltsamageddon ein weiteres Mal aufleben lassen. Dann gab es niemanden mehr, der ihn aufhalten konnte. Pinetree würde an seiner Seite hocken, wie das Häufchen Elend, welches er war und seine Familie würde alles versuchen um ihren Geliebten zu retten. Aber das würde Bill niemals zulassen. Er würde den Jungen an sich binden. So sehr, das Bill ihm nur den Befehl geben musste und schon würde er diese dreckige Pines-Familie vernichten. Bill würde in ihrem Blut tanzen und dann würde er Pinetree realisieren lassen, was gerade passiert war. Aber dann wäre es schon zu spät für ihn und seine Familie.
Aber solange noch nicht alles bereit war, würde er es langsam angehen lassen. Immerhin hatte er alle Zeit der Welt. Pinetree würde am Ende da sein, wo er hingehörte. Zu seinen Füßen.