Helle Sonnenstrahlen weckten Dipper am Morgen. Es war viel zu früh um aufzustehen. Normalerweise hatte er keine Probleme damit, so früh wie nur menschenmöglich aufzustehen. Aber an diesem Tag fühlte er sich fürchterlich. Genervt legte er sich seinen Arm über die Augen um sich vor der Sonne zu schützen. Half leider nur wenig.
Seufzend rollte er sich auf den Bauch und versteckte sein Gesicht in seinem Kissen. Wenigstens war Bill verschwunden. Der Dämon war eines der vielen Dinge, die Dipper am frühen Morgen wirklich nicht ertragen konnte. Aber jetzt hatte er Zeit in Ruhe über Bills Worte nachzudenken. Was meinte der Blonde damit, das seine Familie ihn nur aufhielt? Ford unterstützte ihn, Mabel unterstützte ihn. Sogar Stan auf irgendeine verquere Art und Weise. Wieso also erzählte Bill, die würden ihn aufhalten? Er konnte den Dämon wirklich nicht verstehen.
Langsam und mit schmerzenden Knochen stand Dipper aus seinem weichen Bett auf. Er konnte es bereits seinen Namen rufen hören. Aber es gab Dinge, wichtige Dinge die getan werden mussten. Wie beispielsweise aufstehen und sich fertig machen. Und, das war das wichtigste, er wollte jede freie Minute nutzen. Solange er Bill nicht in der Nähe hatte, konnte er sein Leben ganz normal weiterleben.
Mit frischen Klamotten und Handtüchern betrat er das Badezimmer. Draußen zwitscherten die Vögel. Langsam wachte auch die Welt richtig auf.
Dipper schaltete das warme Wasser an und zog sich aus. Eine heiße Dusche hatte ihm schon immer geholfen.
Mit geschlossenen Augen trat er unter den heißen Strahl und hielt sein Gesicht hinein. Das Wasser spülte die Müdigkeit aus seinen Knochen und seinem Körper. Es beruhigte seine Nerven. Lächelnd angelte Dipper nach seiner Seife und fing an sich einzuseifen. Konnte es nicht immer so friedlich sein? Dann öffnete er die Augen und erschrak. Sein kompletter Körper war rot, das Wasser war rot. Alles war rot. Das Wasser aus den Leitungen war kein Wasser. Alles nur kein Wasser. „Oh Gott!“, keuchte Dipper und trat nach hinten. Blut. Er wusch seinen Körper in Blut. Ihm wurde schlecht.
Mabel wurde durch ein lautes Rumpeln über sich geweckt. Sie saß sofort kerzengerade in ihrem, mit Kuscheltieren vollgestopften Bett und starrte an die Decke. Dipper musste im Bad sein.
Gähnend stand sie auf und schlüpfte in ihre Hausschuhe. Dann schlurfte sie die Treppen hinauf. Stan und Ford schliefen noch. Oder Stan schlief noch, Ford saß wahrscheinlich im Labor und experimentierte herum.
Sie klopfte an der Tür zum Bad, erhielt allerdingss keine Antwort. „Dipper? Bist du im Bad? Wenn ja, hör auf zu singen und mach das Bad frei.“, rief sie und klopfte noch einmal an die Tür. Doch wieder antwortete ihr niemand. „Merkwürdig.“, murmelte sie und kratzte sich am Kopf. Dann ging die Tür auf. „Magie!“, staunte sie. „Ich hoffe du bist angezogen!“
Ihr Bruder lag auf dem Boden. Arme und Beine von ich gestreckt. Und er blutete. „Dipper!“, rief sie aufgeregt. Mabel kniete sich neben ihren Bruder und starrte ihn hilflos an. „Dipper?!“, sie schüttelte an seiner Schulter, doch der Junge zeigte keine Regung. „FORD! STAN!“, brüllte sie laut. Tränen. Stiegen in ihre Augen. Was sollte sie tuen? Ihr Bruder lag bewusstlos auf dem Boden und sie konnte nichts tuen. „Bitte wach auf…“, flüsterte sie. Mabel beugte Sicht über den leblosen Körper und weinte. Was sollte sie nur tuen?
„Mabel? Was brüllst du denn so laut?“, fragte Stan und betrat das Badezimmer. Mabel sah von ihrem Bruder if und schluchzte. „Er… Er wacht nicht auf…“, Tränen liefen über ihre Wangen. „Was?“, Stan starrte seine Großnichte an. Er war gerade erst wach geworden. „Dipper… er wacht nicht auf. Hilf ihm!“, schluchzte die junge Frau. Dann erkannte Stan was sie meinte. „Was ist passiert?“, fragte er alarmiert. „Ich weiß es nicht… Es hat gerumpelt und davon… davon bin ich wach geworden.“, erklärte Mabel. „Und er wird nicht wach?“, fragte Stan, ließ sich vor seinem Großneffen nieder. Er musste sich um die Platzwunde kümmern. „Nein. Er wacht ich auf.“, flüsterte Mabel. Stan legte dem Jungen zwei Finger an den Hals, nickte dann. „Puls hat er. Dipper lebt also. Mabel, geh runter ins Labor und hol Ford. Du störst gerade nur.“, sagte Stan so sanft wie möglich. Mabel war mit den Nerven am Ende. Das merkte der ältere Mann. Sie nickte, stand langsam auf und verließ das Bad, nicht ohne noch einen Blick auf ihren bewusstlosen Bruder zu werden.
„Junge, was ist passiert?“, fragte Stan und schlug Dipper gegen die Wange. Endlich zeigte dieser eine Regung. Auch wenn es nur die Lider waren, welche zuckten, aber das war genug um zu wissen, das es den Jungen besser ging. „Junge, was ist passiert?“, fragte Stan ein weiteres Mal. „Blut…“, flüsterte Dipper heiser. „Blut?“, Stan wirkte auf einmal verwirrt. „Überall Blut…“, krächzte Dipper. „Was meinst du?“, fragte Stan. „Mabel sagte du brauchst mich?“, hörte Stan seinen Bruder. Stan sah auf. „Dipper hat sich den Kopf aufgeschlagen. Du kennst dich besser mit dem Zeug aus.“, erklärte er und sah seinen Bruder an. Dieser nickte und hockte sich vor den Braunhaarigen. „Dipper? Hörst du mich?“, fragte Ford. „Ja…“, murmelte Dipper. „Kannst du dich aufrichten?“
Langsam hörte sich alles auf zu drehen. Dipper starrte an di gegenüberliegende Wand. Er fixierte sich auf das graue Handtuch. „Also?“, fragte Ford. „Ja…“, murmelte Dipper und lehnte sich auf seine Unterarme. Sein Kopf schmerzte. „Kannst du mir sagen, was passiert ist?“, fragte Ford. „Ich… war duschen und dann bin ich ausgerutscht.“, erklärte Dipper. „Ausgerutscht?“, Stan zog eine Augenbraue in die Luft. Ford säuberte die Wunde. „Ja… Ich bin ausgerutscht…“, murmelte Dipper. „Und was meintest du gerade mit Blut?“, fragte Stan. „Ich… nichts. Alles gut… Danke Stan. Danke Ford. Es tut mir leid das ihr euch so viele Sorgen um mich machen musstest.“, flüsterte Dipper. „Wann macht man sich eigentlich keine Sorgen um dich, Dipper?“, fragte Stan. „Du solltest dich bei Mabel entschuldigen. Sie hat beinahe einen Zusammenbruch erlitten.“, sagte Ford. Dipper nickte.
Dann stürmte Bill in das Bad. „Mabel hat erzählt es gab einen Unfall!“, rief er erschrocken. Dipper spürte dar grinsen in seinem Nacken. „Dipper ist nur ausgerutscht. Ihm geht es gut, William.“, erklärte Ford. Bill nickte. „Dann bin ich erleichtert.“, Bill legte sich eine Hand auf die Brust. Wieso tat er eigentlich so, als würde er Mitleid mit Dipper haben. „Brauchst du noch Hilfe beim anziehen?“, fragte Ford. „Nein. Das schaffe ich alleine.“, murmelte Dipper. Seine Wangen färbten sich rot. „Okay. Wenn du Hilfe brauchst, sag bitte Bescheid.“, sagte Ford. „Natürlich, Grunkle Ford.“, murmelte er. Dann verließen die drei Männer das Bad und Dipper blieb alleine zurück.
Bill hatte ihm einen Streich gespielt, der ihm beinahe das Leben gekostet hätte. Langsam stand Dipper auf und lehnte sich auf das Waschbecken. „Bill bekommt seine Strafe. Irgendwann, wird ihn jemand aufhalten.“, murmelte Dipper und starrte das Pflaster auf seiner Stirn an. Schön. Eine weitere Narbe auf seinem Körper. Reichte nicht sein fürchterlich peinliches Muttermal? „Wieso findest du es fürchterlich?“, fragte Bill neben ihm. Erschrocken starrte Dipper durch den Spiegel zu Bill. „Du… hast mich beinahe umgebracht!“, fauchte Dipper. „Was? Es hat dir etwa nicht gefallen im Blut deiner Feinde zu baden?”, fragte Bill und sah ihn ahnungslos an. „Tu nicht so. Welcher Mensch wäscht sich schon gerne in Blut!“, fluchte Dipper. „Jeder?“, fragte Bill. Der Braunhaarige schüttelte den Kopf. „Wieso frage ich überhaupt…“, murmelte Dipper. „Sag mir nicht, es hat dir wirklich nicht gefallen! In was möchtest du denn Baden?“, fragte Bill. „In Wasser. Mehr nicht. Kein Mensch badet in Blut.“, erklärte Dipper genervt. „Man kann es euch Fleischsäcken aber auch nie recht machen.“, gab Bill zurück. Am liebsten hätte Dipper die Augen verdreht. “Ich habe übrigens einige Deals abgeschlossen, falls dich das interessiert.“, Bill lehnte sich gegen das Waschbecken. „Es interessiert mich nicht.“, antwortete Dipper und zog seine graue Jeans an. „Die Jugend von heute. Für ein wenig Gold verkaufen sie sogar ihre Seele.“, erzählte Bill weiter, als hätte Dipper nichts gesagt. „Wieso rede ich überhaupt mit dir?“, murmelte der Braunhaarige. „Weil ich bald der einzige bin, der sich mit dir unterhält.“, lächelte Bill überlegen. „Ach ja. Da war ja was.“, antwortete Dipper und fuhr sich durch die Haare. Bill hob eine Augenbraue. „Was soll das heißen?“, fragte der Dämon. „Ne, schon gut.“, sagte Dipper. „Ich verlange, das du mir sofort antwortest. Was soll das bedeuten, Pinetree.“, fragte Bill. „Du drohst seit geraumer Zeit damit, Seltsamageddon zu starten. Bisher sehe ich nicht sonderlich viel davon. Mehr nicht.“, antwortete Dipper und zuckte mit den Schultern. „Denkst du, ich könnte den Weltuntergang nicht innerhalb weniger Sekunden starten?“, fragte Bill. „Naja, dein altes Ich konnte das bestimmt. Aber von dir? Naja, bis auf leere Drohungen sehe ich bisher nichts.“, erklärte Dipper. Bill lachte. „Pinetree, woher nimmst du nur immer diesen Mut? Wieso musst du mich immer provozieren? Nachher tue ich dir wirklich noch weh.“, sagte Bill und legte Dipper seine Hand auf die Wange. „Das möchte ich nicht. Wirklich. Ich möchte dir nicht weh tuen.“ „Du kannst mir nicht weh tuen, nicht wenn wir nicht in der Gedankenwelt sind.“, sagte Dipper und starrte Bill ins Gesicht.
Bill sah den Jungen an. „Meinst du wirklich?“, flüsterte Bill. „Ja. Bisher hast du mich immer nur in der Gedankenwelt verletzt. Nie aber in der Realität. Ich glaube, du bist gar nicht so mäch…tig…“, keuchte Dipper und sank zu Boden. „Ich kann dir also in der Realität nicht weh tuen? Oh Pinetree, wie naiv du doch bist.“, flüsterte Bill und griff in Dippers Haare. Der Junge starrte erschrocken auf sein Bein, welches in einem fürchterlich falschen Winkel von seinem Körper abstand. „Was…?“, flüsterte Dipper. „Du siehst, ich habe dir in der Realität das Bein gebrochen. Möchtest du weitermachen? Soll ich dir noch mehr Körperteile brechen? Oder wie wäre es, ich entferne dir Auge? Oder die Zunge?“, lächelte Bill überlegen. „Nein…“, keuchte Dipper unter Schmerzen. „Was war das? Ich soll weitermachen, Pinetree?“, fragte Bill und schnippte mit den Fingern. Ein widerliches Knacken erklang und Dippers Arm war ebenfalls gebrochen. Dipper schrie. Mit seinem gesunden Arm packte er sich an die Schulter und drückte dagegen. „Hör… auf…“, keuchte Dipper und sank mit dem Kopf nach vorne auf den kalten Boden. „Wie war das? Du musst schon deutlicher sprechen, Pinetree.“, lächelte Bill und stellte seinen Fuß auf Dippers kaputte Schulter. Ein tiefer Schluchzer entwich dem Jungen. „Bitte… Bill… hör auf…“ „Ich verstehe dich nicht.“, flötete Bill. „Hör… auf… Bill. Ich flehe dich an.“, schluchzte Dipper. „Worum flehst du mich an?“, fragte der Blonde. „Du hast gewonnen. Ich gebe auf. Du bist auch in der Realität mächtig.“, schluchzte Dipper. „So ist gut, Haustier.“, lächelte Bill, schnippte mit den Fingern und schon war alles wieder so, wie es vorher war.
Dipper übergab sich. Die Schmerzen waren so furchtbar. Noch nie hatte er sich so schrecklich gefühlt. Es war ein leichtes für den Dämon ihm alle Knochen mit einem Finger schnipsen zu brechen. „Mach dich fertig. Wir haben heute noch eine Menge zu tun, Haustier.“, sagte Bill kühl und verschwand aus dem Bad. Es war, als würde eine riesige Last von Dippers Schultern fallen. Endlich konnte er wieder atmen. Langsam und mit zitternden Beinen hievte Dipper sich am Waschbecken hinauf und starrte in sein Spiegelbild. Seine Augen waren rot, dunkle Ringe zierten diese. Was ein paar Tage kein Schlaf einen Menschen doch verändern konnten. Dipper lächelte traurig. Das war seine Zukunft.
Dipper schleppte sich in die Küche, in welcher Stan bereits seine legendären Stancakes machte, Mabel aufgeregt mit Bill redete und Ford in der Zeitung blätterte. „Wo bleibst du denn, Dipdop?“, fragte Msbel und grinste ihn an. „Tut mir leid…“, murrte Dipper und ließ sich auf seinem Platz nieder. „Dipper sollte langsam machen, nachher hat er noch eine Gehirnerschütterung. Das kann gefährlich werden.“, erklärte Bill. „Das kann nicht sein. Mein Bruder ist eine wandelnde Gehirnerschütterung.“, lachte Mabel. „Vielen Dank für dieses Kompliment, Mabs.“, maulte Dipper.
„Wann genau wollt ihr aufbrechen?“, fragte Ford hinter seiner Zeitung. Dipper sah zur Uhr. „Stunde.“, antwortete er. „Hast du schon alles zusammen gepackt?“, fragte Mabel. „Mache ich gleich noch.“, nickte Dipper. „Hast du all deine Bücher?“, Ford sah ihn über den Rand der Zeitung hinweg an. „Ja. Sind alle in meiner Tasche.“, antwortete Dipper. „Dann iss endlich. Wofür stelle ich mich eigentlich in die Küche?“, fragte Stan und sah Dipper böse an. „Ich… habe keinen Hunger.“, erklärte er und sah den älteren Mann an. „Keinen Hunger? Was stimmt nur mit der Jugend heutzutage nicht.“, schimpfte Stan und drehte ihm den Rücken zu. Dann spürte Dipper eine Hand auf seinem Oberschenkel. „Iss…“, zischte Bill. Dipper schluckte.
Seufzend stocherte Dipper in den Pancakes herum, ehe er sie hinunterwürgte. Bills Blick ließ keine Widerworte zu. „Na also, Junge.“, sagte Stan. Dipper starrte weiter auf seinen Teller. Die Hälfte hatte er geschafft, da schon er den Teller weg und lehnte sich zurück. „Ich… packe meine Sachen.“, murmelte er und verließ den Esstisch. Das seine Schwester ihm folgte, bemerkte er nicht.
„Was ist los, Bro-Bro?“, fragte Mabel leise. Sie schloss die Tür hinter sich. Dipper sah sie an. Hatte gar nicht mitbekommen das sie in sein Zimmer gekommen war. „Was soll los sein?“, fragte er. „Du brichst im Bad zusammen, siehst aus als wärst du von den Toten aufgestanden, schlimmer als Robbie also, und du schlingst nicht mal deine letzten Stancakes runter. Irgendwas stimmt nicht mit dir. Ich bin nicht dumm. Du verhältst dich merkwürdig, seit du hier bist.“, erklärte Mabel und lehnte sich gegen die Tür. „Ich bin einfach nur aufgeregt.“, erwiderte Dipper müde. „Aufgeregt? Klar. Und jetzt die Wahrheit.“, verlangte seine Schwester. „Ich bin wirklich nur aufgeregt.“, er sah die braunhaarige, junge Frau an. Wie gerne würde er ihr die Wahrheit sagen. Wie gerne würde er ihr sagen, das William in Wirklichkeit Bill Cipher ist. „Du bist nicht aufgeregt. Als du auf Wendy getroffen bist, da warst du aufgeregt. Als der Brief ankam, mit der Zulassung für dieses College, da warst du aufgeregt. Jetzt aber bist du es nicht. Haben wir uns nicht immer geschworen, uns alles zu sagen? Keine Geheimnisse voreinander zu haben?“, fragte sie und starrte ihren Bruder mit riesigen Augen an. Dipper fuhr sich durch die Haare. „Mabel, vertrau mir. Nur dieses eine Mal.“, lächelte er seine Schwester an. „Vertrauen? Dipper, das klingt nicht gut. Das klingt als hättest du fürchterlichen Mist gebaut.“, sagte Mabel. „Möglicherweise habe ich das auch.“, Dipper lachte leise. Ballte seine Hand in seiner Hosentasche zu einer Faust. „Was hast du getan?“, fragte Mabel. Sie kam auf ihn zu. „Nichts. Vertrau mir einfach einmal.“, flehte Dipper. „Dipper Pines! Du sagst mir sofort, was du angestellt hast.“, sie bohrte ihm einen Finger in die Brust. „Ja, Pinetree, sag ihr was du angestellt hast.“, lachte Bill plötzlich.
Die Zwillinge fuhren zusammen und sahen sich im Zimmer um. Dann sah Dipper das Bill durch die Tür ins Zimmer trat. „William?“, fragte Mabel. „Shooting Star, bitte. Lassen wir das Schauspiel fallen und reden wie erwachsene Menschen miteinander. Oder eher, Menschen und Dämonen.“, lächelte Bill sein 1000-Volt Lächeln. „B-Bill? Bill Cipher?“, keuchte Mabel und stolperte gegen Dipper. Er hielt seine Schwester fest. Drehte den Kopf zur Seite als sie ihn verzweifelt ansah. „Wieso… du kannst nicht…“ „Ich kann was nicht, meine Liebe?“, fragte Bill und hob eine Augenbraue. „Wieso bist du zurück? Wir haben dich vernichtet!“, rief Mabel aufgeregt. Bill lachte. „Richtig. Ihr habt mich vernichtet.“
Dipper starrte zu Boden. „Wie erkläre ich es am besten, so das es in dein kleines, dummes Gehirn passt? Ach ja, ich bin zu mächtig. Ich habe tausende, ach was, Abermillionen Deals abgeschlossen. Meine Macht von damals war nur ein kleiner Teil von dem was ich wirklich besitze. Denkst du wirklich, Shooting Star, ein Wesen aus purer Energie wie ich, würde sich von einem so einfachen Trick vernichten lassen?“, lachte Bill die beiden aus. „Aber… die Statue…“, flüsterte Mabel. „Die Statue ist zerstört. Ich habe es an meinem ersten Tag gesehen.“, beantwortete Dipper. „Das kann nicht möglich sein.“, hauchte Mabel. Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. „Shooting Star. Ich bin genauso real wie der Deal den dein lieber Bruder mit mir abgeschlossen hat.“, lächelte Bill. Dipper riss die Augen auf. Mabel tat es ihm gleich. Sie drehte dem Dämon den Rücken zu und starrte ihren Bruder entsetzt an. „Du hast… sag mir die Wahrheit! Bill lügt!“, stieß sie aus. Doch die Stille war Antwort genug. „Nein. Das ist nicht wahr…“, murmelte Mabel, schüttelte vehement den Kopf. Sie stolperte von ihrem Bruder weg, direkt an die Brust Bills. Dieser packte sie am Hals und lehnte sich nach vorne. „Dein Bruder gehört mir. Und bald gehört mir auch deine Welt, Shooting Star.“, flüsterte Bill ihr ins Ohr. „Hör auf… Dipper bitte! Sag mir die Wahrheit. Sag mir das Bill lügt!“, schluchzte sie. Dipper wandte den Blick ab. „Er… Bill sagt die Wahrheit. Ich habe ihm… meinen Körper, meine Seele und meine Gedanken gegeben.“, antwortete Dipper. Bill lachte aufgeregt. „Es ist so wunderschön. Diese Worte ich könnte sie mir den ganzen Tag anhören. Sag es nochmal! Wem gehörst du, Pinetree?“, fragte Bill aufgeregt. Dipper schluckte. „Dir, Bill. Ich gehöre dir. Mein Körper, meine Seele, mein Denken. Alles gehört dir.“, antwortete Dipper ergeben. „W-Warum?“, fragte Mabel heiser.
„Um dich und deine nutzlose Familie zu schützen.“, lachte Bill. Dann schlang er seine Finger fester um Mabel’s dünnen Hals. Die junge Frau keuchte, versuchte sich aus Bills Griff zu befreien. „Bill! Bitte! Du hast versprochen ihr passiert nichts!“, rief Dipper. Bill sah ihn an. Dann ließ er Mabel los. „Richtig.“, lächelte der Blonde. Mabel sank zu Boden, keuchte, schnappte nach Luft. Dipper stürmte zu ihr, wollte sie an sich drücken. Sie beruhigen, doch panisch schlug seine Schwester seine Hände weg. Ängstlich sah sie ihn an. „M-Mabel…“, murmelte Dipper. „G-Geh weg…“, flüsterte sie mit erstickter Stimme. Tränen liefen über ihre Wangen. Dipper sah genau wo Bill sie gewürgt hatte. Längliche, blaue Abdrücke formten sich an ihrem Hals. „Du… du hast dich mit ihm zusammengeschlossen… Dipper… Wieso?“, schluchzte Mabel. „Ich… wollte euch beschützen. Mabel, er möchte Seltsamageddon wieder starten. Ich konnte nicht zulassen, das er euch verletzt.“, sagte Dipper, versuchte zu Lächeln. „Nach allem was er mir angetan hat? Nach alldem, stellst du dich auf seine Seite?“, fragte sie und vergrub ihr Gesicht in ihren zitternden Händen. „Was?“, Dipper sah sie an. „Nach allem was er DIR angetan hat?“ „Ich habe es dir gesagt.“, flötete Bill.
Die Tür wurde aufgestoßen und ihre beiden Großonkel traten ins Zimmer. Sofort rannte Mabel zu den beiden älteren Männern. „Was herrscht hier eigentlich für ein Geschrei?“, fragte Stan. „Ford! Stan! Das ist Bill!“, keuchte Mabel und klammerte sich an Ford. „Bill? Bill Cipher?“, fragte der ältere Mann. Mabel nickte aufgeregt. Sofort starrten die beiden Männer den Blonden Dämon an. Dieser stand hinter Dipper. Hielt ihn auf den Beinen, grinste teuflisch. „Hallo Sechser. Fez.“ „Bill!“, keuchte Ford. „Du bist… du solltest vernichtet sein!“, stellte Stan fest. „Nochmal kaue ich die Geschichte nicht durch. Shooting Star soll sie euch erzählen. Ich wünsche euch noch ein wunderschönes aber kurzes Leben. Wir werden uns nicht mehr Wiedersehen.“, lachte Bill. „Was soll das hier? Dipper!“, rief Stan. „Er… gehört zu Bill.“, flüsterte Mabel. Die beiden älteren Pines-Zwillinge sahen die junge Frau an. „Was meinst du? Dipper was meint deine Schwester?“ fragte Stan und machte eine Schritt nach vorne. Bill verdrehte die Augen. „Pinetree hier rettet eure wertlosen Leben. Also hat sich mir hingegeben. Das ist die Kurzfassung. Und jetzt, auf Nimmerwiedersehen.“, lachte Bill, packte Dipper, bevor dieser irgendetwas sagen konnte und verschwand.
An diesem Tag hatte die Mystery Shack einen Bewohner weniger. Und die Pines-Familie ein Mitglied weniger. Bill Cipher allerdings war seinem Ziel einen riesigen Schritt näher. Der Junge war doch immer für eine Überraschung gut. Er brauchte Stanford Pines nicht um aus dem Kraftfeld zu fliehen. Mit Dippers Offenlegung an all seinen persönlichen und höchstverschlossenen Erinnerungen, Gedanken und Informationen hatte er die Lösung für sein Problem gefunden. Direkt in der Gedankenwelt des Jungen.
„Ich sag ja Pinetree, wir werden eine Menge Spaß zusammen haben.“, lächelte Bill und fuhr Dipper durch die Haare.