Man kann alles mögliche in Netzen finden. Fische ist das, was man verkaufen möchte. Die eine oder andere Muschel findet sich auch. Der Anker, den man schon vor zehn Jahren vermisst hat, findet sich wieder ein und wenn man Pech hat, eine Leiche. Dumme Wattwanderer und andere gibt es auf dem Meer immer.
Aber wenn man ganz viel Glück hat, finden sich in den netzen wahre Kleinode. Das Meer war schon immer eine große Manntränke. Es holte sich nicht nur die Menschen auf den Schiffen. Sie holten sich auch deren Häuser. Auch die, die sie für die Anbetung ihrer Götter erbauten. Und wenn man ganz viel Glück hatte, dann grub das Bodennetz einer dieser Schätze wieder aus.
In der Nacht hatte ich das Glück, vielleicht aber auch das Pech. Behalten würde ich das goldene Ding nicht. Geld dafür würde ich auch nicht bekommen, so viel stand bei sowas auch wieder fest. Aber der eigene Name würde auf dem kleinen Schild im Museum stehen. So viel war dann auch mal klar. Und was will man mehr im Leben erreichen? Mit Geld konnte sich der ehemalige Besitzer des Goldenen Kreuzes mit den Bernsteinjesus auch nicht einen besseren Platz im Himmel erkaufen. Leider hatte der Arm Jupp einen Arm und die Beine weniger, die hatte das Meer behalten. Trotzdem würde sich alle darauf stürzen.
Kurz überlegte ich, es wieder zurück zu werfen, aber dann dachte ich an die glücklichen Augen der kleinen Archäologin vom Heimatmuseum. Für sie würde es auch ein paar Tage Ruhm bedeuten, bis so ein Großkofferter aus Hamburg ihr das Teil nehmen würde. Den kleinen Erfolg wollte ich ihr dann doch nicht nehmen. Vielleicht reichte es dann noch für eine Tasse Kaffee. Das kleine Glück der Welt und auch eine Form von Kleinod.