Die streunende Anouk, die man mit scharfen Augen hin und wieder das Anwesen umschleichen sieht, beobachtet die Szene von einem sicheren Versteck aus. Als sie sich wirklich sicher fühlt nähert sie sich katzengleich dem geschundenen Körper und zieht ihn mit sich fort.Im Schatten und in Sicherheit angekommen, muss sie sich erstmal um die massive Blutspur kümmern und verwischen, damit sie allesamt nicht entdeckt werden. Zurück beim Leibdiener kann sie nun in seine aufgerissenen Augen sehen, die Verwirrung, wie er hier her kam. Tom wehrt sich heftig, er versucht zu sprechen, sie kann aber nur "muss zurück" "Gebieterin" "dienen wollen" unter dem leisen Gemurmel verstehen. Sein Körper windet sich vor Schmerz und Verlustangst, als sie seine Wunden säubert, sodass sie ihn auf der Trage festbinden muss. Schließlich verliert der einstige Leibdiener wieder sein Bewusstsein. So kann er all die anderen Ausgestoßenen nicht sehen, die nun, in zerschliessenen Fetzen ihren Leib bedeckend, um ihn herum stehen. Leise tuschelnd überträgt sich die Geschichte, die Anouk mit an sah.

Tomdelirio

Wo bin ich?

Kann man schwach vernehmen, sodass Anouk den anderen ein Zeichen gibt, was diese sofort verstummen lässt.

Anouk

Du bist im Lager der Ausgestoßenen - im Ilysium.

Tomdelirio schaut verwirrt.

Du bist nun einer von uns, ein Vogelfreier.

Tomdelirio

Was?

Er schreit fast. Einige der spärlich bekleideten Anwesenden zucken zusammen. Anouk beugt sich näher zu Tom

Anouk

Erinnerst du dich nicht mehr? Man hat dich entsorgt, einfach weggeworfen...

Tomdelirio

Ja aber.. ich bin.. ich muss... die Kaiserin ... ihr Abendmahl

Anouk drückt seinen Kopf sanft zurück auf die Lage. Jetzt erst bemerkt Tom seine Fesseln, er schaut sie fragend an.

Warum..?

Anouk

Weil du blutüberlaufend wie du warst, sofort wieder zu deiner Herrin kriechen wolltest.

Tomdelirio

Aber ich muss..?

Anouk

Tom, sie haben dich ausgestoßen..

Tomdelirio

Nein, dass würde ..die erhabene, göttliche wunderbare Gebieterin niemals tun!

Anouk

Sie hat es längst getan.

erwidert Anouk mitfühlend.

Nur weiß ich leider nicht, was du getan hast?

Tomdelirio

Ich hab.. ich hab?

Tom versucht sich angestrengt zu erinnern, was passiert war. Er zappelt...während das Getuschel der Ausgestoßenen weiter zunimmt, all ihre Augen sich zum Anwesen der Kaiserin richten, zum Teil angst- und zum Teil wuterfüllt, wacht Tom unter lauten Schmerzensklagen wieder auf. Nun richten sich alle Blicke auf ihn.

Anouk löst seine Fesseln - allerdings nur an den Handgelenken. Und sie hatte mit ihrer Vermutung recht. Sofort versucht Tom sich aufzurichten und davon zulaufen. Sie wusste sehr genau, dass Tom noch immer im Bann der Kaiserin stand, dass er noch immer für die Kaiserin sterben würde, für nur eine einzige Berührung, ein Blick.

Anouk schüttelt leicht den Kopf und drängt Tom nun stärker wieder zurück auf die Holzlage.

Anouk

Deine Wunden müssen gepflegt werden, du kannst noch nicht aufstehen.

Tomdelirio

Doch, das Abendmahl.

Anouk

Nein!

sagt sie nun so bestimmt, dass Tom leicht zusammen zuckt

Du kannst gehen wohin du willst, wenn du wieder gesund bist, aber überlege dir gut, was du tust, wenn dich die Priesterinnen erwischen.. wenn dich der Liebling der Kaiserin erwischt, Tom.

sagt sie nun leiser, als sie seinen flehenden Blick bemerkt

Wir alle kennen die Macht dieser Frau, ihre Fähigkeit dich völlig ihrem Willen zu unterwerfen und ihr dafür alles zu geben, bis hin zu deinem Leben.

Tom blickt ungläubig

Tomdelirio

Ihr habt keine Ahnung... Ich bin ihr Leibdiener. Sie braucht mich, ich muss...

Anouk

Du WARST ihr Leibdiener!

fährt ihm Anouk ins Wort

Schau dich an, dein Körper ist übersäht mit tiefen blutigen Wunden!

Tom blickt sich um. Kaum ein Stück Haut ohne Verband kann er erkennen. Er schaudert...