Dustin hatte uns im NEF geparkt, damit wir uns nicht unterkühlten. Nun warteten wir auf Alex der uns abholen wollte. Mit Vicky sprach ich nicht, ich musste erstmal alleine damit klar kommen. Auch sie schien nicht so gesprächig wie sonst, sie schaute einfach nur gerade aus der Frontscheibe heraus. Etwa fünfzehn Minuten später sah ich Alex endlich auf Dustin zu laufen, der sich draußen an das NEF gelehnt hatte. Sie sprachen etwas miteinander, dann brachen sie in gelächter aus und ich beschloss raus zu gehen.
,,Was ist denn so witzig?" ,fragte ich als ich die Tür des NEF geöffnet hatte. ,,Nichts, ich habe Dustin nur gerade erklärt das Vicky die Tochter von Birgit ist. Wie geht es euch?" ,fragte mich Alex.
,,Naja, also ich denke mir geht es ganz gut, vielleicht noch ein bisschen wackelig auf den Beinen. Aber ich mache mir Sorgen um Vicky." ,erklärte ich.
,,Warum das denn?" ,fragte mich nun Dustin verwundert.
,,Ich weiß nicht, sie wirkt so abwesend. Sie hat seit dem Ereignis kein Wort mehr von sich gegeben und starrt einfach nur Löcher in die Luft." ,erzählte ich den beiden was mir bei Vicky komisch vorkam.
,,Hmm... ich denke das wird der Schock sein, mach dir mal nicht so viele Gedanken. Soll ich mal nach ihr schauen?" ,wollte nun Alex von mir wissen. Ich nickte bedrückt. Alex ging daraufhin zu Vicky.
,,Vicky? Hörst du mich?" ,Alex Stimme klang ruhig aber es schwang auch besorgnis mit. Das beunruhigte mich etwas. Warum schawang besorgnis in seiner Stimme, wenn er doch sagte es sei nur der Schock?
,,Sie ist noch total unter schock, ihr Puls scheint aber normal. Ich würde sagen wir fahren jetzt erstmal nach Hause und ich rufe Birgit an." ,führte Alex nun den Stand der Dinge an.
,,Okay." ,erwiederte ich nur kurz. ,,Kannst du alleine zum Auto laufen?" ,mischte sich nun Dustin wieder ein. ,,Ich denke Alex wird Vicky nehmen. Soll ich dich lieber stützen?" ,erklärte Dustin nun weiter. ,,Ich denke es wäre nicht so schlecht wenn du Sophia begleiten würdest, falls sie doch nochmal umkippt, soll sie sich ja nicht verletzten. Außerdem kann ich nicht weil ich Vicky tragen muss. Ihr traue ich laufen nun wirklich nicht zu." ,erzählte nun Alex. Ich traute meinen Beinen ehrlich gesagt auch noch nicht so wirklich und somit nickte ich resiegniert.
Wenig später saßen wir ohne weitere zwischen Fälle zuhause auf dem Sofa. Vicky saß neben mir und Alex stand etwas abseits und versuchte Birgit nun so schonend wie möglich über Vickys Zustand aufzuklären.
,,Okay, also Birgit hat noch zwei Stunden Dienst mit Franco auf dem NEF. Vicky bleibt solage hier. Sie kommt dann mit Franco nach der Arbeit und nimmt Vicky mit." ,teilte uns Alex mit als er zurück kam. ,,Ich hole mal schnell ein Pulsoxy aus dem Keller bleibst du bei Vicky?" ,ich nickte nur. Ich war unfähig zu Antworten, da ich die heutige Situation gerade in meinem Kopf erneut durchspielte.
Alex riss mich aus meinen Gedanken als er mit einer Hand vor meinem Gesicht rumwedelte. ,,Alles in Ordnung bei dir? Du wirkst auch ziemlich abwesend." ,sagte Alex mit einem besorgten Blick zu mir. Ich winkte ab. ,,Ja klar alles gut." Dann setzte sich Alex neben mich auf die Couch und nahm meine Hände. ,,Hey, Sophia. Du hast heute wirklich etwas tolles bewirkt und einem Mädchen das leben gerettet. Aber wenn dich was beschäftigt, dann rede mit mir oder jemand anderem. Es ist wichtig darüber zu reden und das nicht mit sich selbst auszumachen. Wir reden auch oft nach Einsätzen, gerade wenn sie emotional so aufwühlend sind." ,Alex fand einfach immer die richtigen Worte.
,,Ich werde darüber reden wenn ich bereit dazu bin okay?" ,erwiederte ich nur. Drehte mich in wenig von Alex weg und fiel erneut in Gedanken.
Was ist nur in dem Leben von Emma falschgelaufen, dass sie sich das leben nehmen wollte. Klar in meinem leben sind auch schon echt beschissene Dinge passiert, aber sich das leben nehmen? Naja, andererseits wäre ich dann wieder bei meinen Eltern. Nein! Stopp! Diese Gedanken kommen ganz nach da hinten in diese Schublade, darüber will ich bloß nicht nochmal nachdenken. Was würden nur meine Eltern dazu sagen. Was würde ich nur Franco, Alex und den anderen damit antun. Ganz zu schweigen von Vicky. Wie ich heute schon gesagt habe. Es wäre eine endgültige Lösung für in vorrübergehendes Problem. Heute erst habe ich ein Mädchen aus so einer Situation geholt, jetzt denke ich selbst darüber nach. Vielleicht liegt das daran, dass ich auch fast gefalen wäre, als ich Emma gefangen habe.
Erst jetzt bemerkte ich wie mir die Tränen liefen und ich kehrte in die Realität zurück.
,,Hey Alex?" ,,Ja?" ,,Kannst du mich in den Arm nehmen?" ,fragte ich verlegen. Alex jedoch lies sich das nicht zweimal sagen und war innerhalb von Sekunde wieder neben mir und ich lag in seinen Armen. ,,Danke" ,brachte ich noch heraus bevor ich hemmungslos anfing zu weinen.
,,Psst, ist schon gut. War viel heute ich weiß. Lass ruhig alles raus." ,murmelte Alex ruhig im meine Haare.
Gestört wurden wir von der Tür klingel. Alex stand auf und löste sich somit aus der Umarmung. Wow, zwei Stunden hatte ich jetzt in Alex Armen verbracht. Dann standen auch schon Birgit und Franco im Wohnzimmer.
,,Oh Gott, wie geht es meinem Mädchen." ,Birgit kniete sich direkt vor Vicky und nahm das Pulsoxy in Augenschein. Auch ich konnte einen Blick darauf erhaschen und sah, dass alles in Ordnung war.
,,Stimmt das, dass du heute ein Mädchen vor dem springen gerettet hast?" ,wandte sich Birgit nun an mich. Ich nickte. ,,Wow, danke. Du hast bestimmt super gehandelt." ,sprach sie weiter. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Du kannst Phil fragen, der hat alles beobachtet." ,sagte nun Vicky. Endlich sie sprach wieder. Nicht nur ich schien erleichtert das sie aus ihrer starre erwacht war, auch Alex und Birgit stöhnten erleichtert.
,,Setzt euch, wir erzählen euch was passiert ist." ,sagte Vicky und schaute fragend zu mir. ,,Können wir doch noch auf Phil warten? Er müsste ja auch gleich kommen und immerhin war er und Dustin dabei." ,fragte ich in die Runde. ,,Klar, die zwei kommen zusammen." ,erklärte mir Franco. Ich nickte und die anderen setzten sich schon ins Wohnzimmer. Wo wir nun auf Phil und Dustin warteten. Aber ich war bereit, wenn sie kommen würden, wäre ich bereit über alles zu sprechen, so wie Alex mir geraten hatte. Eigentlich wollte ich auch nur warten, weil ich wollte das sie ebenfalls darüber sprachen. Immerhin war das kein alltäglicher Einsatz.