Story ^
Eine Story ist eine Abfolge von Ereignissen mit Anfang, Mitte und Ende.
Plot ^
In einem Plot sind die Ereignisse einer Story in eine dramaturgisch wirkungsvolle Reihenfolge gebracht, die nicht der Chronologie entsprechen muss. Auch der dominierende Handlungsstrang bzw. die Haupt-Storyline (A-Storyline) einer Geschichte wird als Plot bezeichnet. Der Plot ist somit der rote Faden eines Films.
Storyline ^
Eine Storyline (bzw. Plotline) ist eine Geschichte innerhalb einer Geschichte, also ein Handlungsstrang. Im Verlauf einer Handlung verschränken sich die einzelnen Storylines in der Regel mehrfach: Sie berühren und kreuzen sich, verkoppeln und entkoppeln sich, greifen ineinander und überlagern sich, vereinen sich und splitten sich wieder auf.
Die meisten Geschichten bestehen aus einem Hauptplot sowie mehreren Nebenhandlungen in Form von weniger komplexen Neben- bzw. Sub-Storylines. In Episodenfilmen sind die Storylines dagegen nahezu gleichrangig. Und Kurzfilme konzentrieren sich oft auf eine einzelne Storyline.
Die Standardstruktur von Spielfilmen besteht aus zwei zentralen Storylines: der A- und der B-Storyline:
- Die A(ction)-Storyline beherbergt die Haupthandlung der Geschichte und wird daher als Plot einer Geschichte bezeichnet. Sie bezieht sich auf den dominierenden äußeren Konflikt des Films und definiert die Struktur der Geschichte.
- Die B-Storyline steht für den Bedürfnis- oder Beziehungs-Strang. Sie widmet sich in vielen Fällen stärker dem Need der Hauptfigur, das beispielsweise über eine Liebesgeschichte bzw. ein Loveinterest entwickelt wird. Meist ist die B-Storyline eng mit der A-Storyline verflochten, wobei sie oft gegenläufig zu ihr verläuft.
- Die weiteren Storylines erzählen Sub-Stränge und werden entsprechend ihrer Relevanz für die Geschichte zugeordnet.
Storylines reichern eine Geschichte an und machen sie mehrdimensional, indem sie Kehrseiten offenbaren, Motivationen liefern, Details hinzufügen. Dabei können Storylines verschiedene Haltungen, Mentalitäten, Facetten und Reaktionen der Figuren zeigen. Sie können den Konflikt der Hauptfigur aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Oder sie können die Handlung aus der Perspektive einer Nebenfigur darstellen, so dass sie in ihrer Sub-Storyline zur Hauptfigur wird.
Im Prinzip hat jede Figur, die ein eigenes Ziel verfolgt, eine Storyline. Auf jeden Fall sollte der Antagonist eine eigene Storyline haben, damit sein Milieu gezeigt und seine Gedankenwelt und Motivationen nachvollzogen werden können. Die zweite Hauptfigur oder andere wichtige Nebenfiguren haben ebenfalls oft eine eigene Storyline.
Außerdem kann jede Figurenbeziehung, die sich im Laufe eines Films entwickelt, als Storyline gesehen werden: eben als Geschichte zwischen diesen beiden Figuren innerhalb des Gesamtgefüges der ganzen Geschichte. In diesem Sinne beinhaltet ein Film so viele Storylines, wie Figuren Beziehungen bzw. Konflikte miteinander haben.
Storylines können in ihrem Umfang und ihrer Gewichtung also sehr unterschiedlich sein. Zu viele Storylines nehmen der Erzählung jedoch an Fahrt, indem sie das Erzähltempo der gesamten Geschichte drosseln. Weitere Gefahren zu vieler Storylines bestehen darin, dass sie von der Haupthandlung ablenken oder zu Verwirrung führen.
Wie die Gesamtgeschichte, so folgt auch jede ihrer Storylines grundsätzlich einem dramatischen Bogen. In der geschlossenen Dramaturgie sollte jede Storyline in sich abgeschlossen sein und sich über eigene Wendepunkte entwickeln. Diese sollten mit den zentralen Wendepunkten gekoppelt sein, um die strukturelle und dramatische Einheit der Geschichte zu wahren.
Storylines sollten
- die Haupthandlung beeinflussen, verstärken oder kommentieren – sofern es einen Hauptplot gibt.
- das Gefühl einer thematischen Einheit erzeugen, indem sie das gleiche Thema wie die Haupthandlung reflektieren, jedoch in einer anderen Variation.
- eine andere Facette der Hauptfigur zeigen.
- bis zur Klimax zu Ende oder zusammen geführt werden. Idealerweise erfolgt das Verschmelzen der einzelnen Storylines während der Klimax.
Existieren diese Beziehungen und Verflechtungen zwischen den Storylines nicht, so entstehen separate Geschichten, die keine übergeordnete Einheit darstellen.
Durch unterschiedliche Ausgänge der einzelnen Storylines bietet sich die Möglichkeit, den Schluss des Films ambivalent zu gestalten, also den Film weder mit einem eindeutigen Happy-End noch einseitig schlecht enden zu lassen.
Bei Serien unterscheidet man die Storylines in Horizontalen (erstrecken sich über mehrere Episoden) und Vertikalen (deren Bogen umfasst nur eine Episode).