"Mmmmh. Das duftet verführerisch!", ruft sie fröhlich und fädelt den Wohnungsschlüssel klimpernd auf seinen Haken. "Das riecht bis auf die Straße." Schwungvoll elegant schubst sie mit ihrem hübschen Hintern die Haustür ins Schloss und lässt die Reisetasche auf den Boden plumpsen.
"Ist gleich fertig. Ich dicke noch die Soße an und dann können wir essen", ruft er ihr eilfertig zu. Seine Worte treten in Konkurrenz zu Dunstabzugshaube und Brutzelgeräuschen. Werden fast verschluckt.
"Ich putz noch schnell die Magnum und zieh mir etwas Bequemes an."
Zehn Minuten später sitzen sich beide am Esstisch gegenüber. "Fünf Tage können sehr lang sein. Ich vermisste dich unsäglich." Liebevoll sieht er sie an und schöpft ihr reichlich von dem dampfenden Essen.
"Ich dich auch." Glücklich strahlt sie ihn und betrachtet dann hungrig den Teller. "Das sieht sehr gut aus. Bei welchem Metzger warst du?"
"Bei gar keinem. Ich half vor drei Tagen bei der Treibjagd. Das ist der Aufbruch." Verlegen starrt er auf den Tisch.
"Schatz, du machst dich!", frohlockt sie. "Also gibt es Herz, Leber und Nieren vom Wildschwein." Genüsslich schiebt sie sich den ersten Löffel in den Mund, während er verlegen die Serviette auf seinen Schoß drapiert.
"Mmmh, sehr lecker", murmelte sie mit vollem Mund. "Wo sind eigentlich die Kinder? Haben sie keinen Hunger?"
Er ging gar nicht darauf ein. "Der Padre hatte bei der Jagd nicht Wildschweine im Sinn. Du weißt doch. Der Sekretär, der auch mit den Bullen zusammenarbeitet. Den Fang teilten wir auf. Wegen der Zeugen. Ich nahm den Aufbruch."