„Grr!“ Wütend trat sie die Haustür zu und warf ihre Handtasche auf das Sitzbänkchen. Der blaue Stoffteddy purzelte lautlos vom Sitzkissen und blieb auf dem gelben Kinderschuh liegen.
„Psst. Sei leise!,“ flüsterte er aus der Küche so laut, wie es ihm guten Gewissens möglich war. „Die Kinder schlafen endlich!“ Er faltete die Ecken des Geschirrtuches aufeinander und hing es zum Trocknen über den Griff des Backofens.
Auf einem Bein hüpfend öffnete sie den Reißverschluss ihres Schuhs und pfefferte ihn fort. Mit dem anderen tat sie es gleich.
„Setz dich, Liebes.“ Er klaubte ihre High Heels unter dem Esstisch hervor und stellte sie in gleichem Abstand neben den schmalen Schuhschrank. „Möchtest du ein Gläschen Dom Perignon? Eiskalt?“
„Es wäre so ein einfacher Auftrag gewesen!“ Sie ließ sich auf das Sofa fallen und legte die Füße auf den Couchtisch. „Dunkle Nische eine Etage höher, Notausgang direkt im Rücken, Hauptsponsor lautlos mit der Special Combat ausschalten und verschwinden. Warum musste der alte Sack auch unbedingt seine Frau mitschleppen! Die hatte das Pradateil an, das ich mir auf dem Rückweg kaufen wollte! Das passende Kleingeld für den Edelfummel war im Umschlag gewesen!“ Sie zog einen zerknitterten braunen Umschlag aus der Hosentasche und warf ihn neben die Leselampe.
„Sie trägt es doch bestimmt nur einmal!“, versuchte er sie zu beschwichtigen und hielt ihr ein Glas hin. „Du findest etwas Schöneres!“
„Muss ich wohl“, schmollte sie. „Du weißt, dass ich kein Second Hand oder Vintage trage! Außerdem hat DAS Kleid jetzt ein blutiges Loch.“