Montag. Dabei dachte ich gestern, es wäre erst Samstag und ich hätte noch einen weiteren Tag frei. Und dann begann sie wieder, die toxischste Dreiecksbeziehung der Menschheitsgeschichte zwischen Mensch, Bett und Wecker. Man legt sich schlafen, gemeinsam mit der Decke, die einen wärmt und dem Kissen, dem man seinen Kopf anvertraut. Man ist voller Glückseligkeit, auch wenn man stets das giftige Ticken des Weckers hört, als wollte er betonen, dass diese Beziehung nur von kurzer Dauer ist. Und während man ruht und in eine fantastische Traumwelt eintaucht, so hört man den grauenvollen Ruf des Weckers, der einen wieder in die Realität ruft. Wie eine eifersüchtige Exfreundin, die einem nicht gönnt, dass man mit jemand anderem glücklich ist, versucht dieses verfluchte Gerät einen Keil zwischen Mensch und Bett zu treiben - leider erfolgreich. So steht man also auf, um für einen Chef zu arbeiten, der einen nicht respektiert, damit man Geld verdient um sich damit seine Probleme zu lösen, die man ohne es gar nicht hätte. Wie herzlos ist doch diese Welt, verwundert es da, dass der Wecker das wohl verhassteste Gerät der Welt ist? Dabei tut er doch nur das, was wir von ihn verlangen. Und er tut das auch noch gewissenhaft. Tja…
Jedenfalls hoffe ich auch dieses Mal wieder, dass ich es unbeschadet bis zum Wochenende schaffe. Und ich hoffe, auch ihr tut das, mit erhobenem Haupte, unerschütterlichem Mut und mit einem Lächeln - etwas anderes bleibt uns auch nicht übrig, also nehmen wir es mit Humor und genießen die Show, solange sie anhält.
Euer
Lon_Dubh
P.S. : Ich habe mich übrigens dazu bewegen können, die Geschichte “Ein Leben im Papierboot” zu schreiben, zumindest das erste Kapitelchen: https://belletristica.com/de/books/70005-leben-im-papierboot/chapter/416699-teil-1-kapitel-1-der-bewohner-unter-der-treppe
Viel Spaß!