Innerer Monolog
Die Welt ist groß. Sie ist so laut und gewaltig. Überall hunderte verschiedener Töne gleichzeitig, die absolut nicht zusammenpassen wollen. Lichter, eines unnatürlicher als das andere. Worte ohne Bedeutung tummeln sich zwischen Menschen die dazugehören wollen. Ein Keller gefüllt mit Freunden, die einander nichts gönnen. Alle trinken um Spaß zu haben. Keiner will verpassen, was die anderen erleben. Jedes Ereignis wird mitgenommen, kein Treffen abgesagt…
Wer bin ich, dass ich pauschalisiere? Es gibt wohl auch genügend, die sich dem Ganzen entgegenstellen, weil es Ihnen nicht passt. Nein. Weil es nicht zu Ihnen, aber zu allen anderen passt, oder? Ich bewundere sie, die einsamen Wölfe. Jedenfalls in meiner Vorstellung haben sie das geschafft, was ich mich nicht traue. Den Weg, der Weg vom Überfluss an Allem und hin zu einem selbst führt. Allein, aber nicht einsam. Ein „lieber - allein Wolf“ sein.
Das ist wohl auch nicht für jeden was. Also dreht sich die Welt weiter, ohne eine Erkenntnis. Meine Erkenntnis. Der Wolf ist ein Rudeltier – also mache ich weiter wie bisher.
Innerer Monolog Ende
Er sitzt auf einer Bank, mitten in der Stadt. Ihm war übel vom gestrigen Abend. Zu viel getrunken und zu wenig Sauerstoff im Keller seines Kumpels. Er hatte Kopfschmerzen, wollte seine Leute aber nicht hängen lassen.
„Wir können weiter“ ruft ihm eine Freundin zu, als sie aus dem Laden gegenüber kommt. Und so gehen sie. Den „Lieber – Allein Wolf“ auf der Bank zurücklassend.