Wie man eine Ballsportkarriere im Sportunterricht durchlebt
Ich erinnere mich, dass meine Ballsportkarriere schon früh startete. In der Grundschule wurden im Sportunterricht allerlei Ballspiele gespielt. Die meisten davon beinhalteten das aktive Ausweichen vor dem „gefährlichen“ Ball, der für dich das Ende des Spiels bedeuten würde. Gott sei dank bot ich nie eine große Angriffsfläche – gewonnen habe ich allerdings nie, weil ich lieber auswich statt zu werfen.
Mit dem Wechsel auf eine weiterführende Schule wurden die bisher noch ganz lustigen Ballspiele zum Mannschaftssport. Es dauerte keine zwei Sportstunden, bis ich als eine der Letzten darauf hoffe gar nicht gewählt zu werden. Warum lässt sich einfach erklären: Ich entwickelte eine natürliche Anziehungskraft zu Bällen und damit auch zu allen Leuten, die mittlerweile zwei Köpfe größer waren als ich.
Beim Fußball schossen mir die Vereinsspieler zu hart und wenn der Ball in meine Richtung flog sah ich bloß die Masse an ehrgeizigen Balljägern auf mich zukommen.
Beim Volleyball war der Ball meiner Ansicht nach zu häufig in der nähe meines Gesichtes und zwei blutige Nasen später interessierte mich auch die Regel, bei Aufschlag der gegnerischen Mannschaft mit dem Rücken zum Netz zu stehen um ggf. den Ball an mein Team angeben zu können, nicht mehr.
Basketball entwickelte sich für mich schnell zu einem Steh-Auf-Männchen Spiel und Handball brachte mich schließlich dazu die weiße Fahne zu schwenken.
Aber wie das bei Karrieren so ist – es gibt immer ein Comeback! Meins hieß Völkerball und nach einem Jahr glanzvollem Ballausweichen, brachte ich meine Mannschaft mit ans Ziel, bis ich dem Ballsport endgültig den Rücken kehrte.