Der Wind pfiff durch die Gassen der kleinen Stadt. Vorbei an Geschäften und leergefegten Straßen. In der Nähe des dunklen Sees, bei der alten Kirche, neigt er die Tannen, welche ein dunkles Rauschen von sich gaben. Da erreichte der Wind auch die alte Ziegelmauer, welche ihm schon viele Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte trotzte und in ihren Hohlräumen allerhand Tieren Schutz vor den eisigen Winden des immer kälter werdenden Herbstes gab. Zauneidechsen drückten sich in eine bröckelnde Fuge, an einer anderen Stelle hatte sich eine Spinne eingenistet und darunter träumten zwei Kaninchen von buntem Laub.
Hohl ist nicht immer leer.
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05.10.2019 © Felix Hartmann